Folge 1

 

 

 

„Spike?“  

 

„Ja, Liebes.“

 

„Wo sind wir?“

 

„Ich weiß nicht.“

 

„Warum kann ich dich nicht sehen?“

 

„Ich weiß nicht.“

 

„Wo bist du?“

 

„Das weiß ich nicht.“

 

„Und was weißt du?“

 

„Dass ich dich liebe!“

 

„Ich liebe dich auch.“

 

„Nein, tust du nicht, aber schön, dass du es gesagt hast.“

 

„Spike! Geh nicht, bleib bei mir! ......Spike!!“

 

 

Schweißgebadet schreckte Buffy aus ihrem Traum hoch. Ein Blick auf die kleine Uhr auf ihrem provisorischen Nachttisch verriet ihr, dass es erst vier Uhr mitten in der Nacht war. Müde und erschöpft vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Schon wieder dieser Traum. Jede Nacht, seit sie hier in Cleveland angekommen sind, immer derselbe Traum. Sie kann ihn fühlen. Weiß genau, dass er bei ihr ist, aber sie kann ihn nicht sehen. Es kommt ihr so real vor. Als wäre er tatsächlich noch da. Als wäre er noch immer am Leben. Doch sie wusste, dass er tot ist. Niemand hätte das überleben können! Nicht einmal ein Vampir wie er es war hätte den Einsturz des Höllenschlundes überlebt. Sie versuchte sich dies immer wieder in den Verstand zu rufen, aber es half nichts. Ihr Herz sagte immer wieder das er noch da ist. Noch bei ihr. Träge erhob sie sich aus ihrem Bett und murmelte vor sich hin:

 

„Das raubt mir noch mal den Verstand. Er ist tot. Und er wird es auch bleiben. Kapier das endlich!“

 

Sie knipste das Licht in ihrem Zimmer an und blickte nachdenklich in den Raum. Es war so ganz anders als ihr altes Zimmer. So leer und kahl. Keine Bilder an der Wand. Kaum Möbel bis auf ein Bett, ein Nachttisch aus einer leeren Obstkiste mit einer Holzplatte darauf, ein alter Schrank, denn sie günstig erstanden hatte und ein einzelner Stuhl, der in der Ecke stand und bereits hier war, als sie in diesem Haus angekommen waren. All ihre Sachen sind vom Höllenschlund verschlungen worden. All ihre Erinnerungen und Andenken an die vergangenen Jahre. Alles für immer verloren und in Schutt und Asche begraben. Genauso wie Spike. Spike, dem Niemand angesehen hatte, wie sehr er sich verändert hatte. Niemand außer ihr.

 

Sie öffnete die knarrende Tür zu dem alten Kleiderschrank und warf einen Blick auf den spärlichen Innhalt. Eine ausgiebige Shoppingtour konnte sie sich leider nicht leisten. Außerdem musste das wenige Geld das sie hatte auch noch für Dawn und für Lebensmittel reichen. Sie nahm sich eine warme Strickjacke heraus, wickelte sich fest darin ein und ging aus ihrem Zimmer in den kahlen kalten Flur. Barfuss schlich sie leise an den anderen Zimmertüren vorbei. Durch ein Fenster am anderen Ende des Flures schien der helle Vollmond herein und tauchte alles in ein unheimliches Licht. Sie drückte ihre Arme fester um sich. Sie blickt auf die mit roter Farbe gemalten Buchstaben auf den Zimmertüren. Auf jeder Türe standen die Namen derer, die jetzt darin wohnten. Andrew fand dass dies schöner sei, und hatte alle Türe mit Namen versehen.

 

Sie erinnerte sich an den Tag, als sie hier gemeinsam ankamen. Das Haus war sehr schön. Buffy und ihre Freunde hatten sehr über Giles Beziehungen gestaunt. Anscheinend hatte er wohl überall gute Verbindungen, wodurch er ihnen dieses neue Zuhause beschaffen konnte. Xander lobte die gute Architektur und fand, dass das Haus in einem sehr guten Zustand sei. Willow und Kennedy verliebten sich sofort in die kleine Veranda, auf der sich eine alte Hollywoodschaukel befand. Andrew, der sich in letzter Zeit zu einer richtigen Hausfee entwickelt hatte, klagte über fehlende Hauhaltsgeräte und über die spärlich eingerichtete Küche. Die anderen konnten nur darüber schmunzeln, wie Andrew sich über das Fehlen einer Waschmaschine beklagt hatte. Es fehlte noch an so vielen Dingen, aber es war ein neuer Anfang. Ein neues Zuhause. Und sie hatten beschlossen hier gemeinsam einen neuen Beginn zu wagen.

 

In der großen Wohnküche angekommen setzte sich Buffy an die kleine Essecke. Eigentlich wollte sie sich etwas warme Milch machen, aber jetzt hatte sie keinen Appetit mehr darauf. So starrte sie einfach nur durch das Fenster in der Küche hinaus in die vom Mond erhellten Bäume.

 

Einige Zeit später wurde sie durch eine Stimme aus ihrer Starre gerissen:

 

„Hallo Buffy.“

 

„Oh, guten Morgen Xander.“

 

„Konntest wohl wieder mal nicht richtig schlafen?“

 

„Nein. Und du?“

 

„Ich auch nicht. Ich muss immer an Anya denken.“

 

„Ja, irgendwie fehlen mir ihre trockenen Kommentare auch sehr. Das geht wohl uns allen so.“

 

„Vermutlich.“

 

„Und wie stets mit dir? Träumst du immer noch von ihm?“

 

„Ja. Fast jede Nacht.“

 

Xander setzte sich auf den Stuhl neben Buffy und schenkte ihr einen verständnisvollen Blick.

 

„Er hat die Welt gerettet.“

 

„Ja, das hat er.“

 

„Sei ehrlich. Hast du ihn geliebt?“

 

„Hm ... ich bin mir nicht sicher. Ich dachte immer ich könnte ihn nicht lieben, weil er ein seelenloser Vampir war. Doch nachdem er sich seine Seele nur für mich hart erkämpft hatte, hatte er sich sehr verändert. Keiner von euch hatte dies bemerkt. Ihr hattet alle nur den alten Spike in ihm gesehen. Aber ich sah mehr. Ich konnte seine Seele in seinen Augen erkennen. Und ja, ich glaube ich habe ihn geliebt. Ich tue es noch immer.“

 

„Es tut mir leid.“

 

„Lass uns über etwas anderes reden. Wie sieht’s aus mit deinem neuen Job?“

 

„Großartig. Die Baufirma war von meinen Vorschlägen und Ideen sehr begeistert. Sie haben mir ein eigenes Bauprojekt übergeben. Wenn alles gut geht. Dann werden sie mich fest einstellen.“

 

„Das ist wirklich großartig.“

 

„Genau, und wenn ich nächste Woche meinen ersten Gehaltsscheck bekomme, lad ich alle zum Essen ein.“

 

„Italienisch?“

 

„Was du möchtest.“

 

„Oh, das wäre wunderbar. Hm... eine schöne saftige Pizza mit viel Käse oben drauf.“

 

„Das wird sicher toll.“

 

****



 

Weit weg im ehemaligen Sunnydale:

 

„Los grabt gefälligst schneller! Hört ihr! Ich muss es haben! Findet es, oder ich werde euch allen einen schmerzvollen Tod bereiten!“

 

Die männliche Stimme schrie seine Lakaien an, welche daraufhin hektisch die Schaufeln schwangen und schneller gruben. Inmitten des Kraters, den der Höllenschlund hinterlassen hatte, befand sich diese kleine Gruppe von Gestalten und grub genau an der Stelle, wo das Zentrum des Bösen sich früher befand. Genau dort, wo der Eingang zum Höllenschlund war, und wo Buffy und ihre Freunde hinab gestiegen waren um die Armee des Ersten zu bekämpfen. Immer tiefer gruben sie, und kamen langsam an ihrem Ziel an. Über der Grabungsstätte stand eine vom Schatten der Nacht verhüllte Gestalt und trieb seine Lakaien immer weiter an. In seiner Hand hielt er einen grün leuchtenden Kristall, dessen Leuchtkraft immer mehr zunahm, je weiter sie gruben. Bald würde er sein Ziel erreichen.

 

****

 

Es ist Nachmittag geworden. Xander war in seiner neuen Arbeit. Willow und Kennedy versuchten etwas Kultur in den verwilderten Garten zu bringen, während Andrew am Spülbecken stand und sich über das viele schmutzige Geschirr beklagte. Buffy saß in der Küche und durchsuchte die Anzeigen in der Tageszeitung nach günstigen Möbeln und einem neuen Job.

 

Plötzlich wurde ihr auf einmal ganz kalt, als wenn ein kalter Windstoß durch die Küche wehen würde, aber alle Fenster und Türen waren fest verschlossen. Sie zog ihre Strickjacke fester um sich und rieb mit den flachen Händen über ihre Arme, damit es ihr wieder wärmer werden würde. Doch die Kälte kam nicht von außen, sondern von innen. Sie war so müde. Seit Tagen hatte sie nicht richtig geschlafen. Mit verschränkten Armen lehnte sie sich seufzend zurück gegen die Stuhllehne und schloss kurz ihre Augen. In diesem Moment erschien ihr auf einmal ein bekanntes und vertrautes Bild vor ihrem inneren Auge. Sie sah Spike. Sie konnte ihn deutlich erkennen. Er sah so unglücklich aus und streckte ihr Hilfe suchend seine Hand entgegen. Sein hilfloser Anblick schmerzte sie sehr. Er rief ihren Namen: „Buffy“

 

Buffy schreckte ruckartig von ihrem Stuhl hoch, wodurch dieser umfiel und laut zu Boden knallte. Sie hatte seine Stimme deutlich gehört, so als wenn er tatsächlich bei ihr gewesen wäre. So, als wäre es nicht nur in ihrem Kopf passiert, sondern als hätte sie wirklich gerade seine Stimme wahrgenommen. Andrew fuhr herum, als er durch den Lärm des fallenden Stuhles von seiner Arbeit abgelenkt wurde und maulte:

 

„Hey sei vorsichtig! Es ist ja nicht so, dass wir uns jederzeit einen neuen Stuhl leisten könnten!“

 

Ohne auf Andrews Kommentar zu achten verließ sie die Küche und begab sich nach draußen zu Willow und Kennedy. Sie brauchte jetzt dringend etwas Ablenkung.

 

Im Garten diskutierten die beiden Frauen gerade, wie sie den Garten am besten gestalten könnten.

 

„Hey Willow, wie wäre es, wenn wir dort drüben ein kleines Blumenbeet anlegen würden?“

 

„Eigentlich dachte ich es wäre sinnvoller, wenn wir eher ein Gemüsebeet anlegen würden, was meinst du Buffy?“

 

Die angesprochene reagierte etwas verzögert auf Willows Frage und meinte etwas lustlos:

 

„Keine Ahnung? Macht, was ihr für richtig haltet.“

 

„Buffy, alles in Ordnung? Du siehst aus, als wenn du gerade einen Geist gesehen hättest?“ wollte Willow wissen, nachdem sie erkannt hatte, dass Buffy ganz bleich im Gesicht war.

 

„Mir geht es gut. Hab nur in letzter Zeit schlecht geschlafen und mir ist etwas kalt.“

 

„Hoffentlich wirst du nicht krank?“ erwiderte Willow, während sie mit einer Hand die Temperatur von Buffys Stirn überprüfte. Doch Buffy war dies unangenehm und verließ daher den Garten wieder, während sie abschließend hinzufügte:

 

„Ich sagte doch es geht mir gut. Ich werd versuchen ein bisschen zu schlafen. Bis später.“

 

Sie ging wieder ins Haus und nach oben in ihr Zimmer. Sie hoffte wenigstens ein bisschen Schlaf erhaschen zu können.

 

****

 

Willow unterbrach ihre Gartenarbeit und sagte zu Kennedy:

 

„Ich mach mir langsam Sorgen um Buffy. Seit wir hier in Cleveland sind, ist sie irgendwie komisch? Findest du nicht auch? Oder kommt das nur mir so vor?“

 

„Ich kenne sie nicht so lange wie du. Eigentlich finde ich sie schon immer irgendwie komisch. Aber wenn du das Gefühl hast, dass irgendetwas nicht stimmt, dann solltest du vielleicht mal mit ihr reden?“

 

Kennedy machte sich wegen Willows Besorgnis Gedanken, und näherte sich ihr mit einem verständnisvollen Blick. Sie griff nach ihrer Hand, zog sie zu einem Kuss heran und fügte anschließend zu Willows Beruhigung hinzu: „Ich denke wenn sie sagt, dass es ihr gut geht, dann wird es auch so sein. Und falls nicht dann hat sie wundervolle Freunde um sich, die sich um sie kümmern.“

 

****

 

Es hatte nicht lange gedauert, bis Buffy in einen unruhigen Schlaf gesunken war. Sie träumte von den letzten Ereignissen in Sunnydale. Von den vielen Übervampiren, denen sie gegenüber gestanden waren. Von dem Ersten, der ihr zuletzt an diesem Ort begegnet war, und von Spike, wie sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. In ihren Gedanken wiederholte sie mehrmals die Worte: „Es tut mir leid.“ Als sie plötzlich wieder seine Stimme wahrnahm:

 

„Das braucht es nicht.“

 

„Spike?“

 

„Ja Liebes.“

 

„Wo bist du?“

 

„Das weiß ich nicht, das heißt ich bin mir nicht sicher, wo ich bin. Vielleicht im Himmel? Oder eher in der Hölle. Doch ich kann dich fühlen, dass ist mir Himmel genug.“

 

„Du kannst mich fühlen?“

 

„Ja! Und ich kann alles hören.“

 

„Ich hab dich heute gesehen.“

 

„Ja, ich dich auch. Du sahst müde aus. Ist es jetzt so kalt in Sunnydale, dass du dich in einer Strickjacke einwickeln musstest?“

 

„Woher?.... Ich bin nicht mehr in Sunnydale. Es gibt kein Sunnydale mehr. Als der Höllenschlund eingestürzt ist, hat er die ganze Stadt verschlungen. Das war dein Werk.“

 

„Kein Sunnydale mehr? Schade, jetzt wo ich anfing mich so richtig wohl zu fü.......aaarghh!!“

 

„Spike!? Was ist los? Was ist mit dir?“

 

Plötzlich konnte sie ihn sehen. Es war als stünde er dicht umringt von dicken Nebelschwaden etwas entfernt von ihr. Stöhnend und sich krümmend hielt er sich die Hände vor der Brust, als hätte er große Schmerzen. Sein Bild kam immer näher, und umso klarer wurde nun auch seine Stimme. Er schien nun auch sie sehen zu können und blickte sie mit schmerzverzerrten aber vor Glück leuchtenden Augen an. Es war die Freude darüber sie sehen zu dürfen.

 

„Buffy! Ich kann dich sehen.“

 

„Ich dich auch, aber was ist mit dir? Hast du Schmerzen?“

 

„Ist nicht so schlimm. Das sind vermutlich die Höllenqualen, die ich als Strafe für meine bösen Taten über mich ergehen lassen muss. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.“

 

„Was ist das hier für ein Ort? Ich kann gar nichts erkennen?“

 

„Keine Ahnung. Zuerst war hier alles ganz dunkel. Doch vor kurzem wurde es immer heller und ich fing an deine Nähe zu spüren. Und jetzt .... du bist so wunderschön Buffy.“

 

Er kam einen Schritt näher und streckt eine Hand nach ihrem Gesicht aus. Er wollte sie an der Wange berühren. Buffy sah in seine sanften blauen Augen, als er plötzlich genau in dem Moment, als sie sich berührt hätten vor ihren Augen verschwand. Um sie herum war nun alles in dichte Nebelschwaden umhüllt und sie war allein. Sie schrie nach ihm, doch sie erhielt keine Antwort. Noch einmal rief sie verzweifelt seinen Namen, und erwachte dann aus ihrem Traum.

 

****

 

Zum Abendessen hatten sich alle in der Wohnküche versammelt. Dort verbrachten sie auch stets ihre gemeinsamen Abende zusammen, da das Wohnzimmer noch keine Einrichtung besaß. Während des Abendessens berichtete Xander über seinen Arbeitstag und Dawn erzählte von ihrer neuen Schule. Andrew erörterte noch wie fleißig er den ganzen Tag zuhause gewesen war, während Willow und Kennedy stolz von ihren Fortschritten im Garten berichteten. Buffy lauschte nur den Erzählungen ihrer Freunde, ohne selbst etwas dazu zu sagen. Eine Melodie erklang plötzlich aus ihrer Jackentasche, woraufhin sie ihr Handy herauszog, um das Gespräch anzunehmen. Es war Giles.

 

„Summers.“

 

„Hallo Buffy, wie geht es euch?“

 

„Oh hallo Giles! Uns geht es gut. Wir sind hier grad alle versammelt. Erzählen Sie, was gibt es Neues in England?“

 

„Ich habe einige Neuigkeiten. Zunächst einmal soll ich euch alle recht herzlich von Faith und Mr. Wood grüßen. Den beiden gefällt es hier anscheinend sehr gut. Ich hab hier einen ehemaligen Kollegen des Wächterrates gefunden, der das Unglück überlebt hat. Gemeinsam planen wir nun, den Rat neu aufzubauen. Ich werde mich wieder melden, sobald sich diesbezüglich etwas Neues ergeben hat. Wie gefällt es euch in dem neuen Haus? Ich hoffe es hat keine größeren Schäden?“

 

„Nein, nein. Es ist fantastisch! Aber sagen Sie Giles, wie sind Sie nur an dieses Haus gekommen? Müssen wir keine Miete oder so bezahlen? Sie haben uns noch nichts dazu gesagt. Es ist nämlich so, dass wir uns im Moment keine hohe Mietzahlung leisten können. Xander hat zwar schon einen Job, aber für sechs Leute reicht das niemals!“

 

„Keine Sorge Buffy. Ihr könnt dort Mietfrei wohnen bleiben. Das Haus gehörte dem Rat der Wächter. Es diente früher als eine Art Zentrale am Höllenschlund von Cleveland. Ich habe bereits alles Notwendige geregelt, und ihr könnt auf jeden Fall dort bleiben. Mein Kollege und ich müssen zwar noch einige geschäftliche Dinge regeln, aber falls alles läuft wie erwartet, dann können wir bald über den Nachlass des Rates verfügen. Mehr dazu berichte ich euch ein anderes Mal. Ich wollte nur hören, dass es euch gut geht.“

 

„Ja alles in Ordnung und danke für Ihre Hilfe mit dem Haus.“

 

„Keine Ursache, das war das Mindeste, was ich tun konnte.“

 

****

 

Kennedy und Buffy durchforsteten das Gebiet und den nahegelegenen Friedhof nach den umherstreifenden Geschöpfen der Nacht. Sie taten dies seit ihrer Ankunft in dieser neuen Stadt. Buffy hätte sich ebenso zurückziehen und ihr Leben genießen können, da es nun viele Jägerinnen auf der Welt gab, doch ein innerer Drang ließ dies nicht zu. Tief in sich hörte sie den Ruf, der sie aufforderte das Böse zu bekämpfen und zu vernichten.

 

Die beiden Jägerinnen stießen schließlich auf zwei Vampire, die gerade auf der Jagd nach einem Abend-Imbiss waren. Gleichzeitig stürzten sie sich auf die Vampire, um sie in Staub und Asche zu verwandeln. Ein Kampf entbrannte, in dem zwei Jägerinnen gegen zwei Vampire ankämpften.

 

Kennedy stieß ihren Pflock gerade in das tote Herz ihres Gegners, der daraufhin zu Staub zerfiel. Buffy wollte im nächsten Moment genau das gleiche tun, als sie plötzlich durch ein vertrautes Gefühl gestört wurde. Sie spürte die Nähe eines Vampirs. Nicht die ihres Gegners, sondern die eines Vampirs mit Seele, der vor einiger Zeit sein Leben für sie gab. Sie spürte Spikes Nähe. Kurz dachte sie sogar seinen Duft wahrnehmen zu können und blickte verwirrt suchend um sich. Was jedoch ihr noch existierender Gegner für einen schmerzhaften Schlag gegen sie ausnützte. Kennedy kam ihr zur Hilfe, während Buffy sich wieder auf den Vampir konzentrierte und gemeinsam verarbeiteten sie ihn mit nur wenigen weiteren Schlägen zu Staub. Kennedy war so ein Verhalten von Buffy nicht gewohnt. Sonnst war Buffy immer die erste, die ihre Gegner vernichtet hatte.

 

„Ist alles in Ordnung mit dir? Geht es dir gut? Oder weshalb warst du gerade so unkonzentriert?“

 

„Ich weiß auch nicht. Ich dachte eben etwas gespürt zu haben.“

 

„Was denn?“

 

„Ach vergiss es. War nicht so wichtig. Ich hab es mir sicher nur eingebildet.“

 

****

 

Im Krater von Sunnydale:

 

Der grüne Kristall leuchtete hell über der Grabungsstätte, und deutete somit an, dass die grabenden Lakaien bereits nahe an ihrem Ziel angekommen waren. Die in einen schwarzen Umhang verhüllte Gestalt, die den Kristall in der Hand getragen hatte, kam nun näher und stieß die Grabenden unsanft zu Seite.

 

„Lasst mich nachsehen! Es kann nicht mehr weit sein.“

 

Mit den bloßen Händen grub er am Boden der Grabungsstätte weiter und richtete immer wieder einen hastigen Blick auf den leuchtenden Kristall.

 

„Es muss hier irgendwo sein! Ich weiß es.“

 

Hektisch grub er weiter bis er plötzlich inne hielt und nun endlich gefunden hatte wonach er gesucht hatte.

 

„Da ist es ja!“

 

 

Teil 2