Folge 13

Friede, Freude, Eierkuchen

 

Buffy war mehr als aufgeregt. Dieser Tag sollte etwas Besonderes werden. Es war ihr Geburtstag, was sie allerdings ein klein wenig beunruhigte, da an ihren letzten Geburtstagen bisher immer irgendetwas Schlimmes passiert war. Doch dies war nicht der Grund, weshalb sie so aufgeregt war. Spike sollte heute aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Ärzte waren sehr überrascht über seine rasche Genesung. Er war praktisch schon tot gewesen als er eingeliefert wurde, doch mittlerweile hatte er sich wieder vollkommen erholt. Eigentlich hätte er schon viel früher entlassen werden können, aber die Ärzte wollten ihn noch zur Beobachtung bei sich behalten. Buffy hatte ihn jeden Tag besucht. Sie hatte ihren Job gekündigt, da sie ja nun für den neuen Rat tätig sein würde. Mr. Willington war sehr enttäuscht, doch als Buffy ihm den perfekten Ersatz für sie präsentierte, war er sofort wieder versöhnt. Kathy hatte ihren Job wieder übernommen. Sie nahm die kleine Elisabeth mit ins Büro und arbeitete täglich nur ein paar Stunden. Dies bedeutete zwar, dass Georg einige Pflichten für sie mit übernehmen musste, aber wenigstens wurde das Büro nun wieder in gewohnter Weise weitergeführt. Vor allem Kathy war sehr glücklich darüber. Sie mochte den Job sehr und konnte so etwas Geld für sich und ihre Tochter verdienen.

 

Eifrig stand Buffy in der Küche und schob gerade den Kuchen in das Backrohr. Dawn, Kennedy und Willow halfen ihr bei den Vorbereitungen für die Party. Es sollte nicht nur eine Geburtstagsparty für Buffy, sondern auch ein Willkommensfest für Spike werden. Daher wollte Buffy, dass alles perfekt sein wurde. Nervös blickte sie auf die Uhr. Es war schon fast Mittag. Spike könnte jeden Augenblick da sein. Giles hatte zugesagt ihn abzuholen, da sie noch einiges für die Feier vorbereiten wollte. Doch nun bereute sie diese Entscheidung schon fast. Viel lieber wäre sie jetzt bei ihm im Krankenhaus.

 

****

 

Spikes behandelnder Arzt führte noch eine letzte Untersuchung bei ihm durch. Mit dem Ultraschallgerät tastete er Spikes Bauch ab und besah sich die inneren Organe. Es war wahrlich ein Wunder gewesen. Keines der Organe hatte ernsthafte Schäden von sich getragen. Die Wunde verheilte normal und in wenigen Wochen würde man nur noch eine dünne Narbe sehen können. Spike selbst sah dies jedoch mit etwas anderen Augen. Er hatte immer noch Schmerzen, und er hasste diese Art von Schmerz. Jahrelang war er ein Vampir gewesen. Sein Schmerzempfinden war bei weitem nicht so groß wie jetzt. Seine Wunden heilten meist schon nach wenigen Tagen vollkommen und hinterließen niemals sichtbare Narben. Er hasste es hier zu sein und ein Mensch zu sein. Er hasste den Arzt, der mit diesem kalten Ding seinem Körper entlang fuhr und er hasste allein die Tatsache, dass er diese Kälte als unangenehm empfand.

 

Früher hatte er so etwas wie Kälter gar nicht wirklich wahrgenommen. Dru hatte immer gesagt sie würde frieren. Damals als sie krank war. Damals, als sie in Sunnydale angekommen waren. Das waren jetzt schon viele Jahre her und Spike schien es, als wäre es eine Ewigkeit. Er hatte ihr oft seinen Mantel über ihre Schultern gelegt. Sie gewärmt. Obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass sie wirklich frieren würde, denn er kannte so etwas wie Kälte nicht. Er selbst war nichts anderes als kalt.

 

Der Arzt reichte ihm ein Papiertuch, damit er sich das Gel von der Haut wischen könnte. Spike nahm es entgegen und funkelte ihn böse an. Mittlerweile hatten der Arzt und die Schwestern bereits an Spikes feindseliges Verhalten gewöhnt und ignorierten es. Vorsichtig wischte Spike um die frische Narbe herum und entfernte das kalte, glitschige Gel. Er konnte es gar nicht erwarten, bis er dieses Krankenhaus endlich verlassen könnte. Alles hier roch nach Tod und Krankheit. Die Gänge waren kalt und grau. Niemals hatte er so eine Abneigung gegenüber einem Gebäude empfunden. Doch alles hier erinnerte ihn zu stark an seine eigene Menschlichkeit, und daran, dass er nun sterblich war.

 

„Hier, wir brauchen noch eine Unterschrift, dann können Sie gehen. Ihr Vater wartet bereits auf Sie“, kommentierte der Arzt und reichte Spike ein Schreibbrett.

 

Spike griff sich den Kugelschreiber und wollte unterschreiben, zögerte aber, da er sich nicht sicher war, mit welchem Namen er unterschreiben sollte. Giles hatte einige Hebel in Bewegung gesetzt und arrangiert, dass Spike nun offiziell sein Sohn sei. Schließlich war er nun ein Mensch und brauchte eine Art Identität. Buffy hatte diese Idee hervorragend gefunden, Spike war jedoch weniger begeistert. Es erinnerte ihn auch ein wenig an die Sache mit dem Vergessenszauber, den Willow einmal gesprochen hatte und er damals dachte er wäre Giles’ Sohn. Schon komisch, wie sich nun die Dinge entwickelt hatten. Er unterzeichnete schließlich mit William Giles. Das war auch der Name, der nun in seinen neuen Papieren stand, die Giles für ihn hatte anfertigen lassen. Es hatte einige Mühe und Anstrengungen für Giles gekostet, um alle Angelegenheiten und den umfangreichen Papierkram zu erledigen, damit Spike nun sein offizieller Sohn war. Spike fragte sich warum er dies alles für ihn getan hätte, vermutete aber, dass Giles dies sicher nur wegen Buffy tat.

 

Buffy hatte ihm ein paar neue Sachen besorgt, da sein altes schwarzes T-Shirt durch den Schwerthieb zerstört war, und seine Jeans vollkommen mit Blut verdreckt gewesen war. Doch sein alter schwarzer Mantel war heil geblieben und somit das letzte Erinnerungsstück an sein altes Leben. Er zog ihn nicht an, sondern legte ihn sich über den Arm wie eine kleine Kostbarkeit und verließ sein Krankenzimmer. Draußen warteten Giles und Xander. Spike hatte gehofft Buffy wäre da und war enttäuscht nur die beiden Männer zu sehen.

 

„Hey Kumpel, auf geht’s nach Hause!“ grüßte ihn Xander und klopfte ihm auf die Schulter. Spike verzog nur sein Gesicht und fragte sich ob es wirklich sein zuhause wäre, wohin sie fahren würden.

  

„Ist alles Erledigt? Können wir fahren?“ fragte Giles freundlich nach und sah etwas kritisch auf Spike. Ihm war aufgefallen, dass er sich seit er ein Mensch war verändert hatte. Buffy hatte ihm von der aggressiven Art berichtet, mit der er dem Krankenhauspersonal begegnet war. Er sorgte sich ein wenig um Spike, da er sich gut vorstellen konnte, dass es nicht leicht für ihn war.

 

„Ja, lasst uns hier abhauen, bevor ich noch zum Tier werde“, witzelte Spike und ging an den beiden vorbei um das Krankenhaus zu verlassen.

 

****

 

Der Kuchen war endlich fertig, viele leckere Happen waren auf mehreren Tabletts verteilt, Getränke waren vorbereitet, eine CD mit guter Musik war bereits in der neuen Anlage eingelegt und das Wohnzimmer war festlich dekoriert. Alles war bereit. Es fehlte nur noch Spike. Annabelle, Melissa, Jenny und Maria waren auch eingetroffen und erhielten von Willow etwas zu trinken. Kennedy dekorierte den Kuchen. Dawn spielte mit Bertolin eine Partie Backgammon, wobei zwei wahre Meister aufeinander trafen und Andrew klaute sich unbemerkt etwas von dem kalten Buffet. Buffy indes tigerte ruhelos hin und her und erwartete nervös Spikes Ankunft. Endlich! Ein Auto fuhr vor und Buffy stürmte hinaus.

 

Während der ganzen Fahrt hierher hatte Spike kein Wort gesagt und blickte nur finster aus dem Fenster. Doch kaum als er sah wie Buffy aus dem Haus rannte, strahlte er übers Gesicht und eilte ihr sofort entgegen. Auf halber Strecke trafen sie endlich aufeinander, fielen sich in die Arme und küssten einander leidenschaftlich. Giles und Xander stiegen ebenfalls aus und schmunzelten über die beiden Verliebten.

 

„Willkommen zuhause“, begrüßte ihn Buffy nach einem langen Kuss.

 

Spike lächelte sie freundlich an und folgte ihr, nachdem sie seine Hand ergriff und ihn ins Haus führte. Drinnen war alles festlich dekoriert und Spike wunderte sich über diesen Aufwand, denn niemand hatte ihm bisher erzählt, dass Buffy Geburtstag hatte. Und durch die vielen Ereignisse hatte er es vollkommen vergessen. Allein schon wegen der Tatsache, dass er während seiner Gefangenschaft in dem Amulett vollkommen das Zeitgefühl verloren hatte.

 

Kaum hatten die beiden das Haus betreten, wurde Spike von allen herzlich begrüßt. Dawn fiel ihm überglücklich um den Hals, vorauf Spike sich vor Schmerzen stöhnend beschwerte, sie jedoch ebenso herzlich umarmte. Sie alle hatten Spike bereits auch im Krankenhaus mehrmals besucht, also war es nichts neues ihn tatsächlich lebend zu sehen. Doch trotzdem war es immer noch irgendwie seltsam.

 

****

 

Als Spike erfahren hatte, dass Buffy Geburtstag hatte, war er ein wenig sauer, dass es ihm niemand erzählt hatte, denn er hatte nun kein Geschenk für sie. Jeder der Anwesenden überreichte Buffy ein kleines Präsent. Buffy freute sich sehr über ihre Geschenke. Spike stand nur schweigsam daneben und fühlte sich unwohl. Er nahm sich vor es später nachzuholen, ihr etwas zu schenken. Als der größte Trubel vorüber war und Spike Buffy in einem ruhigerem Moment allein in der Küche antraf trat er zu ihr und nahm sie liebevoll in den Arm. Küsste sie zärtlich und strich ihr übers Haar. Sie endlich fühlen zu können, war das schönste und beste, was er sich je erträumt hatte. Er konnte nicht genug von ihr bekommen.

 

„Es tut mir leid, dass ich kein Geschenk für dich habe. Ich werde es nachholen“, meinte Spike traurig.

 

„Aber Spike, du Dummerchen! Du hast mir von allen bereits das aller schönste Geschenk gegeben! Du bist hier bei mir. Du lebst, es geht dir gut und du hältst mich endlich fest in deinen Armen. Nichts auf der Welt würde ich dafür umtauschen!“

 

Das schönste Lächeln, das Spike je gesehen hatte, strahlte ihn an und er fühlte sich glücklich. In diesem Augenblick fühlte er sich endlich ein wenig wie zuhause. Bei ihr in ihren Augen erkannte er soviel Liebe. Zärtlich drückte er sie an sich, die Schmerzen seiner Wunde ignorierend und küsste sie sanft.

 

„Ah, da seid ihr“, meinte eine weibliche Stimme und störte die beiden Liebenden.

 

Faith und Robin waren etwas verspätet angekommen und überreichten Buffy ebenfalls kleines Präsent.

 

„Immer dasselbe mit den Jägerinnen. Tauchen immer zu den ungünstigsten Momenten auf“, lästerte Spike ein wenig und grinste Faith dabei an.

 

Buffy schlug ihm spielerisch gegen die Schulter und protestierte: „Pass auf was du sagst“, da sie schließlich auch eine Jägerin war.

 

Spike schenkte ihr einen unschuldigen Hundeblick, der Buffy beinahe dahinschmelzen ließ und sie schenkte ihm daraufhin einen letzten Kuss, bevor sie sich wieder zu den Gästen wandte. Der weitere Abend verlief sehr schön und zu aller Überraschung vollkommen ohne übernatürliche Ereignisse. Insgeheim hatte jeder damit gerechnet, dass noch irgendetwas Unheimliches passieren würde, doch es geschah nichts. Später verabschiedeten sich die anwesenden Jägerinnen um noch auf Streife zu gehen. Wieder einmal blieb Buffy bei Spike zuhause und bereute es kein bisschen ihre Jägerinnenpflichten etwas weiter hinten anzustellen. Sie hatte nämlich noch einiges anderes vor in dieser Nacht. Es würde die erste Nacht sein, in der sie und Spike gemeinsam in einem Bett schlafen würden.

 

Als sich schließlich auch die letzten Gäste verabschiedet hatten, räumten Willow, Buffy, Dawn, Andrew und Spike noch gemeinsam etwas auf, bevor sie sich gegenseitig eine Gute Nacht wünschten und schlafen legten.

 

****

 

„Was meinst du? Was werden die beiden jetzt wohl treiben?“ meinte Kennedy zu Faith, während sie mit ihr und Mina zusammen die dunklen Gassen Clevlands durchschritten.

 

„Ich schätze sie treiben es wild miteinander!“ grinste Faith.

 

„Nein, das meinte ich nicht. Ich meinte später. Denkst du die beiden werden glücklich miteinander? Ich glaube es nimmt ihn ziemlich mit jetzt ein Mensch zu sein. Denkst du nicht?“

 

„Keine Ahnung. Hab mir darüber noch nicht den Kopf zerbrochen. Ehrlichgesagt interessiert es mich auch gar nicht so. Die beiden werden das Kind schon schaukeln. Buffy kriegt immer was sie will.“

 

Mina meinte daraufhin: „Ich kenne ihn zwar nicht so lange, aber mir fiel auf, dass er ziemlich ruhig und etwas in Gedanken war. Ich schätze das wird wohl alles neu für ihn sein. Aber sobald Buffy ihn angesehen hatte, hatte er sofort gelächelt und gestrahlt wie ein Kind an Weihnachten. Er liebt sie wirklich sehr.“

 

„Sicher tut er das! Das hat er schon als er noch ein Vampir war“, bestätigte Faith.

 

„Wie war er denn so? Früher meine ich. Als Vampir. Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen“, fragte Mina neugierig.

 

Also erzählten ihr Faith und Kennedy alles was sie über Spike wussten, bis sie auf eine kleine Gruppe von Vampiren trafen. ‚Endlich ein bisschen Spaß’, dachte sich Faith und setzte zum Angriff an. Die beiden anderen folgten ihrem Beispiel mit der gleichen Begeisterung.

 

****

 

Spike stand ein wenig unsicher in Buffys Zimmer, bis Buffy ihn zu sich ans Bett zog.

 

„Buffy ich…“ fing er nervös an, aber Buffy unterbrach ihn und legte sanft ihre Finger auf seinen Mund. Sie küsste ihn zärtlich und zog ihm dann langsam das Shirt über den Kopf. Liebevoll strich sie über die ausgeprägten Muskeln seiner blassen Brust. Sie fragte sich wie lange er noch so vollkommen aussehen würde, jetzt da er ein Mensch war.

 

Sie verteile viele kleine Küsse auf seiner zarten Haut und entlockte ihm ein leises Stöhnen. Nahezu in Zeitlupentempo knöpfte sie ihre Bluse auf und zog sie sich über die Schultern, sodass immer mehr ihrer honigfarbenen haut entblößt wurde. Dieser Anblick ließ Spike erschaudern und gleichzeitig verzweifeln. Er sehnte sich nichts mehr, als in den Armen dieser Frau zu versinken und sie die ganze Nacht hindurch zu lieben, wie sie es früher bereits mehrmals getan hatten. Doch damals war er ein Vampir, jetzt war er ein Mensch. Er besaß bei weitem nicht die Kraft und Ausdauer eines Vampirs. Er könnte nun nicht mehr mit der Kraft und Ausdauer einer Jägerin mithalten. Er fürchtete, dass er ihr gewiss nicht mehr gut genug wäre. Er wäre nun nicht mehr dazu in der Lage sie stundenlang auf seinen Händen gegen eine Wand zu drücken und sie nach allen Regeln der Kunst zu ficken. Oder all die vielen anderen Dinge mit ihr zu machen, die sie einst mehr als ausgiebig getan hatten. Buffy war ein Tier im Bett gewesen. Ihre Jägerinnenkräfte und seine vampirischen Fähigkeiten hatten es ermöglicht die verrücktesten Sachen zu machen. Und sie hatte es genossen. Würde sie es auch genießen jetzt mit ihm zu schlafen? Jetzt da er ein einfacher Mann war?

 

Kaum hatte Buffys Bluse den Boden berührt, stieg Panik in ihm hoch. Er ergriff zärtlich ihre Hände, um sie davor zu stoppen ihren BH zu öffnen.

 

„Buffy, bitte! Es tut mir leid, ich kann das nicht“, sprach er leise und wunderte sich über sich selbst, denn er hätte nie gedacht, dass er jemals so etwas sagen würde.

 

„Wieso? Habe ich was falsch gemacht?“ kam sofort die etwas enttäuschte Frage von Buffy.

 

„Nein! Es liegt nicht an dir. Du hast nichts falsch gemacht. Buffy, du bist einfach wundervoll. Es ist nur ...“, zögerte er und betete um eine Eingebung, als ihm endlich eine Notlüge einfiel, “meine Wunde. Sie schmerzt noch sehr. Mir wäre wohler, wenn wir warten, bis sie vollkommen verheilt ist.“

 

„Oh! Sicher, tut mir Leid, daran hätte ich denken müssen. Natürlich können wir warten. Wir haben jetzt alle Zeit der Welt“, lächelte Buffy und drückte sich vorsichtig an seine Brust.

 

Liebevoll schoss er sie in seine Arme und war sehr erleichtert. Dies würde seine Probleme zwar nicht lösen, doch zumindest wurden sie vorerst auf später verschoben. In diesem Augenblick wollte er einfach nur die Nähe und Wärme seiner großen Liebe genießen.

 

****

 

Spike erwachte mitten in der Nacht. Ein seltsames Gefühl zog sich durch seinen Magen. Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass er Hunger hatte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er während des ganzen Nachmittags nicht einen Bissen zu sich genommen hatte. Irgendwie hatte er sich noch nicht daran gewöhnt, dass er nun mehrere Mahlzeiten am Tag benötigte. Im Krankenhaus hatte er regelmäßig etwas ans Bett bekommen, doch heute war er viel zu beschäftigt gewesen Buffy zu beobachten, dass er vollkommen vergessen hatte zu essen.

 

Er schlüpfte vorsichtig aus Buffy Umklammerung und schlich sich leise hinunter in die Küche. Zielstrebig hielt er auf den Kühlschrank zu und blickte hinein. Instinktiv suchte er nach einem Beutel oder einem Einmachglas mit Blut, bis ihm wieder bewusst wurde, dass dies nicht mehr zu seiner Nahrung gehörte. Doch nichts, dass hier im Kühlschrank lag erregte seinen Appetit. Seufzend schloss er die Türe wieder und blickte sich in der Küche um. Vielleicht sollte er sich eine heiße Schokolade mit Marshmallows machen, so wie er es schon einmal von Joyce bekommen hatte. Seltsamerweise fehlte ihm die nette Frau nun sehr. Mit ihr hatte er sich sehr gut verstanden. Sie war eine anständige Lady gewesen.

 

Sein Blick fiel auf den Kuchen, den Buffy gebacken hatte. Es war gewiss mehr als 120 Jahre her, dass er zuletzt Kuchen gegessen hatte. Er versuchte sich an den Geschmack des Kuchens zu erinnern, den seine Mutter früher immer für ihn gemacht hatte. Erschrocken stellte er dabei fest, dass seine Erinnerungen an seine Vergangenheit immer mehr verblassten. Als Vampir hatte er ein ausgezeichnetes Gedächtnis, doch sein menschliches Gehirn vermag nun nicht mehr all die Informationen seiner Vergangenheit dauerhaft zu speichern. Er schnitt sich ein Stück von dem Kuchen ab und legte ihn auf einen kleinen Teller. Damit ging er dann nach vorne hinaus auf die Veranda und setzte sich in die kleine Hollywoodschaukel. Während er den leckeren Kuchen aß, versuchte er sich an alle Erlebnisse seiner langjährigen Vergangenheit zu erinnern. Er hatte Angst davor diese Dinge zu vergessen, oder eines Tages vielleicht sogar das, was ihn früher ausmachte.

 

Es waren nicht die bösen und grausamen Taten, an die er sich erinnern wollte. Dies war eher ein Teil seines Lebens worüber er dankbar war, wenn er es vergessen könnte. Es war die Zeit als er noch lebte. Bevor er zu einem Vampir wurde. Die Liebe zu seiner Mutter, die sogar noch anhielt, als er bereits ein Vampir war. Denn er wollte ewig mit ihr zusammenbleiben und hatte sie deswegen sogar verwandelt. Was jedoch einige schmerzhafte Erinnerungen hervorrief. Er erinnerte sich an Dru. Mit der er mehr als 100 Jahre unzertrennlich war. Sie beiden waren ein perfektes Paar gewesen. Immer im Einklang und Harmonie, bis er eines Tages seiner wahren Liebe begegnet war. Kurz fragte er sich, ob es vielleicht gar nicht so schlecht wäre, wenn er all seine Erinnerungen an seine Vergangenheit vergessen würde und zusammen mit Buffy ein neues Leben beginnen würde. Doch alles was er war und gewesen ist lag in seiner Vergangenheit. Sie hatte ihn geformt. Ihn zu dem gemacht, was er nun war. Er fürchtete sich selbst zu verlieren. Er fürchtete langsam den Verstand zu verlieren.

 

**** 

 

Ein neuer Tag war angebrochen. Und mit ihm viele Dinge, die erledigt werden mussten. Dawn musste zur Schule und verabschiedete sich von Buffy und Spike, bevor sie aus dem Haus huschte. Willow begleitete sie, da sie wieder Nachhilfeunterricht gab. Kennedy verabschiedete sich ebenfalls, da sie zu Giles ins neue Ratsgebäude musste. Ebenso wie Buffy, hatte sie sich bereiterklärt bei der Unterweisung der neuen Jägerinnen, von denen bereits die ersten angekommen waren, behilflich zu sein. Xander begab sich ebenfalls ins neue Ratsgebäude, da die Umbauarbeiten noch längst nicht abgeschlossen waren. Andrew hatte bereits eine lange Liste von Dingen zusammengestellt, die dringend besorgt werden mussten und machte sich auf den Weg ins Einkaufszentrum.

 

Also waren nun nur noch Buffy und Spike allein zuhause. Doch auch Buffy musste leider gehen. Sie hatte sich mit Giles im Ratsgebäude verabredet. Sie versprach Spike bald wieder zurück zu sein und schenkte ihm zum Abschied noch ein kleines Küsschen.

 

Mit hängenden Schultern sah er ihr nach und fragte sich, was er nun bloß tun sollte. Er beschloss zunächst erst mal etwas zu essen. Auch wenn es ihn Überwindung kostete, aber er wollte nicht wieder mitten in der Nacht mit hungrigem Magen aufwachen. Buffy war aufgewacht, als er zurück zu ihr ins Bett geschlüpft war und hatte ihn gefragt, weshalb er aufgestanden war. Er hatte ihr die Wahrheit gesagt, dass er hungrig gewesen war. Doch ihr Blick verriet ihm dass sie sich um ihn gesorgt hatte. Spike wollte nicht, dass sie sich um ihn sorgte.

 

****

Ungewöhnlich beschwingt kam Buffy im Ratsgebäude an. Sie hatte ihren Job im Museum nun endgültig gekündigt und war sehr froh darüber. Da bisher noch nicht viele neue Jägerinnen angekommen waren, und sie diese hier erst noch einleben mussten, half Buffy Giles die Übersicht über den stetig wachsenden Papierkram zu bewahren. Dabei kamen ihr die vielen Dinge zugute, die Kathy ihr damals gezeigt hatte, als sie im Museum angefangen hatte.

 

So saß sie nun in dem kleinen Büro und versuchte Ordnung in Giles’ Chaos zu bringen. Offensichtlich zählte Büroarbeit nicht gerade zu seiner Stärke. Buffy hatte noch ein gutes Stück Arbeit vor sich.

 

****

 

Xander hatte Mina davon überzeugen können, dass er eine starke helfende Hand bei seiner Arbeit gebrauche könnte. Und wer wäre dafür besser geeignet, als eine übernatürlich starke Jägerin? Und bei dieser Gelegenheit konnten sie sich gleich ein bisschen näher kennen lernen.

 

****

 

„Hey B, wie sieht’s aus? Hast du nicht Lust auf ein bisschen Training? Denke du hast es bitter nötig!“ feixte Faith.

 

„Dich schaffe ich noch immer mit links“, erwiderte Buffy gelassen.

 

„Dann komm, beweis es mir. Zeig was du noch drauf hast. Hast dich in letzter Zeit ja nicht sonderlich in Form gehalten.“

 

„Was meinst du damit?“

 

„Na du bist schon ewig nicht mehr auf Streife gewesen. Irgendwann rostest du noch ein.“

 

„Darauf kannst du lange warten.“

 

„Also dann, wovor hast du Angst? Komm lass uns ’ne Runde die Fäuste schwingen.“

 

Buffy überlegte lange. Faith grinste sie provozierend an und hoffte sie würde ihre Herausforderung annehmen.

 

„Also gut, du hast es nicht anders gewollt. Lass uns nach unten in den Trainingraum gehen.“

 

„Yeah, endlich! Das wird ein Spaß für mich!“

 

„Freu dich nicht zu früh!“

 

****

 

Spike war langweilig und er fühlte sich einsam. Das ganze Haus war leer. Niemand war hier. Nun, so traurig war er darüber gar nicht. Er war sogar ganz froh, dass niemand der anderen da war. Doch Buffy fehlte ihm sehr. Er überlegte lange, ob er zu ihr gehen sollte oder nicht. Er wusste, wo sich das neue Ratsgebäude befand, denn Giles und Xander hatten es ihm auf seinem Heimweg von Krankenhaus hierher gezeigt. Es war nicht allzu weit und zu Fuß wäre er in etwa 20 Minuten dort.

 

Er entschloss sich doch nicht zu gehen. Er wollte nicht den Anschein erregen, dass er ihr nachlaufen würde. Er ging ins Wohnzimmer und schaltete dort den Fernseher ein, in der Hoffnung darin etwas Ablenkung zu finden. Früher sah er viel fern, da den ganzen Tag über ja nicht hinausgehen konnte. Doch nun weckte keines der Programme sein Interesse. Nach etwa einer halben Stunde wahllosem Hin- und Herschaltens, fluchte er verärgert über sich selbst und schaltete den Kasten wieder aus. Er schnappte sich seinen Mantel und ging hinaus. Er wollte nur ein wenig spazieren gehen und könnte doch dabei rein zufällig am Ratsgebäude vorbeikommen.

 

****

 

Buffy und Faith lieferten sich einen erbitterten Trainingskampf. Niemand wollte den anderen ernsthaft verletzten, aber sie hielten sich nicht unnötig zurück und teilten einander kräftige Hiebe aus. Buffy musste sich selbst eingestehen, dass sie wirklich etwas an Form verloren hatte. Für Faith reichte dies jedoch alle mal. Allerdings fiel es ihr manchmal schon schwer deren Schläge zu kontern.

 

„Hast wirklich ein wenig nachgelassen B“, provozierte Faith während ihrer Hiebe.

 

„Für dich reicht es locker!“ konterte Buffy.

 

„Liegt wohl daran, dass du dich nur noch um einen bestimmten Blutsauger kümmerst.“ Faith wich geschickt einem von Buffys Schlägen aus und verpasste ihr einen Fußkick in den Rücken, sodass Buffy nach vorne weg taumelte.

 

„Er ist kein Blutsauger mehr“, meinte sie etwas verärgert über Faith Manöver, drehte sich herum und teilte ihrerseits eine gekonnte Rechts-links-Kombination aus.

 

„Sicher, jetzt ist er ja ein Mensch. Wie ist es denn nun mit ihm?“ stachelte Faith weiter, als sie merkte, das dies Buffys Konzentration etwas durcheinander brachte und wich ihrem letztem Schlag rasch aus, um ihre Faust in deren Bauch zu rammen.

 

Buffy krümmte sich durch den Fausthieb, verpasste Faith ihrerseits jedoch sofort einen Kick mit dem Knie und traf sie ebenfalls im Bauch. „Was meinst du damit?“

 

Faith taumelte zurück und wischte sich verärgert mit dem Handrücken über ihre Lippen. „Na du weißt schon, du hattest doch was mit ihm als er ein Vampir war, ist er noch immer so gut im Bett?“

 

Buffy wurde wütend und stürmte auf Faith zu. Diese wich jedoch geschickt aus und ließ Buffy gegen die Wand knallen. „Das geht dich überhaupt nichts an!“ meinte sie schließlich, als sie sich wieder etwas beruhigt hatte.

 

Faith fand gefallen an diesem kleinen Spiel und fuhr fort. Während sie weitere Schläge austauschten meinte sie unschuldig: „Tut mir leid, wenn ich bei dir auf einen wunden Punkt gestoßen bin, ich wollte nur fragen.“

 

„Da gibt es nichts, worauf du stoßen könntest!“ erklärte Buffy stöhnend, während sie weiter mit Faith kämpfte.

 

„Ah verstehe, dann läuft also gar nichts zwischen Euch beiden.“

 

Buffys Faust traf sie so schnell und so hart, dass sie rücklings zu Boden knallte und im ersten Moment regungslos liegen blieb.

 

„Verdammt B, was soll das? Du hast mir beinahe das Kiefer gebrochen!“ murmelte Faith, während sie sich ihr schmerzendes Kiefer hielt.

 

„Entschuldige“, erwiderte Buffy missmutig und half Faith mit einer helfenden Hand auf die Beine.

 

„Hab wohl voll ins Schwarze getroffen, was?“ vermutete Faith richtig, als sie den traurigen Blick von ihr sah.

 

Buffy antwortete nicht, sondern griff sich ein Handtuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen.

 

„Komm schon, was ist los mit euch beiden? Ich denke es läuft so gut?“

 

„Ja, das tut es auch. Irgendwie“, erklärte Buffy.

 

„Irgendwie? Wie darf ich das verstehen?“

 

Buffy war sich nicht ganz sicher, ob es eine gute Idee war sich gerade Faith anzuvertrauen, aber seit ihrem letzten gemeinsamen Kampf gegen das Urböse hatte sich ihre Freundschaft wesentlich verbessert. Faith war in vielerlei Hinsicht vernünftiger geworden. Was vermutlich auch an Robins Einfluss lag. Faith hatte noch nie eine so feste Beziehung zu jemandem gehabt und war zu ersten Mal in ihrem Leben glücklich und fühlte sich geliebt.

 

„Na los, rück raus mit der Sprache! Ich werde dichthalten. Ich sage es niemandem. Also, was bedrückt dich?“

 

„Gestern Nacht. Er wollte nicht ... ich meine...“ stotterte Buffy.

 

„Er wollte nicht mit dir schlafen?“

 

Buffy schüttelte nur den Kopf.

 

„Warum nicht?“

 

„Er sagte es sei wegen seiner Wunde, aber ich glaube nicht, dass das der einzige Grund war.“

 

****

 

Das war zu viel für ihn. Spike hatte das ganze Gespräch mitbekommen. Giles hatte ihm erzählt, dass Buffy unten im Keller beim trainieren sei und als er hier ankam, hatte er das Gespräch der beiden Jägerinnen belauscht. Buffy hatte also bemerkt, dass er nicht wegen seiner Verletzung gezögert hatte. Was sollte er nun tun?

 

Er presste sich fest an die kalte Steinwand und hörte sein Herz bis in seinem Kopf laut pochen. Er hasste dieses gleichmäßige nervöse Pochen. Es erinnerte ihn daran, dass er lebendig war. Er musste weg hier. Eilig stürmte er nach oben und achtete nicht auf Giles, der ihm nachrief: „Hast du sie nicht gefunden?“

 

Giles wunderte sich über Spikes eiliges Verschwinden. Er ahnte, dass etwas nicht in Ordnung war. Er wollte nach unten zu Buffy gehen, doch einer der Bauarbeiter hielt ihn auf, um ihm eine Frage bezüglich der Bauarbeiten zu stellen.

 

Spike rannte regelrecht aus dem Gebäude. Er eilte ziellos durch die Straßen und wollte einfach nur weg. Einfach nur allein sein. Und endlich begreifen, was er hier eigentlich sollte. Er sollte eigentlich tot sein. Er gehörte nicht hierher.

 

****

 

Es dauerte nur wenige Minuten, bis Giles endlich in den Keller ging, um nach dem Rechten zu sehen.

 

„Buffy? Was war los mit Spike? Weshalb ist er so eilig wieder verschwunden? Habt ihr euch gestritten?“

 

„Spike? Nein wieso? Er war nicht hier.“

 

„Doch natürlich, ich habe ihn hier runtergeschickt.“

 

Buffy wurde schlagartig blass im Gesicht. Spike war hier. Er hatte sie sicher gehört! Entsetzt tauschte sie einen Blick mit Faith und sie hatte sofort denselben Gedanken.

 

„Wo ist er hin?“ fragte Buffy Giles aufgeregt.

 

„Ich weiß nicht, er ist einfach an mir vorbei gestürmt“, antwortete Giles noch und konnte Buffy nur noch verdutzt hinterher sehen, da sie bereits aus dem Raum rannte.

 

„Was ist hier los?“ meinte Giles verwirrt zu Faith.

 

„Schätze das ist wohl dumm gelaufen. Vermutlich hat Spike gehört, wie wir über ihn gesprochen haben. Frauengespräche, wenn Sie verstehen.“

 

„Nein, das verstehe ich nicht ganz und offen gestanden bin ich gar nicht so wild darauf zu erfahren worüber ihr beide euch genau unterhalten habt. Nun ich hoffe Buffy kann das wieder geradebiegen.“

 

„B schafft das schon!“ erklärte Faith zuversichtlich.

 

****

 

Buffy rannte wie vom Blitz getroffen aus dem Gebäude und suchte nach Spike, doch sie fand nicht die geringste Spur von ihm. Sie konnte ihn weder fühlen noch sehen. Früher konnte sie seine Gegenwart immer fühlen. Als er ein Vampir war sagten ihr ihre Jägerinnensinne, wenn er in der Nähe war. Und später als Geist konnte sie ihn sogar noch deutlicher spüren. Mit jeder Faser ihres Körpers sie ihn wahrnehmen können. Doch nun war keine Verbindung mehr zwischen ihnen, denn er war nun ein Mensch. Sie konnte seine Gedanken nicht mehr lesen, was sie sich in der Nacht zuvor so sehr gewünscht hätte.

 

Fieberhaft suchte sie die Straßen nach ihm ab. Fragte die Passanten, ob sie ihn gesehen hätten. Doch Buffy fand keine Spur von ihm. Noch war es hell, aber in nur wenigen Stunden würde der Abend hereinbrechen. Buffy wurde beinahe verrückt vor Sorge. Was, wenn ihm etwas passieren würde? Sie waren hier am Höllenschlund. Kein Ort könnte gefährlicher für ihn sein. Sie machte sich große Vorwürfe. Hätte sie doch nur offen mit ihm über ihre Gedanken gesprochen! Dann wäre es nie soweit gekommen.

 

****

 

Spike wunderte sich wie sehr diese Stadt doch dem alten Sunnyhell glich. Er konnte den Höllenschlund beinahe wahrnehmen. Tief unter ihm. Er roch schon fast den Gestank der Dämonen, die unter der Stadt hausten und sich nur des Nachts aus ihren Löchern wagten. Obwohl er noch niemals hier gewesen war, führte ihn sein Weg zielsicher in die Gegend, die für Menschen wohl sicher am gefährlichsten war. Ein Teil seiner alten Instinkte führte ihn hierher. Oder vielleicht auch nur das Wissen, dass er sich im Laufe seiner zahlreichen Jahre angeeignet hatte.

 

Er fragte sich, was er hier eigentlich suchte. Warum war er hier?

 

Er suchte nach einem Teil seiner Vergangenheit. Er suchte nach sich selbst. Jahrelang war er nichts anderes als ein Dämon gewesen. Ein blutsaugender Vampir. Deshalb zog es ihn hierher. Zurück zu seinem Ursprung. Zurück zu seinem alten Ich.

 

Selbst als Vampir mit Seele hatte er sich noch immer als ein Vampir gefühlt, doch nun war er weder dies noch sonst etwas. Er fühlte sich leer. Er suchte nach dem was er jetzt war. Nach dem was er sein sollte. Er suchte nach Antworten und hoffte sie hier zu finden.

 

Direkt vor einer unscheinbaren Bar blieb er stehen. Hier in einer schattigen Gasse, in der die Ratten ungehindert die Straße überquerten, stand er nun und sah auf die schmutzige hölzerne Tür. Für einen Außenstehenden war dieser Ort nicht als eine Bar oder Kneipe zu erkennen. Nur ein paar unscheinbare Zeichen, die in den Stein über dem Türrahmen eingemeißelt waren verrieten ihm, dass er hier richtig war.

 

Es war eine Dämonen-Bar. Sie zu betreten wäre nicht so gefährlich, denn alle Dämonen untereinander verhielten sich an solchen Orten friedlich. Auch Menschen waren hier geduldet. Gefährlich würde es für ihn erst werden, wenn er sie später verließe. Wenn dann bereits die Sonne hinterm Horizont verschwunden wäre und der ein oder andere Vampir ein Auge auf ihn geworfen hätte. Er wusste dies ganz genau, denn er selbst hatte oft auf dieselbe Weise gejagt.

 

Zögernd stand er vor der Türe und ein Teil seines Ichs schlug erbittert Alarm und drängte ihn dazu sofort zurückzukehren. Doch ein anderer Teil tief in ihm wollte wissen wer er nun war. Dieser Teil suchte nach seiner Identität und bat ihn hineinzugehen, um nach Antworten zusuchen. Die Frage war nur, ob er diese hier finden würde.

 

****

 

Buffy hatte die ganze Gegend um das Ratsgebäude ohne Erfolg abgesucht. Sie war zurückgegangen und bat ihre Freunde um Hilfe. Kurz darauf bildeten sie einen Suchtrupp und durchstöberten die ganze Stadt. Doch keine Spur von Spike.

 

Buffy flehte Willow um einen Zauber an, um ihn zu lokalisieren, doch Willow hatte durch den starken Zauber den sie ausführte, als sie Spike ins Leben zurückholte viel magische Energien beschworen und fürchtete, dass es ihr zuviel werden würde. Sie fürchtete sich dafür wieder von der Sucht gepackt zu werden. Doch sie versprach Anabelle und die anderen um den Zauber zu bitten und eilte zu den Hexen.

 

Währendessen suchte der Rest der Truppe in der ganzen Stadt nach Spike.

 

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Zum Glück hatte Buffy ihm etwas Geld gegeben, obwohl er im ersten Moment nicht sehr glücklich darüber gewesen war. Er hatte noch nie einfach, ohne etwas dafür zu tun, Geld von jemandem bekommen. OK, er hat es sich nie schwer erarbeiten müsse, denn meistens hat er sich einfach genommen was er brauchte, aber trotzdem war es ihm unangenehm gewesen, als Buffy ihm das Geld gegeben hatte. Allerdings konnte er sich jetzt wenigstens einen Drink genehmigen.

  

Nach dem etwa fünften Glas Whiskey bemerkte er wie der Alkohol bereits heftige Wirkung zeigte. Als Mensch ertrug er anscheinend bei weitem nicht so viel wie früher als Vampir. Wieder ein weiterer Nachteil, wie er frustriert feststellen musste. Er nippte weiter an seinem Glas und betrachtete sich die seltsamen Vögel, die neben ihm und hinter ihm in der Bar saßen. Ein paar Dämonen, ähnlich der Spezies der Clem angehörte, saßen in einer Ecke und spielten Katzenpoker. Er hätte gerne mitgespielt, aber er vermutete, dass dies wohl nicht der beste Augenblick sein würde um Karten zu spielen. Seine Gedanken kreisten viel zu wirr umher, dass er sich sicher nicht auf das Spiel konzentrieren könnte.

 

Er fragte sich, wo sein alter Freund Clem jetzt wohl wäre. Vielleicht hatte es ihn ja auch hier her an den Höllenschlund gezogen. Spike würde sich freuen ihn wieder zu sehen. Einen Tisch weiter saßen weitere Dämonen, an dessen Namen sich Spike nicht mehr erinnerte. Ein weiterer Teil seines Gedächtnisses, der immer mehr zu schwinden schien. Doch an die Dämonenart direkt neben ihm konnte er sich sehr gut erinnern. Es waren Vampire. Es war ein Pärchen, das immer wieder verstohlene Blicke zu ihm herüberwarf. Spike wusste genau, was diese im Schilde führten. Er war früher öfters mit Dru in einer solchen Bar gewesen.

 

Dru hasste diese Orte. Sie mochte den Gestank der anderen Dämonen nicht. Spike musste lächeln, als er sich an seine Dru erinnerte. Für einen Moment war ihm so, als wäre sie wieder bei ihm und mit ihm zusammen auf der Suche nach einem zarten Happen für die Nacht. Er ignorierte die Blicke der beiden Vampire und nippte weiter an seinem Drink. In seinen Gedanken schweifte er weiter in seine Vergangenheit auf der Suche nach sich selbst.

 

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Die Dämmerung brach herein und noch immer hatten sie keine Spur von Spike. Anabelle, Melissa, Jenny und Maria arbeiteten gerade an einem Ortungszauber und Buffy wartete nervös auf das Ergebnis. Besorgt richtete sie immer wieder einen Blick in die einbrechende Dunkelheit.

 

Minuten später, war der Zauber endlich vollbracht und Annabelle überreichte Buffy einen handgroßen Kristall.

 

„Folge dem Leuchten des Kristalls. Solange du in die richtige Richtung gehst wird er leuchten und je näher zu an ihn herankommst, desto heller wird er strahlen“, erklärte Annabelle.

 

„Danke!“ sagte Buffy noch rasch, bevor sie das Haus verließ. Kennedy und Faith begleiteten sie, während der Rest zuhause wartete. Buffy hoffte, dass sie nicht zu spät ankommen würde.

 

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Die beiden Vampire ließen Spike nicht aus den Augen. Er spürte ihre Blicke regelrecht auf sich ruhen. Er wusste, sobald er die Bar verlassen würde, würden sie ihm folgen. Doch erstaunlicher Weise machte es ihm keine Angst. Er fürchtete sich nicht im Geringsten davor. Er hatte einen geringen Vorteil, denn er wusste, was sie von ihm wollten. Er wäre vorbereitet. Er wäre kein überraschtes unbedachtes Opfer, das sich so einfach killen ließe.

 

Vollkommen unerwartet fiel sein Blick plötzlich auf die ihm gegenüberliegende Wand der Bar. Er saß an der Theke und hinter ihr an der Wand erblickte er einen weiteren Mann im Spiegel. Dieser war ihm bisher noch nicht aufgefallen. Er sah gut aus. Hatte markante Wangenknochen und helles blondes Haar. Er musste wohl ein Mensch sein, sonnst könnte er ihn nicht im Spiegel sehen. Er fragte sich welcher Mensch so verrückt sein könnte hier in diese Bar zu gehen? Spike wunderte sich, warum ihm dieser Mann bisher nicht aufgefallen war. Obwohl er eine sehr auffällige Erscheinung hatte. Er trug einen ähnlichen schwarzen Mantel wie er selbst, was einen starken Kontrast zu seinen blonden Haaren erzeugte. Wer auch immer das war, er scheute sich nicht davor gesehen zu werden.

 

Er schien sehr stark und selbstbewusst. Als hätte er bereits viel Kämpfe hinter sich gelegt. Er trank dieselbe Sorte Whiskey, was auf einen guten Geschmack deuten ließ. Spike bemerkte, wie dieser Mann ihn scheinbar ebenfalls anzustarren schien. Er blickte in stahlblaue Augen und erschaute vor deren Glanz und Reinheit. Lange Lebenserfahrung und viel Schmerz spiegelte sich in diesen Augen wieder. Und noch etwas erkannte er dort in diesen Augen und in diesem Gesicht. Er erkannte sich selbst. Endlich hatte er realisiert, dass er sich die ganze Zeit selbst im Spiegel betrachtet hatte. Er war nun ein Mensch und hatte ein Spiegelbild. Er war nicht länger nur ein Trugbild seiner selbst. Er war real. Und zum ersten Mal seit er ein Mensch war begann er sich selbst zu finden. Begann er zu verstehen wer er wirklich war. Ein Mensch, der zu einem Vampir wurde, ein Vampir, der einen Chip bekam und sich in die Jägerin verliebte, ein Vampir, der sich für seine wahre Liebe eine Seele geholt hatte, ein Geist, der an der Seite seiner Liebe existierte und ein Mensch, der durch die Liebe wiedererweckt worden war. Ein Geschenk, dass ihm hiermit gegeben wurde, und dass er leichtfertig aufs Spiel setzen wollte. Endlich realisierte er, dass es egal war, ob er nun ein Vampir oder ein Mensch war. Er war all das was er in seiner Vergangenheit erlebt hatte. All das hatte ihn zu dem gemacht, was er heute war. Es hatte keinen Sinn sich selbst in seiner Vergangenheit zu suchen, denn er würde sich nur hier in seiner Gegenwart und in seiner Zukunft finden können.

 

Er stand von seinem Barhocker auf und blickte sich um, um direkt auf die beiden Vampire zu sehen. Die beiden versteckten ihre Köpfe sofort und versuchten nicht weiter auf ihn zu starren. Spike fragte den Barmann nach den Toiletten und dieser deutete auf eine seitliche Tür. Dorthin verschwand Spike. Die beiden Vampire folgten ihm nur kurze Augenblicke später.

 

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Buffy eilte die Gassen entlang. Immer in die Richtung gehend, in die das Leuchten des Kristall deutete. Faith und Kennedy eilten ihr hinterher. Ihr Weg führte sie immer weiter in eine Gegend, in der die drei Jägerinnen bereits öfters bei ihrer Streife gewesen waren. Hier wimmelte es nur so von Dämonen und Vampiren. Buffy machte sich große Sorgen um Spike. Innerlich verfluchte sie ihn dafür, dass er ausgerechnet hierher gehen musste. Er war jetzt ein Mensch, aber er hatte das Wissen und die Erfahrung eines über 120 jährigen Vampirs. Gerade er sollte wissen, dass er sich hier nicht herumtreiben durfte. Buffy schwor sich ihm eine ordentliche Tracht Prügel zu verpassen, wenn sie ihn lebendig wieder finden würde. Und wenn sie ihn tot finden würde, würde sie es ihm nie verzeihen.

 

Der Kristall leuchtete nun immer heller und zeigte den Jägerinnen an, dass sie nahe an ihrem Ziel waren. Ihr Weg führte sie direkt vor eine schmutzige, hölzerne Tür. Buffy zögerte keine Sekunde und griff sofort nach den Knauf um einzutreten. Dieser Ort hier war ihr irgendwie vertraut. Er wirkte genauso wie die Bar, in die Spike sie einst geführt hatte. Es war ganz eindeutig eine Dämonen-Bar. Was zum Teufel hatte Spike hier zu suchen? Buffy wurde richtig wütend. Er würde sein blaues Wunder erleben, wenn sie ihn hier vorfinden würde.

 

Die Anwesenheit der drei jungen Frauen erregte sofort rege Aufmerksamkeit bei dem Stammpublikum. Ein paar Dämonen verdrückten sich sofort über den Hinterausgang, da sie bereits unliebsame Bekanntschaft mit Kennedy und Faith gemacht hatten. Buffy ließ ihren Blick über die Anwesenden schweifen und ging dann zielstrebig zum Barmann. Als dieser sie abschätzend von oben herab anblickte, schnellte Buffy ihren Arm hervor, packte den Mann am Kragen und hob ihn beinahe halb über die Bar zu sich. Dies erschreckte die Anwesenden Kunden noch mehr und weitere Dämonen flüchteten eilig davon.

 

„Mann mit blonden Haaren, wo ist er?“ fragte Buffy knapp und blickte dem Barmann eiskalt ins Gesicht.

 

Dieser deutete nur ängstlich auf die Hintertüre und war mehr als erleichtert, als Buffy ihn nach hinten wegfallen ließ. Buffy eilte sofort über die Türe hinaus in eine kleine Seitengasse und hielt suchend Ausschau nach Spike. Sie hörte Kampfgeräusche. Sie eilte um die Ecke und hatte ihn endlich gefunden.

 

Spike versenkte gerade ein hölzernes Stuhlbein im Leibe des Vampirs, worauf dieser augenblicklich zu Staub zerfiel. Er hatte den beiden Vampire, die ihm gefolgt waren hier aufgelauert und sie überrascht. Den ersten hatte er sofort erledigt, sodass er nur noch der Vampirin gegenüber gestanden war. Sie war zwar stärker als er, und er hatte Mühe gegen sie zu kämpfen, doch durch seine langjährigen Erfahrungen wusste er, wie er mit ihr zu kämpfen hatte. Er hatte sie nur mit wenigen Schlägen erledigt und für immer in Staub verwandelt.

 

Erst da hatte er bemerkt, dass Buffy ihn gefunden hatte. Sie blickte ihn voller Sorge und zu seinem Erstaunen ziemlich wütend an. Sofort bekam er ein schlechtes Gewissen, obwohl er im ersten Moment gar nicht genau wusste weshalb er es haben sollte.

 

Buffy schritt wütend auf ihn zu und schlug ihm direkt auf die Nase.

 

„Tu das nie wieder, hörst du?“ schimpfte sie böse mit ihm.

 

Spike hielt sich die schmerzende Nase mit der Hand und lächelte auf seine Jägerin. Es war fast so wie in alten Zeiten, wo Buffy ihm ständig eine reingehauen hatte, wenn sie böse mit ihm war.

 

Kennedy und Faith wunderten sich sehr übers Buffys Reaktion. Erst schien sie fast vor Sorge zu sterben und nun verprügelte sie ihn.

 

„Hallo Liebes. Wofür hab ich das verdient?“ murmelte er aus einer anschwellenden Nase.

 

„Dafür, dass ich fast vor Sorge gestorben wäre! Was hast du hier zu suchen? Dir hätte sonst was passieren können! Vampire hätten dich angreifen können.“

 

„Mich haben Vampire angegriffen, Liebes. Zwei sogar. Und ich lebe immer noch“, erklärte Spike selbstsicher.

 

„Zwei?“ fragte Buffy ungläubig.

 

„Zwei!“ bestätigte Spike und deutete auf den zweiten Haufen Asche, der direkt hinter Buffy auf dem Boden zerstreut lag. Dann erläuterte er weiter: „Ich bin nicht so hilflos, wie du denkst. Ich war viele Jahre lang selbst ein Vampir. Und die letzten Jahre verbrachte ich damit solche wie die zu töten. Auch wenn ich jetzt ein Mensch bin, weiß ich mich immer noch zu verteidigen. Du brauchst dich nicht so sehr um mich zu sorgen, Buffy. Ich bin schon groß, ich kann gut auf mich selbst aufpassen.“

 

„Da bin ich anderer Meinung“, lächelte Buffy und näherte sich ihm, um ihn liebevoll zu küssen.

 

Die beiden schlossen sich eng in die Arme und küssten sich innig und leidenschaftlich.

 

 

 

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„Ich denke es gibt einiges, worüber wir reden müssen“, erklärte Spike, als er die freundlich dargereichte Tasse mit heißer Schokolade von Buffy entgegennahm.

 

Sie setzte sich zu ihm auf die alte Hollywoodschaukel und lehnte sich seufzend gegen seine Brust. Seine freie Hand legte er über ihre Schultern und bemerkte lächelnd, wie sie mit seinen Finger spielte.

 

„Das denke ich auch“, erwiderte Buffy und nippte an ihrer Tasse.

 

„Als erstes .... wo sind die Marshmallows?“ fragte Spike.

 

„Was?“ meinte Buffy verwirrt sie hatte mit etwas anderem gerechnet.

 

„Joyce tat immer Marshmallows in die heiße Schokolade. Wo sind sie?“

 

„Andrew hat vergessen welche zu kaufen, sag mal woher weißt du, wie Mom die Schokolade immer gemacht hatte?“

 

„Ich hab mal welche von ihr bekommen. Das war sehr lecker.“

 

„Ja, ich mochte es auch immer gerne. Mom hat sie uns schon so gemacht, als Dawn und ich noch ganz klein waren.“

 

Eine Weile waren die beiden still. Buffy erinnerte sich an ihre Mutter und wunderte sich dabei, wie Spike von ihr sprach.

 

Dann brach sie die Stille und fragte: „Also, wer von uns beiden fängt an?“

 

„Womit?“

 

„Das weißt du genau“, erwiderte Buffy.

 

„Wenn du es so genau weißt, dann fängst am besten auch du an“, erklärte Spike frech grinsend.

 

„Du könntest genauso gut anfangen.“

 

„Tut mir leid, Liebes, aber im Moment tut mir grad meine Nase weh“, antwortete er schelmisch.

 

„Dir tut gleich noch viel mehr weh“, drohte Buffy lächelnd und gab dann schließlich nach: „Also gut. Ich fange an. Ich hätte mit dir reden sollen, als ich merkte, dass da mehr dahinter steckte, weswegen du nicht mit mir schlafen wolltest. Ich hätte mehr auf dich eingehen müssen. Schließlich ist alles noch neu für dich. Und ich hätte nicht so ungeduldig sein dürfen.“

 

Spike lehnte einen Kopf gegen Buffys und lächelte in ihr Haar. Dann gab er ihr einen sanften Kuss und meinte: „Ich hätte nicht in diese Bar gehen dürfen. Ich hätte nicht mein Leben leichtfertig aufs Spiel setzten dürfen, denn dann hätte ich dich nie wieder so wie jetzt im Arm halten können. Dann hätte ich nie mehr dieses wunderbar seidigweiche und herrlich duftende Haar auf meinen Lippen spüren können. Ich liebe dich Buffy. Es tut mir leid, dass du dir wegen mir Sorgen gemacht hattest. Doch es war wichtig für mich, dort hinzugehen. Ich habe dort etwas sehr Wichtiges gefunden.“

 

„Was hast du dort gefunden?“

 

„Mich selbst. Ich fühlte mich so verloren. Ich wusste nicht was ich war, oder wer ich war. Ich war kein Vampir und kein Dämon mehr. Aber ich fühlte mich auch nicht als richtigen Mensch. Das tue ich auch jetzt noch nicht, aber ich weiß jetzt was ich bin und wer ich bin. Jetzt kann ich endlich beginnen ein neues Leben zu führen. Ein Leben als Mensch an deiner Seite, sofern du mich noch an deiner Seite haben willst.“

 

Buffy richtete sich auf um ihn in seine herrlich blauen Augen sehen zu können. „Niemand anderen auf der Welt sonst, Spike.“

 

Spike stellte rasch seine Tasse auf den Boden und schloss Buffy in seine beiden Arme um sie liebevoll und innig zu küssen. Sie küssten sich lange, bevor Buffy sich losriss und ihn fragend ansah. „Weshalb wolltest du nicht mit mir schlafen, Spike?“

 

Spike blickte ein wenig verschämt zu Boden und antwortete kleinlaut: „Ich hatte Angst, dass ich dir als Mensch nicht genügen werde. Dass es dir mit mir nicht gefallen wird, jetzt da ich keine vampirischen Kräfte mehr habe.“

 

„Warum hast du nicht versucht es herauszufinden? Du bist doch sonst nicht so zurückhaltend, was mich betrifft.“

 

„Ich fürchtete dich zu verlieren.“

 

„Niemals! Du wirst mich niemals verlieren. Ich liebe dich Spike! Vergiss das nie.“

 

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Folge 14