A story about a slave and his master

by SpikesChild

 

 

Teil 1 – New Life

William versuchte die dünne Decke fester über seine Schultern zu ziehen und zog seine Füße näher an die Brust. Er fror schrecklich. Es war früher Morgen und sein junger Herr, der Sohn des Hauses Beaufort, würde sicher bald erwachen und erneut mit seinem Training beginnen.

Seit nunmehr fünf Monaten hatte man ihm eine neue Aufgabe in diesem Haus zugeteilt. Er war nun nicht länger ein gewöhnlicher Hausdiener, sondern musste allein für Warren Charles Beauforts persönliche Bedürfnisse zur Verfügung stehen. Und das rund um die Uhr.

Deshalb lag er hier vollkommen nackt auf einer dürftigen Strohmatte am Fußende des Bettes seines jungen Herrn. Die Decke, die ihm sein Herr gegeben hatte, war viel zu dünn, um ihm genug Wärme zu geben.

Möglichst geräuschlos schniefte William durch seine Nase und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Er wollte seinen Herrn nicht wecken. Wollte die wenigen Minuten Ruhe auskosten, die ihm noch blieben, bevor sein täglicher Alptraum von neuem begann.

Viel zu früh hörte er die verräterischen Geräusche, die ihm sagten, dass sein Herr erwacht war und sich von seinem Bett erhob. Sofort verspannte sich Williams ganzer Körper und er wartete auf das Wort, das jeden Augenblick kommen würde.

„Spike!"

Das war der neue Name, den ihm sein Herr gegeben hatte. Ein Name, den man eher einem Haustier gab, als einem Menschen.

Als William den Ruf seines Herrn vernahm, beeilte er sich sofort von seinem Platz ans Bett seines Herrn zu krabbeln. Auf allen vieren bewegte er sich dorthin. Dabei rasselte die Kette, die um Williams Knöchel befestigt war, damit er sich während der Nacht nicht davonstehlen konnte.

Warren stand vor seinem Bett und wartete bereits ungeduldig, dass sein Sklave sich standesgemäß vor ihm hinknien würde.

William kniete direkt vor seinem Herrn, die Hände hinter dem Rücken haltend und seinen Blick gesenkt zu Boden gerichtet. Er zitterte am ganzen Körper. Teils vor Kälte und teils wegen dem, was ihm, wie jeden Morgen, bevorstand.

„Worauf wartest du?" kam der ungeduldige Befehl seines Herrn.

William wagte es nicht mehr von sich aus mit seiner Pflicht zu beginnen, weil, als er es einmal versucht hatte, in der Hoffnung seinen Herrn zufrieden zu stellen, Warren ihn auspeitschen ließ, da er es gewagt hatte seinen Herrn ohne ausdrückliche Erlaubnis zu berühren.

Nach Warrens Worten wartete William nun nicht länger. Er rutschte ein Stück nach vorne, hob das Nachtgewand seines Herrn hoch, kniff die Augen zu und nahm die Morgenerektion seines jungen Herrn in den Mund. Williams Finger waren sehr kalt, daher wagte er es nicht seine Hände unterstützend hinzuzunehmen. Stattdessen bemühte er sich, mit seiner Zunge den Schaft seines Herrn zum Höhepunkt zu bringen.

Warren stöhnte leise auf, als er den feuchten Mund seines Sklaven um seine Härte spürte. Er liebte es, auf diese Weise den Tag zu beginnen.

Es dauerte nicht lange, bis William die schon beinah vertrauten Hände seines Herrn an seinem Hinterkopf spürte. Er wusste was gleich kommen würde, weshalb er sich innerlich noch mehr verkrampfte und darauf gefasst machte.

Mit kräftigen Stößen rammte Warren sein steifes Glied gegen die Kehle seines Sklaven. William hatte Mühe seinen Würgereflex zu unterdrücken. Tränen liefen ihm über die Wangen, doch sein Herr schenkte ihnen keinerlei Aufmerksamkeit. Stattdessen verstärkte er seine Stöße, bis er sich schließlich mit einem erleichterten Stöhnen in dem Mund seines Sklaven erleichterte.

William kämpfte ein letztes Mal gegen seinen Würgereflex an und schluckte alles, was ihm sein Herr gab. Er wusste aus früheren Erfahrungen, dass es sehr schmerzhaft war, wenn er das Geschenk seines Herrn - wie Warren es zu nennen pflegte - wieder ausspuckte.

Erleichtert nahm er wahr, dass sein Herr sich von ihm entfernte, weshalb er es erst jetzt wagte seine Augen wieder zu öffnen. Stumm wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und wartete, bis sein Herr ihm die eiserne Manschette von seinem Knöchel löste. Danach nahm er das Eisen und räumte es zusammen mit seiner Decke und der Strohmatte ordentlich unter das Bett, damit es während des Tages nicht offen herumlag.

Nachdem Warren an einer Glocke läutete, erschienen zwei Hausmädchen, die ihm Pantoffeln und einen Morgenrock reichten. William achtete nicht auf die Mädchen. Jeglicher Kontakt zu den andern Sklaven des Hauses war ihm streng untersagt. Er wartete geduldig, bis sein Herr sich zu ihm herabbeugte und eine Leine an seinem eisernen Halsring befestigte. Dies war das Zeichen, dass er aufstehen durfte und seinem Herrn folgen musste.

Es war Freitag und somit einer von drei Badetagen in der Woche. Williams Aufgabe war es, den Körper seines Herrn sorgfältig mit einem Schwamm zu reinigen, während dieser gemütlich in der Wanne lag und sich entspannte.

Es war keine sehr schwierige Aufgabe und William erledigte sie mit all seiner Aufmerksamkeit. Er genoss es, mit seinen Armen in das angenehm warme Wasser fassen zu können, wodurch er sich wenigstens ein bisschen aufwärmen konnte.

Nach der gründlichen Reinigung, pflegte Warren noch eine Weile im Wasser zu bleiben, um sich zu entspannen. William wartete währenddessen geduldig, bis sein Herr zu Ende gebadet hatte.

Anschließend nahm William ein Handtuch und rubbelte den Körper seines Herrn vorsichtig trocken. Zum Abschluss reichte er Warren den Morgenmantel, damit dieser nur noch hineinschlüpfen brauchte.

Wie an jedem Badetag, schlüpfte Warren in den ihm dargereichten Mantel und trat wieder an die Wanne, um anschließend seinen Harndrang in dem Badewasser zu erleichtern.

Es war eine Art Demonstration, denn das nur noch lauwarme Wasser war für William bestimmt, damit auch dieser sich reinigen konnte. Doch sauberes Wasser war zu gut für Warrens Sklaven, weshalb er es selbst mit seinem Urin markierte und damit seinen Status als Herrn ihm gegenüber verdeutlichte.

Mit einem selbstgefälligen Grinsen verschloss er seinen Morgenmantel und ließ William allein zurück.

William blickte lange in das Wasser in der Wanne. Er hatte nicht sehr viel Zeit, denn Warren würde sehr bald zurückkommen und ihn abholen, aber es kostete ihn, wie jedes Mal, große Überwindung in die Wanne zu steigen.

Schließlich verdrängte er seinen Ekel und stieg in das lauwarme Wasser. Sein Körper war so durchkühlt, dass sogar die geringe Wärme wohltuend auf ihn wirkte, doch anstatt die Wärme zu genießen, beeilte er sich, um rasch sauber zu werden.

Ehe Warren fertig angekleidet zu ihm zurückkehrte, war William schon fertig, die Wanne von ihm bereits entleert und gesäubert worden.

Warren legte seinem Sklaven wieder die Leine an, die er ihm für die Zeit im Badezimmer abgenommen hatte, und führte ihn durchs halbe Haus. William hatte sich an die vielen Blicke bereits gewöhnt, mit denen die anderen Sklaven des Hauses ihn oft verfolgten. Er war der einzige Sklave im Haus, dem es nicht erlaubt war Kleidung zu tragen.

Sein Herr führte ihn in den Speisesaal, in dem Warren jeden Morgen mit seiner Familie das Frühstück einzunehmen pflegte. William hatte einen festen Platz, abseits der Familie, den er, sobald sie den Saal betraten und Warren die Leine fallen ließ, selbständig einnahm und sich dort auf den Boden setzte.

„Ah Warren, da bist du ja. Guten Morgen", grüßte Henry Peter Beaufort, der Herr des Hauses, seinen Sohn.

„Guten Morgen Vater, guten Morgen Mutter", grüßte Warren seine Eltern, die bereits am Frühstückstisch saßen und beugte sich zu seiner Mutter, Betty Beaufort herab, um ihr sanft auf die Wange zu küssen.

Als Warren seinen Platz an dem großen Tisch einnahm, und einer der Hausdiener ihm sein Frühstück servierte, begann sein Vater ihm die Neuigkeiten des Tages zu berichten: „Ich hoffe dein Training mit deinem Sklaven ging gut voran? Mr. Dexter wird heute zum Lunch anwesend sein. Du wolltest ihm doch den Jungen zeigen."

„Heute schon?" erwiderte Warren und blickte erfreut von seiner Teetasse auf.

„Ja mein Sohn", bestätigte der ältere Mann, bevor er sich wieder seinem Frühstück zuwandte.

William registrierte kaum, dass eines der Hausmädchen ihm eine Schüssel mit seiner morgendlichen Mahlzeit reichte. Mit Schrecken hatte er die Worte des Hausherrn gehört und erstarrte vor Angst. Mr. Dexter war berüchtigt für seine Strenge. Er war einer der ersten, die hier in London diese neue Art von Sklaven eingeführt hatte. Ein Sklave, wie er, Spike es nun war. Ein persönliches Lustobjekt.

Mr. Liam Angel Dexter, oder auch Angelus, wie er von den meisten Leuten genannt wurde, war der eigentliche Auslöser für Warrens Idee gewesen, sich einen Lustsklaven zu erziehen. Warren redete seit Wochen von nichts anderem, als darüber Angelus seinen Sklaven zu präsentieren und sich von ihm weitere Erziehungstipps geben zu lassen.

William konnte sich nur allzu genau ausmalen, wie dieser Besuch von statten gehen würde. Es war nicht das erste Mal, dass Warren seinen Besitz der Öffentlichkeit präsentierte. Wenn Warrens Freunde zu Besuch waren, stand es jedem der Besucher frei William nach Belieben zu benutzen und zu misshandeln. Er wollte sich gar nicht ausmahlen was ein so schrecklicher Mann wie Angelus alles mit ihm machen würde.

Er war so sehr in seine Angst und in seine schlimmen Vorstellungen verstrickt, dass er dem weiteren Verlauf des Gespräches nicht mehr folgen konnte. Und obwohl er bis vor kurzem noch großen Hunger verspürte, war ihm der Appetit vollkommen vergangen. Er achtete nicht einmal auf das Essen in seiner Schüssel, welche Buffy, das junge Hausmädchen, ihm zuvor in die Hand geschoben hatte.

Erst als Warren die Leine von seinem Halsring wieder aufnahm, bemerkte William, dass er noch gar nichts gegessen hatte. Rasch stopfte er sich noch eine Handvoll von dem Brei in den Mund, ehe Warren ihn mit sich zog.

Freitagvormittag pflegte Warren zusammen mit seinem Vater einen Ausritt über ihre großen Baumwollfelder zu unternehmen, um zu überprüfen, ob auf der Plantage alles in Ordnung war und um den Stand der Ernte zu kontrollieren. Warren sollte später einmal das Gut übernehmen, weshalb sein Vater stets darauf bedacht war seinen Sohn schon sehr früh in alle wichtigen geschäftlichen Dinge mit einzubeziehen und ihm alles beizubringen, was ein stattlicher Herr wissen musste.

Dies bedeutete für William, dass er einen ruhigen und ungestörten Vormittag in Warrens Gemächern verbringen durfte. Sonst genoss er diese Zeit immer sehr. Dies waren die wenigen Stunden in der Woche, in denen er nicht in der unmittelbaren Nähe seines Herrn sein musste und in denen er sich ausruhen konnte. Doch an diesem Freitag kreisten seine Gedanken ständig um den Besuch, der zum Lunch erwartet wurde.

Er saß auf den Boden, auf dem ihm zugeteilten Platz in der Ecke des Raumes. Die Arme fest um seine herangezogenen Beine geschlungen, machte er sich so klein wie möglich, um seinem Körper ein bisschen Wärme zu schenken. William wünschte sich, er könnte sich noch kleiner machen. So klein, bis er vollkommen verschwunden und dieser schreckliche Alptraum endlich für ihn vorbei wäre.

Als er noch ein gewöhnlicher Hausdiener war und noch mit den anderen Sklaven im Haus sprechen durfte, hatte er viele Gerüchte über Angelus gehört. Und auch durch Warren hatte er einiges erfahren. Laut den Gerüchten, besaß dieser Mann einen Lustsklaven, zu dem er sehr streng war. Dieser hatte ihm jederzeit zu dienen und wurde oft ohne Grund bestraft und ausgepeitscht oder geschlagen.

William fürchtete sich schrecklich vor diesem Mann. Er ängstigte sich davor, dass Warren ihn der Gnade dieses Mannes überlassen würde. Und er fürchtete sich vor all den Ratschlägen, die Angelus seinem Herrn geben könnte.

Mit Schrecken starrte William auf die große Wanduhr in Warrens Zimmer. Mit jeder Minute, die verging und die ihn der Mittagszeit näher brachte, stieg seine Angst.

*****

Die großen Zeiger der Wanduhr zeigten schon fast auf ein Uhr. William wusste, dass die Familie Beaufort stets pünktlich gegen zwölf Uhr zu essen pflegte, weshalb ihn die leise Hoffnung beschlich, dass man ihn vielleicht vergessen hatte. Seine Hoffnungen wurden jedoch jäh zerschlagen, als sich die Türe zu Warrens Zimmer öffnete und sein junger Herr nach ihm rief.

William erhob sich rasch von seinem Platz und kniete sich artig vor seinen Gebieter. Dieser befestigte erneut die Leine an seinem Halsreif und führte ihn schließlich ins Kaminzimmer. Warrens Vater pflegte dort in der Regel nach dem Lunch einen Brandy zu trinken und wenn geschäftlicher Besuch im Haus war, wurde dieser ebenfalls hier empfangen.

William selbst war noch nie in diesem Raum gewesen, weshalb er eine noch größere Unsicherheit verspürte, als er es ohnehin schon tat. Er wusste nicht, was von ihm erwartet wurde und er hatte hier in diesem Raum auch noch nie einen Platz zugewiesen bekommen weshalb er, als Warren ihn in die Mitte des Raumes führte, verunsichert stehen blieb und nach kurzem Zögern auf die Knie ging.

„Das ist er. Was sagen Sie? Gefällt er Ihnen?" fragte Warren aufgeregt.

William wusste, dass er nicht aufblicken durfte, doch seine Angst und die Ungewissheit zwangen ihn sich kurz umzusehen. Warrens Vater saß in einem großen Ohrensessel direkt neben dem Kamin und musterte ihn interessiert, während nebenan auf einem kleinen Zweisitzer ein fremder Edelmann saß und ihn mit finsterer Miene betrachtete. William zuckte innerlich zusammen, als er dessen strengem Blick begegnete. Rasch senkte er sein Haupt und hörte wie dieser Mann nur knapp kommentierte: „Hübsch."

„Nun? Wie ist ihre Meinung, Angelus? Denken Sie mein Sohn versteht es mit einem Sklaven umzugehen?" fragte Henry in einem gemütlichen Plauderton.

„Schwer zu sagen. Dazu müsste ich mehr von dem Jungen sehen. Mir fällt jedoch auf, dass er keine korrekte Haltung hat. Daran sollte der junge Herr noch arbeiten", erklärte Angelus sachlich.

„Was meinen Sie?" wollte Warren wissen, da er nichts Falsches an Williams Haltung erkennen konnte.

Sich auf seinen langen schwarzen Gehstock stützend, erhob sich Angelus von seinem Platz und näherte sich dem Sklaven.

„Darf ich?" meinte Angelus an Warren gerichtet, welcher ihm mit einem Nicken und einer Handbewegung deutete, dass er freie Hand hätte und hinzufügte: „Aber gerne."

Angelus ging einmal um William herum und musterte ihn etwas genauer. Williams ganzer Körper erzitterte vor Furcht und er zuckte erschrocken zusammen, als er plötzlich den Stock des Mannes zischen seinen Schenkeln spürte.

„Beine weiter auseinander", ordnete Angelus mit ruhiger Stimme an, während er seinen Stock leicht gegen die Innenseiten seiner Schenkel klopfte. Sofort öffnete William seine Schenkel weiter, wodurch er sich noch mehr entblößt fühlte. „Sehr schön. Wir wollen ja schließlich alle sehen, was du zwischen den Beinen hast", erklärte Angelus genauer.

William schluckte schwer und versuchte seine drohenden Tränen zurückzudrängen. Wieder spürte er den Stock des Mannes, diesmal in seinem Rücken und hörte sogleich dessen weiteren Befehl: „Den Po etwas weiter nach vorne, die Hände zu Fäusten und bei den Handgelenken überkreuz."

William tat wie ihm befohlen und versuchte die gewünschte Stellung zu halten. Angelus musterte ihn noch eine Weile, bis er direkt vor ihm stehen blieb und mit einer warmen Hand Williams Kinn hochhob, um sich sein Gesicht genauer zu betrachten. Leichte Panik durchflutete William und er musste mit sich kämpfen nicht die Flucht zu ergreifen.

Als er kurz in das Gesicht des Mannes blicken konnte, hatte er den Eindruck eine tiefe Trauer zu erkennen, doch er glaubte sich zu täuschen und da es für einen Sklaven verboten war einem freien Mann direkt in die Augen zu sehen, heftete William seinen Blick, soweit es ihm möglich war, etwas tiefer auf den teuren Frack des Herren.

Angelus ließ schließlich von dem Sklaven ab und meinte an Warren gerichtet: „So sieht es doch gleich viel besser aus, nicht wahr? Du könntest ihm vielleicht noch einen Ring um seine Genitalien anlegen. Ich bevorzugte dies bei meinem, aber das ist Geschmackssache. Das musst du für dich selbst entscheiden."

„Vielen Dank für Ihre Anregungen, Mr. Dexter", erwiderte Warren.

William erschauderte bei dem Gedanken, dass man ihm einen solchen Ring anlegen könnte. Er hatte schon einmal davon gehört. Es hieß, dass man eine sehr schmerzhafte Dauererektion davon bekam und sich die Herren sehr am Leid der Sklaven erfreuen würden.

„Ich freue mich stets, wenn ich behilflich sein kann. Lass es mich wissen, wenn du weitere Hilfe benötigst", bot Angelus dem jungen Herrn freundlich an.

Daraufhin wandte Henry Beaufort ein: „Sohn, warum übergibst du deinen Sklaven nicht unseren Gast, während seines Aufenthalts hier in unserem Hause? Ich bin sicher Mr. Dexter schätzt es, einen Lustsklaven für seine persönlichen Bedürfnisse zu haben, zumal er selbst keinen eigenen mehr hat. Und bei der Gelegenheit kann er gleich überprüfen, ob du den Jungen richtig erzogen hast."

Williams Panik stieg schlagartig an, als er diese Worte hörte. Am liebsten wäre er sofort aus dem Zimmer gerannt und hätte sich in irgendeiner Ecke verkrochen.

„Vielen Dank Sir, das wird nicht nötig sein. Für die wenigen Tage, die ich hier bin, brauche ich keinen persönlichen Sklaven. Außerdem habe ich vor, mich nach einem neuen umzusehen", erklärte Angelus höflich.

Damit fiel William ein Stein vom Herzen.

„Mr. Dexter, ich bitte Sie. Nehmen Sie ihn. Es wäre mir eine Ehre. Und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir ein paar weitere Hilfestellungen geben könnten", bat Warren.

William hielt vor Schreck die Luft an.

„Da hören Sie es, Angelus. Sie würden meinem Sohn einen Gefallen tun. Also, nehmen Sie unser Angebot an", versuchte Henry seinen Gast weiter zu überzeugen und deutete dabei auf den Sklaven, der starr vor Angst in der Mitte des Raumes kniete.

Angelus schien zwar nicht allzu sehr von dieser Idee begeistert zu sein, doch ihm blieb keine andere Wahl, als die höfliche Geste seines Gastgebers anzunehmen. „Also gut, einverstanden. Ich werde ihn unter meine Fittiche nehmen. Aber nur zu dem Zweck, ihn für dich zu trainieren", erklärte Angelus Warren freundlich.

„Vielen Dank, Sir!" bedankte sich Warren überglücklich. Warren wusste, dass Angelus sehr erfahren im Umgang mit Lustsklaven war und hoffte daher, dass dieser ihm wertvolle Tipps geben könnte.

Währenddessen kämpfte William um seine Fassung. Er wollte nicht in aller Öffentlichkeit weinen, weshalb er krampfhaft versuchte seine Tränen zurückzudrängen. Doch trotzdem lief ihm eine einsame Träne über die Wange.

Er bekam noch wage mit, wie Angelus seinem Gastgeber erklärte, dass er sehr müde von der Reise war und sich zur Ruhe legen wollte. Als dann Warren nach seiner Leine griff und diese an Angelus übergab, packte William die Panik und er brach sämtliche Regeln, die ihm Warren die letzten Monate eingebläut hatte.

Statt mit Angelus mitzugehen, stürzte er nach vorne, legte die Stirn auf den Boden, berührte mit seinen Händen die Stiefel seines jungen Herrn und flehte voller Verzweiflung: „Herr, bitte gebt mich nicht weg!" Seine Stimme klang gebrochen und rau, da er sie schon seit Monaten nicht mehr benutzt hatte.

Warren war außer sich vor Wut und schrie: „Wie kannst du es wagen mich in Gegenwart unseres Gastes so zu blamieren?" Wütend stieß er William von sich und trat ihm mehrmals mit seinem Stiefel in den Bauch und gegen die Seite. William wimmerte und versuchte sich angstvoll vor den brutalen Tritten seines Herrn zu schützen.

„Warren, halte ein", vernahm William die Stimme von Angelus, die beinahe besorgt klang, doch dies war sicherlich nur eine Wunschvorstellung, die er sich einbildete.

Warren unterbrach seine Tritte und erwiderte noch immer wütend: „Aber er hat meine Regeln gebrochen!"

„Sicher, aber es macht keinen guten Eindruck einen Sklaven in aller Öffentlichkeit zu strafen. Wenn so etwas passiert, behalte die Fassung, sage ihm ruhig, dass er deine Entscheidung ohne zögern zu befolgen habe und dass sich, wenn er nicht sofort gehorche, seine Strafe, die er durch sein Zögern ohnehin bereits erhalten wird, noch verdoppeln werde. Somit hast du genug Zeit, dir eine angemessene Strafe für ihn zu überlegen und du gerätst nicht in die Verlegenheit deinen Sklaven in der Öffentlichkeit züchtigen zu müssen."

Überrascht beruhigte sich Warren wieder. Angelus verstand wirklich etwas davon, stellte der junge Mann fest.

„Wie du siehst mein Sohn, kannst du noch so einiges von Angelus lernen."

„Ja Vater, Sie haben recht. Ich danke Ihnen Mr. Dexter", meinte, Warren.

William kauerte noch immer leise wimmernd am Boden und machte sich so klein wie möglich, als er plötzlich eine sanfte Hand an seinem Arm spürte, die ihn hochzuziehen versuchte. Er gab nach und blickte nach oben, wo er direkt in das Antlitz von Angelus blickte, welcher ihn irritierender Weise freundlich anlächelte.

„Steh auf", befahl er ihm mit ruhiger Stimme. Und so richtete sich William auf und wischte sich rasch seine Tränen aus dem Gesicht, bevor er unsicher vor Angelus stand und seinen Blick demütig zu Boden senkte.

„Wenn du gestattest, werde ich später für seine Bestrafung sorgen", schlug Angelus vor.

Warren nickte bestätigend: „Wenn es Ihnen keine Umstände bereitet?"

„Nein, gewiss nicht. Und nun entschuldigt mich bitte. Ich wäre sehr dankbar, wenn ich mich zurückziehen könnte."

„Aber gewiss doch, ganz wie es Ihnen beliebt", sagte Henry freundlich und rief nach einem der Hausmädchen, damit dieses Mr. Dexter zum Gästezimmer führen könnte.

Angelus griff nach der Leine, die an William herabbaumelte, doch anstatt einfach nur daran zu ziehen, hob er William das Kinn an und erklärte: „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dir nichts Schlimmes antun."

Weitere Tränen rollten nun ungehindert über Williams Wangen und er wünschte sich nichts mehr, als dass dies wahr wäre. Seltsamer Weise strahlten diese Worte und Angelus’ Stimme ein gewisses Vertrauen aus, weshalb er Angelus schließlich ohne weiteres Zögern ins Gästezimmer folgte.

*****

 

 

Teil 2 – New Rules

Angelus führte William in die Mitte des Gästezimmers, wo er ihm die Leine abnahm, diese zusammen mit seinem Gehstock auf die Sitzfläche eines Stuhles, welcher an der Wand stand ablegte, und seinen Frack über dessen Lehne hing. William blieb ängstlich und verunsichert stehen und beobachtete wie Angelus sich seinem Gepäck zuwandte, einen seiner Koffer auf dem Gästebett öffnete, einen bequemeren Hausfrack daraus herausnahm und diesen anzog.

Als Angelus sich zu William wandte, konnte William noch kurz dessen strengen Blick erkennen, bevor er rasch seinen Blick zu Boden senkte.

„Habe ich dir nicht eben gezeigt, wie deine korrekte Haltung auszusehen hat?" fragte Angelus mit ruhiger aber strenger Stimme.

Sofort fiel William auf seine Knie und nahm erneut die Haltung ein, die ihm Angelus zuvor im Kaminzimmer gezeigt hatte. Er bemerkte, wie Angelus sich ihm näherte, bis er schließlich direkt vor ihm stand. William kniff die Augen zu, aus Angst vor dem Ungewissen, das ihn erwarten würde.

„Die Beine weiter auseinander", korrigierte Angelus Williams Haltung. Er gehorchte sofort und öffnete seine Schenkel noch weiter.

„Gut so. Merk dir diese Stellung. Du hast sie unaufgefordert einzunehmen, sobald dein Herr längere Zeit an einem Ort verweilt. Egal, wo du dich gerade befindest. Solange du bei mir bist, erwarte ich, dass du sie entweder hier in der Mitte des Raumes, oder in der Öffentlichkeit rechts von mir einnimmst. Sollte ich deine Haltung erneut korrigieren müssen, wirst du dafür bestraft werden. Hast du das alles verstanden?"

William wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Von Warren wurde er niemals direkt angesprochen und er hatte ihm mehrmals deutlich zu verstehen gegeben, dass William nicht sprechen durfte. Doch Angelus erwartete offensichtlich eine Antwort von ihm, weshalb sich William in der Zwickmühle sah. Statt zu antworten, nickte William also nur.

Angelus war damit allerdings nicht zufrieden, denn er sagte: „Wenn ich oder dein Herr dich direkt ansprechen, dann hast du darauf zu antworten."

William war verzweifelt. Sein Herr hatte ihm stets eingebläut, dass er nicht sprechen durfte, egal was passieren würde. Nun schien Angelus etwas anderes von ihm zu erwarten. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Kurz blickte er zu Angelus auf. In seinem Gesicht konnte man deutlich seine Hilflosigkeit erkennen.

Angelus trat ein Stück näher und hob sanft das Kinn von William hoch. Ein warmes Lächeln erschien auf Angelus’ Antlitz, während er sprach: „Wie ist dein Name?"

William bemühte sich, nicht direkt in Angelus’ Gesicht zu blicken. Er schluckte hart, bevor er mit gebrochener Stimme antwortete: „Will... Spike, Sir."

Amüsiert hob Angelus eine Augenbraue und fragte: „Dein Name ist Will-Spike?"

„Nein, Sir. Ich bitte um Verzeihung, Sir. Der junge Master Beaufort nennt mich Spike, Sir."

Angelus’ Lächeln wurde breiter und er meinte: „Es genügt, wenn du mich einmal Sir nennst. So, dein Name ist also Spike. Und woher kam dieses „Will"?"

„Das war mein früherer Name, Sir. Ich hieß William, S…" erklärte William traurig.

Angelus’ Miene verfinsterte sich wieder und er ließ Williams Kinn los. Er entfernte sich von dem Sklaven und trat zum Kamin, wo er eine Weile das Flackern der Flammen beobachtete. William verstand nicht, weshalb sich Angelus’ Verhalten so plötzlich veränderte und verwirrt blickte er ihm hinterher.

„Warren hat dir nicht erlaubt zu sprechen, nicht wahr?" hörte William Angelus plötzlich sagen.

„Nein, Sir."

„Verstehe."

Nach einer kurzen Stille meinte Angelus: „In Ordnung. Ab sofort wirst du antworten, wenn du direkt angesprochen wirst. Wenn du deinem Herrn etwas Wichtiges mitteilen möchtest, dann kannst du es tun, indem du ihn mit der Hand am Bein oder am Arm kurz berührst. Du wartest solange, bis dein Herr dir seine Aufmerksamkeit schenkt. Dann bittest du ihn zuerst um seine Erlaubnis sprechen zu dürfen. Wenn er dir die Erlaubnis erteilt, kannst du dein Anliegen vortragen. Hast du das verstanden?"

„Äh… nicht ganz, Sir", antwortete William wahrheitsgemäß. Er war mit dieser neuen Situation sichtlich überfordert und fürchtete sich davor einen Fehler zu machen.

„Lass es uns einmal probieren. Komm her und versuche eine Bitte vorzutragen."

Rasch erhob sich William von seinem Platz und ging vor Angelus wieder in seine korrekte Stellung. Vorsichtig streckte er seine zitternde Hand nach Angelus aus, berührte ihn kurz am Bein und nahm sie sofort wieder zurück, um auf Angelus’ Reaktion zu warten.

Angelus sagte daraufhin: „So ist es richtig. Wenn du deinen Herrn berührt hast, wartest du solange, bis er dir seine Aufmerksamkeit schenkt und dich anspricht. Wenn er nicht reagiert, versuche es nicht sofort erneut, denn dann wünscht er nicht von dir gestört zu werden. Warte auf einen späteren Zeitpunkt und versuche es dann noch einmal. Bedenke jedoch, dass du deinen Herrn nur stören sollst, wenn es wirklich wichtig ist. Nun gut, ich bin nun dein Herr und habe vernommen, dass du etwas von mir möchtest, also sage ich: Was willst du? Jetzt kannst du um Sprecherlaubnis bitten."

Etwas nervös suchte William nach den richtigen Worten: „Sir, ich bitte um die Erlaubnis sprechen zu dürfen."

„Erlaubnis erteilt, was möchtest du?" erwiderte Angelus nun, woraufhin William vollkommen verwirrt aufblickte, da er nicht wusste, was er darauf sagen sollte. Schließlich war das ganze nur eine Übung. Oder durfte er jetzt etwa tatsächlich etwas sagen?

Angelus schien seine Verwirrung zu bemerken und fragte: „Hast du nun verstanden, wie du dich zu verhalten hast?"

„Ja, Sir", erwiderte William erleichtert und hielt seinen Blick wieder zu Boden gesenkt. Diese neue Situation war sehr verwirrend für ihn, doch die Tatsache, dass er nun die Möglichkeit hatte um Sprecherlaubnis zu bitten freute ihn sehr. Außerdem genoss er es, in der direkten Nähe des Kamins knien zu können, da eine sehr angenehme Wärme seinem Körper umschmeichelte.

Er schloss für einen Augenblick seine Augen und ließ die Wärme auf sich einwirken, bis er plötzlich einen Schmerz an seiner Seite fühlte und erschrocken zusammenzuckte. William riss die Augen auf und erschrak noch mehr, als er Angelus ganz nah vor sich auf dem Boden kniend erblickte. Aus reinem Reflex wich er zurück und schaute auf die Stelle an seinem Körper herab, wo er den Schmerz fühlte.

Wegen Warrens Tritten mit dem Stiefel war dort eine blutende Wunde. Angelus hatte sich das nur näher ansehen wollen. Aufgrund der heftigen Reaktion des Sklaven, stand Angelus wieder auf und blickte seufzend auf ihn herab.

Nur mit Mühe schaffte es William nicht weiter zurückzuweichen. Er fürchtete, dass Angelus ihn deswegen bestrafen würde und diese Angst wurde noch größer, als Angelus sich abwandte und sagte: „Folge mir."

Er begab sich zu einem Sideboard, auf dem eine Waschschale und ein Krug mit Wasser standen. William folgte ihm auf zitternden Beinen. Als Angelus vor dem Sideboard stehen blieb, wusste William nicht, ob er stehen bleiben durfte, oder ob er wieder auf seine Knie gehen sollte. Er entschied, dass es sicherer war zu knien, was er deshalb auch tat.

Angelus musterte ihn zufrieden und fragte: „Weißt du welche Position du einnehmen musst, wenn dein Herr dich zu inspizieren wünscht?"

„Nein, Sir", antwortete William wahrheitsgemäß.

„Du stellst dich aufrecht hin. Die Beine weit genug auseinander, sodass dein Herr auf alle Körperteile guten Zugriff hat. Die Handflächen am Hinterkopf und die Schultern nach hinten. Versuche es."

Etwas unsicher stand William auf und nahm die gewünschte Position ein. Seine Hände legte er an seinem Hinterkopf an und hielt seinen Blick zu Boden gesenkt.

Mit einer sanften Berührung hob Angelus das Kinn des Sklaven und kommentierte: „Halte den Blick starr geradeaus und bewege dich nicht, egal was passiert, bis du einen anderen Befehl erhältst."

William schluckte hart und versuchte in dieser Stellung zu verharren. Er wunderte sich, weshalb er sich so aufstellen sollte. Angelus schüttete etwas Wasser aus dem Krug in die Schale und befeuchtete eines der daliegenden Tücher. Williams Überraschung war groß, als ihm endlich klar wurde was Angelus vorhatte. Behutsam reinigte ihm dieser seine Wunde.

William war es nicht gewohnt, dass jemand so führsorglich mit ihm umging, weshalb ihm dieses Verhalten Angst machte. Er traute diesem Mann nicht und wartete jede Sekunde darauf, dass etwas Schlimmes passieren würde. Wegen dieser Ungewissheit und weil sein Körper noch immer kalt war, zitterte er am ganzen Leib.

Wie befohlen, bewegte sich William nicht und wartete angespannt bis Angelus fertig wurde. Schließlich legte Angelus das Tuch zur Seite, doch stattdessen berührte er William mit seinen Händen, als wollte er Williams Körper genauer erfühlen. Er fuhr mit seinen Fingerspitzen über Williams vor Kälte steif aufgerichtete Warzen.

Diese sanfte Berührung blieb nicht ohne Reaktion. William hatte gewiss schon seit mehr als sechs Monaten keine sexuelle Erleichterung erlangen dürfen, weshalb sein Körper sehr sensibel auf Angelus’ zarte Streicheleinheiten reagierte. William schloss seine Augen vor Scham, als ihm bewusst wurde, dass sich sein Penis zu regen begann und bereits halbsteif empor ragte.

Als sich dann sogar Angelus’ warme Hand um seine Härte schloss, sprangen seine Augen wieder auf und er keuchte überrascht und zugleich verängstigt auf.

„Wovor fürchtest du dich?" fragte Angelus amüsiert, während seine Hand weiter an Williams Schaft auf und ab fuhr.

„Sir, ich weiß nicht", antworte William unsicher, da es genau das war, was er fürchtete. Nämlich das Ungewisse.

„Du zitterst am ganzen Körper. Ist das deine Erregung, oder ist dir so kalt?"

William zögerte, da er nicht wusste, was er sagen sollte. Er überlegte einen Moment, wobei ihm bewusst wurde, dass es tatsächlich auch an der Erregung lag, weshalb er zitterte. Schließlich antwortete er: „Beides, Sir."

Angelus zog seine Hand wieder zurück und meinte: „Dann setzt dich eine Weile an den Kamin und wärme dich auf."

William war nun vollkommen verwirrt. Waren erlaubte ihm niemals sich am Kaminfeuer aufzuwärmen. Und noch nie hatte ihn sein Herr an solch einer intimen Stelle berührt. Jetzt, nachdem Angelus’ Hand verschwunden war, spürte er sogar eine gewisse Enttäuschung über diesen Verlust. Seine Männlichkeit ragte in voller Pracht empor und bettelte um eine erneute Berührung.

Nur zögernd, als fürchtete er es wäre eine Falle, trat er zum Kamin und setzte sich dort auf den Boden. Sofort umhüllte ihn die wohltuende Wärme und für einen kurzen Moment spürte er, wie sich sein Körper langsam zu entspannen begann, bis er bemerkte, dass Angelus sich näherte.

Dieser setzte sich in einen Sessel nahe am Kamin und blickte abwesend in die Flammen.

„Es ist in der Tat etwas kalt in diesem Haus", sprach er mehr zu sich selbst.

So saßen die beiden eine Weile stumm am Kamin und genossen die Wärme. Williams drängende Härte ließ dabei nicht nach, sondern ragte noch immer stolz empor. Er wünschte er könnte sich selbst berühren und sich Erleichterung verschaffen, doch er wagte es nicht, solange Angelus ihn beobachten konnte.

In Gedanken wiederholte er die letzten Geschehnisse des Tages. Angelus war sehr freundlich, ja sogar führsorglich zu ihm gewesen. Vielleicht hatte er sich in dem Mann getäuscht und er war gar nicht so grausam, wie er befürchtet hatte? Möglicherweise war dies alles aber auch nur ein Trick, um sein Vertrauen zu gewinnen und ihn dann noch mehr quälen zu können?

William konnte sich das Verhalten dieses Mannes einfach nicht erklären. Allerdings war ihm klar, dass egal was passieren würde, es für ihn sowieso keine andere Wahl gab, als zu gehorchen, weshalb er versuchte all seine Ängste zu verdrängen und einfach die Wärme des Feuers zu genießen. Schließlich wusste er nicht, wann er wieder Gelegenheit dazu bekommen würde.

Aus den Augenwinkeln beobachtete William, wie Angelus mit seiner Hand über seinen Unterleib fuhr. Erneut durchfuhr ihn eine Angstwelle. Er wagte einen etwas genaueren Blick und konnte deutlich die Ausbeulung in den Hosen des Mannes erkennen. Rasch wandte er seinen Blick zurück aufs Feuer. Angelus’ Männlichkeit wirkte viel größer als die seines jungen Herrn. Er wollte es sich gar nicht vorstellen, wie schmerzhaft und unangenehm es sein musste dieses große Ding in seinem Mund zu haben.

Als hätte Angelus seine Gedanken gelesen fragte er: „Hat dir dein Herr beigebracht, wie du einen Mann mit dem Mund Lust bereitest?"

Obwohl er es geahnt hatte, traf es ihn wie einen Schock. Als er antwortete, brach seine Stimme vor Furcht. „Ja, Sir."

„Komm her und zeig mir, was dein Herr dir beigebracht hat."

Schweren Herzens erhob sich William und ging direkt vor dem Sessel, in dem Angelus saß, auf die Knie, wobei er darauf achtete die korrekte Haltung einzunehmen. Voller Angst starrte er auf die große Auswölbung des Mannes, welche sich direkt in seinem Blickwinkel befand. Wenigstens etwas Gutes hatte es an sich, da seine eigene Schwellung stark nachließ.

Nachdem William scheinbar auf etwas wartete, meinte Angelus: „Du darfst ruhig beginnen."

Wenigstens, so dachte William, war Angelus freundlicher als sein Herr. Mit zitternden Händen begann er die Hose des Mannes zu öffnen. Als er dann die wahren Ausmaße von Angelus’ stolzer Männlichkeit erblicken konnte, wurde seine Furcht noch größer. William war sich sicher, dass er an diesem Ding ersticken würde.

Trotzdem beugte er sich langsam vor und nahm die pralle Eichel des Mannes in den Mund, wobei er überrascht feststellte, dass diese keinen so unangenehmen Geschmack hatte, wie die Männlichkeit seines Herrn. Warren hielt es nie besonders mit der Hygiene. Angelus hingegen schien darauf sehr zu achten, denn William begegnete ein angenehmer Rosenduft.

Dadurch ein wenig erleichtert, versuchte William Angelus’ steifen Schaft etwas weiter mit seinem Mund aufzunehmen und ließ dabei seine Zunge spielerisch über die Haut gleiten. Er hörte Angelus dabei aufstöhnen, weshalb er seine Bewegungen wiederholte. William hoffte, dass Angelus dies gut gefiel, und er nicht wie Warren gewaltsam gegen seine Kehle stoßen würde. Doch als er Angelus’ Finger in seinen Haaren spürte, erstarrte und verkrampfte sich sein ganzer Körper.

Ängstlich wartete er darauf, dass Angelus ihm seinen steifen Schaft in den Mund rammte. Doch es geschah nicht. William spürte nur, wie Angelus mit seinen kurzen Locken spielte und ihn schon fast zärtlich kraulte.

„Warum hast du aufgehört?" fragte Angelus leise, seine Hand weiterhin auf Spikes Kopf ruhend.

William wagte nicht sich zu bewegen. Angelus’ Schaft tief in seinem Mund vergraben, blieb er einfach verharren.

Angelus hob Williams Kopf an, bis seine Männlichkeit aus dem Mund des Sklaven glitt und auf seinem Bauch landete. Fragend blickte er in Williams ängstlich dreinblickendes Gesicht und meinte streng: „Du hast zu antworten, wenn ich dich etwas frage."

Nervös suchte William nach den richtigen Worten: „Sir, ich dachte Ihr… mein… mein Herr wird immer aktiv und ich dachte Ihr würdet auch…"

Erneut spiegelte sich eine seltsame Traurigkeit auf Angelus’ Antlitz wieder. William nahm an wieder etwas falsch gemacht zu haben, weswegen Angelus nun missgestimmt war. Demütig senkte er sein Haupt und wartete auf einen weiteren Befehl.

„Ich bin nicht dein Herr. Wie auch immer er mit dir verfährt ist seine Sache. Doch solange du mir unterstellt bist, wirst du dich nach meinen Bedürfnissen richten. Nun versuche es erneut. Ich werde es dir sagen, wenn du etwas anders machen sollst."

William gehorchte und nahm das steife Glied erneut mit seinem Mund auf. Er wiederholte seine Bewegungen von vorhin und war erleichtert, als er erneut mit einem Stöhnen von Angelus belohnt wurde. Als er Angelus’ Hand wieder in seinen Haaren spürte, erstarrte er nur kurz und fuhr dann weiter fort mit seinen Bemühungen. Er stellte überrascht fest, dass das Kraulen in seinen Haaren sehr angenehm anfühlte und dass er sich dadurch immer mehr entspannte.

Er hörte wie Angelus immer öfter aufstöhnte und verstärkte dadurch automatisch seine Bemühungen. Trotz Angelus’ Größe, schaffte es William beinahe die ganze Länge aufzunehmen, was hauptsächlich daran lag, dass er seine Ängste mittlerweile vollkommen vergessen hatte.

„Benutze auch die Hände", vernahm William die erregt keuchende Stimme von Angelus und sogleich fügte William seine Hände unterstützend hinzu. Vorsichtig nahm er dessen Hodensack in die eine und pumpte mit der anderen an der steifen Härte.

Als Angelus begann sein Becken parallel zu seinen Bewegungen entgegen zu stemmen, bekam William wieder Angst, doch als er bemerkte, dass Angelus’ Bewegungen nur von seiner starken Erregung kamen und er nicht die Absicht hatte ihn gewaltsam zu nehmen, beruhigte er sich rasch wieder und konzentrierte sich völlig auf seine Aufgabe.

Dann aber stoppten die Bewegungen von Angelus und er hörte ihn wieder mit einer erregten Stimme sprechen: „Versuche den Hals zu entspannen und mich noch tiefer aufzunehmen. Lass mich ganz tief hinein. Es gelingt am besten, wenn du versuchst mich zu schlucken."

Ohne genau darüber nachzudenken, versuchte William Angelus’ Order nachzukommen. Wieder spürte er das zärtliche Kraulen in seinen Haaren und die langsam drängenden Bewegungen von Angelus’ Becken. Er bemühte sich seinen Rachen zu entspannen und das steife Glied noch tiefer aufzunehmen. Angelus’ Stöhnen wurde noch lauter und William konnte dessen starke Erregung deutlich spüren. Dies trieb ihn noch weiter an und er versuchte Angelus’ Eichel zu schlucken.

Der Effekt war enorm. William hätte nie geglaubt, dass es möglich war einen steifen Schaft so tief aufnehmen zu können, ohne zu ersticken oder das Gefühl zu haben erbrechen zu müssen. Angelus erreichte unmittelbar seinen Höhepunkt und ergoss sich direkt in Williams Kehle.

Dies war der Moment, wo Warren ihn für gewöhnlich von sich stieß, doch Angelus kraulte weiter zärtlich in seinem Haar, weshalb William weiter an dessen nachlassender Härte saugte und alles sauber leckte. Erneut stellte er fest, dass dies alles viel angenehmer war, als mit seinem Herrn.

Als er Angelus’ Männlichkeit sauber geleckt hatte, ging er wieder zurück in seine korrekte Haltung und wartete auf weitere Anweisungen. Als er seinen Blick ordnungsgemäß auf den Boden richtete, fiel ihm auf, dass seine eigene Männlichkeit wieder hoch aufgerichtet war.

Erst dann wurde bewusst wie sehr es ihn erregt hatte, Angelus zu befriedigen und er auch deshalb seine Bemühungen immer weiter gesteigert hatte. Dies war ihm noch nie zuvor passiert und er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte.

„Du bist sehr talentiert im Umgang mit dem Mund", lobte Angelus. William war noch nie für etwas gelobt worden, deshalb freute er sich besonders über diese Worte. „Und wie ich sehe, hat es dir selbst auch gefallen", kommentierte Angelus die stolze Männlichkeit, die vom Unterleib des Sklaven hervorragte.

William schämte sich deswegen ein wenig und spürte wie sein Gesicht von Schamesröte erhitzt wurde.

Angelus hob William das Kinn hoch und sagte mit einem freundlichen Lächeln: „Ich mag es, wenn meine Sklaven dabei erregt werden, wenn sie mir Lust bereiten. Es ist nichts worüber du dich schämen musst."

Ein erleichtertes Lächeln erschien auf Williams Gesicht, wodurch das Lächeln von Angelus noch breiter wurde und er hinzufügte: „Du hast ein hübsches Gesicht, wenn du lächelst."

William war ein wenig verwirrt, weshalb sich ein paar kleine Stirnfalten bei ihm bildeten. Angelus schien darüber amüsiert zu sein. Er ließ von William ab und zog seine Hose wieder ordentlich zurecht. Während er sich von seinem Platz erhob und zu seinem Gepäck ging, sagte er: „Ich wünsche dich zu inspizieren. Nimm die korrekte Haltung ein."

William erhob sich sofort, stellte sich leicht breitbeinig auf und legte die Hände an den Hinterkopf, während er seinen Blick starr geradeaus hielt. Weshalb er nicht sehen konnte, was Angelus aus seinem Gepäck hervorholte

„Gut so", lobte Angelus ihn, worüber sich William freute.

Er keuchte überrascht auf, als er erneut die warme Hand des Mannes an seinem halbsteifen Glied spürte und ihm dieses bis zur vollen Härte massierte.

„Nicht bewegen", mahnte Angelus den Sklaven und William hatte Mühe dieser Order nachzukommen. Noch schwieriger wurde es, als er eine zweite Hand an einem seiner Nippel spürte.

Angelus triezte ihn eine Weile auf diese Weise, bis er bemerkte, dass William nicht mehr weit von einem Orgasmus entfernt war. Dann nahm er die lederne Schnur, die er aus seinem Gepäck geholt hatte und band sie mit geschickten Händen fest um die Wurzel von Williams Männlichkeit. William erschrak dabei sehr, doch er schaffte es, wie befohlen, still zu halten, obwohl er am liebsten geflüchtet wäre.

Er spürte, wie der Druck in seiner Härte noch höher wurde und hatte das Gefühl bei der kleinsten Berührung zu explodieren. Nachdem Angelus fertig war, strich dieser mit seiner Hand ein paar weitere Male über den prallen Ständer des Sklaven, wobei William erstaunt feststellte, dass dieses Lederband seine Erregung noch mehr steigerte, er dadurch aber von einem erlösenden Orgasmus abgehalten wurde.

„Ich werde dich jetzt eine Weile allein lassen. Du kannst dich weiter am Kamin aufwärmen, doch es ist dir strengstens untersagt, dich selbst oder das Leder, das ich dir angelegt habe, zu berühren. Hast du verstanden?"

„Ja, Sir", antwortete William sofort.

„Gut. Ich war bisher sehr zufrieden mit dir. Halte es so bei und die Strafe, die du noch zu erhalten hast, wird nicht so schlimm ausfallen, wie sie sein sollte", erklärte Angelus, während er sich seinen Gehstock holte und das Gästezimmer verließ.

Erst als Angelus die Türe hinter sich geschlossen hatte, ließ William langsam seine Arme wieder sinken und blickte nachdenklich zur Tür, hinter der Angelus verschwunden war. Dann blickte er an sich herab und besah sich sein steifes Glied genauer, das sich von dem engen Band dunkelrot färbte. Der Wunsch sich selbst zu berühren und sich Erleichterung zu verschaffen war enorm, doch er fürchtete sich vor den Konsequenzen, weshalb er sich zurück vor den Kamin auf den Boden setzte und Ablenkung in den Flammen suchte.

Viel Ablenkung boten die Flammen jedoch nicht. Das einzige, was ihn ein wenig von seiner erregten Härte ablenkte, war sein Magen, der ihm verärgert mitteilte, dass er sehr hungrig war.

Eigentlich hätte er froh sein müssen, dass er nun allein war und sich erneut am Kamin aufwärmen konnte, dennoch wartete er sehnsüchtig auf die Rückkehr des Mannes, der ihn so ganz anders behandelte als sein Gebieter. Er konnte es sich selbst nicht erklären, doch er fühlte sich in dessen Gegenwart nicht so verloren, wie bei seinem jungen Herrn.

 

*****

 

 

 

Teil 3  Astonishments

Williams Magen knurrte laut. Sein Hunger wurde immer größer. Das Bisschen, das er am Morgen zu sich genommen hatte, reichte bei weitem nicht, um seinen Hunger zu stillen und bis zum Abend, wo er für gewöhnlich seine zweite und letzte Mahlzeit am Tage erhalten würde, waren es noch Stunden.

Erleichtert nahm er das Geräusch der Türe wahr und hoffte, dass Angelus wiederkommen würde. Dies würde ihn wenigstens von seinem Hunger und der noch immer drängenden Erhärtung seines Schaftes ablenken.

Er lächelte erfreut, als es sich tatsächlich um Angelus war handelte, der das Zimmer betrat, doch sein Lächeln erstarrte augenblicklich, als er in das verärgerte Antlitz des Mannes blickte. Sofort senkte er seinen Blick und hoffte inständig, dass ihn diese Wut, die Angelus ganz offensichtlich hatte, nicht treffen würde. William fragte sich, weshalb Angelus so wütend war. Irgendetwas musste in der Zwischenzeit passiert sein.

Angelus wartete scheinbar auf etwas und nach einigen Augenblicken herrschte er William schroff an: „Weshalb empfängst du mich nicht auf die korrekte Weise?"

William zuckte erschrocken zusammen. Er hatte keine Ahnung auf welche Weise er Angelus zu empfangen habe.

„Auf die Knie!" hörte er schließlich den scharfen Befehl und sofort nahm William die Haltung ein, die Angelus ihm beigebracht hatte.

Er wagte nicht aufzublicken und nahm nur wage wahr, wie Angelus seinen Gehstock grob auf den Stuhl zurücklegte und rasch näher trat. William bekam schreckliche Angst und begann am ganzen Körper zu zittern.

Als Angelus’ Füße in seinem Blickfeld auftauchten, kniff er ängstlich die Augen zusammen und wartete was als nächstes passieren würde.

Er hörte Angelus laut aufseufzen und vernahm dann dessen ruhige Stimme: „Du hast nicht gewusst, wie du mich zu empfangen hast, nicht wahr?"

„Nein Sir", antwortete William kaum hörbar.

„Ich hätte es wissen müssen", meinte Angelus ruhig, während er sich wieder in den Sessel vor dem Kamin setzte.

William wagte es aufzublicken und sah, wie Angelus sein Gesicht in einer Hand vergrub. Der Mann wirkte so traurig und niedergeschlagen, doch William konnte sich nicht erklären was diese Trauer ausgelöst hatte. Als er bemerkte, dass Angelus wieder aufblickte, senkte er rasch sein Haupt und hielt seinen Blick weiter fest auf den Boden gerichtet.

„Wenn ich oder dein Herr den Raum betreten, begibst du dich auf die Knie, so wie ich es dir gezeigt habe. Ganz egal was du gerade tust. Das ist die korrekte Art seinen Herrn zu empfangen. Hast du das verstanden?"

„Ja, Sir."

„In Ordnung. Du kannst dich wieder hinsetzen. Wie ich sehe, hatte das Lederband den gewünschten Effekt. Hast du meine Anweisungen auch befolgt?"

„Ja, Sir", antwortete William, während er sich wieder auf den Boden setzte.

Ein lautes Magenknurren hallte plötzlich durch den Raum, worauf Angelus meinte: „Dieser Magen hört sich an, als hätte jemand sehr großen Hunger. Wann hast du zuletzt etwas zu dir genommen?"

„Heute Morgen, Sir", antwortete William, wobei er am liebsten hinzugefügt hätte, dass es nur ein kleiner Bissen war, den er gegessen hatte.

„Gibt dir dein Herr nicht genug zu essen?"

„Doch Sir! Doch heute Morgen habe ich davon nur sehr wenig gegessen", erklärte William.

„Weshalb?"

„Sir, ich war etwas abgelenkt."

„Abgelenkt, um zu essen?" fragte Angelus verwundert.

„Ja, Sir", meinte William nur, da er ihm schlecht den wahren Grund sagen konnte, warum er am Morgen ganz plötzlich keinen Appetit mehr hatte.

Angelus erhob sich von seinem Platz und zog an der Kordel, welche die Hausglocke betätigte, und wenige Augenblicke später klopfte eines der Hausmädchen an der Tür.

„Komm rein", sagte Angelus.

Die Tür öffnete sich und schüchtern lugte Buffy herein. Sie fürchtete sich vor Angelus, so wie alle Sklaven im Haus.

„Bring mir etwas Nahrung für… Spike", orderte Angelus, wobei er zögerte, wie er den Sklaven nennen sollte.

„Jawohl, Sir", sagte Buffy mit einem kleinen Knicks und verließ rasch das Zimmer.

William traute kaum seinen Ohren. Er konnte es nicht glauben, dass Angelus für ihn etwas zu Essen geordert hatte. Sehnsüchtig erwartete er die Rückkehr des Hausmädchens.

Angelus setzte sich zurück in den Sessel und beobachtete erneut das Flammenspiel im Kamin, das langsam kleiner wurde.

„Heize etwas nach, ich möchte nicht, dass das Feuer ausgeht", befahl Angelus mit freundlicher Stimme, worauf William sofort ein paar Scheitel von dem Holz, welche neben dem Kamin aufgeschichtet waren, ins Feuer warf.

Während sich William um das Kaminfeuer kümmerte, klopfte es bereits wieder an der Tür. Angelus bat das Hausmädchen herein, worauf dieses das Zimmer betrat und mit einer Schüssel in der Hand direkt zu William gehen wollte, doch Angelus hielt sie auf und sagte: „Zeig mir, was du gebracht hast."

Etwas irritiert befolgte Buffy den Befehl und übergab Angelus die Schüssel. William war inzwischen fertig mit seiner Arbeit und beobachte neugierig, wie Angelus sein Essen begutachtete.

„Was soll das sein?" fragte Angelus schroff.

„Das ist die Mahlzeit für Will… äh Spike, Sir. Der junge Master Beaufort hat es so angeordnet", antworte Buffy eingeschüchtert.

„Hier, nimm das wieder mit und bringe etwas Anständiges zu essen", befahl Angelus, während er Buffy die Schüssel zurück in die Hand schob.

„Jawohl, Sir", antworte Buffy und eilte sofort aus dem Zimmer.

William war nun vollkommen überrascht. Es konnte unmöglich sein, dass er gleich etwas Ordentliches zu essen bekommen würde. Gewiss war irgendwo ein Hacken bei der Sache.

Kurze Zeit später klopfte Buffy wieder an der Tür und Angelus bat sie erneut herein. Diesmal hatte sie ein kleines Tablett bei sich, auf dem mehrere Speisen angerichtet waren. Etwas Brot, belegt mit geräuchertem Speck, ein Stück Käse und sogar ein frischer Apfel.

Buffy trat zu Angelus und zeigte ihm die Speisen auf dem Tablett. Angelus nickte zufrieden und deutete an, dass Buffy William das Tablett geben durfte. Sie stellte es neben William ihm auf den Boden, wobei ihr Blick sich an seinen steifen Schaft heftete. Sie riss sich von diesem Anblick los und verließ mit einem kurzen Knicks zu Angelus gerichtet rasch das Zimmer.

Williams Magen knurrte erneut auf, als er die köstlichen Dinge auf dem Tablett sah, doch er wagte es nicht unaufgefordert etwas davon zu nehmen.

Angelus schien den Grund seiner Zurückhaltung zu erkennen und sagte: „Du darfst ruhig essen."

„Danke, Sir", sagte William, obwohl er nicht sicher war, ob er überhaupt sprechen durfte, da er nicht klar wusste, ob er sich bedanken dürfte. Schließlich durfte er nur sprechen, wenn er direkt dazu aufgefordert oder er etwas gefragt wurde.

Doch nachdem Angelus ihn deswegen nicht rügte, nahm er an, dass es in Ordnung war und stürzte sich sogleich auf die leckeren Speisen auf dem Tablett.

Angelus beobachtete ihn, wie er rasch alles in sich hineinstopfte, als ob er schon seit Tagen nichts mehr zu essen bekommen hätte. Und in der Tat war es Monate her, seit William solch köstliche Dinge zu essen bekommen hatte.

Angelus reichte ihm ein Glas Wasser, welches auf einem Tisch neben dem Sessel für ihn bereitgestellt war und sagte: „Iss nicht so schnell. Niemand wird es dir wegnehmen."

William blickte verwundert auf das Glas und nahm es vorsichtig in Empfang. Erneut schlich sich ein dankbares Lächeln auf seine Lippen. In einem einzigen Zug trank er das Glas leer und reichte es an Angelus zurück. Dieser lächelte amüsiert und fragte: „Möchtest du noch mehr?"

„Wenn Ihr es erlaubt, Sir?" erwiderte William verunsichert.

Angelus sagte nichts, sondern füllte das Glas erneut von dem Krug, der auf dem Tisch stand und gab es wieder an William weiter, der es diesmal in kleineren Schlücken trank, während er den Rest der Speisen aß.

Als sich William zum Schluss den Apfel griff, erhob sich Angelus und sagte: „Ich muss ein paar geschäftliche Dinge erledigen. Du kannst hier sitzen bleiben. Achte auf das Feuer, damit es nicht ausgeht."

„Ja, Sir", erwiderte William etwas mutiger, als zuvor.

Somit ging Angelus zu seinem Gepäck und holte ein paar Papiere hervor. Mit denen setzte er sich an den Sekretär und begann seine Unterlagen zu ordnen und sich ein paar Notizen zu machen. Währenddessen aß William seinen Apfel und achtete auf das Kaminfeuer.

So verging der Nachmittag. William war zum ersten Mal seit langem richtig satt und aufgewärmt. Nur seine drängende Härte erinnerte ihn daran, dass er ein Lustsklave war, doch dies störte ihn im Moment nur wenig.

Am frühen Abend klopfte es erneut an der Türe. „Herein", rief Angelus und zögernd öffnete wieder Buffy, das Hausmädchen, die Türe.

„Sir, Master Beaufort lässt zum Dinner bitten."

„Danke, ich komme gleich."

Buffy blickte noch neugierig zu William, bevor sie mit einem kleinen Knicks das Zimmer wieder verließ.

Angelus legte seine Papiere zur Seite und sagte zu William: „Du wirst mich begleiten. Muss ich dir die Leine anlegen, oder wirst du mir auch so folgen?"

William hasste die Leine und war froh zu hören, dass Angelus darauf verzichten würde, weshalb er rasch antwortete: „Sir, ich werde Ihnen überall hin folgen."

„Dann komm", meinte Angelus, während er sich erhob, um seinen Gehstock zu holen. William stand rasch auf und folgte Angelus schließlich aus dem Zimmer. Zwar hätte er gern etwas gehabt, womit er seine erregte Männlichkeit vor den Blicken anderer verbergen konnte, doch trotzdem war es weniger unangenehm Angelus zu folgen, als von Warren wie ein Hund mit der Leine durchs Haus geführt zu werden.

William ignorierte das Tuscheln zweier Hausmädchen, die im Hausflur standen und folgte Angelus in den Speisesaal. Dort setzte er sich, so wie jeden Abend, auf den ihm zugewiesenen Platz abseits der Familie, während Angelus seinen Platz am Tisch einnahm.

Sofort begrüßte Mr. Henry Beaufort seinen Gast, während eines der Hausmädchen Wein einschenkte. Angelus erwiderte den höflichen Gruß an die gesamte Familie gerichtet, die bereits am Tisch versammelt war.

Dann blickte er sich suchend um und fand schließlich das Objekt seiner Suche etwas abseits am Boden sitzen.

„Spike, habe ich dir nicht genaue Anweisungen gegeben, wie du dich in der Öffentlichkeit zu verhalten hast?"

William blickte erschrocken auf und versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, was Angelus ihm gesagt hatte. Dann fiel ihm wieder ein, dass Angelus ihn angewiesen hatte, dass er rechts von ihm auf den Boden knien sollte. Hastig erhob er sich von seinem Platz und nahm rechts von Angelus seine kniende Haltung ein.

„Ich bitte um Verzeihung, Sir", murmelte er kaum hörbar. Bisher war alles so gut gelaufen, doch Angelus hatte ihm Strafe angedroht, falls er ihn noch einmal wegen der korrekten Stellung ermahnen müsse. William fürchtete damit, dass seine noch bevorstehende Strafe doch nicht milder ausfiel und er vielleicht sogar eine weitere erhalten würde.

„Wie ich sehe, haben Sie den Jungen schon gut unter Kontrolle. Ich hoffe er macht Ihnen keine allzu großen Schwierigkeiten? Warren ist gewiss kein Meister im Umgang mit Sklaven", sagte Henry freundlich.

„Es gibt in der Tat einiges, was der junge Beaufort noch zu lernen hat. Ich hoffe er wird sich meine Anregungen zu Herzen nehmen", erwiderte Angelus, während er Warren einen fragenden Blick zuwarf.

Daraufhin erwiderte Warren kühl: „Ich bin Ihnen für Ihre Anregungen sehr dankbar, Sir. Doch ich weiß nicht, ob ich sie alle befolgen werde."

William entging nicht wie angespannt das Verhältnis zwischen Angelus und Warren geworden war. Scheinbar war in der Zeit, in der Angelus das Gästezimmer verlassen hatte, etwas zwischen den beiden vorgefallen. Vermutlich war Angelus deshalb so wütend gewesen. William fragte sich, ob dies etwas mit ihm zu tun haben könnte

„Mein Sohn, du solltest auf das hören, was Mr. Dexter dir zu sagen hat. Soweit ich weiß wird seine Meinung überall sehr geschätzt. Ich bin sicher er versteht mehr davon als du."

„Wie Sie wünschen, Vater", erwiderte Warren reserviert.

Angelus sagte: „Warren, ich bitte um Verzeihung, falls ich zu… direkt war. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich Spike morgen gerne mitnehmen, wenn ich geschäftlich unterwegs bin. Dabei könnte er lernen, wie er sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat und du hättest später die Möglichkeit ihn überall mitzunehmen, wenn du es wünscht."

William wusste, dass Warren nie die Absicht hatte ihn irgendwohin mitzunehmen. In der Tat wollte Warren ihn nur für sich persönlich in seinen Gemächern halten, weshalb William überrascht war, als Warren Angelus’ Anliegen zustimmte.

Bisher durfte William die Plantage niemals verlassen und war nun deswegen sehr aufgeregt. Er hatte schon viel von der großen Stadt gehört und wünschte sich sehr, etwas davon sehen zu dürfen. Er konnte es kaum erwarten.

Während des Dinners unterhielten sich Angelus und die Beauforts weiter über allgemeine Themen, denen William kaum folgte. Seine Gedanken kreisten nur um den morgigen Tag und er fragte sich, was er alles sehen würde.

Nach dem Essen entschuldigte sich Mrs. Beaufort und ließ die Männer allein, damit diese noch einen gemütlichen Abendtrunk im Kaminzimmer einnehmen konnten. Auch Warren entschuldigte sich, da er mit Freunden in der Stadt verabredet war.

Als Angelus sich erhob, um Henry ins Kaminzimmer zu folgen erhob sich auch William und folgte ihm artig, um sich, als Angelus wieder in dem Zweisitzer Platz nahm, direkt rechts von ihm auf den Boden zu knien.

Während die Herren einen Brandy tranken und sich über verschiedenste Dinge unterhielten, spürte William plötzlich eine Hand in seinen Haaren. Angelus spielte abwesend mit seinen kurzen Locken, was überraschender Weise ein sehr angenehmes Gefühl war. Es vermittelte ihm den Eindruck, dass Angelus sich seiner Anwesenheit bewusst war und auf ihn achtete, während er sich sonst stets unwichtig und unsichtbar fühlte.

Später am Abend wurde das Knien langsam zur Qual. William rutschte ein wenig hin und her, um nach einer angenehmeren Position zu suchen, doch seine Knie schmerzten bereits und auch das Rutschen machte dies nicht leichter.

Er war mehr als froh, als er dann Angelus sagen hörte: „Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden. Ich bin müde und muss morgen zeitig aufstehen. Ich danke Ihnen für den angenehmen Abend."

„Es war mir ein Vergnügen Mr. Dexter. Ich wünsche Ihnen für Morgen viel Erfolg mit Ihren Geschäften."

Angelus bedankte für den Abend, verabschiedete sich bei seinem Gastgeber und erhob sich von seinem Platz. Erleichtert stand auch William sofort auf und folgte Angelus zurück ins Gästezimmer.

Dort angekommen, nahm William in der Mitte des Raumes wieder seine Haltung ein, so wie Angelus es ihm am Vormittag erklärt hatte.

Er war ziemlich überrascht, als er Angelus dann sagen hörte: „Erhebe dich. Du hast genug Zeit auf den Knien verbracht. Ich war sehr zufrieden mit dir, dass du so lange ausgehalten hast. Kümmere dich jetzt um den Kamin."

Anscheinend war Angelus aufgefallen, dass William Schwierigkeiten gehabt hatte weiter auf den Knien zu verbringen. Dankbar erhob er sich und kümmerte sich um das Feuer, das mittlerweile wieder etwas heruntergebrannt war.

Es war bald Schlafenszeit und William hoffte insgeheim vor dem Kamin liegen zu dürfen. Dies wäre wesentlich wärmer als sein üblicher Schlafplatz am Fuße von Warrens Bett. Warren konnte nicht schlafen, wenn es zu warm in seinem Schlafgemach war, weshalb dort nie ein Feuer im Kamin brannte.

Während William sich um das Feuer kümmerte, warf Angelus noch mal einen Blick in seine Papiere. William setzte sich vor den Kamin und ließ erneut die Wärme auf sich einwirken. Er war so aufgeregt, wegen dem morgigen Tag, dass er beinahe vergaß, dass seine Männlichkeit noch immer steif hervorragte. Als er sich daran erinnerte, hoffte er nur, dass er während des morgigen Tages kein Lederband mehr tragen müsste.

Angelus löschte die kleine Lampe auf dem Tisch, legte seine Papiere zur Seite und trat zu dem Bett, wo er sich das Gepäck griff, das noch immer auf dem Bett lag und es daneben auf den Boden stellte. William konnte aus den Augenwinkeln beobachten, wie Angelus sich seiner Kleider entledigte, bis er schließlich vollkommen nackt im Raum stand. Dies überraschte ihn, da sonst alle Herrschaften, die er kannte, Nachtgewänder trugen und sich nur äußerst selten vollkommen nackt zeigten.

William konnte im fahlen Licht des Feuers erkennen, dass Angelus einen sehr wohlgeformten Körper besaß. Bestückt mit vielen ausgeprägten Muskelpartien. Angelus musste sehr stark sein.

„Komm her", hörte er Angelus sagen. Sofort begann seine Hoffnung, am Kamin schlafen zu dürfen, zu schwinden. Anscheinend hatte Angelus andere Pläne.

William versuchte nicht direkt auf den nackten Körper des Mannes zu blicken und ging vor Angelus auf die Knie. Ein flüchtiger Blick auf Angelus’ Männlichkeit verriet ihm, dass Angelus erregt war, weshalb William annahm, dass der Herr erneut die Dienste seines Mundes in Anspruch nehmen wollte.

„Begib dich auf das Bett, sodass jeweils deine Knie und deine Schultern aufliegen."

Williams Augen wurden groß, als ihm klar wurde, welche Art von Stellung Angelus von ihm forderte. Zögernd befolgte er dessen Anweisungen und krabbelte auf das Bett. Seine Schultern und sein Gesicht pressten sich gegen die Matratze, während seine Kehrseite hoch in die Luft ragte und Angelus seine intimsten Körperstellen gut sichtbar einsehen konnte.

„Gut so. Jetzt nimm die Hände und zieh deine Pobacken auseinander."

William griff etwas umständlich nach hinten und tat wie ihm befohlen wurde. Dadurch fühlte er sich noch mehr entblößt. Er kniff die Augen fest zusammen und hoffte, dass Angelus es schnell machen würde.

Warren hatte ihn bisher nur zweimal auf diese Weise genommen und es war sehr schmerzhaft gewesen. Und immer wenn Parker Abrahms, ein Freund von Warren, zu Besuch war, musste er sich auf ähnliche Weise zur Verfügung stellen. William hasste diesen Mann. Parker genoss es ihn zu quälen und war von allen, die ihn je berührt hatten, am gröbsten zu ihm gewesen.

Beinahe hätte er begonnen Angelus zu vertrauen, doch die Tatsache, dass er ihn ganz offensichtlich nehmen und misshandeln wollte, wie alle anderen, brach jegliches Vertrauen, das herangewachsen war.

Als er spürte, wie sich die Matratze unter Angelus’ Gewicht bewegte, begann er vor Furcht zu zittern und sein ganzer Körper verkrampfte sich unweigerlich. Er zuckte ungewollt zusammen, als er die Hand von Angelus auf seinem Rücken spürte.

Er hörte Angelus sanft sprechen: „Wenn ich sage, dass du dich mir präsentieren sollst, dann nimm exakt diese Stellung ein. Merke dir das. Nun halt still und bleib so."

William hatte Mühe den Worten zu folgen. Er war zu sehr verängstigt und erwartete den Schmerz, der bald kommen würde.

William hörte Angelus seufzen und bemerkte wie dieser anschließend mit etwas hantierte. Als nächstes spürte er etwas Feuchtes an seinem Anus und bereitete sich auf den Schmerz vor.

Statt des Schmerzes, spürte er jedoch etwas Dünnes und sehr Feuchtes fast mühelos in seinen Anus gleiten, was unmöglich das Glied von Angelus sein konnte. Er brauchte eine Weile, bis er registrierte, dass es nur einer von Angelus’ Fingern war, welcher sich sehr vorsichtig und ganz langsam fortbewegte.

„Entspanne dich. Ich werde dir nicht wehtun", hörte William die sanfte Stimme von Angelus, worauf er es schaffte sich ein wenig zu beruhigen. Bisher hatte Angelus nichts getan, was ihm Schmerzen bereitete, weshalb er ihm glaubte.

Nachdem sich William tatsächlich etwas entspannte, wurden Angelus Bewegungen ein klein wenig schneller. William stellte überrascht fest, dass es sich sogar sehr angenehm anfühlte, doch bisher war es nur ein Finger und er fürchtete sich davor, wie es sich anfühlen würde Angelus’ ganze Männlichkeit aufnehmen zu müssen.

Doch dann erinnerte er sich an das Erlebnis am Nachmittag, wo er dessen Männlichkeit mühelos mit seinem Mund aufgenommen hatte, obwohl er nicht geglaubt hätte, dass dies möglich wäre. Deshalb versuchte er sich weiter zu entspannen und wartete ab, was als nächstes passieren würde.

Als nächstes fügte Angelus einen zweiten Finger hinzu, was den Druck um seine Muskelringe verstärkte und gleichzeitig auch den Druck in seinem steifen Schaft erhöhte. William konnte es kaum glauben, doch das Fingerspiel schien ihn zu erregen.

Überrascht keuchte er auf, als Angelus plötzlich eine besondere Stelle in seinem Körper berührte. Es war wie ein starkes Kribbeln, das sich in seinem ganzen Unterleib ausbreitete und direkt in seine Hoden und seinen steifen Schaft wanderte.

Er hörte Angelus leise lachen und fragen: „Ist es das erste Mal, das du das spürst?"

„Ja, Sir", keuchte William erregt auf, als Angelus erneut diesen einen Punkt traf.

Angelus fügte schließlich noch einen dritten Finger hinzu und achtete darauf, dass er dabei immer wieder auf Williams Prostata stieß, bis William vor Erregung schwer keuchte und seinen Hintern gegen Angelus’ Finger stieß.

Als Angelus seine Finger wieder zurückzog, konnte William nicht verhindern, dass ein verlangendes Stöhnen von seinen Lippen wich. Er verzehrte sich danach wieder mit Angelus’ Fingern gefüllt zu werden.

Dann fühlte er etwas anderes an seiner Öffnung und sofort verkrampfte er sich unbewusst.

„Sch… Entspanne dich, sonst tut es dir weh. Ich werde ganz vorsichtig sein", hörte William die leise flüsternde Stimme, die erstaunlich beruhigend auf ihn wirkte.

Und so versuchte William sich zu entspannen und fühlte schließlich, wie Angelus seine Hände an Williams Hüften legte und mit seiner steifen Männlichkeit langsam in ihn eindrang. Millimeter für Millimeter arbeitete sich Angelus voran und gab ihm die Möglichkeit sich an dessen Größe zu gewöhnen, bis er schließlich vollkommen in ihm vergraben war.

Für einen kurzen Moment bewegte er sich nicht weiter und William hörte ihn schwer atmen. Er fühlte den Drang sich gegen Angelus zu bewegen, weshalb er ihm seinen Hintern entgegen presste. Doch erst nach einer Weile begann Angelus sich weiter in einem langsamen Rhythmus zu bewegen, weshalb William erregt aufkeuchte.

Es war ihm unerklärlich, doch dieser Akt erregte ihn sehr und er wünschte sich nichts mehr, als dass er seine Hände von seinen Pobacken nehmen und seine drängende Härte berühren könnte.

Er hoffte, dass Angelus bald fertig werden würde, nicht weil es ihm unangenehm war, sondern weil es ihn so sehr erregte und er sich so sehr nach Erleichterung sehnte.

Als dann Angelus sogar noch diesen einen Punkt mit seinem steifen Schaft traf, stöhnte William laut auf. Ein weinerlicher Laut aus einer Mischung zwischen Stöhnen und Betteln entwich anschließend seinen Lippen.

„Ein Lustsklave darf erst kommen, wenn sein Herr es ihm erlaubt", hörte William die vor Lust raue Stimme von Angelus.

„Sir, bitte!" brach William sein Schweigen und hoffte inständig, dass Angelus Gnade mit ihm hätte.

Er war bereits den ganzen Nachmittag in einem dauererregtem Zustand gewesen, weshalb er nun kaum noch klar denken konnte.

Angelus erhöhte sein Tempo und achtete darauf, dass er mehrmals diesen einen Punkt in William traf, wodurch William weiter laut aufstöhnte. Als Angelus sich seinem Höhepunkt näherte, griff er um Williams Körper, begann das Lederband zu lösen und sagte zu ihm: „Komm für mich."

Als William diese Worte hörte, er spürte wie sich das Lederband löste und als sich Angelus’ Faust um seine Männlichkeit schloss, ergoss er sich mit einem lauten Schrei. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er einen so intensiven Orgasmus gespürt. Sein ganzer Körper zitterte und zuckte vor Erregung. Die heftigen Muskelzuckungen um Angelus’ Glied brachten auch ihn direkt zu seinem Höhepunkt und er stieß stöhnend seinen Samen in Williams willigen Körper.

Erschöpft ließ sich Angelus auf Williams Körper nieder, der noch immer in der ihm angeordneten Stellung dalag. William zitterte noch immer am ganzen Leib. Er wagte es nicht sich zu bewegen, obwohl Angelus immer schwerer wurde und er immer größerer Mühe hatte das Gewicht des Mannes zu tragen.

Schließlich zog sich Angelus glücklicher Weise zurück und legte sich neben William aufs Bett. Durch seine Stellung konnte William ganz nah bei sich das Gesicht von Angelus sehen, welcher einen zufriedenen und seligen Eindruck machte und mit geschlossenen Augen neben ihm lag. Zum ersten Mal hatte er die Gelegenheit sich dieses Gesicht genauer zu betrachten, wobei er dessen Schönheit entdeckte. Angelus hatte sanfte Gesichtzüge, wie die eines Engels. Und doch wirkte er stark und unberechenbar.

William erschrak, als Angelus plötzlich sein Gesicht zu ihm wandte und ihn direkt ansah. Sofort versuchte William seinen Blick zu senken.

„Auf dem Tisch dort drüben liegen Tücher. Hole sie und reinige mich."

William erhob sich vom Bett und ging hinüber zu dem Sideboard, wo die Schale und der Krug standen. Das Gehen fühlte sich etwas seltsam an, nachdem Angelus ihn genommen hatte und dessen Sperma wieder heraus fließen wollte. Er nahm sich zwei der Tücher und befeuchtete eines davon. Dann kehrte er zurück zum Bett, um Angelus’ Männlichkeit vorsichtig zu reinigen.

Angelus deutete ihm an, dass er sich auf das Bett setzen dürfe, was William dann umständlich befolgte, da er das Bett nicht noch mehr beschmutzen wollte. Er kniete mehr, als dass er saß, während er sich mit sanften Fingern um Angelus kümmerte.

Nachdem er bei Angelus mit der Reinigung fertig war, entfernte er noch selbständig sein eigenes Sperma vom Laken. Angelus beobachtete ihn genau und als Spike mit seiner Aufgabe fertig war und auf weitere Anweisungen wartete, griff er William um die Hüfte und zog ihn auf das Bett. William lag nun seitlich auf dem Bett und wagte nicht sich zu bewegen. Er hatte keinerlei Vorstellung, was Angelus nun mit ihm vorhatte.

Angelus nahm ihm die beiden Tücher ab und hob Williams Schenkel an. William keuchte überrascht auf, als er spürte wie Angelus ihn säuberte. Danach warf Angelus die Tücher einfach zu Boden und legte die Decke über ihre beiden Körper. William fragte sich, ob es wirklich wahr sein könnte, dass er im Bett schlafen durfte.

Ein starker Arm legte sich um Williams Körper und zog ihn mit dem Rücken näher an Angelus’ Brust. William rechnete jede Sekunde damit, dass Angelus ihn von sich stoßen würde, doch nachdem nichts dergleichen geschah, erlaubte er sich selbst sich in dieser Umarmung zu entspannen und die Wärme zu genießen, welche von dem anderen Körper ausging.

Es war wie ein Traum. Er fühlte sich seltsam behütet. Ihm war wohlig warm und er war durch den Orgasmus erschöpft und befriedigt. Es dauerte nicht lange, bis er in einen erholsamen Schlaf driftete. Der letzte Gedanke, der ihm durch den Kopf ging war, dass er sich wünschte Angelus wäre sein Herr.

*****

 

Teil 4 - Adventures

William wurde durch quälende Träume geweckt und schreckte schweißgebadet hoch. Er brauchte eine Weile, bis er registrierte, wo er sich befand. Er war alleine und lag noch immer in dem wohlig warmen Bett. Angelus war nirgends zu sehen, und William wunderte sich, dass Angelus ihn nicht geweckt hatte.

Er war sich nicht sicher, ob er weiter im Bett liegen bleiben durfte, oder ob er aufstehen sollte, doch nachdem Angelus ihn nicht geweckt hatte, ging er davon aus, dass er liegen bleiben konnte. Also wickelte er sich wieder in das warme Laken.

Zur Sicherheit behielt er jedoch ein wachsames Auge auf die Türe, um Angelus sofort mit der korrekten Haltung begrüßen zu können.

Ein paar Minuten später erschien Angelus, worauf William sofort aus dem Bett krabbelte und sich ordnungsgemäß vor das Bett kniete.

„Gut, du bist wach. Folge mir", befahl Angelus knapp.

William folgte Angelus ins angrenzende Gästebadezimmer, wo die Mädchen des Hauses bereits ein frisches Bad arrangiert hatten.

Angelus entledigte sich ohne Umschweife seiner Kleider, wodurch William erneut einen guten Blick auf den stattlichen Körper dieses Mannes richten konnte. Angelus war viel größer und wesentlich besser gebaut, als Warren. Er war viel schöner, stellte William fest.

Nachdem Angelus es sich in der großen Wanne bequem gemacht hatte, nahm William den Schwamm, um Angelus, wie er es bei seinem Herrn gewohnt war, zu reinigen.

Bevor er jedoch Angelus mit dem Schwamm berühren konnte, griff dieser sein Handgelenk und hielt ihn davon ab. William fürchtete etwas falsch gemacht zu haben und erschrak sehr. Vielleicht hätte er warten sollen, bis ihm der Herr genaue Anweisungen gab.

Angelus schien über etwas nachzudenken, während er Williams Handgelenk fest im Griff hielt, bis er schließlich sagte: „Die Wanne ist groß genug für zwei. Steig herein. Du kannst mich auch von hier drin aus reinigen."

Williams Augen wurden groß. Noch nie hatte er ein richtig heißes Bad genießen dürfen. Er schluckte aufgeregt und stieg dann in die Wanne, während Angelus ihn losließ. Das heiße Wasser fühlte sich großartig an und ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen.

Er saß nun genau zwischen Angelus’ Beinen und begann schließlich den Schwamm über dessen Arme und Brust wandern zu lassen. Er bemühte sich besonders sanft zu sein und freute sich über die genießerischen Laute, die Angelus von sich gab.

Angelus beugte sich ein Stück vor, damit William ihm auch den Rücken waschen konnte, wodurch ihre beiden Körper sich ganz nahe waren, sodass William den Atem des anderen Mannes an seiner Schulter spüren konnte. Ein wohliger Schauer lief ihm dabei über den Rücken.

Schließlich beugten sich beide wieder zurück und William ließ den Schwamm über Angelus’ Beine wandern. Er stoppte jedoch verunsichert, weil er nicht wusste, ob er die Männlichkeit des Herrn auch säubern sollte. Warren mochte dies nicht. Doch William erinnerte sich an den Vorabend, wo er es bei Angelus bereits einmal getan hatte, weswegen er den Schwamm mit großer Vorsichtig über Angelus’ Männlichkeit gleiten ließ, wobei ihm nicht entging, dass diese in halbsteifen Zustand war.

Angelus schien sich über Williams Zögern zu amüsieren und kommentierte dies lächelnd mit den Worten: „Er beißt nicht. Ich lege viel Wert auf Reinlichkeit. Du kannst also ruhig mutiger sein."

William blickte beschämt zur Seite und murmelte: „Verzeihung, Sir."

Angelus griff sanft nach Williams Kinn und zog ihn etwas zu sich. „Wovor hast du so große Angst?"

„Ich… Sir, ich weiß nicht. Es tut mir leid", antworte William halbherzig.

Angelus lächelte traurig und nahm William schließlich den Schwamm aus der Hand. „Es wird Zeit für deine Reinigung", entschied er und begann Williams Oberkörper zu säubern.

William riss erstaunt die Augen auf, als er registrierte, dass Angelus dabei war ihn mit dem Schwamm zu reinigen. Angelus war dabei sehr genau und ließ keinen Fleck an Williams Vorderseite unberührt.

„Dreh dich rum", orderte Angelus, worauf William sich umdrehte, damit Angelus seine Arbeit an seiner Rückseite fortführen konnte. Wegen des mangelnden Platzes in der Wanne kniete William nun im Wasser und hielt sich mit beiden Händen am Wannenrand fest.

Angelus hielt sich erst eine Weile an Williams Rücken auf, bis er dann den Beinen und den Pobacken größere Aufmerksamkeit schenkte. William keuchte überrascht auf, als Angelus einen eingeseiften Finger in seinen Anus gleiten ließ. Er hörte wie Angelus’ Atem schwerer wurde und spürte, wie ein zweiter Finger mühelos in ihn hinein glitt.

Wie am Vorabend erregte ihn das Fingerspiel sehr und sein eigener Schaft stellte sich steif auf. Angelus stieß mit seinen Fingern wieder gegen diesen einen Punkt, der die Sterne für William aufleuchten ließ, weswegen er laut aufstöhnte.

Angelus fügte einen dritten Finger hinzu und traf mehrmals auf diesen einen Punkt, was William sehr schnell zum Keuchen brachte. Er erinnerte sich an Angelus’ Worte, dass er nicht eher kommen dürfe, bevor er die Erlaubnis dazu bekommen würde, doch er wusste nicht, wie er seinen bald drohenden Orgasmus zurückhalten könnte, falls Angelus so weitermachen würde. Er wünschte sich fast, er würde das Lederband noch tragen.

Als Angelus sich schließlich zurückzog, war er einerseits enttäuscht wegen des Verlustes, andererseits jedoch erleichtert, weil es ihm die Möglichkeit gab sich ein wenig zu beruhigen. Doch es dauerte nur Sekunden, bis Angelus seine Finger mit seinem steifen Schaft ersetzte.

Durch das heiße Wasser war William völlig entspannt und mit Hilfe von etwas Seife drang Angelus schmerzfrei in Williams willigen Körper ein. Angelus lehnte sich nach vorne und stützte seine Hände ebenfalls am Beckenrand ab, wodurch sich ihre Körper mit den langsamen Bewegungen von Angelus ununterbrochen berührten.

William fühlte sich vollkommen von dem größeren Mann umschlossen. Er fühlte sich noch nie einem anderen Menschen so nahe, wie in diesem Moment. Während seiner langsam quälenden Stöße verteilte Angelus kleine Küsse auf Williams Rücken, wodurch William ein Schauer die Wirbelsäule hinab lief.

William hoffte inständig, dass Angelus ihm die Erlaubnis zu kommen geben würde. Er war kurz davor sein Sprechverbot zu brechen und darum zu betteln.

Als Angelus dann noch sein Tempo erhöhte und dabei immer wieder gegen Williams Prostata stieß, wusste William, dass er seinen drohenden Orgasmus nicht mehr lange zurückhalten konnte. Die Tatsache, dass er sich zurückzuhalten versuchte schien ihn sogar noch schneller auf den Höhepunkt zu zutreiben.

Angelus nahm eine seiner Hände vom Wannenrand und umschloss damit Williams Körper, wodurch sie sich noch näher waren und mit einem letzten harten Stoß vergrub er sich tief in William und ergoss sich in seinem Höhepunkt. „Oh, Sir!" rief William überwältigt auf und schloss sich direkt Angelus’ Orgasmus an. Es war einfach zu viel für ihn gewesen, weshalb er sich nicht zurückhalten konnte.

„Hm… das sind zwei Regelverstöße gewesen", murmelte Angelus mit rauer Stimme in Williams Nacken.

William bekam es mit der Angst zu tun. Würde er dafür nun bestraft werden? Und welche Art von Strafe würde Angelus wählen? Er konnte doch nichts dafür. Es war ihm unmöglich gewesen seinen Höhepunkt zurückzuhalten. Doch weshalb hatte er nicht wenigstens seinen Mund halten können?

Er fürchtete sich sehr vor den Konsequenzen seiner Regelverstöße. Er blieb starr in seiner Stellung verharren, als Angelus sich langsam zurückzog und seine Kehrseite anschließend mit dem Schwamm wieder sauber wusch.

Er bemerkte, wie Angelus noch etwas im Wasser hantierte und nahm an, dass er sich selber reinigte. Dann spürte er überraschender Weise, wie Angelus sich erneut näherte und ihm einen sanften Kuss auf seiner Schulter gab, bevor er aufstand und sagte: „Du hast noch viel zu lernen. Mach dich fertig und schaffe hier wieder Ordnung. Wenn du fertig bist, dann komm zu mir, um dir deine Strafe abzuholen."

„Ja, Sir", antwortete William mit nervöser Stimme, da er sich vor der Strafe sehr fürchtete. Angelus trocknete sich rasch ab, schlüpfte in seinen Morgenmantel und verschwand dann aus dem Badezimmer.

Erst dann wagte William es, sich zu bewegen. Er setzte sich zurück in die Wanne und genoss ein letztes Mal das warme Wasser. Abgesehen von der Tatsache, dass er bald eine Strafe erhalten würde, fühlte er sich erstaunlich gut. Es war in jedem Falle ein viel besserer Morgen, als die mit seinem jungen Herrn.

William machte sich rasch fertig und machte anschließend alles sauber. Nachdem das Bad wieder ordentlich war und er seine morgendliche Toilette beendet hatte ging er mit mulmigem Gefühl im Magen zu Angelus ins Gästezimmer.

Dieser saß am Sekretär und sortierte seine Papiere, die er für die späteren Geschäfte benötigen würde. Als William ordnungsgemäß neben ihm auf den Boden kniete, schenkte er ihm keinerlei Aufmerksamkeit. Dies beunruhigte William etwas. Bisher fühlte er sich in Angelus’ Gegenwart niemals unbeachtet oder allein, doch jetzt wünschte er sich Angelus würde irgendetwas zu ihm sagen.

Erst nach einer Weile hörte er Angelus sagen: „Ich wünsche dich zu inspizieren."

Sofort richtete sich William ordnungsgemäß auf. Er war bemüht Angelus nicht weiter zu verärgern. Angelus erhob sich von seinem Platz und trat an William heran.

„Sklave, wofür sollte ich dich bestrafen?"

William war verwirrt. Mit so einer Frage hatte er nicht gerechnet. Zögernd antwortete er: „Sir, ich habe gegen die Regeln verstoßen."

„Gewiss hast du das, aber ich möchte von dir wissen, gegen welche Regeln du verstoßen hast. Ich will schließlich sicher gehen, dass du weißt warum du bestraft wirst."

William dachte über all seine Regelverstöße nach, wobei es ihm ganz schlecht wurde. Kleinlaut erklärte er: „Sir, ich habe unerlaubt gesprochen und bin ohne Erlaubnis zum Höhepunkt gekommen. Ich habe im Speisesaal nicht die richtige Haltung eingenommen und… und ich habe meinen Herrn in aller Öffentlichkeit bloßgestellt."

„Das ist einiges, wie ich sehe. Nun, die Sache im Speisesaal sei dir verziehen, da es noch neu für dich war und du es gewohnt warst einen anderen Platz dort einzunehmen. Die Bloßstellung deines Herrn erfordert eine extra Bestrafung, die ich später vornehmen werde. Für den jetzigen Augenblick betrifft es also nur deine beiden Vergehen im Badezimmer. Hast du das verstanden?"

„Ja, Sir."

„Gut, denn ich möchte, dass du genau weißt, wofür du wann bestraft wirst", kommentierte Angelus, während er Williams Glied mit seiner Hand umschloss und dieses mit geschickten Massagebewegungen zum erhärten brachte.

William war etwas verwirrt und wartete nervös auf die Bestrafung, die ihn ereilen würde, doch stattdessen brachte Angelus weiter seinen Schaft zum stehen. Dann spürte er, wie Angelus erneut die lederne Schnur um seine Erhärtung festband und sich sein Blut staute.

„Dies wirst du heute den ganzen Tag tragen, während wir in der Stadt unterwegs sind. Achte darauf, dass du immer schön steif bleibst, doch du darfst dich nicht selbst berühren. Ist das klar?"

„Ja, Sir."

„Fein. Betrachte dies als deine Strafe und nun zieh dir die Sachen an, die ich dir bereitgelegt habe."

William konnte kaum glauben, dass dies seine ganze Strafe sein sollte. Er musste nur das Lederband tragen? Damit hatte er im Grunde ja bereits gerechnet und es war auch gar nicht so schlimm. Es war halt nur ziemlich erregend. Rasch wandte sich William zu den Sachen, die auf dem Bett bereit lagen, um Angelus nicht zu verärgern.

William war froh, dass er Kleidung tragen durfte. Er hatte schon befürchtet nackt in der Stadt herumgeführt zu werden. Es waren nur ganz einfache Sachen. Eine weiße Hose aus Leinen und ein helles weites Hemd. Nicht mehr. Keine Schuhe und auch keine Unterwäsche, doch das störte William nicht. Er schlüpfte rasch hinein und als er fertig war, kniete er sich vor Angelus auf den Boden.

„Bist du fertig?" fragte Angelus.

„Ja, Sir."

„Gut, dann können wir gehen."

Damit verließ Angelus das Haus, gefolgt von einem sehr aufgeregten Sklaven, der bald die große Stadt sehen sollte.

Angelus betrat die Kutsche, die bereits vor dem Haus auf ihn wartete, doch William zögerte beim Einsteigen. Er wusste nicht, ob er sich setzen durfte, oder nicht. Im Haus war es ihm strengstens verboten eines der Möbelstücke zu benutzen, weshalb er unsicher auf eine Anweisung von Angelus wartete.

Angelus schien mit Williams Verhalten zufrieden zu sein, denn er lächelte freundlich und sagte: „Dein Platz ist hier auf dem Boden." Wobei er auf ein Kissen deutete, das auf dem Kutschboden für ihn bereit lag. William kniete sich ordentlich auf den ihm zugewiesenen Platz, bis er Angelus sprechen hörte: „Du darfst dich setzen. Die Fahrt wird sehr holprig werden."

Erleichtert setzte sich William auf das Kissen, das ganz nah bei Angelus Beinen lag, wodurch sich die beiden Männer unweigerlich berührten. William empfand dies sehr angenehm.

Die Fahrt in die Stadt dauerte nur eine knappe halbe Stunde. William wurde immer aufgeregter, je mehr er von den vielen Gebäuden durch das Fenster sehen konnte. Er konnte es kaum erwarten, bis die Kutsche endlich stehen blieb.

„Wir werden gleich da sein. Achte darauf, dass du dich an die Regeln hältst. Du darfst mit niemandem sprechen. Auch nicht, wenn dich jemand direkt ansprichst. Du antwortest nur, wenn ich es dir erlaube. Du bleibst immer dicht hinter mir. Wenn ich mit einer anderen Person rede, kniest du dich rechts neben mir auf den Boden. Hast du das alles verstanden?"

„Ja, Sir."

„Gut. Wenn du dich zu meiner Zufriedenheit benimmst, werde ich dich später vielleicht belohnen."

William blickte überrascht auf. Noch nie war er für etwas belohnt worden. Angelus schien sich über seine Überraschtheit zu amüsieren, als im selben Moment die Kutsche zum Stehen kam.

„Wir sind da", sagte Angelus, während er aus der Kutsche ausstieg und darauf wartete, dass William ihm folgte, was dieser auch sofort tat.

Kurz darauf befanden sie sich inmitten einer sehr belebten Straße. Einige Kutschen und viele Leute waren hier zu sehen. Reiche Edelmänner, verschiedenste Geschäftsleute, ehrenwerte Damen, Hausmädchen, Diener und auch Sklaven konnte William erkennen, und er kam aus dem Staunen kaum heraus.

Angelus gab William eine Minute, um sich umzusehen, bevor er sich räusperte und ihn streng ermahnte: „Erinnere dich, wie du dich zu verhalten hast, Sklave."

Sofort richtete William seine Aufmerksamkeit zurück auf Angelus und senkte demütig sein Haupt.

William folgte den raschen Schritten Angelus’ zu einem Gasthaus. Er hatte etwas Mühe mit Angelus mitzuhalten. Der Boden war steinig und William hatte keine Schuhe an. Außerdem wagte er es immer wieder sich verstohlen umzublicken. Es war alles einfach viel zu aufregend und zu interessant.

Drinnen im Gasthaus sprach Angelus kurz mit dem Wirt, worauf dieser ihn in ein Nebenzimmer führte. Dort wartete bereits ein anderer Mann, der Angelus freudig begrüßte, als sie das Zimmer betraten.

„Alter Freund! Wie schön, dass du wieder in der Stadt bist. Und wie ich sehe nicht allein. Ich wusste, dass du dir bald einen neuen kaufen wirst. Wahrlich, du hast einen guten Geschmack."

Der fremde Mann kam näher, um Angelus die Hand zu reichen und um sich William, der artig neben Angelus kniete, etwas genauer anzusehen.

„Hallo Doyle. Wie geht es deiner Familie?" begrüßte Angelus seinen Freund.

„Ach, wie immer. Cordelia meckert ständig, dass ich zu wenig Geld nach Hause bringe und die Kinder, na ja du weißt ja wie sie sind. Doch jetzt erzähl mir endlich etwas über deinen hübschen Fund."

„Er gehört nicht mir. Er gehört dem Sohn von Henry Beaufort. Ich kümmere mich nur etwas um seine Erziehung, während ich hier in der Gegend bin."

„Das Prachtstück gehört diesem Nichtsnutz?" meinte Doyle erstaunt und besah sich William noch genauer, indem er zu ihm ging und William das Kinn hochzog, um ihn ins Gesicht sehen zu können. William fürchtete sich vor dem Mann. Er fürchtete, dass Angelus diesem Mann erlauben würde ihn für seine Gelüste zu benutzen.

Fragend und Hilfe suchend blickte er zu Angelus, welcher ruhig sprach: „Doyle, nur weil er nicht mir gehört, heißt es noch lange nicht, dass ich es dulde, wenn jemand ihn berührt."

Grinsend zog Doyle seine Hand zurück und sagte: „Immer noch der alte Angel. Niemand darf dein Eigentum berühren. Auch wenn es nicht deins ist. Dir liegt wohl etwas an dem Jungen?"

William lauschte interessiert. Angel? Weshalb nannte der Mann ihn Angel? Ist das ein weiterer Name?

„Lass uns lieber endlich zum eigentlichen Grund meines Besuches kommen. Ich habe noch nicht gefrühstückt, daher habe ich großen Hunger. Wir können uns später über mein Eigentum unterhalten."

„Ah, du meinst über dein Nicht-Eigentum."

„Ich meinte eigentlich das Eigentum, weshalb ich überhaupt hier bin. Du weißt, dass ich Geschäftliches mit dir zu besprechen habe."

„Aber gewiss doch. Das können wir später alles in Ruhe bereden. Jetzt lass uns erstmal etwas essen und einen Schluck Wein trinken."

Somit setzten sich die beiden Männer an einen Tisch und wurden sogleich von einer jungen Kellnerin bedient.

William kniete sich ganz dich neben Angelus’ Stuhl auf den Boden, sodass er ihn fast berührte. Er kam sich etwas verloren vor in dieser fremden Umgebung und fühlte sich in Angelus’ Nähe wohler und sicherer.

Während die beiden Männer ihr Frühstück einnahmen, unterhielten sie sich über allgemeine Neuigkeiten in der Stadt und über einige geschäftliche Dinge.

Angelus erlaubte William sich neben ihm auf den Boden zu setzen und übergab ihm einen Teller gefüllt mit warmen Rühreiern mit Speck und ein Stück frisches Brot. Es war gewiss Jahre her, dass William zuletzt eine warme Mahlzeit zu sich genommen hatte, weshalb er wie betäubt auf den Teller starrte.

Erst als Angelus ihn neckte, dass er essen solle, bevor es kalt werde, kam William zu sich, bedankte sich rasch und aß alles auf.

Im Verlaufe des Vormittags erfuhr William, dass Angelus mit Textilien aller Art handelte. Dazu bereiste er beinahe die ganze Welt, um wertvolle Stoffe aus den verschiedensten Ländern nach England zu importieren. Hier in London war sein Hauptvertriebsitz, den Doyle während seiner langen Reisen leitete.

Angelus teilte Doyle mit, welche Art von Stoffen er während seiner Reisen erworben hatte und gemeinsam besprachen sie ihre Absatzchancen. Angelus handelte auch mit den hiesigen Besitzern der Baumwollplantagen, zu denen er guten Kontakt hatte. Dies war auch der Grund, weshalb er bei den Beauforts nächtigte. Auf diese Weise konnte er zu seinen Kunden Kontakt halten und war immer über aktuelle Neuigkeiten auf dem Laufenden.

William stellte es sich aufregend vor, die große weite Welt sehen zu können. Für ihn war diese eine Fahrt hier her schon eine große Reise gewesen, obwohl er bisher von der Stadt kaum etwas gesehen hatte.

Später änderte sich das Gesprächsthema und William lauschte etwas aufmerksamer.

„Was hast du nun vor, nachdem du wieder im Lande bist? Wirst du zu Darla zurückkehren?"

„Darla ist und bleibt meine Ehefrau. Selbstverständlich werde ich zu ihr nach Hause fahren, bevor ich meine Reisen fortsetze."

„Und wann kaufst du dir endlich wieder einen so hübschen Jungen, wie den da?"

„Mir ist im Moment nicht nach einem neuen Sklaven."

„Ach komm schon! Den Mist brauchst du mir doch nicht zu erzählen. Ich kenne dich doch."

„Doyle!"

„Gib’s zu, du genießt es diesen Jungen bei dir zu haben. Du behandelst ihn genauso wie Lindsey."

Angelus hatte während der ganzen Zeit abwesend mit Williams Locken gespielt, doch nun zog er seine Hand abrupt weg.

„Das tue ich nicht!" erwiderte Angelus schroff.

„Verdammt Angel, tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe, aber komm endlich darüber hinweg! Lindsey ist tot. Kauf dir einen neuen und fang an dein Leben wieder zu genießen."

Wer war Lindsey, fragte sich William. War dies der Sklave von Angelus, der verstorben war?

„Für dich mag das vielleicht so einfach sein. Für mich ist es das nicht."

„Tu was du willst, doch hör auf dich selbst zu quälen. Du bist nicht schuld an seinem Tod."

„Wenn ich es nicht bin, wer ist es dann?" erwiderte Angelus etwas lauter.

„Du hättest es nicht verhindern können, das weißt du genau", sagte Doyle mit bewusst ruhiger Stimme.

Angelus beruhigte sich daraufhin etwas und sagte traurig: „Mag sein."

„Du weißt es. Quäl dich deswegen nicht. Das Leben geht weiter! Es gibt vielleicht nicht mehr so berauschende Feste, wie früher, doch die heutigen sind auch nicht übel. Im Übrigen findet heute eines dieser Feste im „Wild Rose" statt. Du weißt was ich meine. Dort werden viele wichtige Leute anwesend sein. Eine günstige Gelegenheit geschäftliche Kontakte zu knüpfen. Und du könntest den hübschen Jungen mitnehmen. Ich bin sicher es findet sich eine Verwendung für ihn."

William erstarrte innerlich. Was meinte der Mann mit „Verwendung"?

„Nein danke. Kein Interesse."

„Die Leute erwarten von dir, dass du dich auch ab und zu zeigst. Das wäre eine sehr gute Gelegenheit dazu. Früher hast du solche Feste immer sehr genossen."

„Damals hatte ich eine Begleitung."

„Die hast du jetzt auch. Der Junge wird gewiss Mittelpunkt des Abends werden. Gib dir einen Ruck und komm vorbei."

William blickte ängstlich nach oben in das nachdenkliche Gesicht von Angelus und hoffte inständig, dass dieser ablehnen würde. Er wusste zwar nicht welche Art von Fest dies war, doch die Andeutungen, die dieser Doyle gemacht hatte, wirkten nicht sehr Vertrauen erweckend.

Angelus sah auf William herab und für einen kurzen Augenblick blickten sich beide direkt in die Augen, bevor William sich erinnerte, dass dies nicht erlaubt war und er sein Haupt entmutigt senkte.

Angelus griff sanft nach Williams Kinn und hob es wieder hoch. Mit warmer Stimme fragte er: „Hast du eine leise Ahnung davon, welche Art von Fest das ist?"

„Nein, Sir", antwortete William wahrheitsgemäß.

„Aber du fürchtest dich davor?"

„Ja, Sir."

„Warum?"

„Weil… Sir, ich habe Angst, dass Ihr mich der Gnade anderer Männer überlassen werdet."

„So etwas wird niemals geschehen. Vertraust du mir, wenn ich dir das sage?"

William dachte einen Moment über diese Frage nach. Er dachte an die letzten Ereignisse, die er in der Obhut von Angelus erlebt hatte. Er erinnerte sich daran, wie Angelus seinen eigenen Freund ermahnt hatte, dass er ihn nicht berühren sollte. Wenn es einen Menschen auf der Welt gab, zu dem William Vertrauen hatte, dann war es Angelus, weshalb er schließlich antwortete: „Ja, Sir."

„Gut, dann werden wir heute Abend auf ein Fest gehen", verkündete Angelus zu Doyle gerichtet.

„Großartig!" erwiderte dieser erfreut.

Anscheinend wollte Angelus nur sicher gehen, dass William ihm vertrauen würde. Und obwohl er noch immer etwas unsicher wegen diesem Fest war, fühlte William sich sichererer als vorher und vertraute darauf, dass Angelus ihn nicht der Gewalt anderer Männer überlassen würde.

*****

 

Teil 5 - Weird Things

Im weiteren Verlauf des Tages hatte Angelus noch einige geschäftliche Besprechungen in verschiedenen Häusern und einigen Läden. Für William war dies alles sehr aufregend gewesen. Noch nie hatte er so viele neue Dinge gesehen. So verschiedenen Menschen und fremde Gerüche. Es war wie eine Abenteuerreise.

Angelus hatte die Kutsche wieder zurück zum Anwesen der Beauforts geschickt, mit der Botschaft, dass er die Nacht in einem Hotelzimmer der Stadt verbringen werde, da seine geschäftlichen Besprechungen doch länger als erwartet andauerten. Dies war nur die halbe Wahrheit, da Angelus vor hatte am Abend ins „Wild Rose" zu gehen, um dort Präsenz zu zeigen.

Während des Tages verbrachte William viel Zeit damit neben Angelus zu knien oder zu sitzen, was ihm viel Gelegenheit gab über den bevorstehenden Abend nachzudenken. Er wusste nicht, was ihn dort erwartete, doch er vertraute darauf, dass Angelus ihn nicht an andere Männer übergeben würde, was wohl das Schlimmste wäre, was er sich vorstellen konnte.

Am späten Nachmittag machten sie beide noch einen kurzen Spaziergang durch den Park, wobei William das Gefühl beschlich, dass Angelus ihm einfach nur etwas mehr von der Stadt zeigen wollte. Allerdings verwarf er diesen Gedanken rasch, da er sich nicht vorstellen konnte, dass Angelus dies seinetwegen tun würde. Dennoch freute er sich sehr über diese Gelegenheit und blickte sich verstohlen um.

Schließlich führte Angelus ihn in ein weiteres Geschäft, das anscheinend wie alle anderen etwas mit Textilien zu tun hatte. Als sie das Geschäft betraten, läutete die grelle Ladenglocke und gleich darauf erschien aus dem hinteren Bereich des Ladens ein auffällig farbenfroh gekleideter Mann.

„Angel! Wie schön dich zu sehen! Wie geht es dir?" rief dieser aufgeregt.

„Hallo Lorne. Danke, es geht mir gut. Wie laufen die Geschäfte?" begrüßte Angelus den Besitzer des Ladens, während William sich ordnungsgemäß rechts von ihm auf den Boden kniete.

„Och wie immer, ich kann nicht klagen… Oh, mein Gott! Was hast du mir denn da für einen süßen Butterkeks mitgebracht?"

Als William den begeisterten Aufschrei dieses Mannes hörte, bewegte er sich mit seinem Oberkörper, unbewusst Schutz suchend, weiter zu Angelus. Er fragte sich verwundert, warum manche Leute so seltsam auf ihn reagierten?

„Er ist der Grund, warum ich hier bin. Ich will heute Abend ins „Wild Rose" gehen. Dazu brauche ich ein paar Ausrüstungsgegenstände. Und bevor du mich fragst; nein, er gehört nicht mir."

„Ja, ja. Ich weiß schon bescheid. Doyle hat mir schon davon erzählt. Ein echter Jammer. Der Kleine würde dir gut stehen. Na dann lasst uns mal nachsehen, was ich für euch beide habe", erwiderte Lorne und winkte Angelus und William zu sich ins Hinterzimmer.

Angelus wirkte erleichtert, dass Lorne nicht genauso wie Dolye auf ihn einzureden versuchte und folgte dem Ladenbesitzer nach hinten. Ebenso wie William, der sich fragte, welche Art von Ausrüstungsgegenstände Angelus gemeint hatte.

Als William das Hinterzimmer schließlich betrat, blieb er erschrocken stehen und starrte auf die vielen Gerätschaften, die hier zum Verkauf ausgestellt waren. William kannte nicht einmal ein Drittel dieser Dinge, doch sie alle wirkten sehr beängstigend auf ihn.

Diverse Peitschen und Rohrstöcke, bis hin zu Ketten, Eisenmanschetten und kuriosen Gegenständen, die wie Penisnachbildungen aussahen, konnte William erkennen und wenigstens annähernd einordnen, doch da waren noch so einige andere Dinge, die ihm vollkommen fremd waren und die zum Teil mehr als Furcht erregend aussahen.

Eine regelrechte Panik überkam ihn und er war kurz davor zu flüchten, als er plötzlich Angelus’ ruhige Stimme hörte: „William, komm her."

Überrascht blickte er zu Angelus. Er hatte ihn mit seinem richtigen Namen angesprochen. Angelus sah ihn abwartend an, wobei William erst merkte, dass er gegen eine Regel verstoßen hatte, da er Angelus nicht weiter gefolgt war und sich nicht ordnungsgemäß neben ihm aufgestellt hatte.

William zögerte noch immer. Die Furcht vor all diesen Gegenständen war einfach zu groß, doch er wollte auch nicht, dass Angelus böse auf ihn war, weshalb er schließlich seine Angst verdrängte und neben Angelus niederkniete. Seinen Blick richtete er ganz fest auf den Boden, um all die schrecklichen Dinge nicht mehr sehen zu müssen.

„Ein ängstlicher kleiner Bursche. Er ist wohl noch nicht lange bei dir?" frage Lorne etwas amüsiert.

„Seit gestern Mittag."

„Ah, das erklärt alles. Gut, dann wollen wir mal sehen", kommentierte Lorne, während er begann etwas aus einigen Kisten zu kramen.

Angelus berührte William ganz leicht am Hinterkopf und sagte: „Zieh deine Sachen aus."

William blickte ängstlich nach oben zu Angelus, welcher ihm einen warmen freundlichen Blick schenkte, bevor er sich erhob und sein Hemd und seine Hose auszog. Angelus nahm ihm die Sachen aus der Hand und deutete auf ein kleines Podest. „Stell dich hier drauf."

William gehorchte und somit stand er nun etwa dreißig Zentimeter höher. In seinem direkten Blickfeld befanden sich verschiedenste Arten von Peitschen in allen erdenklichen Größen und Formen. Er suchte nach einem Punkt, wo er hinsehen könnte, ohne Angst zu haben und blieb dabei schließlich an Angelus haften.

Angelus war das einzige, das ihm keine Angst machte, weshalb er ihn nicht mehr aus den Augen ließ. Er zuckte erschocken zusammen, als er etwas Kaltes an seinen Fesseln spürte. Ein Blick nach unten zu seinen Beinen ließ ihn erkennen was es war. Lorne legte ihm eine schwarze Manschette um, die mit weichem Leder gearbeitet war.

An sein zweites Bein legte Lorne ihm eine andere Manschette an, die nicht ganz so weich, dafür aber mit glänzenden Metalleinlagen verziert war. Selbiges Spiel wiederholte Lorne dann an seinen beiden Handgelenken, sodass William nun vier verschieden Exemplare von Manschetten trug.

„Ein echter Jammer, dass er dieses hässliche Eisenteil um den Hals trägt. Du hast nicht zufällig den Schlüssel dafür?" fragte Lorne, als er und Angelus William genauer musterten.

„Nein", antworte Angelus knapp und besah sich die Manschetten genauer, indem er sie berührte und abwechselnd Williams Hände anhob.

„Also, welche willst du?" fragte Lorne nach einer Weile.

„Ich nehme die hier", erwiderte Angelus und deutete dabei auf die schlichten Teile, ohne Verzierungen, welche auch von allen am bequemsten zu tragen waren.

„Das hätte ich mir ja gleich denken können", kommentierte Lorne, während er William die anderen Manschetten wieder abnahm und die weicheren Teile an den restlichen drei Gelenken befestigte.

„Sieht hübsch aus. Willst du, dass ich dir hierfür auch noch was Passendes raussuche? Vielleicht einen hübschen Ring?" fragte Lorne und deutete dabei auf Williams Männlichkeit.

William erschrak erneut. Er blickte kurz an sich selbst herab, wobei ihm mit Schrecken auffiel, dass seine Männlichkeit trotz des Lederbandes erschlafft war. Die vielen Furcht erregenden Dinge in diesem Raum hatten sehr abturnend auf ihn gewirkt. Angelus hatte ihm angeordnet, dass er während des ganzen Tages dafür sorgen sollte, dass er hart bliebe. Dies war also somit ein weiterer Regelverstoß und würde gewiss zu einer Strafe führen.

Mit schuldbewusstem Blick sah er zu Angelus, welcher zu Lorne meinte: „Du kennst meinen Geschmack. Einen einfachen Ring ohne Schnickschnack. Und such einen etwas größeren. Er ist es nicht gewohnt einen zu tragen."

„Wie Sie wünschen, mein Herr", erwiderte Lorne gut gelaunt und kramte in einer Truhe nach einem Ring.

Anstatt diesem William anzulegen, übergab Lorne den Ring an Angelus selbst und meinte: „Ich nehme an, den willst du selbst anlegen."

Mit einem zufriedenen Lächeln nahm Angelus den Ring entgegen und überprüfte genau, ob er sauber gearbeitet war. Es war ein schlichter einfacher Ring mit etwa fünf Zentimetern Durchmesser.

Angelus legte sich Williams Sachen über die Schulter und trat dann zu ihm heran. William beobachtete verunsichert jede von Angelus’ Bewegungen. Angelus löste das Lederband von seinen Genitalien und führte den Ring über seine Hoden. Mit geschickten Handgriffen schob er dann Williams Glied mit der Spitze voran durch den Ring hindurch, sodass sich dieser am Ende direkt um die Peniswurzel schloss. Durch die Berührung und den Druck, der sich gleich darauf aufbaute, begann sich sein Schaft zu erhärten.

Mit ein paar massierenden Bewegungen brachte Angelus ihn schließlich ganz zum Stehen und trat dann einen Schritt zurück, um sich das Ganze von der Ferne anzusehen. William folgte ihm mit seinem Blick und versuchte anhand von Angelus’ Reaktionen zu erkennen, ob er wegen der Regelverstoße böse auf ihn war.

„Hinreißend", kommentierte Lorne entzückt.

„In der Tat", antworte Angelus mit einem Grinsen im Gesicht. Wobei sich William wirklich fragte was an ihm so hinreißend war? Er empfand sich selbst nicht als schön. Ganz im Gegensatz zu Angelus, welcher seiner Meinung nach sehr gut aussah. Bestimmt meinte Angelus den Ring und die Manschetten und nicht ihn selbst.

„Hier, zieh dich wieder an", sagte Angelus und reichte William die Sachen zurück, welche dieser erleichtert entgegennahm. William hatte schon befürchtet, dass man ihm noch weitere Dinge anlegen würde.

Während er sich anzog, legte Angelus Lorne einen Arm über die Schulter, bewegte ihn etwas weiter von William weg und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

„Alles klar, mein Schöner", antwortete Lorne laut, worauf er erneut nach etwas in seinen Regalen suchte.

William konnte nicht sehen wonach Lorne suchte und als er sich fertig angezogen hatte, verließ Angelus das Hinterzimmer, weswegen William ihm folgen musste. Angelus wartete an der Ladentheke, weshalb sich William rechts von ihm auf den Boden kniete. Kurz darauf kam Lorne hervor und stellte eine braune Papiertüte vor Angelus auf die Theke.

Lorne nannte ihm den Preis, den Angelus sofort bar bezahlte und William konnte nur staunen, wie viel Geld Angelus eben ausgegeben hatte.

Danach gingen die beiden zurück in das Hotelzimmer, das Angelus für die kommende Nacht gebucht hatte. Es war sehr nobel eingerichtet, reich möbliert und mit einem komfortablen Bett ausgestattet. Angelus hatte extra angeordnet, dass der Kamin angeheizt wurde, weshalb es im Zimmer angenehm warm war.

Angelus ordnete an, dass William während ihres Aufenthalts im Hotelzimmer seine Sachen wieder ablegen sollte, doch er erlaubte ihm anschließend wieder am Kamin zu sitzen, wo er wieder dafür sorgen sollte, dass das Feuer gewiss nicht ausgehen würde. Angelus setzte sich in einen bequemen Sessel ebenfalls dicht am Kamin und ging die Geschäftspapiere des vergangenen Tages durch.

William war sehr nervös. Er wusste, dass er gegen zwei Regeln verstoßen hatte und fragte sich, welche Strafe ihn dafür erwarten würde. Er versuchte anhand von Angelus’ Verhalten zu erkennen, ob er böse auf ihn war oder nicht. Doch Angelus’ Verhalten ließ auf nichts schließen. Er saß einfach nur vollkommen ruhig in seinem Sessel und besah sich seine Papiere.

Dies machte William noch nervöser. Ihm wäre schon fast lieber Angelus würde ihn schimpfen oder ermahnen. Alles wäre ihm lieber gewesen, als diese unerträgliche Stille. Aus irgendeinem verrückten Grund wollte William einfach nicht, dass Angelus auf ihn böse wäre.

Angelus schien seine Nervosität zu bemerken, da er zu William sagte: „Du weißt, dass du die Möglichkeit hast, mich um Sprecherlaubnis zu bitten, wenn du etwas auf dem Herzen hast?"

Überrascht blickte William zu ihm auf. Daran hatte er überhaupt nicht mehr gedacht.

„Ja, Sir", erwiderte er, da Angelus ihn direkt angesprochen hatte. Dann lehnte er sich etwas zu Angelus und berührte ihn vorsichtig an der Wade.

Angelus lächelte sanft und erwiderte: „Ja?"

„Sir, ich bitte um die Erlaubnis, etwas fragen zu dürfen."

„Ich habe mich schon gewundert, ob du mich je fragen würdest. Was möchtest du wissen?"

„Seid Ihr böse auf mich, Sir?"

Angelus machte ein verwundertes Gesicht und erwiderte: „Nun, eigentlich hatte ich mit einer anderen Frage gerechnet. Wie kommst du darauf, dass ich auf dich böse sein könnte?"

„Sir, ich habe heute gegen zwei Regeln verstoßen. Ich habe mich nicht ordnungsgemäß neben Euch aufgestellt und ich… ich war… ich war nicht mehr hart, Sir."

„In der Tat, dies sind zwei eindeutige Regelverstöße gewesen. Würdest du dich besser fühlen, wenn ich dich dafür bestrafen würde?"

„Ja, Sir", erwiderte William demütig, da ihm eine sofortige Strafe lieber war, als dieses ungewisse Schweigen.

„Komm her und beuge dich über meine Beine", ordnete Angelus daraufhin an. Das sanfte Lächeln, das Angelus auf den Lippen hatte, gab William das Gefühl, dass die Strafe nicht allzu schlimm ausfallen würde.

William stand wie angeordnet auf und beugte sich mit seinem Oberkörper über Angelus’ Beine. Er erschauderte, als Angelus mit seiner flache Hand über Williams Pobacken strich. Dann holte Angelus aus und schlug ihm auf seine rechte Pobacke. William erschrak mehr, als das es ihn schmerzte. Es war nur ein leichter Klaps.

„Wenn dein Herr dich schlägt oder dich auspeitscht, dann hast du die Schläge mitzuzählen, indem du sagst: Eins, Sir; Zwei, Sir und so weiter", erklärte Angelus und wartete bis William den ersten Schlag zählte.

„Eins, Sir."

Angelus holte erneut aus und schlug ihm auf die andere Pobacke. Wieder nur ein leichter Schlag.

„Zwei, Sir."

„Gut, du kannst dich wieder setzen. Zwei Schläge für zwei Regelverstöße. Fühlst du dich jetzt besser?"

Verwundert erhob sich William und setzte sich zurück an den Kamin. Nur zwei Schläge? Er hatte mit viel mehr gerechnet.

„Ja, Sir", antwortete er, wobei ihm seine Verwunderung ins Gesicht geschrieben stand.

„Du wunderst dich, warum es nur so wenig waren?"

„Ja, Sir."

„Dass du bei Lorne im Laden gezögert hast, war nicht sehr verwunderlich für mich. Ich bin sicher dieser Raum war sehr Furcht einflößend für dich. Es wäre nur natürlich gewesen, wenn du versucht hättest zu fliehen, doch da du dies nicht getan hast, obwohl du so große Angst hattest, hast du keine schwerere Strafe verdient. Und was das andere betrifft. Ich hatte nicht erwartet, dass du es schaffst den ganzen Tag hart zu bleiben. Nur sehr gut trainierte Sklaven schaffen so etwas. Es war schon erstaunlich wie lange du es gestern ausgehalten hattest. Es war daher mehr ein Test, weswegen ich dir zwar eine höhere Strafe geben könnte wenn ich wollte, doch ich sehe im Moment keinen Sinn darin. Wie du also siehst, bin dir keineswegs böse."

„Danke, Sir", erwiderte William völlig perplex und auch erleichtert.

„Gibt es sonst noch etwas, das du mich fragen möchtest?" half Angelus ihm etwas auf die Sprünge, da er eigentlich eine andere Frage erwartet hatte.

„Ja, Sir. Was ist das für ein Fest, das heute stattfindet?" fragte William die eine Frage, die schon den ganzen Tag auf seiner Seele brannte.

„Das „Wild Rose", wo wir heute Abend hingehen werden, ist kein öffentliches Etablissement. Nur bestimmte Personen haben dort Zutritt. Gelegentlich findet dort eine Veranstaltung statt, wo sehr hochrangige und angesehene Leute in Begleitung ihrer persönlichen Sklaven anzutreffen sind. Sie vergnügen sich dort mit ihren eigenen Sklaven oder mit denen anderer Besitzer, welche dies gestatten. Ich war früher sehr oft dort und kenne dort viele Leute. Doch du brauchst keine Angst davor zu haben. Niemand wird dir etwas tun, da ich es nicht erlauben werde. Allerdings erwarte ich dort von dir absoluten Gehorsam und es ist dir nicht erlaubt Kontakt mit anderen Sklaven aufzunehmen oder sie zu berühren. Ist das klar?"

„Ja, Sir", antwortete William eingeschüchtert.

„Gut", erwidert Angelus und wandte seine Aufmerksamkeit wieder zurück auf seine Papiere.

William fühlte sich nun etwas erleichterter, obwohl das, was er über dieses Fest erfahren hatte, nicht gerade Vertrauen erweckend klang. Doch Angelus hatte ihm gesagt, dass er es nicht erlauben würde, dass ihm jemand anderes etwas antat und William glaubte ihm. Er nahm sich ganz fest vor auf das zu achten, was Angelus gesagt hatte und ihm in allem zu gehorchen.

*****

Teil 6 – The Wild Rose

William saß auf einem Kissen am Boden einer Kutsche. Seine Schulter lehnte leicht an den Beinen von Angelus und er blickte durch die kleinen Fenster hinaus in die dunklen Straßen, wo er von den Laternen erhellte Gebäude erkennen konnte.

Er war ziemlich nervös, trug wieder die einfache Kleidung, die Angelus ihm gegeben hatte und an Armen und Gelenken hatte er noch immer die Ledermanschetten angelegt. Abwesend spielte er mit dem Ring, der an seinem eisernen Halsband befestigt war.

Angelus ließ seine Finger durch seine Haare gleiten und spielte mit ein paar Strähnen. Dies wirkte, wie immer, etwas beruhigend auf William.

William schreckte leicht auf, als Angelus’ Stimme plötzlich ertönte: „Wir werden gleich da sein. Bleibe auf jeden Fall immer in meiner Nähe. Sollte aus irgendeinem Grund ein Problem auftreten, dann berühre mich am Arm oder an den Beinen und warte, bis ich dir die Erlaubnis gebe zu sprechen. Bisher habe ich nichts gesagt, wenn du dich umgesehen hattest, doch heute Abend erwarte ich von dir, dass du deinen Blick gesenkt hältst. Es gibt Herrschaften, die es nicht mögen, wenn neugierige Sklaven sie anstarren und ich möchte wegen dir keinen Ärger bekommen. Hast du das soweit verstanden?"

„Ja, Sir", antwortete William gehorsam.

„Gut", bemerkte Angelus zufrieden und wiederholte nochmals die Anweisungen die er William schon einmal gegeben hatte: „Dir ist nicht erlaubt Kontakt mit anderen Sklaven aufzunehmen, weder mündlich noch durch Berührung, außer ich gebe dir die Erlaubnis dazu. Sonst brauchst du auf nichts Besonderes zu achten. Ich werde dir alles sagen, was du zu tun hast. Achte nur darauf, dass du keinen meiner Befehle missachtest."

„Ja, Sir." Kaum hatte William dies gesagt, kam die Kutsche zum Stehen und der Kutscher öffnete die kleine Türe.

Angelus erhob sich von seinem Platz und stieg aus. Er wartete auch diesmal einen Moment, bis sich William neben ihm aufstellte und ging dann den mit Kies bedeckten Weg entlang auf das noble Herrenhaus zu, das sich vor ihnen erstreckte.

William wagte nicht sich genauer umzusehen, sondern hielt seinen Blick fest auf den Boden und auf die Beine von Angelus gerichtet, damit er ihn nicht verlieren würde. Sie kamen an eine große breite Treppe, die hinauf zu dem Haupteingang führte. Ein paar der Gäste waren hier versammelt und unterhielten sich.

Als sie Angelus ankommen sahen, begrüßten sie ihn sofort mit viel Respekt und mit einem freundlichen Händedruck. William konnte am Verhalten der Gäste erkennen, dass Angelus hohes Ansehen besaß. Angelus erwiderte den freundlichen Gruß und ging schritt dann weiter die Treppe hinauf.

Als sie oben am Haupteingang ankamen, wurde ihnen sofort die Türe geöffnet und ein Bediensteter grüßte Angelus mit: „Master Angelus, willkommen im „Wild Rose"."

„Hallo James", grüßte Angelus freundlich zurück und betrat das Gebäude.

„Angelus! Wie schön Sie zu sehen! Ich freue mich außerordentlich, dass Sie unser bescheidenes Haus nach so langer Zeit wieder beehren", wurde Angelus sogleich von einem geschäftig aussehenden Mann begrüßt.

„Guten Abend, Mr. Peters. Die Freude ist ganz meinerseits", erwiderte Angelus. Wie es William gelehrt worden war, ging er, während des Gespräches, rechts neben Angelus auf die Knie.

„Ihr Geschäftspartner hat uns bereits über Ihren heutigen Besuch unterrichtet. Ich habe mir daher erlaubt, Ihren gewohnten Platz für Sie zu reservieren. Ich hoffe, dies ist in Ihrem Interesse?"

„Vielen Dank für die Aufmerksamkeit."

„Aber dies ist doch selbstverständlich. Doch nun will ich Sie nicht länger aufhalten. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Hause und falls Sie irgendwelche Wünsche haben, lassen Sie nach mir rufen", erwiderte Mr. Peters, während er sich bereits wieder davonmachte.

Erst als Angelus sich wieder bewegte, stand auch William rasch auf und folgte ihm. Die große Eingangshalle führte direkt in ein Vorzimmer, wo Angelus von einem Diener von seinem Gehstock und seinem Mantel befreit wurde.

„Zieh die Sachen aus", orderte Angelus an, worauf William sich rasch auszog, sodass er nur noch mit den Ledermanschetten und dem Ring an seiner Männlichkeit bekleidet war. Bevor sie die Fahrt hierher angetreten waren, hatte Angelus dafür gesorgt, dass Williams Schaft stolz aufragte. Es war ihm ein wenig peinlich, in der Öffentlichkeit mit einer erhärteten Männlichkeit herumzulaufen, doch er verdrängte dies so gut er konnte, da es Angelus’ Wunsch war.

Angelus nahm ihm die Sachen ab und übergab sie ebenfalls dem jungen Diener, der geduldig wartete und alle Dinge dann zu einer Garderobe schaffte.

„Master Angelus!" hörte William einen ehrfürchtig klingenden Ausruf. Ein anderer Sklave kniete sich mit demütig gesenktem Haupt vor Angelus.

Bevor Angelus auf den Sklaven reagierte, meinte er an William gerichtet: „Bleib stehen", damit William sich nicht hinknien würde. Dann erst sagte er zu dem anderen Sklaven: „Andrew, mein Junge, es freut mich dich zu sehen. Wie geht es deiner Herrin?"

„Danke Sir! Es geht ihr ausgezeichnet. Erlaubt mir, Euch zu fragen, ob Ihr für den Abend ein Spielobjekt benötigt. Wenn Ihr gestattet, würde ich meine Herrin darum bitten."

William war sich nicht sicher, ob er dies richtig verstanden dies richtig verstand. Hatte dieser Sklave gerade darum gebeten Angelus als Spielobjekt zur Verfügung stehen zu dürfen? War so etwas standesgemäß? Und warum sollte dieser Sklave dies freiwillig tun wollen?

William wagte einen vorsichtigen Blick nach vorne, zu dem Sklaven, der vor Angelus auf dem Boden kniete. Er trug, wie er, feine lederne Manschetten, nur dass er ein solches Leder auch um den Hals trug. Auch sein Schaft war erhärtet und ragte ihm stolz entgegen. Doch der Ring, den er trug, war enger und breiter als seiner.

Angelus gab zur Antwort: „Ich weiß noch nicht, ob ich heute spielen werde, doch wenn ich es tue, dann werde ich an dich denken."

„Danke Sir! Erlaubt mir Euren Sklaven zu säubern."

„Ich erlaube es."

William wunderte sich noch immer über das seltsame Verhalten des Sklaven, als dieser sich rasch erhob und Williams Bein anhob, um seine Fußsohle mit einem feuchten Tuch zu reinigen. William erschrak etwas über diese Putzaktion und blickte fragend zu Angelus auf. Dessen ruhiger Blick deutete William, dass dies anscheinend ein normaler Vorgang war.

Nachdem Andrew auch Williams zweite Fußsohle gewissenhaft gesäubert hatte, ging Angelus weiter zu einer Tür, die gleich darauf für ihn geöffnet wurde.

Dahinter befand sich ein schwach beleuchteter Saal, welcher bereits mit vielen Menschen gefüllt war. William wagte nicht sich genauer umzusehen und blieb dicht hinter Angelus. Aus seinem beschränkten Blickwinkel heraus, erkannte er, dass sowohl noble Herrschaften, als auch einige Sklaven anwesend waren.

Ruhige Musik spielte im Hintergrund, weshalb William annahm, dass sich irgendwo in der Nähe eine kleine Musikgruppe befand.

William konnte hören, wie sich die Leute gegenseitig zuflüsterten, dass Angelus wieder im Hause war. Angelus schien sehr bekannt unter den Gästen zu sein. Angelus selbst hörte das Geflüster entweder nicht, oder schenkte dem keine Aufmerksamkeit, denn er führte William geradewegs durch die vielen Menschen hindurch zu einer Anhöhe, wo sich ein paar wenige Sitzplätze befanden.

Genauer gesagt, waren es sehr große mit Polster überzogene und mit großen Kissen belegte Sitzflächen, welche gewiss so groß wie ein Bett waren. Jeder dieser Sitzplätze hatte einen kleinen niedrigen Tisch, an dem sich zwei weitere Sitzplätze in Form von niedrigen gepolsterten Hockern befanden. Auf jedem Tisch standen drei einfache weiße Kerzen und eine Schale mit frischen Früchten.

Bisher waren nur wenige dieser speziellen Sitzplätze belegt. Angelus ging bis ganz nach hinten zu einem, der am weitesten abgelegen war und welcher die meiste Privatsphäre bot. Ein kleines Kärtchen war dort auf dem Tisch, auf dem Angelus’ Name geschrieben stand.

Angelus machte es sich auf dem großen Sitzplatz bequem, sodass er halb liegend in den großen Kissen versank. William rechnete damit, dass er sich auf einen der beiden Hocker oder auf den Boden setzen sollte und war mehr als überrascht, als Angelus auf das Polster vor ihm klopfte und sagte: „Legt dich hierher."

Wie befohlen, legte sich William vor Angelus auf seinen Rücken. Angelus rückte sich selbst in eine bessere Position, sodass er am Ende seinen Ellbogen auf eines der Kissen stützte und direkt über William saß, welcher nah an der Kante des Polsters lag, seine Beine etwas angewinkelt und die flachen Sohlen auf dem Polster ruhen hatte. Etwas unsicher blickte William an die Decke des Raumes und wagte nicht sich zu bewegen.

„Streck deine Arme nach hinten", orderte Angelus mit sanfter Stimme. Als William gehorchte, spürte er, wie Angelus die Ledermanschetten jeweils mit etwas befestigte, sodass er nun mit beiden Armen an diese Sitzfläche gefesselt war. Verunsichert blickte er zu seinen Händen. Diese waren an einer Stange befestigt, welche, einige Zentimeter höher als sein Kopf, fest mit der Sitzfläche verbunden war.

„Hab keine Angst. Ich werde dir nichts tun, das dich ernsthaft verletzten könnte. Vertrau mir und entspann dich. Ich bin sicher, du wirst unseren Aufenthalt hier genießen", flüsterte Angelus ihm ins Ohr, während er seine Hand über Williams Brust gleiten ließ und dort sanft über seine Nippel strich.

William wurde durch diese Worte tatsächlich ruhiger und genoss die zärtlichen Streicheleinheiten, die Angelus ihm schenkte. Doch ihm wurde bewusst, dass er ohne Hände nicht in der Lage war um Sprecherlaubnis zu bitten, falls es nötig wäre. William konnte nur hoffen, dass dies nicht nötig sein würde.

Eine hübsche junge Sklavin, die scheinbar zum Hauspersonal gehörte, erschien und fragte Angelus, was er gerne trinken wolle. Angelus bestellte eine ganze Flasche Rotwein, einen Krug Wasser und orderte mehrere Gläser dazu. Es dauerte nur wenige Minuten, bis das Mädchen mit den bestellten Dingen zurückkehrte und diese auf den niedrigen Tisch stellte.

Während Angelus seine Finger weiter spielerisch über Williams ganzen Oberkörper wandern ließ, flüsterte er ihm erneut ins Ohr: „Hier oben sind wir ungestört. Du darfst dich unauffällig umsehen, wenn du möchtest. Ich nehme an, du bist noch immer neugierig, was hier geschieht. Solange kein anderer der Herren in unserer Nähe ist, darfst du mich fragen, falls du etwas genauer wissen möchtest. Dies gilt aber nur solange wir hier auf diesem Platz sind."

Ungläubig blickte William zu Angelus auf, welcher seinen Blick mit einem wissenden Lächeln erwiderte. Er war in der Tat sehr neugierig, was diesen Ort hier betraf. Nur ganz leicht legte er seinen Kopf zur Seite und wagte einen Blick auf das Geschehen.

Er konnte vielerlei noble Gesellschaft erkennen, welche zum Teil inmitten des Saales standen oder an den zahlreichen Tischen saßen, die sich unterhalb der kleinen Anhöhe befanden. Diese Plätze waren bei weitem nicht so luxuriös, wie der auf dem er und Angelus sich befanden, sondern nur einfache Stühle und Tische, wie er sie auch aus dem Hause der Beauforts kannte. Es waren hauptsächlich Männer, aber es waren auch ein paar edle Damen darunter.

Er sah auch einige Sklaven. Die meisten davon waren genauso knapp gekleidet wie er selbst oder ganz nackt. Manche trugen aber auch einfache Gewänder. Die meisten Sklaven knieten auf dem Boden oder standen in der Nähe ihrer Herrschaften. Es waren erstaunlich viele weibliche Sklaven darunter. Vermutlich sogar mehr, als männliche. William hatte noch nie so viele weibliche Sklavinnen gesehen. Bei den Beauforts gab es nur wenige Hausmädchen und der Rest der Sklaven waren Männer.

Die Gesellschaft wirkte ausgelassen. Überall fanden angeregte Unterhaltungen statt. Manche der Herren präsentierten ihre Sklaven, welche von anderen Herrschaften begutachtet wurden. Als er das sah, war William sehr erleichtert, dass Angelus mit ihm hier abseits des Geschehens einen Platz hatte.

Als William seinen Kopf ein Stück weiter nach hinten drehte, konnte er einen Blick auf einen seltsamen großen Gegenstand an der Wand richten. Es waren zwei schwere hölzerne Balken, welche überkreuzt lagen, und wie ein großes X aussahen. William fragte sich, wozu diese Balken gut waren.

Angelus hatte ihm erlaubt Fragen zu stellen, weshalb er seinen Mut zusammennahm, vorsichtig zu Angelus hoch blickte und zum ersten Mal in seinem Leben von sich aus eine Frage an einen Herrn richtete: „Sir, darf ich etwas fragen?"

„Was möchtest du wissen?" erwiderte Angelus sanft.

„Sir, was sind das für zwei seltsame Balken an der Wand?"

„Diese Balken nennt man Andreaskreuz. Sie sind dazu da, um einen Sklaven an Händen und Füßen daran zu ketten. Meistens werden sie dazu benutzt, um Abstrafungen durchzuführen."

Williams Augen weiteten sich in Schock und er wollte gar nicht mehr so genau wissen welche Arten von Strafen dort an den Sklaven durchgeführt wurden. Er stellte sich im Geiste vor, wie man Sklaven dort fest band und sie auf grausame Weise auspeitschte.

Angelus grinste und fügte hinzu: „Ein Andreaskreuz kann auch für angenehmere Zwecke benutzt werden."

Williams Stirn legte sich in Falten. Was könnte daran angenehm sein, wenn man mit Beinen und Armen an ein Kreuz fesselt war?

Daraufhin schloss Angelus seine Hand um Williams Härte und stimulierte diese ein wenig. Erst jetzt bemerkte William, dass seine Männlichkeit dabei war an Härte zu verlieren, doch nun richtete sie sich erneut auf. Angelus’ Berührung war sehr erregend und William wünschte sich, er wäre nicht an den Händen gefesselt.

Angelus pumpte weiter, was William immer mehr erregte. Plötzlich beugte sich Angelus herab und umschloss einen von Williams Nippeln mit seinen Lippen. William keuchte überrascht auf. Angelus saugte leicht daran und neckte die empfindliche Haut mit seiner Zunge und seinen Zähnen.

Dies war ein unglaubliches Gefühl. Er war Angelus vollkommen ausgeliefert und seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich plötzlich auf Angelus’ Tun. Auf den prickelnd leichten Schmerz in seinen Nippeln und der immer stetig steigenden Erregung in seinen Lenden.

Nun verstand William, welche Art von angenehmerer Folter man an so einem Kreuz vollziehen könnte. Die Art von Folter, bis kurz vorm Explodieren stimuliert zu werden und doch keine Möglichkeit zu haben, sich selbst Erleichterung zu verschaffen.

William bewegte sein Becken sehnsüchtig gegen Angelus’ Hand. Er schwebte in leichter Ekstase, als eine männliche Stimme seinen schwebenden Zustand zerstörte: „Angelus, wie ich sehe bist du wieder dabei einem Sklaven das Leben schwer zu machen."

Angelus hörte auf an Williams Nippel zu saugen, weshalb William ein enttäuschtes Seufzen entglitt.

„Hallo Sam, schön dich zu sehen. Setz dich doch und trink ein Glas Wein mit mir", erwiderte Angelus freundlich.

Zu Williams purer Enttäuschung hörte Angelus nun auch auf an seiner Härte zu pumpen, doch seine Hand ließ er dort noch verweilen.

„Sehr gern", erwiderte Sam und setzte sich auf einen der Hocker, direkt neben William, der nicht wagte sich zu bewegen und sehnsüchtig hoffte, dass Angelus ihn weiter berühren würde.

Stattdessen beugte sich Angelus über ihn und griff nach der Weinflasche, um sich und seinem Gast ein Glas einzuschenken.

„Erzähl, wie geht es dir? Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. Zwei Jahre, kann das sein?" fragte Sam, während er nach dem angebotenem Weinglas griff.

Angelus nahm seinerseits ein Glas in die Hand und erwiderte nachdenklich: „Ja, bestimmt zwei Jahre, wenn nicht noch länger."

„Es wurde höchste Zeit, dass du dich wieder blicken lässt. Die Leute hier munkelten bereits, dass dir das „Wild Rose" nicht mehr gut genug wäre."

„Mir ist egal, was die Leute munkeln. Du weißt, dass ich nie darum gebeten habe hier einen so hohen Status zu besitzen."

„Doch du warst darüber auch nie sehr traurig, nicht wahr?"

„Mag sein."

William konnte nicht ganz folgen, worum es bei diesem Gespräch genau ging. Was vielleicht auch daran lag, dass er noch immer sehr stark erregt war und Angelus’ Hand nun wieder mit einem seiner Nippel spielte.

„Einen sehr hübschen Sklaven hast du da bei dir. Wo hast du ihn erstanden?"

„Ich verrate meine Quellen nicht", erwiderte Angelus mit einem frechen Grinsen und wich damit der Antwort aus.

„Immer noch der Alte. Sag, was hältst du davon, wenn du deinen Jungen später am Kreuz präsentierst? Ich bin sicher einige der Gäste wären begierig dich wieder in Aktion zu erleben."

Dies hatte William nun sehr deutlich verstanden, weshalb er erschrocken zusammenzuckte.

„Ich bin überzeugt davon, dass dies viele Gäste erfreuen würde, doch ich habe nicht die Absicht meinen noch sehr unerfahrenen Jungen öffentlich zur Schau zu stellen. Dazu ist er noch nicht bereit."

Für diese Aussage war William ihm unendlich dankbar. Erleichtert schloss er die Augen und konzentrierte sich weiter auf Angelus’ streichelnde Finger.

„Ich werde nie verstehen, weshalb du sosehr auf die Gefühle deiner Sklaven achtest."

„Dies habe ich auch nie von dir erwartet."

Ein weiterer Herr näherte sich und schaltete sich bei dem Gespräch mit ein. Angelus bot auch diesem einen Wein an und so unterhielten sich alle drei angeregt miteinander. William lauschte nur halb dem Gespräch. Er konzentrierte sich voll und ganz auf die angenehmen streichelnden Bewegungen, die Angelus an seinem ganzen Oberkörper vollzog.

Später kam eine Dame dazu und sagte: „Angel, Andrew hat mir erzählt, dass Sie hier sind. Ich freue mich sehr Sie zu sehen!"

„Das Vergnügen ist ganz meinerseits, Mrs. Rosenberg. Möchten Sie sich nicht zu uns setzen?"

Angelus wollte sich gerade erheben, um für Mrs. Rosenberg Platz zu machen, doch sie antwortete rasch: „Nein danke. Machen Sie sich keine Umstände. Ich wollte nur fragen, ob Sie für später ein Spielobjekt benötigen. Einige der Gäste würden den großen Angelus gerne wieder in Aktion erleben."

„Nun, ich hatte eigentlich nicht vor, heute öffentlich tätig zu werden."

Sam schaltete sich ein und meinte entrüstet: „Aber Angelus, du kannst unmöglich Mrs. Rosenbergs Angebot ablehnen. Was sollen die Leute denken?"

Angelus blickte finster zu Sam. Man hatte ihn in der Zwickmühle. Ganz offensichtlich wurde es von Angelus erwartet in aller Öffentlichkeit irgendetwas mit diesem Sklaven namens Andrew zu machen. William wollte zu gern wissen, was Angelus tun würde und seine Neugierde sollte bald gestillt werden.

„In Ordnung. Ich nehme Ihr Angebot gerne an. Wenn Sie erlauben, würde ich gerne sofort beginnen. Bitte sorgen Sie dafür, dass Ihr Sklave sich bei mir meldet." Angelus wirkte sehr förmlich, als wäre er nicht allzu sehr darüber erfreut.

„Mit dem größten Vergnügen!" erwiderte Mrs. Rosenberg erfreut, drehte sich herum und gab jemandem ein Handzeichen.

„Großartig! Ich werde sofort dafür sorgen, dass alles bereit ist", sagte der zweite der Herren, der am Tisch saß, und eilte rasch davon.

Angelus richtete sich auf und rutschte hinter Williams angewinkelten Beinen nach vorne, sodass er an der Kante saß. William war enttäuscht und zugleich besorgt, als der Schutz durch Angelus’ Körper verschwand. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er nahezu vollkommen nackt und mit erregtem Schaft dalag und ihn all diese Menschen sehen konnten.

Sein sehnsüchtiger Blick verfolgte jede von Angelus’ Bewegungen, als dieser sich langsam erhob. Kaum war Angelus aufgestanden, eilte Andrew bereits herbei und kniete sich mit demütig gesengtem Haupt vor Angelus auf den Boden.

„Zu Euren Diensten, Master Angelus", sagte Andrew.

William wunderte sich ein wenig, weshalb dieser Sklave Angelus mit ‚Master’ betitelte und er nahm sich vor später danach zu fragen.

Angelus zögerte noch einen Moment, bevor er fragte: „Sklave, bist du bereit jede Art von Behandlung von mir zu ertragen?"

„Ja, Sir!" antwortete Andrew sofort.

„Gut, dann stell dich zur Inspektion vor das Kreuz und warte dort auf mich."

„Jawohl Sir", erwiderte Andrew noch rasch, bevor er sich erhob und wie angeordnet zu dem Kreuz ging, um sich dort genauso aufzustellen, wie Angelus es William gezeigt hatte. Mit breiten Beinen, Gesicht zum Kreuz, die Hände am Hinterkopf und die Schultern durchgedrückt.

William war es schleierhaft, weshalb sich Andrew freiwillig einer solchen Behandlung unterzog. Ganz offensichtlich hatte er großes Vertrauen zu Angelus.

Kaum hatte sich Andrew vor das Kreuz gestellt, versammelten sich auch schon die ersten neugierigen Gäste, die dem Schauspiel beiwohnen wollten. Angelus trank noch einen kleinen Schluck seines Weines und blickte noch einmal zurück zu William, bevor er in Begleitung von Mrs. Rosenberg und seinem Freund Sam die Anhöhe verließ.

William schaute ihm sehnsüchtig nach. Er fühlte sich nicht sehr wohl, ganz allein auf diesem Platz angekettet zurückzubleiben. Er beobachtete wie Angelus schließlich an Andrew herantrat und damit begann mit den Händen über Andrews Körper zu streichen, als wolle er ihn genauer untersuchen.

William hatte keine besonders gute Sicht auf das Geschehen weiter unten, doch es reichte, um mitzubekommen was vor sich ging. Andrew hielt perfekt still und zeigte keinerlei Reaktionen. Angelus umkreiste seinen Körper und untersuchte auch seine Vorderseite. Ein Stöhnen entwich dem Sklaven, gefolgt von einem leichten Gemurmel der zuschauenden Gäste.

Angelus musste dem Sklaven angeordnet haben, dass er an das Kreuz treten solle, da Andrew sich mit dem Gesicht direkt vor die Balken stellte. Ein anderer Herr, der Angelus anscheinend assistierte, befestigte die Manschetten von Andrew an den Holzbalken.

Angelus trat dicht hinter Andrew heran und schien ihm Dinge ins Ohr zu flüstern, während eine Hand über dessen Po wanderte und seine andere um Andrews Körper griff und dort vermutlich dessen Nippel bearbeitete. Als Angelus ausholte und Andrew mit der flachen Hand auf eine seiner Pobacken schlug, stöhnte Andrew laut auf und zählte: „Eins, Sir."

Weitere Schläge folgten, bei denen Andrew immer wieder aufstöhnte und artig mitzählte. Seine Stimme wurde immer rauer. Ganz offensichtlich wurde Andrew durch diese Schläge und die Dinge, die Angelus ihm zuflüsterte, sehr stark erregt, was sogar William von seiner schlechten Sicht aus deutlich erkennen konnte. Er fragte sich wie Angelus es anstellte, dass Andrew so stark auf ihn reagierte?

„Bist du bereit für mehr?" fragte Angelus nun etwas lauter, worauf Andrew sofort begierig mit „Ja, Sir" antwortete.

Angelus bekam von einem Herrn mehrere verschiedenartige Peitschen gereicht, von denen er eine wählte. Es war eine lange schlanke Reitgerte, mit einem kleinen Lederlappen am Ende. Angelus ließ das Ende der Gerte spielerisch über Andrews Körper wandern, worauf dieser allein von diesen leichten Berührungen mehrmals heftig zusammenzuckte und erregt aufstöhnte.

Doch plötzlich erregte etwas anderes Williams Aufmerksamkeit. Einer der Gäste nutzte die Gelegenheit, da sich alle um Angelus versammelt hatten und sah sich oben auf der Anhöhe etwas genauer um, um sich dort von der ein oder anderen Flasche Wein, die hier auf den Tischen standen, ein Schlückchen in sein Glas zu schenken.

William stockte er Atem, als er das Gesicht des Mannes erkannte. Sofort blickte er Hilfe suchend zu Angelus, doch dieser war gerade dabei Andrew ein paar leichte Schläge mit der Reitgerte zu verpassen. Er war dem Mann schutzlos ausgeliefert, der sich ihm nun erschreckend schnell näherte.

William versuchte sein Gesicht hinter einem seiner Arme zu verbergen, doch es war zu spät. Parker Abrahms hatte ihn erkannt und meinte erfreut: „Sieh mal an, wen wir hier haben?" Er war einer von Warrens Freunden und war stets sehr grausam zu William gewesen.

William wollte am liebsten laut aufschreien, als Parker Abrahms sich direkt neben ihm auf das Polster setzte.

*****

 

Teil 7 – Burning Fire

Allein Parkers Stimme löste eine Gänsehaut bei William aus. Parker redete mehr mit sich selbst, als mit William und sagte: „Wie kommt es, dass du hier bist? Warren hält nichts von dem Laden und würde nie hierher kommen. Ah ich weiß, er erzählte etwas davon, dass er dich diesem Kerl gegeben hat. Wie hieß er noch mal? Angus oder so. Hm… ich schätze es wird noch eine Weile dauern, bis der wieder kommt, da alle diesem besonderen Master zuschauen. Ich bin sicher wir beide finden einen Weg, um uns die Zeit ein wenig zu vertreiben."

Parkers finsteres Lächeln löste regelrecht Panik bei William aus und er versuchte sich von seinen Fesseln zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Er rückte so weit weg wie möglich, doch es gab kein Entkommen für ihn. Mit Schrecken weiteten sich seine Augen, als Parker zu einer der großen weißen Kerzen griff und diese mit einem lüsternen Lächeln über Williams Brust schweben ließ.

Parker ließ aus einiger Höhe ein paar Tropfen von dem Wachs auf Williams Brust fallen. Es war heiß, doch der Schmerz dauerte nur kurz und war schon fast angenehm, was William etwas überraschte, doch seine Angst war zu groß, um sich darüber freuen zu können.

Dann aber verkürzte Parker den Abstand der Kerze zu Williams Brust und er fühlte wie das Wachs immer heißer auf seine Haut fiel. Als die Kerze ihn schließlich beinahe berührte, wurden die Schmerzen immer unerträglicher. Das heiße Wachs brannte sich regelrecht in seine Haut.

William wandte sich in seinen Fesseln und versuchte verzweifelt dem heißen Wachs auszuweichen, doch dadurch ereichte Parker nur noch mehr seiner Körperstellen. Er ließ das heiße Wachs sogar über Williams Männlichkeit fließen, worauf William vor Schmerzen aufschrie.

Schmerz, Angst und Verzweiflung machten sich in ihm breit. Leise Schluchzer entwichen seinen Lippen und heiße Tränen liefen ihm aus den Augenwinkeln. Er blickte Hilfe suchend zu Angelus und versuchte Parker zu ignorieren. Doch Angelus schien nicht zu bemerken in welcher Situation sich William befand und es gelang ihm auch nicht die Schmerzen zu ignorieren, die Parker ihm zufügte.

Parker stoppte für ein paar Sekunden, nur um etwa von dem Wachs in der Kerze ansammeln zu lassen und dann das ganze flüssige Wachs auf einmal über Williams Brust schütten zu können. William schrie erneut auf. Er verschloss fest seine Augen, um das schreckliche Grinsen von Parker nicht mehr sehen zu müssen und hoffte inständig, dass sein Leiden ein baldiges Ende haben würde.

Parker hielt die Flamme der Kerze ganz dicht über Williams Haut, damit das bereits angetrocknete Wachs wieder zu schmelzen begann.

Doch plötzlich hörten die Schmerzen auf und William hörte ein stöhnendes Geräusch. Als er seine Augen öffnete, sah er, dass Parkers Hand samt der Kerze von einer anderen Hand umschlossen war. Es war Angelus! Eine unendliche Erleichterung durchflutete Williams Körper.

Angelus blickte Parker finster entgegen und drückte ihm seine Hand fest zusammen.

„Au verflucht, Sie tun mir weh! Lassen Sie gefälligst meine Hand los!"

Angelus reagierte nicht auf Parkers Gewinsel, sondern zwang ihn allein durch den verstärkten Druck auf Parkers Hand, sich von William wegzubewegen und nach unten auf seine Knie auszuweichen.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, Ihnen die Erlaubnis gegeben zu haben diesem Sklaven Schmerzen zuzufügen", zischte Angelus bedrohlich.

„Dazu brauche ich Ihre Erlaubnis nicht! Der Besitzer dieses Stück Drecks ist ein Freund von mir. Er würde es mir gewiss erlauben."

Ein paar der anderen Gäste versammelten sich nun neugierig um Angelus und Parker. Angelus schleuderte Parkers Hand angewidert von sich, worauf die Kerze erlosch und zu Boden fiel.

„Nichtsdestotrotz befindet sich dieser Sklave in meinem Gewahrsam und ich schätze es nicht sehr, wenn sich jemand ohne meine Erlaubnis an ihm vergreift. Schließlich trage ich eine gewisse Verantwortung gegenüber seinem Besitzer."

Parker erhob sich brüskiert und klopfte sich seine Hose sauber, während der Besitzer des Etablissements auftauchte und besorgt nachfragte: „Meine Herren, gibt es hier ein Problem?"

„Ja, dieser Herr hat mich belästigt!" beschwerte sich Parker sofort.

„Mr. Dexter, können Sie dies bestätigen?" fragte Mr. Peters an Angelus gewandt.

„Wenn er so will, ja. Ich habe ihm etwas deutlicher darauf hingewiesen, dass ich es nicht besonders schätze, wenn sich jemand an meiner Begleitung vergreift."

„Hat er etwa Ihren Sklaven verletzt?" fragte Mr. Peters sichtlich entsetzt.

„Ja, das tat er."

„Mr. Abrahms! Als Gast in unserem Hause, sollten Sie wissen, dass es hier nicht gern gesehen wird das Eigentum eines anderen ohne dessen Erlaubnis zu verletzen. Da es in der Vergangenheit schon öfter unerfreuliche Auseinandersetzungen zwischen Ihnen und unseren Gästen gab, möchte ich Sie freundlichst bitten unser Haus zu verlassen. Und bitte sehen Sie davon ab jemals wiederzukommen." Mr. Peters Stimme war ruhig und freundlich, doch die Art, wie er Parker dabei ansah, ließ deutlich erkennen, dass er es sehr ernst meinte und keine Widerrede hören wollte.

„Wie Sie wünschen!", zischte Parker verärgert und stapfte davon.

Als Parker Abrahms außer Sichtweite war, setzte sich Angelus besorgt neben William und betrachte sich dessen Körper genauer. William strahlte ihn durch tränennasse Augen erleichtert an.

„Mr. Dexter, bitte verzeihen Sie diesen Zwischenfall. Gibt es etwas, das wir für Sie tun können?" fragte Mr. Peters sichtlich besorgt über dieses Ereignis.

„Es gibt in der Tat etwas. Hätten Sie die Güte und brächten mir eine Brandsalbe? Dieser Idiot hatte keine Ahnung, wie man mit einer Kerze umgeht."

„Gewiss, Sir, sofort", erwidert Mr. Peters und eilte rasch davon, um eine Salbe zu holen.

„Angelus, soll ich Andrew wieder losbinden?" fragte Sam mit ruhiger Stimme, bevor sich Angelus zurück zu William wenden konnte.

„Ja, bitte und schick ihn noch zu mir", sagte Angelus und wandte sich anschließend zu den Gästen, die sich um ihn versammelt hatten: „Ich bitte die Anwesenden zu entschuldigen, dass ich nun nicht mehr in der Stimmung bin mit der Vorführung weiterzumachen. Ich ersuche Sie um Ihr Verständnis und wäre nun gerne allein."

Daraufhin entfernten sich die angesammelten Gäste und ließen Angelus alleine. Nun endlich konnte Angelus sich ungestört um William kümmern. Als erstes lächelte er ihm sanft entgegen und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht.

William seufzte dabei erleichtert auf und neue Tränen liefen ihm aus den Augenwinkeln.

„Sch... es ist alles in Ordnung", flüsterte Angelus leise.

Vorsichtig entfernte Angelus mit seinen Fingerspitzen das angetrocknete Wachs von Williams Brust. Die Haut darunter war gerötet und an manchen Stellen hatte William leichte Verbrennungen.

„Master Angelus", hörte William die Stimme von Andrew, der gekommen war und nun neben der großen Sitzfläche am Boden kniete.

Angelus wandte sich zu dem Sklaven um, berührte ihn sanft an der Wange und sagte: „Es tut mir leid, Andrew, dass wir so plötzlich unterbrochen wurden. Ich war wie immer sehr zufrieden mit dir und werde deiner Herrin zu deinem guten Benehmen gratulieren."

Ehrfürchtig lehnte sich Andrew in Angelus’ Berührung, umschloss dessen Hand mit seinen beiden Händen und küsste Angelus in die Handfläche. „Ich danke Euch, Sir."

Angelus strich ihm lächelnd über den Kopf und sagte noch: „Nun geh zu deiner Herrin. Bestell ihr Grüße von mir."

„Jawohl, Sir", erwiderte Andrew und gehorchte.

Wieder allein, wandte sich Angelus zurück zu William und fuhr fort ihm das Wachs von der Haut zu ziehen.

Mr. Peters kam erneut an den Platz und stellte eine kleine Dose mit Salbe vor Angelus auf den Tisch. Freundlich fügte er hinzu: „Bitte betrachten Sie sich heute als Gast des Hauses. Der Wein geht auf meine Rechnung und falls Sie sonst noch etwas benötigen, lassen Sie es mich wissen."

„Danke Mr. Peters", antwortete Angelus.

Nach einer Weile war endlich das ganze Wachs entfernt und lag auf einem kleinen Haufen auf dem Tisch. Vorsichtig verteilte Angelus die Salbe auf Williams erröteter Haut. Diese wirkte angenehm kühlend und William entspannte sich etwas unter den zärtlichen Streicheleinheiten von Angelus.

„Möchtest du, dass wir wieder gehen?" fragte Angelus leise.

William blickte ihm verwirrt entgegen. Noch niemals hatte ihn jemand gefragt was er möchte, weshalb William beim besten Willen nichts darauf erwidern konnte.

Angelus seufzte auf, legte sich wieder zurück an Williams Seite und löste ihm die Manschetten von den Fesseln.

„Ruh dich ein wenig aus. Später fahren wir zurück ins Hotelzimmer", erklärte Angelus und lächelte Williams verwirrtem Gesichtsausdruck freundlich entgegen.

Angelus erstarrte erschrocken, als William sich näher an ihn presste und seine Stirn gegen Angelus’ Brust lehnte. William wusste nicht genau, warum er dies tat, doch er handelte mehr aus Instinkt, denn er fühlte sich bei Angelus sicherer, als an jedem anderen Ort der Welt. Als schließlich Angelus’ Hand durch seine Haare glitt und ihn sanft streichelte, seufzte er tief auf und stille Tränen der Erleichterung rollten ihm übers Gesicht.

Er vergaß beinahe all die Schmerzen und fühlte sich sicher und geborgen.

Während des restlichen Abends blieben Angelus und William weitgehend ungestört. Nur ein paar der Gäste kamen vorbei und bestellten Angelus einen Gruß oder bedankten sich für die Darbietung. William bekam davon nur beiläufig etwas mit, da sein Gesicht gegen Angelus’ Brust lehnte und er dort friedlich vor sich hin döste.

Im Hintergrund hörte er Musik und es klang so, als würde jemand einen Tanz vorführen, doch dies erweckte Williams Neugierde nicht genug, um sich von Angelus wegzubewegen.

Später hörte er Angelus’ sanfte Stimme zu ihm sprechen: „William, wach auf. Fühlst du dich gut genug, dass wir nach Hause fahren können?"

„Ja, Sir", murmelte William verschlafen, wobei er erst dann registrierte, dass Angelus ihn erneut mit seinem richtigen Namen angesprochen hatte. Dies war ein sehr schönes Gefühl.

„Gut, dann steh auf", erwiderte Angelus.

William bewegte sich nur ungern von dem schützenden Körper, doch er gehorchte und stand langsam auf.

Angelus erhob sich ebenfalls, um sofort in Richtung Ausgang zu gehen. William blieb dicht hinter ihm und achtete nur auf Angelus’ Schritte. Er hatte nicht mehr das Bedürfnis sich genauer umzusehen.

Als sie den Vorraum wieder erreichten, übergab ein Sklave Angelus seinen Mantel und seinen Gehstock. Selbiger Sklave reichte dann Williams Sachen an diesen, doch er reagierte erst, als Angelus ihm den Befehl dazu gab, sich die Sachen anzuziehen.

Sehr vorsichtig schlüpfte William in die Hose. Der Bund rieb etwas gegen seine gerötete Haut an seinem Bauch. Ebenso vorsichtig schlüpfte er auch in das Hemd und war erleichtert, als er Angelus sagen hörte: „Du kannst das Hemd offen lassen."

Mr. Peters näherte sich und meinte freundlich: „Mr. Dexter, bitte entschuldigen Sie nochmals diesen unangenehmen Zwischenfall heute. Ich hoffe Sie werden uns trotzdem recht bald wieder beehren."

„Wenn es meine Geschäfte zulassen, werde ich gewiss wiederkommen, doch kann ich Ihnen leider noch nicht sagen, wann dies der Fall sein wird. Seien Sie jedoch versichert, dass ich keinerlei Abneigung gegen das „Wild Rose" entwickelt habe", erklärte Angelus freundlich, worauf Mr. Peters ein sichtlicher Stein vom Herzen fiel.

„Dies freut mich sehr zu hören, Sir. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise und freue mich auf Ihren nächsten Besuch."

„Guten Abend, Mr. Peters", verabschiedete sich Angelus schließlich und verließ das Etablissement, dicht gefolgt von William, der wirklich erleichtert war, dass dieser Abend ein Ende hatte.

*****

Als sie im Hotelzimmer ankamen, war das Kaminfeuer bereits erloschen, weswegen Angelus etwas ungehalten über die Hotelführung war. Er orderte William, welcher sich selbständig in der Mitte des Raumes auf den Boden gekniet hatte, an, sich auszuziehen und sich mit dem Rücken auf das Bett zu legen.

William befolgte Angelus’ Anweisungen, zog sich aus und legte sich auf das Bett. Derweilen entledigte sich Angelus ebenfalls seiner Kleidung und setzte sich schließlich vollkommen nackt neben William.

William blickte verlegen zur Decke des Zimmers, da er es für nicht angebracht hielt Angelus’ Nacktheit anzuschauen.

Angelus nahm William den Ring um seine Genitalien ab. Dies stellte keine Schwierigkeit dar, da Williams Härte schon sehr lange entschwunden war. Dann entfernte er ihm auch all die Ledermanschetten von den Gelenken und legte alles zur Seite. Er holte die Salbe aus seiner Jackentasche und verteilte erneut etwas davon auf Williams gerötete Hautstellen.

Auch Williams Glied war gerötet, weshalb Angelus auch hier etwas von der Salbe verteilte. Dies blieb nicht lange ohne Reaktion. Rasch erhärte sich Williams Schaft unter den sanften Händen von Angelus.

Als Angelus aufstand, um die Salbe zurück in seine Jackentasche zu stecken, blickte William ihm nach und sah, dass auch Angelus’ Männlichkeit sich erhärtet hatte. Er nahm an, dass er, bevor sie sich schlafen legen würden, dem Herrn dabei noch behilflich zu sein hatte. Doch dieser Gedanke löste keinerlei Furcht oder Ekel bei ihm aus, wie es bei Warren immer der Fall war.

Umso überraschter war William, als Angelus sich schließlich zu ihm gesellte, vorsichtig die Decke über seine Brust legte und leise meinte: „Schlaf jetzt, mein Junge. Morgen ist ein besserer Tag."

William wollte so vieles zu Angelus sagen. Er wollte ihm danken, dass er so freundlich zu ihm war. Dass er ihn vor Parker Abrahms gerettet, und ihn William genannt hatte. Er wollte so vieles ausdrücken, doch er fand nicht annähernd die richtigen Worte dafür, da er seine Gefühle nicht einordnen konnte und sich gegenüber eines solch edlen Herrn wie Angelus albern und klein vorkam.

Das einzige, was er schließlich murmelnd über die Lippen brachte, war „Danke, Sir" und er hoffte Angelus würde verstehen, dass William ihm für so vieles danken wollte.

„Schon gut, Kleiner."

Angelus wollte schon fast einen Arm um Williams Körper schlingen, als er sich an Williams Verletzungen erinnerte und seinen Arm rasch zurückzog. Dennoch schmiegte sich William dicht an Angelus’ Seite und gab einen zufriedenen Laut von sich, als Angelus’ Finger zärtlich durch seine Haare strichen.

Es dauerte nicht sehr lange, bis die Beiden in einen tiefen friedlichen Schlaf versanken.

*****

Am nächsten Morgen fühlte sich William trotz seines vorabendlichen Zusammenstoßes mit Parker Abrahms sehr wohl und ausgeruht. Er lag in der sicheren Armmulde von Angelus und fühlte sich behütet und geborgen.

„Wie fühlst du dich?" fragte Angelus mit klarer ruhiger Stimme, weshalb William sofort das Gefühl bekam, dass dieser schon eine ganze Weile vor ihm wach geworden zu sein schien.

„Danke Sir, ich fühle mich sehr gut", antwortete William wahrheitsgemäß, da er sich trotz seiner schmerzenden Brust besser fühlte, als je zuvor.

„Lass mal sehen, wie deine Haut aussieht", meinte Angelus und legte die Decke zurück. William legte sich daraufhin ganz auf seinen Rücken zurück und ließ Angelus einen genaueren Blick auf seinen Oberkörper richten.

Nur noch an wenigen Hautstellen an Brust und Bauch, wo Parker Abrahms zu dicht mit der Flamme am Körper gewesen war, konnte man noch eine stärkere Rötung erkennen. Die restlichen Hautpartien hatten sich weitgehend erholt.

William keuchte auf, als Angelus’ Hand sich um seine morgendliche Erhärtung schloss und langsam daran pumpte.

„Tut das weh?" fragte Angelus nach.

„Nein, Sir", antwortet William keuchend.

„Gut. Du kannst noch etwas liegen bleiben, während ich dafür sorgen werde, dass man uns ein Bad einlässt", erklärte Angelus, während er seine Hand zurückzog und aus dem Bett kroch.

„Danke, Sir", erwiderte William mit verschleiertem Blick.

Angelus schlüpfte in einen Morgenrock, welcher für die Gäste des Hauses bereitlag. Bevor er jedoch das Zimmer verließ, erinnerte er William: „Wage es nicht dich selbst zu berühren!"

Bevor William darauf antworten konnte, war Angelus bereits aus der Tür verschwunden. Williams Erregung ragte energisch gegen seinen Bauch und es fiel ihm diesmal wirklich schwer Angelus’ Befehl zu befolgen. Zu gern hätte er seine Hand um seinen steifen Schaft geschlossen und sich selbst Erleichterung verschafft, doch er wollte Angelus gehorchen und versuchte sich auf weniger erregende Dinge zu konzentrieren.

Stattdessen kreisten seltsamerweise Bilder von Angelus in nackter Gestalt vor seinem innerem Auge, welche eine ziemlich erregende Wirkung auf William hatten und das ganze nicht unbedingt leichter machten.

Er war richtig froh, als Angelus zurück ins Zimmer kam. Rasch erhob er sich aus dem Bett und begrüßte Angelus auf die korrekte Weise, indem er sich in Grundstellung auf den Boden kniete und auf Anweisungen wartete.

„Folge mir", sagte Angelus, weshalb William aufstand und Angelus aus dem Zimmer folgte. Angelus führte ihn den schmalen Gang entlang zu einem großen Badezimmer, wo ein paar Hausmädchen gerade eifrig dabei waren die Wanne mit Eimern voll heißem Wasser zu befüllen.

Als die Mädchen William in seiner nackten Gestalt und mit seiner stolz hervor ragenden Männlichkeit erblickten, kicherten sie leise auf, weshalb William beschämt zu Boden blickte.

Angelus überprüfte die Temperatur des Wassers und brummte ungehalten: „Ich sagte das Wasser soll nicht zu heiß sein!"

„Verzeihung, Sir. Wir machen es sofort etwas kühler", erwiderte eines der Mädchen und sofort eilten sie davon, um gleich darauf mit ein paar Eimern kaltem Wasser die Temperatur des Badewassers zu senken.

Als Angelus mit der Temperatur schließlich zufrieden war, jagte er die Mädchen regelrecht aus dem Badezimmer. William wunderte sich ein wenig, weshalb Angelus so ungehalten war. Bisher hatte er ihn auch Sklaven gegenüber stets freundlich erlebt.

Seine Gedanken verflogen jedoch sehr rasch, als Angelus seinen Morgenmangel ablegte und er dessen muskulöse Kehrseite betrachten konnte. Angelus stieg in die Wanne und neckte William: „Schlag hier keine Wurzeln und komm."

William grinste verlegen und folgte Angelus’ Order. Die Wanne war ein kleines Stück größer, als die im Gästebadezimmer der Beauforts, sodass William ohne Probleme zwischen Angelus’ Beinen Platz fand.

Er zischte etwas, als die geröteten Stellen seiner Haut mit dem Wasser in Berührung kamen.

„Wir sollten uns beeilen. Es ist nicht gut für dich, lange im Wasser zu bleiben", erklärte Angelus, während er William den Schwamm und etwas Seife überreichte.

„Ja, Sir", antwortete William kaum hörbar und begann sofort mit seiner Arbeit. Sorgfältig wusch er jede von Angelus’ Körperstellen, wobei er diesmal ohne Zögern auch Angelus’ Männlichkeit mit besonderer Aufmerksamkeit säuberte.

Als William mit seiner Arbeit fertig war, nahm Angelus ihm den Schwamm ab und begann nun Williams Körper zu reinigen. Er begann bei Williams Brust, die er nur sehr vorsichtig und mit sanften tupfenden Bewegungen säuberte. Den Rest seines Körpers wusch er etwas gründlicher und weniger sanft, jedoch nicht grob.

Damit Angelus ihm auch seine Kehrseite waschen konnte, drehte sich William wieder herum, kniete zwischen Angelus’ Beinen und stützte sich am Wannenrand ab.

Angelus wusch ihm den Rücken und richtete dann wieder besonders viel Aufmerksamkeit auf Williams hübschen Po. William war kaum überrascht, als er schließlich Angelus’ Finger in seinen Anus gleiten spürte. Insgeheim hatte er es sogar gehofft und wartete nun sehnsüchtig darauf, dass Angelus den Finger mit seiner Männlichkeit ersetzen würde.

Angelus fügte einen zweiten Finger hinzu und dehnte Williams Muskeln ein wenig. Er suchte nach diesem einen Punkt, der William aufstöhnen ließ und war dann sehr erfreut, als er ihn schließlich gefunden hatte und William tatsächlich laut aufstöhnte.

William bewegte sein Becken gegen Angelus’ Finger und seinen harten Schaft gegen leere Luft. Er wünschte sich so sehr er könnte seine Faust um seine Männlichkeit schließen und sich zum Orgasmus bringen.

Umso mehr war er enttäuscht, als Angelus seine Finger plötzlich zurückzog und aus der Wanne stieg. Besorgt blickte William auf. Hatte er etwas falsch gemacht? Wollte Angelus ihn nicht mehr haben? Fand er ihn abstoßend?

Seine Besorgnis musste ihm in das Gesicht geschrieben sein, da Angelus lächelte und zu ihm sagte: „Keine Sorge, ich habe später noch einiges vor mit dir. Komm jetzt, wir wollen Frühstücken gehen."

 

 

*****

 

Teil 8 - Strange Feelings

Zurück im Hotelzimmer, ordnete Angelus an, dass William sich auf das Bett begeben solle, sodass seine Hände und Knie auf der Matratze auflagen. William gehorchte sofort und brachte sich in die gewünschte Position.

Er war durch Angelus’ Fingerspiel, während des Bades, noch immer sehr erregt und hoffte insgeheim, dass Angelus dieses Spiel fortführen würde und er dabei die Erlaubnis bekäme selbst kommen zu dürfen.

Angelus kramte etwas aus seiner Jackentasche hervor, doch William konnte nicht sehen was es war. Er war sehr aufgeregt und neugierig, was Angelus mit ihm vorhaben würde. Er fürchtete sich nicht und vertraute darauf, dass er ihn nicht verletzen würde.

Als er Angelus’ warme Hand auf seiner Pobacke spürte, keuchte er leise auf. Angelus streichelte ihn ein wenig, bis William etwas Feuchtes an seiner Öffnung spürte. Es war erneut einer von Angelus’ Fingern, der gut geschmiert in ihn hinein glitt. Erneut keuchte William auf, doch diesmal etwas lauter.

Angelus fügte schließlich noch weitere Finger hinzu und dehnte ihn eine Weile, wobei er darauf achtete, dass er Williams besonderen Lustpunkt mehrmals traf. Dies führte dazu, dass William sich schließlich schwer keuchend gegen Angelus’ Finger bewegte und schon fast flehend zu stöhnen begann.

Dann zog sich Angelus zurück, weshalb William erwartete, dass dieser seine Finger nun endlich mit seiner Männlichkeit ersetzen würde. Doch stattdessen spürte er einen glatten fremdartigen Gegenstand an seiner Öffnung.

Angelus erhöhte den Druck und presste diesen Gegenstand in Williams Anus. Überrascht keuchte William auf, als sich seine Muskeln um diesen Gegenstand rasch wieder zusammenschlossen. Scheinbar hatte Angelus eine Art Kugel in ihn hinein geschoben.

Hoffentlich würde diese dort auch wieder herauskommen! Etwas besorgt darüber, blickte er nach hinten zu Angelus, welcher leise auflachte und eine zweite Kugel in ihn hinein schob. Zu Williams Erleichterung spürte er, dass diese Kugeln mit einer Schnur miteinander verbunden waren.

Eine Dritte folgte schließlich und zum Abschluss erhielt William einen leichten Klaps auf seine Pobacke. Dabei konnte er ein seltsames Vibrieren in seinem Anus spüren. Ausgelöst durch diese Kugeln. Was ein ziemlich verrücktes Gefühl war und vor allem sehr erregend.

„So, das wär’s. Jetzt können wir abreisen", erklärte Angelus grinsend, als William ihn verdutzt ansah.

*****

Angelus nahm sein Frühstück im hauseigenen Restaurant des Hotels ein. Wieder eingekleidet in die einfachen Sachen, kniete William neben ihm auf den Boden. William hatte gehofft, dass er auch diesmal wieder etwas Leckeres zu Essen bekäme, doch bisher hatte Angelus noch keinerlei Anstalten gemacht ihm etwas zu geben.

Die Kugeln in seinem Anus hatten bei jeder Bewegung eine leichte Vibration ausgelöst, was sehr stimulierend wirkte. Außerdem drückten sie bei manchen Bewegungen gegen diesen einen Punkt. Dies alles verursachte, dass die Härte in seiner Männlichkeit nicht nachließ, sondern nur noch stärker wurde.

Er fühlte sich jedoch nicht recht wohl in dem Restaurant, da es sehr nobel eingerichtet war und die wenigen Gäste, die hier zugegen waren, ihn argwöhnisch beobachteten. Er konnte die Leute über ihn tuscheln hören und fühlte sich beobachtet. Scheinbar war der Anblick eines Sklaven am Tisch hier nicht gern gesehen.

Als Angelus ihn jedoch wieder in den Haaren kraulte, war es ihm vollkommen egal was um ihn herum passierte. Er schloss die Augen und genoss die Streicheleinheiten. Alles verlor an Bedeutung. Er fühlte sich einfach geborgen.

Angelus erhob sich von dem Tisch und ging an die Rezeption, um die Hotelrechnung zu bezahlen. William folgte ihm artig, wobei die Kugeln erneut prickelnde Gefühle in ihm auslösten.

*****

In der Kutsche, welche sie zurück zu den Beauforts brachte, saß William erneut auf dem Kissen am Boden. Er fand es sehr schade, dass seine große Abenteuerreise nun schon zu Ende war. Trotz des schmerzhaften Erlebnisses auf dem Fest, war es für William sehr aufregend gewesen die Stadt zu sehen und er wäre gerne noch etwas geblieben.

William war etwas überrascht, als Angelus ihm während der Fahrt ein zusammengeklapptes belegtes Brot vor die Nase hielt. „Hier, ich habe dies für dich zubereiten lassen. In dem Restaurant war es nicht gestattet einem Sklaven etwas vom Tisch zu geben."

„Danke, Sir", erwiderte William schüchtern lächelnd und nahm Angelus das Brot aus der Hand. Es war mit leckerer Wurst und frischem Salat belegt. William schmeckte es sehr gut. Er genoss jeden einzelnen Bissen. Als er das Brot aufgegessen hatte, überreichte ihm Angelus ein zweites. Dieses war ähnlich belegt, nur, dass zusätzlich noch eine Scheibe Käse mit dabei war.

Während William das zweite Brot aß, genoss Angelus ein paar Erdbeeren, die er ebenfalls angeordert hatte. Als William seine Brote fertig gegessen hatte, nahm Angelus eine der Beeren und hielt sie William direkt vor den Mund.

Zögernd öffnete William seinen Mund und ließ Angelus die Beere zwischen seine Lippen schieben. Er hatte noch nie in seinem Leben so etwas gegessen und war überrascht über den angenehm süßen Geschmack, der sich auf seinem Gaumen verteilte, als er in die Frucht biss.

„Schmeckt sie dir?"

„Ja, Sir", erwiderte William begeistert.

Angelus lächelte zufrieden und fuhr fort William eine weitere Beere in den Mund zu stecken. William ließ den fruchtig süßen Geschmack auf seiner Zunge zergehen. Angelus leckte sich die Finger ab, bevor er die nächste Beere für sich behielt. Fasziniert beobachtete William wie Angelus die Beere in den Mund schob und seine Finger dabei ableckte.

Die nächste Beere war wieder für William und diesmal wagte er es, Angelus’ Finger leicht mit seinen Lippen zu berühren. Angelus zog seine Finger nicht zurück, sondern hielt sie direkt vor seinem Mund, weshalb William mutiger wurde, seinen Mund öffnete und seine Zunge hauchzart über Angelus’ Haut streifen ließ.

Er blickte vorsichtig hoch, um zu sehen wie Angelus darauf reagierte. Dieser starrte ihn mit halb offenem Mund wie gebannt an. William war etwas verunsichert, da er diese Reaktion nicht deuten konnte. Daher zog er sich ein kleines Stück zurück, blickte wieder zu Boden und aß die Erdbeere.

Eine weitere Beere erschien in seinem Blickfeld und William blickte kurz hoch zu Angelus. Dieser lächelte ihn sanft an, weshalb William die Erdbeere wieder mit seinem Mund entgegennahm und dabei Angelus’ Finger leicht mit seinen Lippen und seiner Zunge berührte. Angelus stöhnte dabei kaum hörbar auf. William blickte daraufhin wieder zu ihm auf und ließ seine Zunge etwas mutiger über die Haut fahren.

Er küsste Angelus’ Fingerspitzen zärtlich, bevor er die Beere in seinem Mund auf der Zunge zergehen ließ.

So ging es nun eine ganze Weile weiter. Angelus fütterte ihn mit Erdbeeren und William wurde von mal zu mal mutiger. Er leckte und küsste zärtlich Angelus’ Finger, wobei sie sich gegenseitig tief in die Augen blickten.

Für Beide war dieses Spiel sehr erregend, dass am Ende nicht nur William mit einem steifen Schaft in der Kutsche saß. Als die Beeren alle waren, lehnte sich Angelus in den Sitz zurück und sagte mit vor Erregung rauer Stimme: „Benutz diesen süßen Mund, um meiner Härte Erleichterung zu verschaffen."

Ohne darüber nachzudenken, rutschte William sofort zwischen Angelus’ Beine und begann dessen Hose mit zärtlichen Fingern zu öffnen. Angelus’ Männlichkeit sprang ihm schon beinahe entgegen. Ohne zu zögern senkte er seinen Kopf und umschloss Angelus’ Eichel mit seinen Lippen.

Ein lautes Stöhnen war von Angelus zu hören, worauf William das steife Glied vor ihm noch tiefer mit seinem Mund aufnahm. Seine Zunge ließ er dabei spielerisch über die empfindliche Haut fahren. Sachte saugte er an Angelus’ Schaft, worauf dieser erneut laut aufstöhnte.

Er nahm seine Hände unterstützend hinzu und begann die Hoden vorsichtig zu massieren, während er den steifen Schaft immer wieder fast aus seinem Mund gleiten ließ, nur um ihn gleich darauf wieder tief aufzunehmen. Angelus ließ eine Hand in seine blonden Locken gleiten und dieses Mal zögerte William nicht, sondern verstärkte seine Bemühungen sogar.

Er bemerkte wie Angelus ihm sein Becken sachte entgegenbewegte und wie dieser immer erregter keuchte und stöhnte. Auch er wurde durch diese Geräusche erregt und jede Bewegung von ihm selbst und der holprigen Kutschfahrt löste prickelnde Vibrationen in seinem Anus aus, weshalb auch er um den harten Schaft in seinem Mund zu stöhnen begann.

Angelus’ Bewegungen wirkten immer sehnsüchtiger, woraus William schloss, dass dieser bald soweit sein würde. Deshalb entspannte er seinen Rachen und begann um Angelus’ Eichel zu schlucken, als ob er die ganze Länge in sich aufnehmen wollte. Der Griff in seinen Haaren verfestigte sich und Angelus kam mit einem lauten Stöhnen direkt in seinem Williams Kehle.

William schluckte begierig und leckte das nur noch halbsteife Glied sorgfältig sauber. Er selbst zitterte am ganzen Körper vor Erregung. Seine Härte drängte so sehr nach Erleichterung, dass William fürchtete, dass eine einfache Berührung bereits reichen könnte, um ihn zum Explodieren zu bringen.

Nachdem er Angelus’ Glied wieder liebevoll eingepackt hatte, setzte er sich zurück auf das Kissen. Er versuchte sich ein wenig zu beruhigen und seine Gefühle zu zähmen. Die Hand von Angelus kehrte zu seinen Haaren zurück und drückte ihn sanft gegen Angelus’ Beine, weshalb er den Rest der Fahrt seinen Kopf dort ruhen ließ und sich durch das beruhigende Streicheln entspannte.

Leise sagte Angelus: „Du lernst wirklich schnell. Ich bin sehr zufrieden mit dir. Du hast dir für später eine Belohnung verdient."

Stolz lächelte William und er erwiderte: „Danke, Sir."

Viel zu bald schon, nahm die Fahrt ein Ende und sie kamen am Grundstück der Beauforts an.

*****

William fühlte sich unwohl, als sie das Haus der Beauforts wieder betraten. Er hielt sich dicht bei Angelus und hoffte darauf, dass sie Warren nicht begegnen würden.

„Ah, Mr. Dexter, wie gut, dass ich Sie hier antreffe!" hörte William die Stimme von Henry Beaufort.

„Guten Tag, Mr. Beaufort. Was kann ich für Sie tun?" erwiderte Angelus höflich.

Da es scheinbar zu einem Gespräch der beiden Herren kam, ging William rechts von Angelus auf die Knie. Ganz so, wie Angelus es ihm gelehrt hatte.

„Sie erinnern sich doch gewiss an den jungen Geschäftsmann, von dem ich Ihnen erzählt habe. Er würde Sie sehr gerne kennen lernen und da Sie vorgestern Abend interessiert klangen, habe ich mir erlaubt ein paar Dinge zu arrangieren", berichtete Mr. Beaufort selbstzufrieden.

„Dinge welcher Art, wenn ich fragen darf?" fragt Angelus ein wenig verwirrt.

„Nun, lassen Sie sich überraschen. Doch ich rate Ihnen sich warm anzuziehen. Es geht gleich morgen früh los und wird den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Und kommen Sie mir nicht wieder mit belanglosen Ausreden. Ich bestehe darauf, dass Sie mich begleiten."

Angelus’ Haltung versteifte sich etwas, als er dies hörte, doch er antwortete freundlich: „Es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen Gesellschaft zu leisten, doch ich wüsste gerne, was mich erwarten wird."

„Aber Mr. Dexter, warum so misstrauisch? Ich versichere Ihnen, dass Sie den Tag genießen werden", betonte Mr. Beaufort, während er seinen Weg durchs Haus wieder aufnahm und davonging. Anschließend fügte er aus kurzer Entfernung noch hinzu: „Ach und es wird besser sein, wenn Sie Spike morgen hier lassen. Warren weiß schon bescheid, er wird ihn sich morgen früh bei Ihnen abholen."

William durchfuhr einen Schock. Er sollte morgen wieder bei Warren sein? Bisher hatte er nicht wirklich darüber nachgedacht, doch nun wurde ihm klar, dass er viel lieber bei Angelus bleiben würde, als zurück in sein altes Leben zu kehren. Allerdings wusste er, dass er keine Macht hatte darüber zu entscheiden und musste sich seinem Schicksal ergeben.

Angelus ging zurück in sein Gästezimmer, dicht gefolgt von William natürlich. Bevor sich William in der Mitte des Raumes aufstellen konnte, gab ihm Angelus die Order, dass er sich um das Kaminfeuer kümmern solle, welches ausgegangen war. William fiel auf, dass Angelus sehr angespannt wirkte. Ganz offensichtlich war er nicht sehr erfreut über Mr. Beauforts Überraschung für den morgigen Tag.

Artig brachte er das Feuer im Kamin wieder in Gang, während Angelus am Schreibtisch saß und die mitgebrachten Geschäftspapiere ordnete. Nachdem das Feuer wieder friedlich brannte, wusste William nicht, ob er sich setzen durfte, oder ob er sich jetzt in der Mitte des Raumes ordnungsgemäß hinknien sollte.

Außerdem hatten die Neuigkeiten von Mr. Beaufort einige dringende Fragen aufgeworfen und so nahm William all seinen Mut zusammen und trat an Angelus heran. Er kniete sich rechts von ihm auf den Boden, berührte ihn leicht am Knie und nahm dann eine ordentliche Haltung ein.

„Weshalb störst du mich?" fragte Angelus noch immer angespannt.

William atmete kurz auf, bevor er fragte: „Sir, ich bitte um die Erlaubnis, etwas fragen zu dürfen."

Angelus dachte eine Weile darüber nach, bevor er endlich antwortete: „Sprich, was möchtest du wissen?"

„Wie lange habt Ihr vor hier zu bleiben, Sir?"

„Ich wüsste nicht, was dich das anginge? Warum fragst du?" meinte Angelus schroff.

Etwas eingeschüchtert, erwiderte William: „Es tut mir leid, Sir. Ich wollte nicht… Bitte verzeihen Sie mir, dass ich gefragt habe."

Ruckartig erhob sich Angelus von seinem Platz und ging im Raum hin und her. William bekam Angst und bereute es sehr gefragt zu haben. Er wagte nicht sich zu bewegen und wartete nervös, was als nächstes passieren würde.

Nach einer Weile schien sich Angelus wieder zu beruhigen. Er setzte sich in den Sessel am Kamin und blickte in die Flammen.

„Komm her", hörte William ihn sagen. Seine Stimme wirkte wieder sanft, weshalb sich William rasch erhob und vor Angelus in die Knie ging.

„Setz dich", sagte Angelus, worauf sich William auf den Boden setzte und einen vorsichtigen Blick nach oben wagte. Erleichtert stellte er fest, dass Angelus ihn wieder freundlich ansah und leicht lächelte.

„Ich werde am Donnerstag, am frühen Morgen wieder abreisen. Und nun sage mir, warum du gefragt hast."

„Sir, ich wollte wissen, ob ich Euch wieder sehen werde, nachdem mein Herr mich morgen wieder zu sich holt."

„Möchtest du dies denn?"

„Oh ja, Sir. Sehr gerne!" erwiderte William sofort.

„Nun, wie du siehst, werde ich noch ein paar Tage hier sein. Und nachdem ich bisher sehr zufrieden mit dir war, werde ich Warren bitten, dass du mir bis Donnerstag noch Gesellschaft leistest. Ich bin sicher, er wird meiner Bitte nachkommen."

Darüber sehr glücklich, strahlte William über das ganze Gesicht, als hätte man ihm soeben die Freiheit versprochen. Angelus lächelte amüsiert und sagte: „Mir fällt ein, dass ich noch etwas mit dir vorhatte. Zieh dich aus."

Dieser Order kam William sofort nach, zog seine Sachen aus, legte sie ordentlich aufs Bett und kniete sich mit nichts sonst auf seiner Haut, als dem eisernen Ring um seinen Hals, vor Angelus auf den Boden. Er wusste nicht was ihn erwarten würde, doch er fürchtete sich nicht davor. Im Gegenteil, er verspürte sogar eine leichte Vorfreude und wartete aufgeregt auf einen nächsten Befehl.

„Sofern ich mich erinnere, war dieser Teil an dir bis vor kurzem noch hart", kommentierte Angelus und deutete dabei auf Williams Männlichkeit, welche, durch den Schock über Mr. Beauforts Nachricht, erschlafft war. William hatte dies gar nicht bewusst bemerkt und erkannte es erst jetzt.

„Ich bevorzuge es, wenn meine Sklaven hart sind", hauchte Angelus mit rauer Stimme, die William eine Gänsehaut verschaffte.

„Steh auf, ich will dich inspizieren", meinte Angelus etwas strenger, worauf William sofort aufsprang und die korrekte Stellung einnahm.

Angelus umkreiste ihn langsam, ohne ihn zu berühren. William wurde immer aufgeregter und er erwartete förmlich, dass Angelus ihn jede Sekunde wieder berühren würde, wie er es bisher immer getan hatte.

Durch diese Erwartung und die Aufregung, die William in sich verspürte, begann sich seine Männlichkeit bereits zu regen und sich langsam aufzustellen.

Angelus kommentierte erstaunt: „Ich hatte noch nie einen Sklaven, der schon nach so kurzer Zeit so vortrefflich auf mich reagierte. Es ist ein Jammer, dass du schon in festen Händen bist."

Überrascht blickte William zu Angelus, welcher gerade links von ihm stand. Sollte das heißen, dass er ihn gerne kaufen würde?

Ein Klaps auf seiner linken Pobacke erinnerte ihn daran, dass er sich während der Inspizierung nicht bewegen durfte und dass er noch immer diese Kugeln in sich trug, welche durch den Klaps ein prickelndes Gefühl auslösten.

„Nicht bewegen! Ich bin wohl bisher nicht streng genug mit dir gewesen? Ich denke, es wird Zeit für eine kleine Lektion."

‚Lektion?’ dachte William nervös.

„Zum Sessel mit dir. Beug dich nach vorn und stütz deine Hände auf der Sitzfläche ab."

William zögerte einen Moment. Was hatte Angelus vor? Würde er ihn schlagen?

„Je länger du zögerst, umso länger wird es dauern", hauchte Angelus ihm ins Ohr, worauf William sich sofort bewegte.

Wie angeordnet, beugte er sich über der Sitzfläche des Sessels und wartete nervös ab. Er spürte wie Angelus seine flache Hand über seine Pobacken wandern ließ und ihn dort sanft streichelte. Das Streicheln wurde zu einer Massage, durch die er die Kugeln in seinem Körper wieder deutlicher spüren konnte.

Es dauerte nicht sehr lange, bis das Prickeln in seinem Körper seinen Schaft wieder erhärten ließ. Als er dann noch Angelus’ Hand um sein steifes Glied spüren konnte, keuchte er erregt auf.

Angelus’ massierende Hand bewirkte, dass er wieder genauso hart war wie in der Kutsche, als er glaubte explodieren zu müssen. Er fragte sich, ob er vielleicht endlich kommen dürfe, als er Angelus’ raue Stimme nah an seinem Ohr hörte: „Wenn du es wagst, ohne meine Erlaubnis zu kommen, wirst du es sehr bereuen."

William stöhnte leise auf. Diese Worte lösten einen erregenden Schauder in ihm aus, welcher durch seinen ganzen Körper jagte und woraufhin er sich wirklich mit aller Kraft zurückhalten musste, sich nicht sofort in Angelus’ Hand zu ergießen.

William verstand seinen eigenen Körper nicht mehr. Allein mit dieser Stimme schien Angelus ihn schon zu erregen. Der Gedanke, dass er bestraft werden würde, falls er ohne Erlaubnis kommen sollte, müsste ihn eigentlich erschrecken und ihn davor bewahren noch mehr Erregung zu verspüren, doch genau das Gegenteil war der Fall.

Er hörte Angelus leise lachen. Anscheinend wusste dieser genau, was gerade in ihm vorging.

Als nächstes spürte er wieder einen Klaps auf seiner linken Pobacke. Es war nur ein leichter Schlag, der nicht sehr schmerzte. Angelus wartete einen Augenblick, bis William auf richtige Weise zu zählen begann: „Eins, Sir."

Es folgten weitere Schläge, die nun immer fester wurden, abwechselnd auf beiden Pobacken. Mit jedem Schlag spürte er auch die Kugeln in seinem Anus, weshalb William während des Zählens erregt keuchte. Bei manchen Schlägen drückten diese sogar gegen diesen einen Punkt, was William aufstöhnen ließ.

Es waren nicht nur allein die Kugeln in seinem Körper, sondern auch die Schläge selbst, die erregend auf ihn wirkten, was William sehr verwirrte. Doch er hatte nicht die Zeit, sich darüber genauere Gedanken zu machen und so ließ er sich einfach in seine Gefühle fallen und begab sich vollkommen in Angelus’ Hände.

Nach einer Weile wurde es immer schwerer für ihn, sich zu beherrschen und seinen bereits drohenden Orgasmus zurückzuhalten. Falls bei den nächsten Schlägen die Kugeln wieder gegen diesen einen Punkt stoßen würden, gäbe es gewiss keinen Halt mehr.

Deshalb brach William sein Sprechverbot und begann zu betteln: „Sir, bitte!"

Angelus hielt inne und strich über Williams errötete Pobacken, dies gab ihm die Möglichkeit, sich wieder etwas zu beruhigen.

„Ich habe dir nicht erlaubt zu sprechen, William." Ein weiterer Schauder lief ihm durch den Körper, als Angelus seinen richtigen Namen in sein Ohr hauchte.

„Verzeihung, Sir", erwiderte er mit vor Erregung bebender Stimme.

Ein weiterer Schlag folgte auf seinen Po, worauf William erregt aufstöhnte.

„Worum bittest du mich?" fragte Angelus.

„Ich… Sir, bitte, ich halte es nicht mehr länger aus."

„Füge ich dir Schmerzen zu?" meinte Angelus, wohl wissend, dass es nicht um Schmerzen ging.

„Nein, Sir!" erwiderte William sofort.

„Wenn es keine Schmerzen sind, was ist es dann?"

„Oh Gott, Sir! Bitte! Ich habe Angst, dass ich mich nicht länger beherrschen kann."

Angelus beugte sich über Williams Körper, sodass William dessen Härte an seinem erhitzten Po spüren konnte. Er wanderte mit seinen flachen Händen dabei über Williams Rücken und weiter an seinen Seiten entlang, bis zu Williams kleinen Nippeln, in welche er gleichzeitig kniff. Ein süßer Schmerz zog sich durch Williams Brust und er bäumte sich stöhnend gegen Angelus’ Körper.

„Wovor kannst du dich nicht länger beherrschen", fragte Angelus genauer nach.

„Zu kommen, Sir."

„Möchtest du denn kommen?"

„Oh ja, Sir! Bitte!"

„Es geht aber nicht darum, was du möchtest, William. Das musst du noch lernen. Was zählt, ist einzig allein das Verlangen deines Herrn", hauchte Angelus ihm ins Ohr, während dieser weiter in seine Nippel kniff und ihn dadurch aufstöhnen ließ.

Angelus zog sich zurück, weshalb William enttäuscht aufstöhnte. Doch dann fühlte er Angelus’ sanfte Hände wieder an seinen Pobacken. Vielleicht würde Angelus doch noch Gnade mit ihm haben?

William spürte wie Angelus etwas an der Schnur zog, die mit den Kugeln verbunden war, was ein seltsames Gefühl auslöste. Dann fühlte er, wie Angelus einen seiner Finger in ihn hineindrückte, weshalb er erregt aufkeuchte.

Angelus suchte nach diesem einen Punkt und wurde rasch fündig. William bäumte sich seinem Finger entgegen und stöhnte laut auf. Es fühlte sich so gut an, doch sehr rasch näherte er sich wieder seinem drohenden Orgasmus und er musste dagegen ankämpfen, sich nicht sofort zu ergießen. Leise wimmerte er auf und versuchte der süßen Qual standzuhalten.

„Ich frage dich noch mal. Möchtest du kommen?" hörte er Angelus sanft sprechen, worauf sein Gehirn anfing auf Hochtouren zu arbeiten. Was wollte Angelus von ihm hören? Was musste er antworten, damit dieser ihn endlich von dieser süßen Folter erlösen würde?

‚Es geht nicht darum, was du möchtest, William’, erinnerte er sich an Angelus’ Worte, weshalb er schließlich antwortete: „Nur wenn Ihr es wünscht, Sir."

„Dann komm für mich." Mit diesen Worten drückte Angelus erneut gegen Williams Lustpunkt und umschloss gleichzeitig Williams steifen Schaft mit seiner Faust, was ausreichte, um ihn schließlich direkt über die Klippe zu jagen. Als er sich zuckend in Angelus’ Hand ergoss, spürte er wie Angelus an der Schnur zog und die Kugeln aus ihm gezogen wurden. Dies löste eine weitere Welle lustvoller Zuckungen aus und er schrie laut auf.

William schwebte in anderen Sphären und für einen Moment vergaß er alles um sich herum. Er brauchte eine Weile, bis er wieder klar denken konnte. Am ganzen Körper zitterte er vor Erregung und seine Knie fühlten sich an wie Pudding. Es fiel ihm schwer die Stellung weiter zu halten und am liebsten hätte er sich einfach auf dem Boden sinken lassen.

Er spürte wie Angelus mit einem weichen Tuch über seine Öffnung fuhr. Dies war ein angenehmes Gefühl. Angelus hielt das Tuch in Williams’ Blickwinkel und sagte: „Hier, säubere dich und wisch den Boden sauber."

William griff sich das Tuch, erhob sich auf zittrigen Beinen und säuberte sein erschlafftes Glied. Dann wischte er seinen eigenen Samen vom Boden. Angelus hatte dafür gesorgt, dass dieser hier, und nicht auf den Sessel, landete.

Nach getaner Arbeit legte William das Tuch zurück an die kleine Waschstelle im Zimmer, wo das Hausmädchen es später wegräumen würde. Währenddessen hatte sich Angelus in den Sessel gesetzt.

„Setz dich zu mir", befahl er, worauf William sich sofort zu ihm niederließ.

„Du darfst dich ein wenig ausruhen, bevor wir mit dieser Lektion weitermachen", erklärte Angelus ruhig, während seine Hand in Williams Haare glitt und sanft mit den Locken spielte.

‚Weitermachen?’ fragte sich William erschrocken und blickte zu Angelus auf, welcher zufrieden lächelnd ins Feuer blickte.

Angelus’ Hand drückte ihn etwas näher zu Angelus’ Beinen, worauf William seinen Kopf gegen ihn lehnte und sich einfach entspannte.

Dies war das unglaublichste und beste gewesen, was William jemals erlebt hatte, weshalb er sich um nichts weiter Gedanken machen wollte und einfach seine Augen schloss und Angelus’ Fingerspiel in seinen Haaren genoss.

*****

 

 

Teil 9 – Deep Desire

Als Angelus aus dem Sessel aufstand, bemerkte William erst da, dass er kurz eingenickt war. Etwas verschlafen blickte er Angelus nach, der sich ans Bett stellte und sich langsam seiner Kleider entledigte.

Es war erst kurz vor Mittag, weshalb William nicht davon ausging, dass Angelus sich schlafen legen wollte. Also bedeutete dies wohl, dass seine Lektion weitergehen würde. William hatte davor keine Angst, sondern verspürte sogar eine gewisse Vorfreude, denn bisher war nichts von dem, was Angelus ihm gezeigt oder beigebracht hatte, schmerzvoll oder unangenehm gewesen.

„Komm her und leg dich mit dem Rücken auf das Bett", orderte Angelus, während er Kissen und Bettdecke beiseite schob. William stand von seinem Platz auf und legte sich mit dem Rücken auf die blanke Matratze. Dabei wagte er es Angelus’ stattlichen Körper zu bewundern. Ihm gefiel dieser Anblick und obwohl es ihm als Sklave eigentlich nicht gestattet war, konnte er nicht anders, als Angelus’ nackten Körper zu bestaunen.

Angelus schien dies nicht zu stören, denn er tadelte William nicht. Stattdessen gab er mit sanfter Stimme eine weitere Order: „Greif mit den Armen nach hinten und halte dich an den Streben des Bettes fest. Lass unter keinen Umständen los, egal was passiert. Wenn du nicht gehorchst, werde ich dich festbinden."

William erschauderte bei dem Gedanken, dass Angelus ihn fesseln würde. Gehorsam griff er nach hinten und umschloss mit festem Griff jeweils eine Strebe am Kopfende des Bettes. Währenddessen kramte Angelus erneut etwas aus seiner Jacke, bevor er zurück ans Bett trat.

Angelus klopfte unter Williams Waden und drückte dessen Bein sanft zur Seite, damit er sich dort hinsetzen konnte. William spreizte seine Schenkel und gab Angelus genug Platz, sodass dieser am Ende kniend zwischen seinen Schenkeln saß und Williams Beine über Angelus’ Schenkeln ruhten.

Diese Stellung war für William ziemlich ungewöhnlich. Er lag vollkommen entblößt vor Angelus, dem der Anblick unter ihm scheinbar sehr gefiel, da er zufrieden auf ihn herabschaute.

Angelus’ Hände begannen über Williams innere Schenkel zu streichen. Dies kitzelte sehr, weshalb sich William leicht unter Angelus’ Händen zu winden begann. Die Hände wanderten weiter nach oben über Williams ganzen Oberkörper, strichen über die empfindliche Haut an seinen Seiten und neckten ihn schließlich an seinen Nippeln.

Es war eine Mischung zwischen angenehmen sanftem Streicheln und unangenehmen Kitzeln. Schließlich beschäftigte sich Angelus verstärkt mit Williams Nippeln und neckte diese solange, bis beide steif waren, wobei ein anderer Körperteil von William ebenfalls langsam steif wurde.

Angelus’ Faust schloss sich um seine Männlichkeit und ließ diese mit geschickten massierenden Bewegungen zur vollen Größe anschwellen. William stöhnte dabei leise auf und stieß mit seiner Hüfte sehnsüchtig gegen Angelus’ Hand.

Es war für William unerklärlich. Angelus schien genau zu wissen wie er ihn berühren musste, damit er sich vollkommen verlor und nur noch Angelus und diese unbeschreiblichen Gefühle in seinem Bewusstsein existierten.

„Manchmal gefällt es einem Herrn, wenn er seinem Sklaven Schmerzen zufügt. Ein guter Sklave erträgt dies mit Freuden, weil er den Wünschen seines Herrn jederzeit nachkommen möchte. Wirst du für mich Schmerzen ertragen, wenn ich es wünsche?"

„Ja, Sir!" antwortete William keuchend, ohne genau über die Frage nachzudenken. Er wollte alles tun, was Angelus wünschte.

Angelus griff hinter sich und holte eine kurze Kette hervor, welche er William über die Brust legte. William zuckte leicht zusammen, als das kalte Metall ihn berührte. Verwirrt blickte er an sich herab, um zu sehen was Angelus auf seine Brust gelegt hatte. Es war eine etwa dreißig Zentimeter lange Kette, an deren Enden sich Klammern befanden.

Unsicher beobachtete er wie Angelus seinen rechten Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und diesen stimulierte. Dann griff er mit seiner andern Hand nach einer der Klammern und befestigte diese an Williams steifem Nippel. Ein stechender Schmerz zog sich durch seine rechte Brust.

Williams Griff um die Streben verfestigte sich, er sog scharf Luft in seine Lungen und versuchte dem Schmerz standzuhalten. Zu seiner Überraschung gewöhnte er sich recht schnell daran und es war gar nicht so schwer es zu ertragen. Schließlich wollte er es für Angelus tun, weshalb es ihm leichter fiel, als er es erwartet hätte.

Was ihn jedoch noch mehr erstaunte war der Effekt, den dieser Schmerz unmittelbar auf seine Härte auslöste. Denn diese zuckte von selbst auf und bat um eine Berührung.

Schwer atmend beobachtete William wie Angelus selbige Prozedur anschließend auch an seinem linken Nippel vollzog. Er bereitete sich auf den Stich vor, welcher daraufhin folgte und auch bei diesem Nippel schaffte er es den Schmerz zu ertragen.

Angelus lehnte sich ein kleines Stück zurück und betrachtete William einen Augenblick lang. William blickte zu ihm auf. Angelus’ Verlangen stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Dieser Blick allein ließ William fester keuchen und sein steifes Glied zuckte vor Erregung.

Angelus griff erneut hinter seinen Rücken und holte diesmal eine kleine Viole hervor. Darin befand sich eine ölige Substanz, welche er über seinen eigenen, bereits steifen, Schaft tropfen ließ und diesen sorgfältig schmierte.

Anschließend ließ er einen seiner geschmierten Finger in Williams Öffnung gleiten, worauf dieser erregt aufkeuchte. Damit er einen besseren Zugriff hatte, hob er mit seiner freien Hand Williams linken Schenkel an und drückte diesen in Richtung zu Williams Brust. Williams Muskeln waren noch von den Kugeln etwas geweitet, weshalb Angelus mühelos einen zweiten und gleich darauf einen dritten Finger hinzufügen konnte.

Er drückte mehrmals gegen William Lustspendenden Punkt, bis William sich schwer keuchend gegen seine Finger stemmte. Den stechenden Schmerz in seinen Nippeln hatte William schon fast vergessen, da sich alle seine Sinne auf Angelus’ Finger konzentrierten.

Beinahe hektisch zog Angelus sich schließlich zurück und ersetzte seine Finger mit seinem harten Schaft. William stöhnte laut auf, als sich Angelus so plötzlich in ihm vergrub. Er war diesmal nicht so sanft wie beim ersten Mal, sondern wirkte drängend, als hätte er keine Sekunde länger warten können in Williams Körper zu stoßen.

Durch diese Stellung konnte William genau in das Gesicht von Angelus blicken, als er sich bis zum Anschlag in ihm vergrub. Dessen Augen waren fest geschlossen und er wirkte angestrengt konzentriert, als müsse er sich sehr beherrschen. Angelus verharrte eine Weile in dieser Stellung, was William die Möglichkeit gab, sich an dessen Größe zu gewöhnen.

Doch sehr schnell sehnte William sich danach, dass Angelus sich endlich bewegen würde, weshalb er seine Hüfte leicht gegen Angelus stemmte. In diesem Moment öffnete Angelus seine Augen und sie beide blickten einander direkt an. Angelus begann sich in einem langsamen aber drängenden Rhythmus zu bewegen, als kostete ihn jede Bewegung große Beherrschung nicht schneller und heftiger zuzustoßen.

William begegnete jeder von Angelus’ Bewegungen mit seiner eigenen Hüfte und begann seine Muskeln um Angelus zusammenzupressen. Angelus reagierte darauf mit einem lauten Stöhnen und riss seine Augen überrascht auf.

Anscheinend hatte ihm dies gefallen, weshalb William es gleich noch mal machte, worauf Angelus’ Beherrschung zu schwinden begann und er mit schnellerem Rhythmus gegen Williams willigen Körper zu stoßen begann.

William verlor sich selbst in den mit Lust gefüllten Augen von Angelus. Sein einziger Gedanke war, diese Augen mit noch mehr Lust zu füllen und sich in diesem Anblick zu baden. Sein eigenes Verlangen wurde unbedeutend. Er blickte hinauf zu Angelus’ geröteten Lippen und sehnte sich danach diese mit seinen eigenen zu berühren.

Er sehnte sich danach an Angelus’ Zunge zu saugen und ihn noch tiefer in sich zu spüren. Er umschloss die Streben noch fester mit seinen Fäusten und stemmte sich selbst fester gegen Angelus. Ihre Blicke trennten sich keine Sekunde.

Angelus beugte sich schließlich nach vorne und erfüllte Williams heimliche Sehnsucht, indem er seine Lippen auf ihn herabsinken ließ. Gierig kam William ihm entgegen. Gleichzeitig öffneten sich ihre Lippen und trafen sich ihre Zungen, während Angelus weiter in schnellem Rhythmus in William stieß.

Sehnsüchtig saugte William an Angelus’ Zunge. Stöhnende Geräusche hallten durch den Raum und niemand der beiden wusste von wem sie kamen.

Mit einem lauten Stöhnen und einem letzten festen Stoß, trennte sich Angelus von Williams Lippen und ergoss sich heftig zuckend in dessen Körper. Fasziniert sah William auf und studierte jede Kleinigkeit von diesem Gesicht über ihm.

Sein eigener harter Schaft ruhte unbeachtet auf seinem Bauch. Obwohl es sehr erregend für ihn gewesen war, war er einem Orgasmus nicht nahe genug gekommen, da er sich einzig allein auf Angelus’ Verlangen konzentriert hatte. Sein eigenes Verlangen hatte er vollkommen in den Hintergrund gedrängt. Und auch jetzt spürte er nicht das Verlangen zu kommen, sondern wollte einfach nur in dieses Gesicht blicken.

Er spürte so viele verschiedene Gefühle in sich aufkommen, die er nicht verstehen konnte und von denen er nicht wusste, woher sie kamen. Obwohl er nicht traurig war, rollten Tränen aus seinen Augenwinkeln, als könnte sein Körper so viele Gefühle auf einmal nicht ertragen.

Angelus sah besorgt auf ihn herab, wischte ihm liebevoll die Tränen aus dem Gesicht und fragte sanft: „Tut dir etwas weh?"

„Nein, Sir", antwortete er leise.

„Weshalb weinst du dann?"

„Sir, ich weiß nicht", erwiderte er wahrheitsgemäß.

Angelus nickte verstehend, als ob er wusste, was in William vorging. Langsam zog er sich aus ihm zurück und legte sich neben William auf das Bett. Vorsichtig löste er die Klammern von Williams Nippel, wodurch sich erneut eine leichte Schmerzwelle durch seine Brust zog.

„Du darfst loslassen und dich zu mir legen, wenn du möchtest", meinte Angelus, worauf William seinen Griff um die Streben löste und sich dicht an Angelus’ Brust kuschelte. Angelus schloss seine Arme um ihn, worauf William sich glücklicher und geborgener als jemals zuvor in seinem Leben fühlte.

Angelus griff nur kurz hinter sich und zog Kissen und Bettdecke wieder heran. Er bettete das Kissen unter seinen Kopf und zog die Decke über ihre beiden Körper, während Williams Kopf in Angelus’ Armbeuge ruhte.

Auf diese Weise blieben sie eng umschlungen liegen. Angelus erholte sich von seinem Orgasmus und William entspannte sich in dessen sicherer Umarmung, und schon bald schliefen beide tief und fest.

*****

Ein Klopfen an der Türe weckte beide aus einem erholsamen Schlaf. William blickte auf und sah geradewegs in Angelus’ Augen, welche sich gerade öffneten.

„Einen Moment, bitte", rief Angelus zur Tür und gab William einen leichten Klaps, damit er aufstehen würde. „Kümmere dich um den Kamin", ordnete Angelus ihm an, während William sich erhob.

Angelus stand ebenfalls rasch auf und zog sich seinen Hausmantel über.

„Herein", gab Angelus der Person vor der Türe das Zeichen, nun eintreten zu können.

Währenddessen legte William ein paar Scheitel Holz ins Feuer.

Buffy lugte schüchtern herein und sagte: „Sir, Mr. Beaufort lässt zum Lunch bitten."

Erschrocken blickte Angelus auf die Wanduhr, wo es bereits nach zwölf Uhr anzeigte.

„Ähm… bitte entschuldige mich bei Mr. Beaufort. Sag ihm, dass ich eingenickt bin und die Zeit übersehen habe. Ich würde den Lunch gern auf dem Zimmer einnehmen, wenn es möglich wäre. Doch zuvor würde ich gerne baden."

„Selbstverständlich, Sir. Ich werde mich sofort um alles kümmern."

„Danke sehr."

Buffy blickte kurz verwundert zu Angelus, da nur sehr selten ein Herr sich bei ihr bedankte, bis sie rasch in der Tür verschwand, um alle Aufgaben schnell zu erledigen.

Angelus warf noch einen Blick in seine Papiere, während William am Feuer sitzen blieb. Nur ein paar Minuten später klopfte es erneut an der Türe. Angelus gewährte Eintritt und wieder war es Buffy, die ihren Kopf vorsichtig durch die Tür schob.

„Das Bad ist angerichtet, Sir. Ich habe Mr. Beaufort informiert und er lässt Euch einen guten Appetit wünschen. Wenn es Euch recht ist, werde ich das Essen auf Euer Zimmer bringen lassen, während Ihr Euer Bad einnehmt."

„Danke, damit bin ich einverstanden", erwiderte Angelus freundlich und meinte nur knapp zu William: „Komm."

William erhob sich rasch und folgte Angel ins angrenzende Gästebadezimmer. Dort nahmen die beiden ein erholsames Bad. William säubert zuerst Angelus sorgfältig mit dem Schwamm, danach wechselten ihre Rollen und Angelus wusch Williams Körper.

Diesmal folgten kein erregendes Fingerspiel und auch keine anderen Neckereien. Stattdessen lehnte sich Angelus zurück gegen den Beckenrand und entspannte sich. Er zog William in eine Umarmung und gab auch ihm die Gelegenheit sich zu entspannen, was William sehr genoss.

Nach dem Bad nahm Angelus seinen Lunch ein. Die Mädchen des Hauses hatten einen herrlich duftenden Braten und dazu leckere gebratene Kartoffeln zubereitet. William lief allein bei dem guten Duft das Wasser im Munde zusammen aber er wagte nicht davon zu träumen auch etwas davon zu bekommen. Er setzte sich, auf Angelus’ Befehl hin, neben den Sessel auf den Boden und blickte ins Feuer, um von dem gut duftenden Essen abgelenkt zu sein.

Doch als Angelus seinen Teller geleert hatte, belegte er ihn erneut mit einem guten Stück von dem Braten und einigen Kartoffeln, schnitt alles in kleine Stücke und gab es anschließend an William weiter.

„Hier, iss", meinte er grinsend, als er den erstaunten Blick von William erkannte. Glücklich strahlend, nahm William den Teller entgegen und stopfte sich mit der Gabel die zurechtgeschnittenen Stücke in den Mund.

Früher, als er noch ein einfacher Hausdiener gewesen war, hatte er manchmal ein paar Reste vom Essen der Herrschaften erhaschen können, doch das Essen war dann immer schon kalt gewesen und hatte bei weitem nicht so gut geschmeckt, wie das, was Angelus ihm überreicht hatte.

„Iss nicht so schnell. Niemand wird es dir wegnehmen", ermahnte ihn Angelus, weshalb William die Stücke sorgfältiger kaute und langsamer aß.

Anschließend reichte Angelus ihm ein Glas Wasser und sagte ihm, dass er jederzeit mehr von dem Wasser trinken dürfe, falls er Durst habe.

Dankbar nahm William das Wasser entgegen und trank es in kleinen Schlücken zum Essen.

Angelus kleidete sich währenddessen wieder an und setzte sich dann an den Sekretär, um wieder weiter an seinen Papieren zu arbeiten.

Später kam ein anderes Hausmädchen und holte das Tablett mit dem schmutzigen Geschirr ab.

Den Nachmittag verbrachte Angelus damit sich weiter um seine Geschäftspapiere zu kümmern, während William am Kamin sitzen durfte und sich nur um das Feuer zu kümmern hatte.

Dies war für William ein wenig langweilig, weshalb er Angelus sehnsüchtig bei seiner Arbeit beobachtete. Er verhielt sich möglichst still, um Angelus nicht zu stören, hoffte aber, dass dieser sich recht bald wieder mit ihm beschäftigen würde. Auch wenn dies weitere seltsame Lektionen zur Folge hätte.

William hatte viel Zeit, um über die Geschehnisse des Vormittags nachzudenken. Noch immer konnte er sich die vielen Gefühle nicht erklären, die in ihm entstanden waren. Bei Warren hatte er niemals so gefühlt. Noch nie hatte er das Verlangen gespürt jemandem zu dienen und zu gefallen, wie er es bei Angelus empfand.

Er wusste nicht woher all diese Gefühle kamen, doch ihm wurde eines sehr schnell klar. Morgen würde alles anders aussehen. Warren würde ihn wieder zu sich holen und er hätte seinem Herrn zu dienen, wie er Angelus diente. Doch William wusste nicht, ob er dies tun konnte.

*****

Das Dinner nahm Angelus wieder in Anwesenheit der Familie ein. William kniete artig neben ihm und hielt seinen Blick fest auf den Boden gerichtet. Es war ein komisches Gefühl hier zu sein und er fühlte sich nicht sehr wohl. Warrens Anwesenheit machte ihn etwas nervös und er fürchtete sich vor dem nächsten Tag.

Angelus versuchte während des Dinners mehr über die Pläne von Henry Beaufort in Erfahrung zu bringen, doch dies blieb ohne Erfolg. Mr. Beaufort hatte nicht die Absicht Angelus in seine Pläne einzuweihen.

William bekam diesmal nichts von Angelus zu Essen, worüber er allerdings ganz froh war, da er ohnehin keinen Bissen runter bekommen hätte.

Später begaben sich die Herren ins Kaminzimmer, um gemeinsam einen Abendtrunk einzunehmen. William nahm auch dort wieder seinen Platz neben Angelus ein und vermied es, Warren oder Mr. Beaufort anzusehen.

Er entspannte sich etwas, als Angelus’ Hand ihn wieder abwesend in den Haaren kraulte und schaffte es schließlich, seine Nervosität beinahe ganz abzulegen.

Angelus berichtete von seinen Geschäften in der Stadt und Henry Beaufort erzählte Neuigkeiten vom Lande. Sie redeten auch über allgemeine politische Themen. Dies alles interessierte William nicht, weshalb er dem Gespräch kaum Achtung schenkte und sich stattdessen ganz und gar auf Angelus’ kraulende Finger konzentrierte.

Der Abend neigte sich dem Ende zu und Warren fragte: „Mr. Dexter, Vater sagte mir, dass Sie Spike morgen nicht benötigen würden. Soll ich ihn gleich mit mir nehmen, oder ist es Ihnen lieber, wenn ich ihn morgen früh abhole?"

William erschrak fürchterlich und zum ersten Mal an diesem Abend blickte er kurz vom Boden auf. Ängstlich sah er zu Angelus und hoffte inständig darauf, dass dieser ihn nicht sofort an Warren übergeben würde.

Angelus musste Williams Kopfbewegung bemerkt haben, da seine Hand noch immer in seinen Haaren vergraben war, doch er reagierte nicht darauf.

„Nun, ich bevorzuge es, während der Nacht einen warmen Körper neben mir liegen zu haben. Wenn es dir also recht ist, würde ich ihn dir morgen früh bringen, bevor ich mit deinem Vater das Haus verlasse", antworte Angelus überlegt.

William atmete erleichtert auf, achtete dabei aber darauf, dass niemand sonst seine Erleichterung wahrnahm.

„Sie lassen ihn bei sich im Bett schlafen?" fragte Warren überrascht.

„Gewiss doch. Ich finde es sehr angenehm, wenn jemand neben mir schläft. Du solltest es einmal probieren", erwiderte Angelus grinsend.

„Ich kann es mir durchaus angenehm mit einer holden Maid neben mir im Bett vorstellen, doch mit einem Sklaven?" sagte Warren, wobei er das Wort „Sklaven" mit tiefer Verachtung aussprach.

„Ich schätze du hast den Sinn eines Lustsklaven nicht richtig erfasst, Warren. Wozu brauchst du ihn sonst, wenn du ihn nicht in dein Bett lässt?"

„Er soll mir dienen und meine Lust befriedigen, wann immer mir danach ist. Ist das nicht Sinn eines Lustsklaven?"

„Gewiss, dies zählt mitunter auch zu seinen Pflichten. Doch ein Lustsklave könnte viel mehr für dich sein, wenn du es möchtest."

„Ich möchte aber nicht mehr", erwiderte Warren einfach.

„Verstehe. Du musst natürlich selbst entscheiden, was du möchtest und ich werde dir ganz sicher nicht reinreden. Aber lass dir von mir sagen, dass dein Leben um ein vieles angenehmer sein kann, wenn du einen gut trainierten Sklaven an deiner Seite hast."

„Ich werde darüber nachdenken. Und jetzt entschuldigt mich. Ich bin müde und werde zu Bett gehen. Ich wünsche Ihnen und dir Vater für morgen einen angenehmen Tag. Gute Nacht."

„Gute Nacht, mein Sohn", verabschiedete sich Henry Beaufort.

„Gute Nacht", schloss sich auch Angelus an.

Angelus und Henry unterhielten sich noch eine Weile, bis auch Angelus sich entschuldigte.

*****

Auch in dieser Nacht durfte William neben Angelus im Bett liegen. William lag mit seinem Rücken an Angelus’ Brust und genoss es dessen wärmenden Körper bei sich zu spüren. Das Gespräch mit Warren hatte sowohl William als auch Angelus sehr nachdenklich gestimmt. William fragte sich, was Angelus damit gemeint hatte, dass ein Lustsklave noch mehr für einen Herrn bedeuten könne. Und als Angelus seinen Arm um Williams schlanken Körper legte, fragte er ihn: „Wo lässt Warren dich schlafen?"

„Auf dem Boden, am Fuße seines Bettes, Sir."

„Auf dem blanken Boden?"

„Nein Sir. Ich habe eine Strohmatte und eine Decke, Sir."

„Klingt nicht sehr bequem."

„Nein, Sir", erwiderte William traurig.

„Du wirktest erschrocken, als Warren fragte, ob er dich gleich mitnehmen solle. Fürchtest du dich vor morgen?"

„Ja, Sir", antwortete William kaum hörbar.

„Weshalb? Als wir uns das erste Mal sahen, wolltest du um keinen Preis der Welt von ihm weg, dass du sogar deine Regeln gebrochen und ihn darum angefleht hattest. Ich nahm daher an, dass es dir bei ihm gefällt."

„Ich… ich…" stotterte William hilflos.

Angelus drehte Williams Körper zu sich, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte. Stumme Tränen rollten über Williams Wange, die er ihm sanft wegwischte. Er zog Williams Kinn zu sich, sodass William ihn ebenfalls ansehen musste und fragte erneut: „Gefällt es dir bei deinem Herrn?"

„Nein, Sir", antwortete William, worauf neue Tränen ungehindert über seine Wange flossen.

Angelus seufzte bedrückt auf. „Ich dachte mir bereits, dass Warren kein sehr netter Herr sei, doch ich nahm zumindest an, dass es dir bei ihm gefiele. Warum hattest du damals so heftig reagiert, wenn es nicht wegen deinem Herrn war?"

„Ich hatte Angst, Sir."

„Angst wovor?"

„Vor Euch, Sir."

„Du hattest Angst vor mir?"

„Ja, Sir. Bitte verzeiht mir."

„Hast du denn jetzt noch immer Angst vor mir?" fragte Angelus leicht lächelnd.

„Nein, Sir!" verneinte William sofort.

„Dann sei dir verziehen."

„Danke, Sir."

„Hör zu, William. Morgen, wenn du bei deinem Herrn bist, wirst du dich so verhalten, wie ich es dir beigebracht habe. Versuche ihm zu dienen, wie du mir gedient hast. Versuche zu erkennen, womit du ihn erfreuen kannst. Wenn dein Herr zufrieden mit dir ist, wird er auch gut zu dir sein. Und nun mach dir keine Gedanken mehr, sondern schlafe", erklärte ihm Angelus, während er ihm erneut die Tränen aus dem Gesicht wischte und ihn fester an seine Brust drückte.

„Ja, Sir", erwiderte William von den Worten beruhigt und erlaubte sich selbst in Angelus’ Umarmung Trost zu finden.

*****

 

Teil 10 – Dark Shadows

Angelus und William wurden am frühen Morgen von einem der Hausmädchen geweckt. Wie jeden Morgen, wollte Angelus auch diesen nicht ohne ein erfrischendes Bad aus dem Haus gehen. Und William freute sich sehr, dass er Angelus dabei noch Gesellschaft leisten durfte.

Doch Angelus hatte nicht sehr viel Zeit, weshalb es keine zärtlichen Momente zwischen ihnen gab und sie sich rasch fertig machen mussten. Nur wenige Minuten nach dem Wecken war Angelus für den Tag bereit.

Henry Beaufort hatte angekündigt, dass sie auswärts frühstücken würden, weshalb es nun an der Zeit war, William an Warren zu übergeben.

Nervös folgte William Angelus zu Warrens Zimmer, wo dieser dann an die Tür klopfte. Warrens Stimme war zu hören, als dieser Einlass gewährte. Angelus öffnete die Türe und trat ins Zimmer. William folgte zögernd und kniete sich schließlich rechts neben Angelus auf den Boden.

Warren lag noch im Bett. Er hatte angenommen, dass eines der Hausmädchen an der Türe war, weshalb er nun etwas überrascht erkannte, dass es Mr. Dexter war, welcher in seinem Zimmer stand.

„Oh, Mr. Dexter! Ich bitte um Verzeihung. Ich dachte es sei eins der Mädchen."

„Kein Problem, bleib ruhig liegen. Ich bringe dir nur deinen Sklaven vorbei."

„Danke", erwiderte Warren knapp.

Einen Moment lang entstand eine seltsame Stille. William bekam das Gefühl, dass Angelus noch etwas sagen wollte, doch was auch immer es war, das in Angelus’ Kopf kreiste, es kam niemals zum Vorschein.

Er berührte William zum Abschied am Kopf, verabschiedete sich mit einem „Guten Tag, Warren", und verließ rasch den Raum.

Warren schenkte William keinerlei Aufmerksamkeit, sondern drehte sich noch mal um, um weiter zu schlafen. Nach einer Weile, als William deutlich hören konnte, dass Warren wieder schlief, setzte er sich leise auf den Boden, da dies angenehmer war, als das knien.

Hier im Raum war es viel kälter als im Gästezimmer, weshalb er seine Arme fest um sich zog. Geduldig wartete er, bis Warren wieder erwachen würde.

*****

Erst Stunden später, es war schon fast Mittag, begann Warren sich in seinem Bett zu strecken. Er hatte die Tatsache, dass sein Vater außer Haus war, genutzt, um etwas länger als sonst zu schlafen.

Als William bemerkte, dass Warren allmählich erwachte, begab er sich sofort in die korrekte Haltung, die Angelus ihm beigebracht hatte. Er hatte sich fest vorgenommen auf Angelus’ Worte zu hören und Warren genauso zu dienen, wie er es bei Angelus getan hatte.

Als Warren William noch immer an dem Punkt kniend vorfand, wo Angelus ihn am Morgen gebracht hatte sah er ihn eine Weile nachdenklich an. Er setzte sich an den Rand des Bettes und sagte zu ihm: „Komm her und zeig mir, was Angelus dir beigebracht hat."

William wusste nicht genau, was er ihm zeigen sollte, doch er hatte eine grobe Vorstellung davon. Sicher sollte er ihm bei seiner morgendlichen Erektion behilflich sein. William erhob sich rasch von seinem Platz und ging direkt vor Warren wieder auf die Knie.

Da er nicht sicher wusste, ob er mit seiner Vermutung richtig lag und er annahm, dass Warren es noch immer nicht mochte, wenn William die Initiative von selbst ergriff, wartete er, bis Warren ihm weitere Anweisungen gab.

Diese kam prompt, als Warren meinte: „Los, lutsch mir den Schwanz!"

William griff nach vorne und hob Warrens Schlafrock an. Zum Glück half ihm Warren etwas dabei, indem er seine Hüften anhob und William somit die Möglichkeit gab den Stoff weiter hochzuschieben.

William stellte sich vor, dass es Angelus’ Männlichkeit wäre, die sich steif vor ihm aufragte und rutschte näher zwischen Warrens Schenkel. Er ließ seinen Mund herabsenken und nahm das Glied seines Herrn mit dem Mund auf.

Ein unangenehmer Geruch ließ Williams Illusionen gnadenlos platzen und er wurde sich schmerzlich bewusst, dass es nicht Angelus war, der vor ihm saß. Dennoch versuchte er sein Gelerntes anzuwenden und bemühte sich Warren Lust zu bereiten.

Er versuchte seinen Rachen zu entspannen und den steifen Schaft tiefer aufzunehmen, dies war bei Warren sogar etwas leichter, da dessen Männlichkeit kleiner als Angelus’ war. Er hoffte dadurch das ganze beschleunigen zu können, da er von Angelus wusste, wie erregend dieses Gefühl für einen Mann sein musste.

Erleichtert nahm er wahr, dass es funktionierte und Warren erregt aufkeuchte, als William um ihn zu schlucken begann. Doch dann spürte er Warrens Hände in seinen Haaren und er versteifte sich, da er wusste, was gleich als nächstes passieren würde.

Mit kräftigen Stößen stieß Warren gegen seinen Rachen und hielt seinen Kopf fest im Griff. Zum Glück dauerte es nur noch wenige Sekunden, bis Warren sich schließlich ergoss und William anschließend von sich schubste.

William fiel zurück und konnte sich gerade noch mit den Händen vom Boden abstützen. Er kämpfte mit aller Kraft gegen den Würgereiz an und erhob sich wieder, während Warren aufstand, an der Hausglocke läutete und von den Mädchen seinen Mantel und seine Pantoffeln in Empfang nahm.

Mit diesem einzigen Akt schien es, als wären die letzten drei Tage nie passiert und William wartete sogar darauf, dass Warren ihm seine Ketten von seinem Knöchel lösen würde, bis ihm bewusst wurde, dass er gar keine Kette trug.

Regungslos nahm er es hin, dass Warren die Leine wieder an seinem Halsring befestigte und ihn schließlich ins Badezimmer führte. Es war Montagmorgen und dies war auch für Warren ein Badetag.

Warren nahm William, wie an jedem Badetag, die Leine wieder ab und legte sie zur Seite. Dann zog er sich aus und stieg in das heiße Badewasser. William vermied es einen Blick auf Warrens Körper zu werfen und erinnerte sich stattdessen an Angelus’ stattliche Statur.

Das Reinigen von Warrens Körper war wie immer keine besondere Aufgabe, der William ohne Schwierigkeiten nachkam. Diesmal machte er sich auch keine Gedanken darüber, ob Warren das Wasser danach mit seinem Urin beschmutzen würde, da er bereits am Morgen mit Angelus gebadet hatte und nicht die Absicht hatte Warrens Badewasser zu benutzen.

Ganz so wie er es immer gewohnt war, pflegte Warren sich noch eine Weile zu entspannen, bevor er schließlich aufstand und sich von William trocken rubbeln ließ. Und wie an jedem Badetag, trat er wieder an die Wanne und erleichterte seinen Harndrang demonstrativ ins Wasser.

Mit einem selbstgefälligen Grinsen schloss er auch diesmal wieder seinen Morgenmantel und bewegte sich zum Ausgang des Badezimmers. Doch anstatt den Raum zu verlassen, hielt er inne und drehte sich zu William um.

„Steig in die Wanne", befahl Warren.

William blickte erschrocken auf. Er wollte protestieren, dass er bereits gebadet habe. Er überlegte, ob er zu ihm treten und ihn um Sprecherlaubnis bitten könne, so wie Angelus es ihn gelehrt hatte, doch er wusste genau, dass dies keinen Zweck haben würde.

„Steig in die Wanne! Ich will es sehen!" wiederholte Warren diesmal lauter.

Niedergeschlagen beugte er sich dem Befehl seines Herrn und stieg in das lauwarme Wasser. Er kniete mehr, als dass er saß und seine beiden Arme hielt er außerhalb des Wassers. Er hoffte, dass Warren damit zufrieden sein würde.

Warren trat mit raschen Schritten an die Wanne heran und packte William an seinem Metallreif. Mit aller Gewallt drückte er William ruckartig nach vorne ins Wasser. William verlor durch die plötzliche Bewegung seinen Halt und ruderte panisch Halt suchend im Wasser umher.

Warren hielt ihn einige Sekunden unter Wasser gedrückt, bis er ihn endlich wieder hochzog. William schnappte nach Luft und wischte sich hektisch das Wasser aus dem Gesicht.

„Ich allein bin dein Herr, vergiss das niemals!" sprach er ihm bedrohlich ins Ohr. William war so erstarrt, dass er nicht antworten konnte, was vermutlich sogar gut war, denn Warren erwartete ganz offensichtlich keine Antwort, da er William von sich stieß und den Raum verließ.

Vollkommen regungslos blieb William in der Wanne sitzen. Er konnte nicht begreifen, warum ausgerechnet er dazu verdammt war, Warrens Prügelknabe zu sein, denn nichts anderes war er im Grunde. Ein wertloser Gegenstand, den Warren für sich benutzte wie es ihm gefiel. Er fühlte sich schrecklich verloren und begann bitterliche Tränen zu vergießen.

Die Türe öffnete sich wieder und William blickte erschrocken auf, da er glaubte Warren wäre schon zurück und er war noch nicht mit seiner Arbeit fertig, was gewiss Strafe nach sich ziehen würde. Doch es war nicht Warren, sondern Buffy, die hereinkam und William besorgt ansah.

„Will, du musst dich beeilen!" drängte sie ihn endlich aus der Wanne zu steigen.

Verwundert blickte William zu Buffy. Seit mehr als fünf Monaten hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt, da es ihnen verboten war und ausgerechnet heute verstieß sie gegen dieses Verbot.

„Will, wach auf! Warren kann jeden Augenblick zurückkommen. Wenn er dich so sieht, dreht er durch!"

Endlich erwachte William aus seiner Starre und stieg aus der Wanne. Buffy reichte ihm das alte Handtuch, das für William bestimmt war und begann gleich darauf die Wanne zu leeren. Während William sich abtrocknete, säuberte Buffy rasch das Badezimmer.

Gerade, als William das Handtuch wieder zum Trocknen über eine Stange legte, betrat Warren auch schon das Badezimmer.

„Was machst du hier?" herrschte Warren Buffy misstrauisch an.

„Misses Beaufort bat mich ein frisches Stück Seife für sie zu holen, Sir" erwiderte Buffy und flüchtete mit einem Stück Seife in ihrer Hand aus dem Raum.

William hatte sich inzwischen ordentlich auf den Boden gekniet und wartete, bis Warren die Leine wieder an seinem Halsring befestigte.

Warren schluckte Buffys kleine Notlüge und führte William schließlich an der Leine ins Speisezimmer. Dort führte er William direkt zu dem Platz, den William auch früher immer einzunehmen hatte und sagte betont: „Das hier ist dein Platz!"

William ging dort mit gesengtem Haupt in die Knie und wartete, bis Warren sein Frühstück eingenommen hatte. Es wunderte ihn nicht, dass er diesmal nichts zu Essen bekam, dies kam früher immer vor, wenn Warren unzufrieden mit ihm gewesen war. Zwar konnte sich William nicht erklären weshalb Warren unzufrieden war, doch ihn beschlich eine leise Ahnung.

Scheinbar war Angelus der Grund, über Warrens Unzufriedenheit.

*****

Bis auf den immer größer werdenden Hunger, den William verspürte, geschah im weiteren Verlauf des Tages nichts allzu Schlimmes mehr. Warren verbrachte den ganzen Nachmittag damit in seinen Abenteuerbüchern zu lesen, was er sonst nicht tun konnte, wenn sein Vater anwesend war.

William saß nur stumm in seiner Ecke und wartete sehnsüchtig auf den Abend. Er hoffte inständig, dass Angelus bald wieder kommen würde und er bis Donnerstagmorgen bei ihm bleiben dürfe.

Er träumte davon, dass Angelus ihn kaufen würde und er den Rest seines Lebens mit ihm um die Welt reisen könne. Er stellte sich all die vielen fremden Länder vor, die Angelus auf seinen Geschäftsreisen bereiste und dachte daran, wie wunderbar es doch wäre all diese fremden Orte sehen zu dürfen. Er stellte sich vor, in den sicheren Armen von Angelus zu liegen und für immer von ihm beschützt zu werden.

Kein Warren und kein Parker Abrahms würde ihn jemals wieder berühren können.

Als er endlich am späteren Abend männliche Stimmen im Haus hören konnte, wurde er furchtbar aufgeregt. Er musste sich sehr beherrschen Warren von seiner Vorfreude nichts anmerken zu lassen. Äußerlich blieb er unbeweglich, doch innerlich klopfte sein Herz bis zum Hals und er hoffte inständig, dass es Angelus’ Stimme war, die er gehört hatte.

Warren schien auch etwas gehört zu haben, denn er legte sein Buch zur Seite und verließ das Zimmer, um nachzusehen. William war froh, endlich allein zu sein, doch die Ungewissheit, wer gekommen war, raubte ihn fast den letzten Nerv.

Nervös blickte er zur Wanduhr. Es war sechs Uhr abends und somit Zeit für das allabendliche Dinner. Vielleicht würden Mr. Beaufort und Mr. Dexter das Dinner hier im Haus einnehmen? William hoffte es so sehr. Doch noch mehr hoffte er darauf, dass er bis Donnerstag weiter bei Angelus bleiben durfte.

Die Zeit verging quälend langsam und William wusste noch immer nicht, ob Angelus bereits im Haus war. Weder kam Warren zurück ins Zimmer, noch hörte er irgendwelche weitere Stimmen.

Eine Stunde später öffnete sich endlich die Tür. William kniete sich sofort auf korrekte Weise auf den Boden und versuchte vorsichtig zu erspähen, wer den Raum betreten hatte.

Es war Warren, weshalb William eine gewisse Enttäuschung verspürte. Warren trat zu ihm und legte ihm wortlos die Leine an. Daraufhin erhob sich William und ließ sich aus dem Raum führen. Williams Herz klopfte schneller, als sie sich dem Gästezimmer näherten, doch erneut, zu seiner Enttäuschung, führte Warren ihn an der Tür vorbei.

Warren führte ihn ins Kaminzimmer, weshalb in William die Hoffnung aufkeimte, dass Angelus dort sitzen würde. William erstarrte, als er sah wer wirklich im Kaminzimmer saß. Es war Parker Abrahms und sein schmieriger Freund Jonathan.

„Ja wen haben wir denn da? Ist das nicht die kleine Ratte, wegen der ich nun überall in der Gegend Hausverbot in den guten Clubs habe?" fragte Abrahms, sichtlich erfreut darüber Williams deutliche Panik zu sehen.

Warren zog kräftig an der Leine und zwang William sich weiter zu bewegen und sich etwas weiter im Raum auf den Boden zu knien.

Zum ersten Mal in seinem ganzen Leben als Sklave dieses Hauses dachte William ernsthaft daran sich zu wehren, falls Parker Abrahms ihn erneut verletzen würde. Die Konsequenzen daraus waren ihm egal. Bis in den letzten Muskel angespannt, kniete er vor seinem schrecklichsten Alptraum und starrte fest zu Boden.

Mit zusammengepresstem Kiefer wartete er auf Abrahms’ nächsten Zug und bereitete sich innerlich darauf vor. Diesmal wollte er sich wehren. Diesmal würde er mit all seiner Macht zurückschlagen, auch wenn dies seinen Tod bedeutete.

Als Parker Abrahms sich von seinem Platz erhob und sich vor ihm aufstellte, war William äußerlich vollkommen ruhig. Er wartete auf den richtigen Augenblick und bewegte sich keinen Millimeter.

Er sah Parkers Beine in seinem Blickwinkel und spürte eine grobe Hand in seinen Haaren, die ihn zwang nach oben zu blicken. William kniff die Augen zu, da er ihn nicht ansehen wollte. Da plötzlich öffnete sich die Türe zum Kaminzimmer und William hörte die Stimme von Henry Beaufort: „Ah, da bist du ja, mein Sohn. Ich habe dich bereits überall gesucht."

Parker ließ William sofort los und trat rasch einen Schritt zurück. William blickte wieder zurück zu Boden und blieb regungslos knien.

„Guten Abend, Vater. Ich hoffe du hattest einen angenehmen Tag. Weshalb hast du mich gesucht?"

„Mr. Dexter fragte mich, ob er deinen Sklaven bis Donnerstag wiederhaben könne. Er war anscheinend sehr zufrieden mit ihm. Würdest du ihm den Jungen bitte bringen?"

Dies war wie Musik in Williams Ohren, weshalb er aufmerksam lauschte, was Warren dazu zu sagen hatte.

„Ehrlich gesagt, bin ich nicht sehr begeistert davon", erwiderte Warren.

Williams schlimmste Befürchtungen wurden wahr. Er flehte innerlich um ein Wunder.

„Sohn, mir ist egal, ob du darüber begeistert bist, oder nicht. Mr. Dexter ist ein wichtiger Mann. Sein Urteil ist entscheidend für den Richtpreis unserer Ernte. Ich erwarte ja nicht von dir, dass du den Jungen gleich verkaufst, du sollst ihn lediglich verleihen. Ich hoffe wir verstehen uns?"

„Ja, Vater", antworte Warren, wobei in seiner Stimme ein deutlicher Widerwille lag.

Warren löste Williams Leine von seinem Halsring und gab seinem Kopf einen leichten Schubs, während er zu ihm sagte: „Du kennst den Weg. Geh selbst zu ihm."

Dies ließ William sich nicht zweimal sagen. Sofort erhob er sich und eilte rasch aus dem Raum, bevor noch etwas anderes passieren würde. Er hielt schnurstracks auf das Gästezimmer zu und klopfte dort mit zittrigen Händen an die Tür. Nervös blickte er sich um, ob Warren oder Parker ihm gefolgt waren. Endlich hörte er Angelus’ Stimme, die Einlass gewährte. Erleichtert öffnete er die Türe und trat ein.

Er wagte einen kurzen Blick in den Raum. Angelus saß auf dem Sessel am Kamin und sah lächelnd zu ihm herüber. Rasch verschloss er die Türe hinter sich und kniete sich in der Mitte des Raumes auf den Boden. Er fühlte sich unendlich erleichtert wieder hier zu sein. Weg von seinem Herrn und dessen Freunden.

„Du bist allein? Hat Warren dich geschickt?" fragte Angelus ein wenig verwundert.

„Ja, Sir." Williams Stimme klang schwach und zittrig von all der Aufregung.

Angelus stand auf und trat zu ihm. Anscheinend sah er William an, dass etwas nicht stimmte. Er griff mit seiner Hand nach Williams Kinn, um es anzuheben, doch William wich vor ihm zurück, als hätte er Angst vor Angelus’ Berührung.

„Was ist mit dir? Fürchtest du dich vor mir?"

„Nein Sir!" verneinte William sofort.

„Weshalb weichst du dann vor mir zurück?" fragte Angelus ein wenig strenger.

William errötete vor Scham, als er antwortete: „Sir, ich… ich bin schmutzig."

„Schmutzig? Nun, soweit ich mich erinnere haben wir zwei heute morgen gebadet und du siehst mir nicht so aus, als hättest du dich im Dreck gesuhlt. Weshalb also denkst du, du seiest schmutzig?"

„Sir, heute war Badetag", gab er zur Antwort, als ob dies alles erklären würde.

„Ich verstehe nicht ganz, ich sagte doch bereits, dass wir heute gebadet haben. Was hat das damit zu tun, dass du dich schmutzig fühlst?" fragte Angelus erneut und versuchte nochmals nach Williams Kinn zu greifen.

„Bitte nicht, Sir", bat William und wich erneut vor Angelus’ Hand zurück. Er wollte nicht, dass Angelus ihn berührte, solange Warrens Urin an seiner Haut war.

„Du möchtest nicht, dass ich dich berühre, weil du dich schmutzig fühlst?" versuchte Angelus der Sache auf den Grund zu gehen.

„Ja, Sir."

„Dann erkläre mir endlich warum du dich schmutzig fühlst."

William fürchtete, dass es Ärger gäbe, falls Warren erfahren würde, dass er Angelus davon erzählte, doch er wusste nicht wie er es sonst erklären sollte, deshalb sagte er zögernd: „Sir, mein Herr pflegt jeden Montag, Mittwoch und Freitag zu baden. Nachdem er fertig gebadet hat, überlässt er mir das Badewasser, damit auch ich mich waschen kann. Doch bevor ich das Wasser benutzen darf, … da… zuvor… er versieht das Wasser mit seiner persönlichen Note."

„Ich verstehe kein Wort. Was macht er mit dem Wasser? Sprich endlich Junge, ich verliere langsam die Geduld", erwidert Angelus ungeduldig, da er nicht viel von diesem Rätselraten hielt.

„Er uriniert in das Wasser, Sir", schafft William es endlich über seine Lippen zu bringen.

Angelus war völlig perplex und erwiderte nichts darauf. Stattdessen ging er zur Hausglocke und läutete nach einem der Mädchen, welches nur wenige Augenblicke darauf an der Tür klopfte.

Es war wieder Buffy, die vorsichtig zur Tür herein trat und als erstes zu William blickte, der sichtlich geknickt wirkte. Angelus orderte ein heißes Bad, doch bevor er Buffy gehen ließ, fragte er William: „Hast du Hunger?"

William blickte hoffnungsvoll zu ihm auf und antwortete: „Ja, Sir."

Angelus lächelte und gab Buffy folgende zusätzliche Anweisungen: „Nach dem Bad brauch ich noch ein anständiges Dinner. Etwas nahrhaftes, das jedoch nicht zu schwer verdaulich ist, da es schon recht spät ist. Und etwas Obst wäre nett."

Buffy wusste genau, dass das Essen für William bestimmt war. Die große Furcht, die sie Anfangs vor Angelus empfunden hatte, war mittlerweile verschwunden, da sie in den letzten Tagen gesehen hatte wie viel netter dieser zu William war. Deshalb lächelte sie ihm freundlich entgegen und antwortete: „Jawohl, Sir. Ich werde mich sofort um alles kümmern."

„Danke dir, mein Kind", erwiderte Angelus freundlich.

*****

 

William durfte allein baden, worüber er auch froh war. Angelus lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und beobachtete ihn dabei, wie er sich eilig und mit großer Sorgfalt wusch.

„Ich fürchte es war nicht gut für dich, als ich dir gewisse Dinge zeigte", begann Angelus nachdenklich.

William verstand nicht genau was er meinte und blickte besorgt zu ihm auf. Sollte das etwa heißen, dass er ihn nicht mehr bei sich haben wollte?

„Allerdings kann ich es jetzt nicht mehr ungeschehen machen. Ich hätte dich nicht zu mir nehmen dürfen, das war ein Fehler."

William fühlte sich, als würde ihm jemand das Herz aus der Brust reißen. Wie konnte Angelus dies als einen Fehler bezeichnen, wenn es für ihn die schönste Zeit seines Lebens war?

Angelus trat an die Wanne heran, reichte William eine Hand und sagte sanft: „Du hast deine Haut nun lange genug geschrubbt. Steig aus dem Wasser."

William nahm Angelus’ Hand entgegen und ließ sich aus der Wanne führen. Anstatt sich jedoch ein Handtuch zu nehmen, ging er vor Angelus auf die Knie und berührte ihn nur ganz leicht am Bein.

„Du kannst frei sprechen, was möchtest du?"

„Sir, habe ich etwas falsch gemacht? Habe ich Euch enttäuscht? Wenn es so ist, dann tut es mir leid und ich verspreche, ich werde es nie wieder tun."

Angelus hob Williams Kinn an und erwiderte: „Nein, mein Junge. Du hast überhaupt nichts falsch gemacht. Es war mein Fehler. Mach dich fertig. Im Zimmer wartet etwas Gutes zu essen auf dich. Und mach dir keine weiteren Gedanken. Ich bin sehr zufrieden mit dir."

Durch diese Worte nur wenig beruhigt, trocknete sich William rasch ab und folgte Angelus aus dem Badezimmer. Buffy hatte die Anweisung das Badezimmer später zu säubern, weshalb sie gleich zurück ins Gästezimmer gingen.

Dort wartete, wie angekündigt, eine warme Mahlzeit auf William. Es war ein kräftiger Eintopf, der sehr gut duftete und noch besser schmeckte. Als kleinen Nachtisch lag für ihn noch eine saftige Birne bereit, die er, angelehnt an Angelus’ Füßen, am wärmenden Kaminfeuer aß.

Angelus kraulte ihm Gedanken versunken durch die Haare. Und so saßen die beiden eine Weile vor dem wärmenden Kamin. Das Kraulen in Williams Haaren hörte auf einmal auf und als William aufblickte, stellte er fest, dass Angelus im Sessel eingeschlafen war.

Er beobachtete Angelus’ schlafendes Gesicht und wünschte sich erneut, dass Angelus sein Herr wäre. Er nahm sich ganz fest vor ihm bis Donnerstag der perfekte Sklave zu sein. Vielleicht, wenn er ihm gut genug dienen würde, würde Angelus ihn Warren abkaufen. Er rief sich alle, ihm bisher beigebrachten, Regeln und Anweisungen aus dem Gedächtnis hervor. Er wollte perfekt sein. Dies war seine einzige Hoffnung.

Angelus schreckte aus seinem leichten Schlaf auf. Er blickte sich verschlafen um und meinte dann zu William: „Lass uns schlafen gehen. Ich hatte einen anstrengenden Tag."

„Ja, Sir", erwiderte William und sprang förmlich von seinem Platz auf.

Angelus lächelte amüsiert über Williams Bereitschaft ins Bett zu gehen und sagte: „Ich fürchte ich verwöhne dich zu sehr, indem ich dich in meinem Bett schlafen lasse." William ließ daraufhin den Kopf traurig hängen und rechnete bereits damit, dass er diese Nacht auf den Boden verbringen musste.

„Allerdings habe ich leider keine so außerordentlich bequeme Strohmatte und keine extra Decke für dich, deshalb wirst du wohl leider neben mir schlafen müssen", fügte Angelus grinsend hinzu, worauf William Freude strahlend zu ihm aufblickte.

„Na komm schon", winkte Angelus ihn zum Bett.

Wenig später lag William in der schützenden Umarmung von Angelus und seine Welt war für einen kurzen Augenblick in Ordnung. Sehr bald schliefen beide erschöpft ein.

*****

Teil 11 – Hope

Angelus und William hatten keine ruhige Nacht. William war mehrmals erwacht, weil Angelus sehr unruhig schlief. Sehr früh erwachte William erneut und konnte nicht mehr wieder einschlafen. Selbst Angelus’ fester Griff um seinen Körper spendete ihm keine Ruhe. Er musste immer daran denken, dass Angelus nur noch zwei Tag hier sein würde und er danach wieder zurück in sein altes Leben musste.

Er überlegte fieberhaft, was er tun könnte, damit Angelus ihn mitnehmen würde. Er wollte alles tun, um ihm zu gefallen.

Angelus’ Griff um seinen Körper wurde fester und er murmelte wirres Zeug im Schlaf. Das einzige Wort, das William deutlich verstehen konnte, war: „Lindsey". Ganz offensichtlich hatte Angelus einen quälenden Alptraum. Er wünschte sich er könnte ihm diesen irgendwie nehmen.

„Nein, nicht!" rief Angelus lauter und lehnte sich ruckartig über Williams Körper, als wolle er diesen vor etwas beschützen. William blickte erschrocken auf und starrte direkt in das angsterfüllte Gesicht von Angelus.

Als Angelus erkannte, wer wirklich in seinen Armen lag, schüttelte er verwirrt seinen Kopf. Sich wieder beruhigend, legte er sich seufzend auf seinen Rücken zurück und bedeckte sein Gesicht mit dem Handrücken.

William fehlte sofort der enge Körperkontakt, der dadurch verloren ging. Er wagte nicht sich stärker zu bewegen und lugte nur vorsichtig zu Angelus herüber. Er fragte sich, was mit diesem Lindsey passiert war.

Wie viel hatte dieser Angelus bedeutet, wenn er sogar Alpträume seinetwegen bekam? War es überhaupt möglich, dass ein Herr etwas für seinen Sklaven empfinden konnte? Und wenn ja, wäre es jemals möglich, dass Angelus auch für ihn etwas empfinden könnte?

So viele Fragen quälten William und es gab keine erkennbare Möglichkeit auf Antworten, denn Angelus wagte er nicht zu fragen und sonst gab es keinen anderen Menschen auf der Welt, den er hätte fragen können.

Angelus wirkte so traurig und niedergeschlagen. William wollte ihm helfen. Ihn wieder glücklich machen. Er wollte ihn trösten, doch er fand den Gedanken, dass ein Sklave einem Herrn Trost spenden könnte, töricht. Dennoch nahm er all seinen Mut zusammen und bewegte seine Hand ganz langsam zu Angelus’ Brust, wo er diesen sanft berührte.

Er wollt ihn einfach nur berühren und ließ seine Hand flach auf Angelus’ Brust ruhen. Angelus nahm seinen Handrücken vom Gesicht, blickte fragend zu William und meinte: „Was willst du?"

„Ich will nichts, Sir", erwiderte William.

„Wolltest du nicht um Sprecherlaubnis bitten?"

„Nein, Sir."

„Weshalb berührst du mich dann?"

„Ich bitte um Verzeihung, Sir. Ich wollte nur…" William verließ der Mut und er zog sein Hand wieder zurück.

Angelus griff sanft nach Williams Hand und legte sie wieder zurück auf seine Brust. „Was wolltest du?"

„Ihr wirktet so traurig, Sir. Es tut mir leid, es war töricht von mir. Ich dachte ich könnte Euch Trost spenden."

„Daran ist nichts töricht. Ich danke dir. Auch ein Herr braucht manchmal Trost."

William lächelte erleichtert und war stolz, dass Angelus seine bescheidene Geste annehmen wollte.

„Sir, darf ich Euch etwas fragen?" wagte William Angelus von sich aus anzusprechen.

Angelus grinste und sagte: „Also liegt dir doch was auf dem Herzen?"

„Ja, Sir."

„Na gut, was möchtest du wissen?"

„Sir, war Lindsey jemand besonderes?" William wusste, dass er mit dieser Frage womöglich zu weit ging, doch er musste es einfach wissen. Er musste wissen, ob Angelus mehr für diesen Sklaven empfunden hatte.

Angelus’ Gesicht verdunkelte sich und William bereute es sofort, diese Frage gestellt zu haben. Er hatte geahnt, dass dies keine gute Idee war.

Angelus antwortete nicht. Stattdessen blickte er William nachdenklich an. Dies machte ihn sehr nervös. Schließlich sagte Angelus mit langsamen ruhigen Worten: „Ja, Lindsey war jemand besonderes."

William war überrascht doch noch eine Antwort bekommen zu haben und wollte auch gewiss keine weitere Frage stellen, nachdem ihm klar geworden war, dass Angelus darüber ganz offensichtlich nicht weiter sprechen wollte.

Umso überraschter war William, als Angelus weiter sprach: „Er war mein wertvollster Besitz. Für mich war er weit mehr, als nur mein Sklave. Ich wünschte du könntest dies eines Tages erleben, doch ich fürchte Warren hat seine eigenen Vorstellungen dazu. Und ich denke nicht, dass es gut für dich ist, wenn ich dir mehr von Lindsey erzähle. Lass uns aufstehen. Kümmere dich um den Kamin, während ich für ein frisches Bad sorge."

„Ja, Sir", erwiderte William artig und kroch aus dem Bett, um sogleich dafür zu sorgen, dass im Kamin wieder ein Feuer brannte.

*****

Angelus wirkte sehr nachdenklich, als sie das morgendliche Bad gemeinsam einnahmen. William legte viel Aufmerksamkeit auf die Reinigung von Angelus` Körper und war diesmal auch mutiger, als es darum ging dessen Männlichkeit zu säubern. Dies blieb nicht ohne Reaktion. Dessen Glied erhärtete sich, als William ihn mit dem Schwamm dort berührte. Angelus lehnte sich genüsslich zurück und schloss die Augen. Anscheinend genoss er diese Aufmerksamkeit.

William wollte Angelus perfekt dienen. Er wollte ihm gefallen, damit dieser ihn mitnehmen würde, weshalb er all seinen Mut zusammen nahm und mit seiner zweiten freien Hand über Angelus’ Härte fuhr. Erst nur ganz vorsichtig, als wäre es ein Versehen gewesen. Doch als Angelus keine negative Reaktion zeigte, wiederholte er seine Bewegung und berührte ihn ein wenig mehr.

Schließlich umschloss er Angelus’ Männlichkeit mit seiner ganzen Hand und begann diese vorsichtig zu streicheln. Angelus stöhnte leise auf und seine Hüften bewegten sich kaum merklich nach vorn.

William wurde mutiger und verfestigte seinen Griff um den harten Schaft. Dies brachte Angelus noch mehr zum stöhnen. Er pumpte in langsamen gleichmäßigen Bewegungen an Angelus’ Glied, bis dieser sich immer mehr gegen William bewegte und immer lauter stöhnte.

Plötzlich griff Angelus nach seiner Hand und hielt ihn fest. „Dreh dich um!" keuchte Angelus erregt und blickte ihm fest ins Gesicht. William konnte das Verlangen und die Lust in Angelus’ Augen deutlich sehen. Er überlegte nicht lange, sondern drehte sich sofort um die eigene Achse und kniete sich ins Wasser. Seine Hände am Wannenrand abstützend, präsentierte er Angelus seine Kehrseite.

Er keuchte leise auf, als er Angelus’ Finger an seiner Öffnung spürte und dieser sogleich in ihn eindrang. Angelus stellte nur sicher, dass Williams Öffnung mit etwas Seife geschmiert war und ersetzte seinen Finger ohne weiteres Dehnen mit seinem steifen Schaft.

Schmerz zog sich durch Williams Anus, doch dies war ihm egal. Er wollte, dass Angelus sich mit ihm vergnügte. Er wollte, dass er ihn nahm, weshalb er sich trotz des Schmerzes gegen Angelus Härte stemmte und dabei laut aufstöhnte.

Der Schmerz war schnell vergessen und wurde durch ein sehr angenehmes und äußerst erregendes Gefühl ersetzt. Angelus pumpte sich selbst in einem schnellen Rhythmus und mit solch einem Verlangen in seinen Körper, dass das Wasser aus der Wanne schwappte.

Er griff um Williams Körper und drückte ihn noch fester an sich, um noch härter in diesen willigen Körper eindringen zu können. William begann alles um sich herum zu vergessen und war einzig allein von dem Gefühl erfüllt Angelus’ harten Schaft tief in sich und dessen deutliches Verlangen nach ihm zu spüren.

Angelus’ Bewegungen wurden schon beinahe frenetisch, als fehlte ihm etwas bestimmtes, um den erlösenden Orgasmus endlich zu erreichen. Er griff nach Williams Schaft, der sich schon längst zu voller Größe aufgestellt hatte, und begann daran mit festem Griff zu pumpen. William stöhnte laut auf, da das Gefühl von Angelus’ Hand auf seinem Schaft ihn überwältigte.

„Komm mit mir", hauchte Angelus ihm mit rauer Stimme ins Ohr und augenblicklich ergoss sich William mit einem erstickten Schrei in dessen Hand. Durch die lustvollen Zuckungen von Williams Muskeln um seine Härte, folgte ihm auch Angelus im selben Moment.

Angelus hielt William weiter fest im Griff und zwang seine Härte noch ein Stück tiefer, bis er sich schließlich mit letzten Zuckungen vollkommen in Williams willigen Körper ergoss. Schwer atmend, brachen beide zusammen. William lehnte am Wannenrand und Angelus auf seinem Rücken. Angelus’ Hand blieb noch an Williams Männlichkeit ruhen, selbst nachdem diese ein wenig erschlaffte.

William fühlte sich unendlich erfüllt und auf eine seltsame Art hatte er das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Gebraucht zu werden. Etwas mehr als nur ein Sklave zu sein.

Angelus war völlig außer Atem. Er brauchte eine Weile, bis er wieder vollkommen zu sich kam. Er lehnte noch immer auf Williams Rücken und sein halbsteifes Glied war noch immer tief in Williams Körper vergraben. William mochte dieses Gefühl. Er fühlte Angelus’ ganzen Körper auf sich. Er spürte wie Angelus atmete und konnte sogar sein heftig schlagendes Herz fühlen.

Als Angelus sich wieder beruhigte, zog er sich von William zurück, und William schmerzte dieser Verlust seiner Nähe.

„Das war nicht gut", hörte er Angelus sagen. ‚Nicht gut?’ Es war nicht gut gewesen? Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte es Angelus nicht gefallen? William wollte doch perfekt sein. Er wollte ‚gut’ sein!

Verzweifelt blickte William zurück zu Angelus. ‚Warum war es nicht gut?’ fragte er sich.

Als Angelus die Verzweiflung in Williams Blick erkannte, fügte er rasch hinzu: „Oh nein, so meinte ich das nicht! Es war gut! Es war außerordentlich gut! Es war nur nicht gut, dass es passiert ist. Es… ach verflucht." Angelus säuberte rasch seine Männlichkeit und stieg dann aus der Wanne.

Er schlüpfte mit nassem Körper in seinen Morgenmantel und griff sich eines der Gästehandtücher.

„Mach dich fertig. Ich erwarte dich später in meinem Zimmer", sagte er, ohne William anzusehen und verließ das Bad.

William starrte die Türe an, aus der Angelus verschwunden war. Was war passiert? Gerade noch hatte er das Gefühl gehabt, er wäre für Angelus mehr als nur ein Sklave gewesen, doch nun fühlte er sich noch elender als zuvor.

*****

Als William eine Weile später zurück ins Zimmer kam, war Angelus nicht allein. Doyle, sein Geschäftspartner, war ebenfalls hier. Sie saßen beide am Kamin. Doyle in dem Sessel und Angelus in einem Stuhl. William betrat das Zimmer und ging in der Mitte des Raumes auf die Knie, wo er auf weitere Anweisungen wartete. Er war sehr besorgt wegen Angelus’ Verhalten und bemühte sich daher absolut regungslos zu verharren.

„Ah, dein Nicht-Eigentum. Wie läuft es mit ihm?", neckte Doyle, als er William wieder erkannte.

„Darüber will ich nicht reden. Sag mir lieber was so wichtig ist, dass du extra hierher kommst", erwiderte Angelus etwas missgestimmt.

„Weil wir gerade beim Thema „wichtig" sind, wo warst du gestern? Ich war hier und man sagte mir, dass du außer Haus wärst. Ich hätte dich nämlich schon gestern gebraucht."

„Frag lieber nicht. Ich habe nur eine Woche Zeit alle geschäftlichen Dinge zu erledigen und Mr. Beaufort schleppt mich auf eine verdammte Treibjagd! Er wollte, dass ich einen seiner Freunde kennen lerne, der mit Tierfellen handelt. Und diese Idioten haben tatsächlich bis in den Abend gebraucht, um den armen Kerl zu erwischen."

„Kerl?" hackte Doyle erschrocken nach.

„Ich meinte den Fuchs."

„Ach so", erwiderte Doyle grinsend, da Angelus wegen dieser Sache ziemlich genervt wirkte. „Klingt, als hättest du gestern einen aufregenden Tag."

„Ja, den hatte ich. Jetzt sag mir endlich, weshalb du hier bist."

„Erinnerst du dich an Direktor Snyder?"

„Der Direktor der Textilfabrik?"

„Ja, genau der. Ich war kurz davor ein ziemlich großes Geschäft mit ihm abzuschließen. Als er dann aber erfahren hat, dass du zurzeit hier in der Gegend bist, bestand er darauf, mit dir persönlich zu sprechen. Du musst noch heute zu ihm fahren und das Geschäft unter Dach und Fach bringen. Wenn wir mit ihm einen Vertrag abschließen können, haben wir für die nächsten zwei Jahre ausgesorgt!"

„Klingt gut", meinte Angelus nachdenklich.

„Es ist gut! Am besten du fährst sofort hin. Du kannst gleich mit mir mitfahren, wenn du willst."

„Einverstanden", sagte Angelus, während er sich erhob und zu seinem Gepäck ging, um sich ein paar Sachen zum Anziehen herauszusuchen.

An William gerichtet, sagte er: „Spike, zieh dich an, wir fahren in die Stadt."

William entging nicht, dass Angelus ihn „Spike" genannt hatte, worüber er etwas enttäuscht war. Artig stand er auf und zog sich die leichten Sachen an, die ordentlich zusammengelegt auf einer Kommode lagen.

Doyle erhob sich von seinem Platz, um das Zimmer zu verlassen, während er noch sagte: „Ich werde draußen in der Kutsche auf dich warten. Ach und wie lief es dann eigentlich mit dem Fellgeschäft?"

„Welchem Fellge…? Ach so! Nein, ich handle nicht mit toten Tierhäuten. Du solltest mich langsam besser kennen."

„Ja, stimmt. Hätte ich mir denken können", meinte Doyle grinsend, während er aus dem Zimmer ging.

Als William fertig angezogen war, ging er wieder in Position und wartete geduldig auf eine Order.

Angelus zog seine Kleider und seinen edlen Frack an, klemmte sich seine Aktentasche mit den Papieren unter den Arm und griff sich seinen Gehstock. Nachdenklich blieb er dann stehen und blickte auf William herab. Er trat zu ihm, klemmte seinen Gehstock unter die Tasche und hob mit seiner freien Hand Williams Kinn hoch.

William blickte nur kurz in Angelus’ Gesicht, wo er wieder diese tiefe Trauer sehen konnte, und richtete dann seine Augen etwas tiefer. Angelus wirkte, als wollte er etwas zu ihm sagen, doch es kam nichts über seine Lippen. William wagte es noch mal kurz in dessen Gesicht zu blicken. Er konnte Angelus deutlich ansehen, dass er etwas auf dem Herzen hatte.

„Komm", sagte Angelus schließlich und ging auf die Türe zu. William folgte ihm sofort.

*****

Doyle setzte Angelus und William vor einer großen Baustelle ab, auf der Direktor Snyder eine neue Textilfabrik errichten ließ. Bevor Angelus aus der Kutsche ausstieg, befahl er William als erster auszusteigen und vor der Kutsche zu warten. William wunderte sich darüber, gehorchte aber und erhob sich von seinem Platz am Boden, um die Kutsche zu verlassen.

Er blieb draußen stehen und bekam mit, wie Angelus Doyle etwas aus seiner Aktentasche reichte und sagte: „Tu mir bitte einen Gefallen und überprüfe alle Kontakte, die wir zu diesem Kunden haben. Finde heraus, ob wir irgendetwas in der Hand haben, womit ich handeln könnte."

Doyle besah sich das Papier, das Angelus ihm überreicht hatte, und meinte dann: „Ich verstehe. Ist gut, ich werde es überprüfen. Ich schick dir die Kutsche in etwa einer Stunde wieder vorbei. Reicht das?"

„Ja, das wird reichen. Ich danke dir."

„Keine Ursache. Sieh zu, dass du das Geschäft nicht vergeigst, okay?"

„Habe ich das jemals getan?" erwiderte Angelus, wobei ein deutlicher Humor in seiner Stimme lag.

Angelus stieg schließlich aus und die Kutsche fuhr weiter. William folgte Angelus durch die große Baustelle. Hier entstand gerade ein großes Gebäude. Viele Arbeiter waren hier. Sie schleppten Steine, errichteten Mauern und rührten Zement an. Es waren hauptsächlich Sklaven, die von Aufsehern beaufsichtigt wurden.

William hatte so etwas noch nie in seinem Leben gesehen. Die Sklaven hier wirkten alle so ausgemerzt und abgekämpft. Es schien, als wurden diese noch schlechter behandelt, als die Arbeitersklaven auf der Baumwollplantage der Beauforts, was William kaum für möglich gehalten hatte.

Angelus blieb stehen, weshalb auch William stoppte und diese Gelegenheit nutzte, um sich genauer umzusehen, während Angelus mit einem der Aufseher sprach.

Wie hypnotisiert beobachtete er, wie einer der Aufseher einen der Arbeiter mit der Peitsche schlug und ihn anbrüllte. Gleichzeitig weckte ein Geräusch aus einer anderen Richtung seine Aufmerksamkeit.

Ein Sklave hatte versehentlich etwas umgeworfen, das vermutlich eine Art Gerüst aus Holz war. Man konnte es jetzt nicht mehr so deutlich erkennen, da nur noch einzelne Holzbretter auf dem Boden lagen.

Ein Aufseher wurde auf diesen Zwischenfall aufmerksam und schrie den Sklaven wütend an. Auch er schlug mit seiner Peitsche auf den armen Teufel ein.

„Was hast du hier zu suchen? Warum bist du nicht bei der Arbeit?" hörte William plötzlich eine männliche Stimme hinter sich. Als er sich nach der Stimme umdrehte, stellte er mit Entsetzen fest, dass Angelus nicht mehr in der Nähe war.

Wegen seiner großen Neugierde und weil er nicht auf Angelus geachtet hatte, war ihm nicht aufgefallen, dass dieser ohne ihn weitergegangen war. Der Aufseher, der nun direkt vor ihm stand, blickte ihn finster an und hob bereits drohend seine Peitsche. William blickte sich suchend nach Angelus um, doch er konnte ihn nirgends entdecken.

„Los! Geh wieder an die Arbeit!" herrschte der Aufseher ihn an.

William wusste sich keinen Rat was er tun sollte und ging vor dem Aufseher auf die Knie. Dieser wurde daraufhin noch wütender und ließ ohne weitere Warnung die Peitsche über Williams Brust schnalzen.

William zischte vor Schmerz und machte sich kleiner, um sein Gesicht und seine Brust vor dem schmerzenden Leder zu schützen. Er hoffte inständig, dass Angelus bald kommen würde.

Der Aufseher schlug mehrmals auf Williams Rücken ein. William kam es vor wie eine Ewigkeit, bis er endlich die vertraute Stimme von Angelus nach ihm rufen hörte: „Spike!"

William blickte erleichtert auf und als er Angelus etwas entfernt stehen sah, sprang er auf und eilte zu ihm. Der Aufseher rief ein empörtes „Hey!" hinterher. William fiel direkt vor Angelus auf die Knie und stürzte sich regelrecht Schutz suchend an dessen Bein, wo er sich ängstlich festklammerte.

Angelus Hand fuhr über seinen Kopf und William atmete erleichtert auf. Der Aufseher kam noch immer wütend näher und wollte bereits nach William greifen, doch Angelus hielt ihn auf, indem er warnend sagte: „Erkennen Sie nicht den Unterschied zwischen Ihren eigenen Leuten und dem Eigentum anderer?"

„Gehört der etwa Ihnen?" fragte der Aufseher überrascht.

„Er steht unter meinem Schutz, jawohl!"

„Dann passen Sie gefälligst besser auf ihn auf", erwiderte der Aufseher unfreundlich und ging zurück zu den anderen Arbeitern.

Die Hand in Williams Haaren glitt unter sein Kinn und zwang ihn noch oben zu blicken. Angelus wirkte über diesen Zwischenfall nicht sehr erfreut.

„Wirst du mir von jetzt an folgen, oder muss ich dir einen Strick um den Hals binden?" fragte er streng.

„Es tut mir Leid, Sir. Ich werde nie wieder unachtsam sein. Ich verspreche es!"

Ohne weitere Erwiderung drehte Angelus sich herum und ging davon. William folgte ihm rasch. Er hatte ein furchtbar schlechtes Gefühl im Magen. Er wollte Angelus perfekt dienen und nun hatte er ihn wegen seiner Unachtsamkeit erzürnt.

*****

Angelus konnte den Vertrag mit Direktor Snyder erfolgreich abschließen. Während der ganzen Zeit, in der Angelus die Verhandlungen führte, kniete William artig neben ihm. Er hatte sich so sehr nach einer kleinen Streicheleinheit oder einer anderen Aufmerksamkeit gesehnt, doch Angelus schenkte ihm keinerlei Beachtung.

Nicht einmal als die Verhandlungen schließlich abgeschlossen waren und sie mit der Kutsche weiter in die Stadt fuhren. William fühlte sich furchtbar elend. Er wusste, dass er einen großen Fehler gemacht hatte und fürchtete, dass nun deswegen alle Hoffnungen darauf, dass Angelus ihn mitnehmen könnte, verloren waren.

Sie fuhren zu einem Haus, welches, wie sich dann herausstellte, Doyle und seiner Gattin Cordelia gehörte. Cordelia begrüße Angelus überschwänglich und bot sofort einen Tee und etwas Gebäck an.

Angelus lehnte freundlich ab, indem er sagte: „Nein danke, Cordy. Ich habe keinen Appetit, aber es wäre nett, wenn du dem Kleinen etwas geben könntest. Wir hatten noch kein Frühstück." Dabei deutete er auf William, der wie immer rechts neben seinem Sessel auf dem Boden kniete.

Doyle fragte Angelus schließlich über alle Einzelheiten der Verhandlungen aus. Angelus wirkte müde und angespannt, doch er beantwortete alle Fragen ausführlich. Dann griff er rechts nach Williams Hemd und gab ihm die Order: „Zieh das aus."

William gehorchte und zog es sofort aus. Rote Striemen waren deutlich auf seinem Rücken zu erkennen, die sich Angelus genauer ansah.

„Nett", kommentierte Doyle, als er die Striemen sah.

„Das war nicht ich. Einer der Aufseher auf der Baustelle hielt ihn fälschlicherweise für einen Arbeiter", erklärte Angelus sofort.

William genoss die Aufmerksamkeit, die Angelus ihm gab. Es gab ihm das Gefühl, als würde sich Angelus um ihn sorgen. Nachdem Angelus ihn genauer untersucht hatte, sagte er: „Es ist nicht schlimm. Es wird bald nichts mehr davon zu sehen sein. Zieh dich wieder an."

Kaum hatte William sein Hemd wieder angezogen, kam Cordelia mit etwas Tee und Gebäck zurück. Sie bestand darauf, dass auch Angelus etwas davon zu sich nahm und gab auch William etwas davon. Er durfte sich zum Essen hinsetzen. Der heiße Tee und das süße Gebäck schmeckten wunderbar. William genoss jeden Bissen davon.

Vielleicht gab es doch noch Hoffnung für ihn? Vielleicht würde Angelus ihn doch mitnehmen? Schließlich wirkte er um ihn besorgt. Vielleicht war er aber auch nur besorgt, weil er eine gewisse Verantwortung für ihn gegenüber Warren hatte?

„Konntest du etwas finden, von dem, was ich dich bat?" fragte Angelus Doyle.

„Nein. Tut mir leid, ich konnte nichts finden."

 

*****

 

Teil 12 – Last Chance

Gegen Mittag kehrten sie zurück zum Beaufortanwesen. Angelus nahm den Lunch in Anwesenheit der Familie ein, während William wieder rechts von ihm auf dem Boden kniete. Angelus und Henry Beaufort unterhielten sich über die Treibjagd des Vortages, wobei Angelus nichts davon erkennen ließ, wie wenig begeistert er über diese Jagd gewesen war.

Den Nachmittag verbrachte Angelus damit über seinen Geschäftspapieren zu sitzen. William war wieder damit beauftragt, den Kamin zu überwachen. Er bemühte sich sehr Angelus, während seiner Arbeit, nicht zu stören und verhielt sich ganz leise.

Es war etwas langweilig für ihn, doch viel lieber langweilte er sich in Angelus’ Gegenwart, als von Warren misshandelt zu werden.

Am Abend folgte ein gemeinsames Dinner. Wieder im Kreise der Beauforts. Danach bekam William auf dem Zimmer eine kleine Mahlzeit und etwas später, nach der Abendtoilette, durfte er wieder neben Angelus im Bett schlafen.

William dachte über den vergangenen Tag nach. Angelus war ihm gegenüber sehr reserviert gewesen. Ganz anders als die ersten Tage. Es schien nicht so, als ob viel Hoffnung bestand, dass Angelus ihn von Warren abkaufen wollte.

*****

Der Mittwoch brach herein und somit der letzte Tag, den William bei Angelus verbringen durfte. Beim gemeinsamen Bad war Angelus sehr nachdenklich. William versuchte ihm, wie am Vortag, Vergnügen zu bereiten, doch Angelus hielt ihn sofort auf, als William versuchte dessen Männlichkeit zu berühren.

Angelus brach das Bad daraufhin ab und ließ William sich allein fertig machen. William war darüber sehr traurig. Ganz offensichtlich wollte Angelus nicht von ihm berührt werden.

Gleich nach dem Frühstück fuhren Angelus und er erneut in die Stadt, wo sie noch einmal einige von Angelus’ Kunden besuchten. Sie waren bis in den Nachmittag nur damit beschäftigt von einem Kunden zum nächsten zu fahren. Angelus holte sich für seine vielen Geschäftspapiere eine Unterschrift nach der anderen, wobei sie auch noch einmal zu Direktor Snyder fuhren.

William achtete den ganzen Tag darauf, dass er Angelus nicht eine Sekunde lang aus den Augen verlor. Er wollte nicht schon wieder unangenehm auffallen.

Abschließend fuhren sie wieder zu Doyle, dem Angelus Abschriften von allen abgeschlossenen Verträgen gab. Schließlich hatte Doyle hier dafür zu sorgen, dass alle Geschäfte ordnungsgemäß erledigt wurden.

Hier blieben sie noch eine Weile, während Angelus und William erneut mit Tee und Gebäck von Cordelia versorgt wurden.

Sie kamen erst am Abend kurz vor dem Dinner wieder im Hause der Beauforts an. Nachdem William seine leichten Sachen wieder ausgezogen und Angelus seine Papiere ordentlich verstaut hatte, gingen sie beide zum Speisesaal, um ein letztes Mal mit den Beauforts gemeinsam das Dinner einzunehmen.

William konnte nicht glauben, wie schnell die letzten beiden Tage vergangen waren. Und es gab keinen Hinweis darauf, dass Angelus ihn mitnehmen würde. Angelus war ihm gegenüber auch an diesem Tag sehr reserviert gewesen. Vielleicht wollte er ihn gar nicht haben?

Traurig kniete William neben Angelus am Tisch und blickte bedrückt zu Boden. Er folgte dem Gespräch während des Dinners nicht, bis er etwas später eine streichelnde Hand in seinen Haaren spürte. Dies hatte Angelus nicht mehr getan, seit dem Zwischenfall auf der Baustelle. William musste mit sich kämpfen, nicht zu weinen.

Er hörte wie Angelus an Warren gerichtet fragte: „Wäre es möglich, dass wir beide uns nach dem Dinner noch etwas unterhalten? Es wäre mir sehr wichtig."

Warren hatte Angelus die letzten beiden Tage kaum eines Blickes gewürdigt und gab als Antwort nur knapp: „Meinetwegen."

Wenig später beugte sich Angelus zu William herab und sagte mit sanfter Stimme: „Ich möchte, dass du schon mal vor in mein Zimmer gehst und dort auf mich wartest."

„Ja, Sir", antwortete William artig und verließ den Speisesaal. Zu gern hätte er gehört, was Angelus zu Warren zu sagen hatte.

*****

Nervös saß William am Kaminfeuer und wartete auf Angelus’ Rückkehr. Es war nun schon eine ganze Stunde her, dass William allein zurück ins Zimmer kam, um hier auf ihn zu warten.

Er überlegte sich, wie er Angelus doch noch dazu bringen könnte, dass er ihn mitnehmen würde. Er nahm sich ganz fest vor ihn gleich bei der nächsten Gelegenheit um Sprecherlaubnis zu bitten und ihn direkt danach zu fragen. Zwar war dies gewiss kein gutes Benehmen für einen Sklaven, doch es war seine einzige letzte Hoffnung.

William schreckte hoch, als plötzlich die Tür zum Zimmer aufsprang und ein ziemlich erzürnter Angelus hereinstürmte. Mit Entsetzen beobachtete William, wie Angelus anfing sein Gepäck zu packen. Scheinbar wollte er schon jetzt abreisen!

William stand von seinem Platz auf und ging neben Angelus wieder auf die Knie, um ihn am Bein zu berühren, ganz so, wie er es gelernt hatte.

Angelus schenkte ihm keine Aufmerksamkeit, stattdessen packte er weiter sein restliches Gepäck zusammen. William wusste, dass er eigentlich solange warten sollte, bis Angelus auf ihn reagierte, doch er hatte Angst, das Angelus seine Berührung vielleicht nicht bemerkt hatte, oder dass er einfach gehen würde, ohne ihn vorher anzuhören, weshalb er erneut Angelus’ Bein berührte.

„Hab ich dir nicht beigebracht, dass du solange warten sollst, bis ich etwas zu dir sage?" fragte Angelus streng.

„Doch, Sir. Bitte verzeiht, doch ich fürchtete, dass Ihr mich nicht anhören wollt."

„Selbst wenn es so wäre, gäbe es nichts, was du dagegen tun könntest."

„Sir, ich bitte um Verzeihung."

Angelus nahm sein Gepäck vom Bett und trug es zur Tür. William sah ihm traurig nach. Wollte er tatsächlich gehen?

Erleichtert stellte William fest, dass Angelus das Gepäck nur vor der Tür abstellte und dann zurückging, wo er sich direkt vor William aufs Bett setzte.

„Nun, gibt es etwas, das du mir sagen möchtest?" fragte Angelus mit wieder etwas ruhigerer Stimme.

„Ja, Sir. Ich bitte um die Erlaubnis frei sprechen zu dürfen."

„Erlaubnis erteilt. Was möchtest du mir sagen?"

Dies war Williams Chance. Nun konnte er Angelus bitten.

„Sir, ich bitte Euch darum mich mitzunehmen. Ich verspreche Euch, dass ich Euch perfekt dienen werde. Ich werde alle Eure Regeln lernen und sie befolgen. Ich werde alles tun, was Ihr von mir verlangt. Bitte lasst mich nicht hier zurück. Ich flehe Euch an! Nehmt mich mit Euch. Bitte."

Angelus schloss die Augen und vergrub sein Gesicht in einer Hand. Was hatte dies zu bedeuten? War das ein gutes Zeichen oder ein schlechtes?

Schließlich blickte Angelus wieder auf. Er fasste William an die Wange und streichelte mit dem Daumen über seine scharfen Wangenknochen. Dann nahm er die Hand wieder zurück, atmete tief durch und sagte: „Das ist unmöglich. Ich kann dich nicht mit mir nehmen."

„Aber warum nicht?" fragte William verletzt, wobei er zum ersten Mal einen Satz an einen Herrn richtete ohne ihn mit „Sir" zu betiteln.

„Ich kann dich nicht gebrauchen", erwiderte Angelus tonlos und erhob sich sofort. Er floh regelrecht davon, griff sich sein Gepäck und ließ William allein im Zimmer.

William sah fassungslos auf die Tür. All seine Hoffnungen zerbrachen mit diesem einen Satz. Heiße Tränen rollten ungehindert über sein Gesicht. Er konnte es einfach nicht glauben. Warum wollte Angelus ihn nicht haben?

William kam sich unendlich wertlos und verloren vor. Der einzige Mensch, der ihm jemals etwas bedeutet hatte, wollte ihn nicht haben. Er konnte ihn nicht gebrauchen, hatte er gesagt. Scheinbar war er wirklich nur als Warrens Prügelknabe zu gebrauchen. Er war es nicht wert gewesen Angelus’ Sklave zu sein.

Die Türe öffnete sich wieder. William wischte sich rasch die Tränen aus dem Gesicht und ging in die korrekte Position. Vielleicht war Angelus doch noch zu ihm zurückgekehrt?

Es war Warren, der zu ihm trat, und an seinem Halsring die Leine wieder befestigte. William war egal was Warren mit ihm vorhatte. Er ließ sich von ihm ohne Widerstand zu Warrens Zimmer führen. Dort legte ihm Warren die Kette um seinen Knöchel an, welche am Fußende von Warrens Bett an der Wand befestigt war.

Dies war früher immer das Zeichen, dass er sich seine Strohmatte und die Decke unter dem Bett vorholen und sich hinlegen durfte, doch William bewegte sich nicht. Er saß nur auf dem Boden und starrte stumm vor sich hin. Warren schien dies egal zu sein. Er sagte nichts zu ihm, sondern ließ ihn allein im Zimmer zurück.

Als Warren zwei Stunden später kam, um sich in sein warmes Bett zu legen, saß William noch immer am selben Fleck, ohne sich bewegt zu haben.

Es war kalt, doch William war dies egal. Er zog nur seine Beine etwas näher an seinen Körper und umschloss sie mit seinen Armen, doch seine Decke holte er nicht unterm Bett hervor. Er wollte nichts weiter als vergessen. Er wollte Angelus vergessen und auch all die Dinge, die er ihm gezeigt hatte. Er wollte einfach aufhören zu denken, oder noch besser ganz aufhören zu existieren.

Die ganze Nacht saß er so da und versuchte zu vergessen. Er versuchte einfach zu verdrängen wer oder was er war und hoffte darauf, dass er am nächsten Morgen einfach nicht mehr da sein würde.

*****

Der Morgen brach herein und William saß noch immer am selben Fleck. Als Warren aufstand und nach ihm rief, erfüllte William seine Pflicht, als wäre es nie anders gewesen. Er dachte einfach nicht darüber nach, was er tat und nahm widerstandslos hin wie Warren mit ihm umging.

Er bemühte sich nicht es schneller hinter sich zu bringen, indem er sein gelerntes Wissen bei seiner Pflicht anwendete, sondern ließ es einfach über sich geschehen, als Warren seinen steifen Schaft gegen Williams Kehle stieß.

Warren befreite ihn an diesem Morgen nicht von seiner Fußkette. Dies war neu, doch es kümmerte William nicht sehr. So konnte er einfach weiter auf seinem Platz sitzen und vergessen.

Erst viele Stunden später kam Warren zurück, löste seine Kette von seinem Knöchel und führte William zu dem Bereich des Hauses, der für das Hauspersonal war. Dort brachte Warren ihn zum Abort, damit William seine Notdurft verrichten konnte. Danach führte er ihn wieder zurück auf das Zimmer.

Später am Nachmittag kam eines der Hausmädchen vorbei und brachte William eine kleine Schüssel gefüllt mit Reisbrei. William hatte keinen Hunger, weshalb er die Schüssel nicht anrührte.

Als Warren am späten Abend zurück ins Zimmer kam, musterte er William. Sein Blick fiel auf die volle Schüssel und er sagte: „Erwarte nicht, dass du etwas Besseres bekommst."

William ignorierte Warren vollkommen. Ihm war völlig egal was um ihn herum passierte.

*****

Der Freitag verlief auf ähnliche Weise. Am Morgen erfüllte William seine Pflicht und anschließend folgte das übliche Baderitual. Auch diesmal hatte William nicht die Absicht freiwillig in das beschmutzte Wasser zu steigen, was Warren wohl ahnte, da er ihn erneut dazu zwang.

Für den Rest des Tages blieb er mit der Kette an der Wand gefesselt. Mit der kleinen Ausnahme am Nachmittag, als Warren ihn zu den Dienstbotenräumen führte.

Er bekam jedoch keine neue Schüssel Reisbrei, da er die des Vortages noch nicht geleert hatte. Warren sagte ihm, dass er erst etwas anderes bekommen würde, wenn er diese Schüssel geleert hätte.

William starrte nur stumm auf den eingetrockneten Brei und verspürte nicht das geringste Verlangen danach etwas davon zu essen. Lieber wollte er verhungern.

*****

Es war Samstag. William wusste, das Henry Beaufort an manchen Samstagen das Haus verließ, um sich gesellschaftlichen Vergnügungen hinzugeben. Diese Gelegenheiten nutzte Warren oftmals, um sich mit seinen Freunden im Haus zu amüsieren. Manchmal blieb Mr. Beaufort zusammen mit seiner Frau sogar über das ganze Wochenende aus.

Und dies schien ein solches Wochenende zu sein. Denn schon sehr früh kamen Parker Abrahms und sein ständiger Kumpane Jonathan in Warrens Zimmer.

William verspürte zum ersten Mal seit Tagen wieder Angst. Bisher hatte er erfolgreich alle seine Gefühle verdrängen können, doch Parkers Gegenwart löste bei ihm immer Furcht aus.

Warren löste ihm die Kette von seinem Knöcheln und zog grob an der Leine, die noch immer an seinem Halsring befestigt war.

„Los, zeig uns was Angelus dir alles beigebracht hat", befahl Warren, während er ihn mit sich zur anderen Seite des Raumes zog, wo Parker und Jonathan gemütlich in Sesseln saßen. William wusste nicht, was Warren von ihm erwartete und ließ sich einfach mitziehen.

In der Mitte der Sitzgruppe ließ Warren die Leine los und so blieb William einfach dort stehen, während Warren es sich auf einem dritten Sessel bequem machte.

„Was ist nun?" fragte Warren erwartungsvoll.

William hielt seinen Blick fest auf den Boden gerichtet und versuchte Warren und seine Freunde einfach zu ignorieren. Er dachte kurz darüber nach sich ordnungsgemäß auf den Boden zu knien, doch er tat es nicht. Für ihn war Warren nicht mehr sein Herr. Er mochte ihn vielleicht besitzen, doch im Herzen gehörte er jemand anderem.

„Siehst du? Genau, was ich dir sagte. Dieser Angelus hat ihn dir nicht erzogen, sondern er hat ihn dir verdorben. Vorher war er wenigstens noch halbwegs zu gebrauchen", spottete Abrahms.

„Ich schätze, da hast du Recht. Ich war dumm zu glauben, dass dieser Angelus etwas Besonderes sei", erwiderte Warren, wobei William innerlich aufschrie. Angelus war etwas Besonderes!

„Keine Sorge, es gibt nichts, was man nicht mit ein paar ordentlichen Schlägen wieder geradebiegen könnte", meinte Parker zuversichtlich und trat an William heran.

William wich misstrauisch zurück. Er wehrte sich halbherzig dagegen, als Parker die Leine griff und ihn näher heranzog.

„Angelus hat dir bestimmt gezeigt, wie du dich zu verhalten hast, wenn ich dir den Befehl gebe, mir deinen hübschen Hintern zu präsentieren, nicht wahr?"

William erschauderte innerlich. Er wusste, was Parker damit meinte und er ahnte was dabei auf ihn zukommen würde.

„Los! Präsentier mir deinen Hintern! Wird’s bald?" herrschte er ihn an.

William kniff die Augen zu, doch den Befehl befolgte er nicht. Er wollte sich nicht freiwillig vor Abrahms bloßstellen.

Parker trat mit seinem Knie fest in Williams Bauch, worauf er stöhnend zusammenbrach und auf die Knie ging.

„Tu was ich dir sage, oder du wirst es bitter bereuen!" wiederholte Parker seinen Befehl.

Zögernd legte William Kopf und Schultern auf den Boden auf, führte seine beiden Hände zu seinen Pobacken und zog diese auseinander.

„Na bitte, es geht doch. Bleib so!" sagte Parker erfreut.

William hielt seine Augen fest verschlossen, um den drohenden Tränen Einhalt zu gebieten. Er versuchte einfach nicht daran zu denken, was um ihn herum passierte. Wenn er nicht daran dachte, war es vielleicht nicht ganz so schlimm.

Ein schnalzendes Geräusch war plötzlich zu hören und gleich darauf spürte William den Schmerz auf seinem Rücken. Parker ließ das bissige Leder einer Peitsche über seinen Rücken und über seine Kehrseite schnalzen, wobei er auch auf seine Hände schlug.

„Wage es nicht deine Hände wegzuziehen, oder dich zu bewegen!" warnte Abrahms bedrohlich.

William hielt seine beiden Backen mit aller Kraft fest. Er zuckte bei jedem Schlag zusammen, doch er schaffte es in der gewünschten Stellung zu bleiben.

Abrahms ließ die Peitsche auch über Williams empfindliche Haut an seinem Anus schnalzen und traf dabei auch seinen Hodensack, worauf William vor Schmerzen laut aufschrie. Dies schien Parker zu gefallen, denn er wiederholte es viele Male.

William schrie aus vollem Leibe, die Schläge wollten kein Ende nehmen. Erst nach einigen Minuten, was William wie eine Ewigkeit vorkam, stoppte Abrahms und sah sich sein Werk zufrieden an.

„Hübsch siehst du jetzt aus", kommentierte er.

„Was meint ihr? Soll ich ihm jetzt die nächste Lektion erteilen?" fragte Abrahms seine Freunde.

„Ja!" schrie Jonathan begeistert auf.

„Warren, was meinst du?" fragte Abrahms.

„Tu es", antwortete dieser.

William wusste genau was jetzt kommen würde, weshalb er nicht überrascht war, Abrahms steifen Schaft an seiner Öffnung zu spüren. Er versuchte einfach nicht daran zu denken und es zu ignorieren.

Ohne geringste Vorbereitung drängte Abrahms seinen Schaft in Williams Anus. William war kein bereitwilliger Partner dieser Sache, weshalb sich seine Muskeln schmerzhaft gegen diesen gewaltsamen Eingriff wehrten. Dennoch schaffte William es den schrecklichen Schmerz und Parker Abrahms aus seinem Bewusstsein zu drängen.

Parker konnte sich wegen der enormen Enge noch nicht schnell bewegen, sonst hätte er sich selbst verletzt. Er drückte sich selbst tiefer in William, beugte sich etwas nach vorne und sprach in lüsternem Ton zu William: „Hat Angelus dich auch so genommen? Hat es dir gefallen, wenn er es tat? Hast du für Angelus gestöhnt und geschrieen? Warst du ihm die willige Hure, die er wollte?"

Abrahms’ Worte hallten in seinem Kopf. In ihm begann sich alles gegen Abrahms und diese Worte zu sträuben. Er wollte all diese schrecklichen und widerlichen Dinge nicht mit Angelus in Verbindung bringen. Er wollte sich nicht daran erinnern, wie Angelus ihn genommen hatte. Nicht jetzt! Nicht, während Parker tief in ihm vergraben war und sich an seinem Leid erfreute.

William ließ seine Pobacken los und entzog sich mit einem schnellen Ruck von Parkers steifem Schaft. Er drehte sich herum und stieß mit seinen beiden Beinen gegen Parkers Körper, sodass dieser rücklings zu Boden prallte. Er sprang vom Boden auf und flüchtete in eine Ecke des Raumes. Dies ging alles so schnell, dass ihn niemand aufhalten konnte.

„Du verfluchter Mistkerl!" schrie Parker und sprang vom Boden auf. William wusste, dass es keinen Ausweg für ihn gab, doch das war ihm egal. Zumindest hatte er versucht sich zu wehren.

Warren und Parker kamen beide bedrohlich näher. William wollte sich nie wieder freiwillig beugen. Nicht Warren und noch weniger Parker Abrahms. Nie wieder.

Er versuchte sich zu wehren, als beide auf ihn einschlugen, doch er war geschwächt, da er seit zwei Tagen nichts zu Essen und zu Trinken bekommen hatte. Es war ihnen ein Leichtes ihn mit festen Schlägen und Tritten zu überwältigen und seine Hände auf dem Rücken zu fesseln.

Sie schafften ihn hinunter in den Weinkeller, wo sie ihn quer über ein großes Weinfass festbanden.

William schrie laut auf, als der erste Schlag der Peitsche seinen Rücken traf.

 

*****

 

 

Teil 13 – Hell on Earth

William hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Es waren vermutlich nur wenige Stunden, die er nun hier unten im Keller war, doch ihm kam es vor, als wäre es schon eine ganze Woche.

Parker hatte unaufhörlich auf ihn eingeschlagen und als er zu erschöpft für weitere Schläge war, überließ er es Warren weiter auf William einzuschlagen. Williams Stimme war bereits heiser von den vielen Schreien.

Jedes Mal, wenn William durch all die Schmerzen das Bewusstsein verloren hatte, holten sie ihn mit einem Eimer kalten Wasser wieder zurück.

Dadurch, dass Williams Körper über das große Fass ausgestreckt dalag, hatte Parker direkten Zugriff auf Williams Kehrseite, weshalb er ihn später auf gewaltsame Weise von hinten nahm.

William weinte bitterlich, als Parker Abrahms sich erbarmungslos in ihm vergrub und ihm Angelus’ Namen zusammen mit vielen schmutzigen Wörtern ins Ohr flüsterte.

Nachdem Parker endlich von ihm abließ, zwang er William sein erschlafftes Glied mit der Zunge zu säubern. William wehrte sich erst dagegen, doch ein paar kräftige Schläge auf seinen wunden Rücken brachten ihn dazu zu gehorchen.

Selbiges Spiel wiederholte sich anschließend, als Warren sich hinter ihm aufstellte und ihn gewaltsam nahm. Es war nicht mehr so schmerzhaft, wie bei Abrahms, da sein Anus nun gut geschmiert war, doch die Demütigung war die gleiche.

Auch Warrens Glied musste er anschließend mit der Zunge sauberlecken. Es war vermutlich ein Glück, dass William nichts im Magen hatte, denn sonst hätte er sich direkt über Warrens Schoß übergeben.

Warren bot auch Jonathan an sich an William zu vergnügen, doch dieser lehnte dankend ab. Jonathan erfreute sich mehr am Zusehen, als selbst aktiv zu werden, wofür William dankbar war.

Sie ließen William anschließend allein im Keller zurück. Nackt, über dem Fass gefesselt und mit einem wunden Rücken. Sperma lief aus seiner geweiteten Öffnung heraus und rann kalt über seine Schenkel. Wenigstens brannten die vielen Striemen über seinem Rücken so sehr, dass er die bittere Kälte nicht so sehr spürte.

Unter Tränen schlief William irgendwann erschöpft ein.

*****

William wurde durch einen unsagbaren Schmerz geweckt. Er schrie aus vollem Halse und versuchte seine Hüfte von dem Schmerz wegzubewegen. Doch es hörte nicht auf. Der Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft und jetzt erst wurde ihm klar, was diesen Schmerz auslöste.

Warren drückte ein langes Brandeisen gegen seine linke Hüfte. Als er es endlich wieder zurückzog, betrachtete er zufrieden sein Werk. Er hatte William wie ein Stück Vieh markiert.

„Du gehörst mir allein!" betonte Warren, was William jedoch nur wage realisierte, da er kurz davor war das Bewusstsein zu verlieren.

Parker und Waren banden ihn von dem Fass los und Warren zog ihn an der Leine wieder nach oben. William war zu schwach sich auf seinen Beinen zu halten, weshalb er schließlich auf allen Vieren nach oben kroch. Gelegentlich verpasste Parker ihm einen kräftigen Tritt mit dem Fuß, damit er schneller kroch.

Oben sah William ein paar der Hausmädchen, die ihn schockiert anstarrten.

„Habt ihr nichts zu tun? Verschwindet!!" herrschte Warren die Mädchen an, worauf diese sofort das Weite suchten.

William wurde wieder zurück in Warrens Zimmer geführt. Dort legte ihm Warren wieder die Kette an. William legte sich erschöpft auf den blanken Boden, doch er durfte nicht lange liegen bleiben.

Abrahms zerrte ihn hoch und zwang ihn mit dem Oberkörper über das Bett. Er fesselte William die Hände fest auf dem Rücken zusammen, was wegen der zahlreichen Wunden sehr schmerzhaft war.

Dann presste Abrahms seinen steifen Schaft erneut in Williams wunde Öffnung. Trotz der Schmerzen und der Demütigung, gab William keinen Ton von sich. Er ließ es einfach stumm über sich ergehen.

„Wird dir das nie zu langweilig?" fragte Warren seinen Freund.

„Nein, das könnte ich ewig weitermachen", erwiderte Abrahms lachend, während er weiter in Williams Körper stieß.

Und so geschah es dann auch. Das gesamte Wochenende über vertrieb sich Parker Abrahms seine Zeit damit William zu quälen und ihn zu misshandeln. Zwischendrin nahm auch Warren die Gelegenheit wahr und zwang William ihn mit dem Mund zu befriedigen.

Erst als es Sonntagabend dunkel wurde, ließen sie von ihm ab. William lag regungslos auf den Boden und starrte in die Leere. Sein Kampfgeist war gebrochen und er wollte nur noch sterben.

Er war allein im Raum. Jonathan und Abrahms waren endlich gegangen und Warren war gerade im Speisesaal, um das abendliche Dinner mit seinen Eltern einzunehmen.

Plötzlich öffnete sich leise die Türe. William war es egal wer gekommen war, weshalb er nicht aufsah, doch dann sah er zwei zierliche Beine in seinem Blickwinkel stehen und er blickte doch hoch.

Es war Buffy, die ihn besorgt ansah. Sie beugte sich zu ihm herab, griff vorsichtig unter seinen Kopf und hielt ihm eine Flasche an den Mund. William wehrte sich dagegen etwas zu trinken, indem er sein Gesicht zur Seite legte.

„Will, bitte, du musst wenigstens etwas trinken", flüsterte sie ihm zu.

„Nein", erwiderte er mit gebrochener Stimme.

„Verdammt William! Ich riskier Kopf und Kragen für dich und du wehrst dich auch noch dagegen!" schimpfte sie leise auf.

„Ich will nicht mehr. Lass mich allein." Williams Stimme war heiser von all den Schreien.

„Bitte. Angelus würde nicht wollen, dass du aufgibst."

William lachte bitter auf und fragte: „Was weißt du schon von Angelus?"

„Ich weiß, dass er versucht hat dich von Warren abzukaufen."

Jetzt wurde William hellhörig. „Was?"

„Mittwochabend im Kaminzimmer. Ich war dort, weil ich den Brandy serviert habe. Angelus bot Warren eine sehr hohe Summe für dich an, doch Warren lehnte ab. Die beiden begannen sogar zu streiten, deshalb verließ Angelus auch so plötzlich das Haus."

„Ist das wirklich wahr?"

„Ja, natürlich! Weshalb sollte ich dich anlügen? Trinkst du nun, oder nicht?"

William gingen tausend Gedanken auf zugleich durch den Kopf. Er versuchte sich an den Abend zurückzuerinnern, an dem Angelus abgereist war. Wenn er versucht hatte ihn abzukaufen, dann wollte er ihn doch. Warum sonst hätte er eine hohe Summe für ihn bezahlen wollen? Vielleicht hatte er dann doch etwas für ihn empfunden? Wenigstens soviel, dass er ihn aus dieser Hölle befreien wollte.

„Will", drängte Buffy erneut, worauf William endlich von der Flasche trank. Er war sehr durstig und leerte die ganze Flasche in großen Zügen.

„Danke", sagte er schwach.

„Schon gut. Wenn ich kann, dann komme ich wieder und bring dir noch mal etwas. Doch jetzt muss ich gehen, bevor Warren kommt."

„Nein, das meinte ich nicht. Danke, dass du mir davon erzählt hast."

„Schon OK. Ruh dich aus. Hier hast du noch was zu Essen, aber pass auf, dass er dich nicht dabei erwischt", meinte Buffy und drückte ihm ein kleines Stück Brot in die Hand. Dann verschwand sie rasch aus dem Zimmer.

Sorgfältig kaute William das Brot und aß es bis auf den letzten Krümel. Diese eine Nachricht, die Buffy ihm gebracht hatte, gab ihm neue Kraft. Er wusste, was er nun tun wollte. Er hatte ein neues Ziel vor Augen und dazu würde er viel weitere Kraft benötigen.

Mühevoll holte er die Strohmatte und die dünne Decke unter Warrens Bett hervor und wickelte sich vorsichtig mit der Decke ein. Sein Rücken schmerzte bei der Berührung. Er suchte nach einer einigermaßen bequemen Lage und versuchte etwas Erholung im Schlaf zu finden. Es dauerte nicht lange, bis William mit einem glücklichen Gedanken einschlief.

Angelus wollte ihn kaufen.

*****

Die nächsten beiden Tage erholte sich William langsam von all den Torturen. Zum Glück hatte Warren am Montag nicht auf das Baderitual bestanden, sondern ihn auf seinem Platz auf der Strohmatte liegen lassen.

Buffy hatte jede Gelegenheit genutzt, William etwas Nahrhaftes zu essen und Wasser zum trinken zu bringen. William aß und trank jeden Bissen, den er bekam. Er aß auch den Reisbrei, den Warren ihm einmal am Tag bringen ließ, denn er wollte schnell wieder zu Kräften kommen.

William wusste, dass Warren sich jeden Dienstagabend mit seinen Freunden in der Stadt traf und hoffte darauf, dass er dies auch an diesem Dienstag tun würde.

Er war sich sicher, dass es so war, als sich Buffy am Abend zu ihm schlich, um ihm erneut etwas Nahrung zu bringen.

Anstatt die Nahrung von ihr anzunehmen, redete er sofort auf sie ein: „Buffy, dort drüben in der obersten Schublade ist der Schlüssel für meine Kette. Geh und hol ihn!"

„Bist du verrückt? Was hast du vor?"

„Ich werde von hier verschwinden."

„Wenn sie dich erwischen, bist du tot!"

„Das ist mir egal. So will ich nicht mehr leben. Lieber sterbe ich, als dass ich Warrens widerlichen Schwanz noch einmal in den Mund nehme."

Buffy blickte ihm erschrocken an. Sie wusste zwar, was Warren von William verlangte, doch es so deutlich zu hören war doch ein Schock für sie.

„Bitte Buffy! Ich bitte dich nur mir den Schlüssel zu holen. Niemand wird erfahren, dass du es warst. Bitte!"

Endlich ging Buffy zur Kommode, auf die William gedeutet hatte und holte von dort den Schlüssel zu Williams Kette.

„Was hast du vor, wenn du es schaffst davonzukommen?" fragte Buffy, als sie ihm den Schlüssel übergab.

Rasch öffnete William das Eisen an seinem Knöchel und antwortete beiläufig: „Ich weiß noch nicht."

„Wirst du zu ihm gehen? Zu Angelus?"

„Ich werde es versuchen, ja", antwortete William ehrlich, während er an Warrens Kleiderschrank trat, um sich von dort eine schlichte Hose, ein dunkles Hemd und einen langen dunkelgrauen Mantel zu nehmen.

„Du bist verrückt. Er wird dich ausliefern. Einen entflohenen Sklaven nimmt niemand auf. Auch nicht Angelus."

„Mag sein", erwiderte er desinteressiert, während er sich die Sachen anzog, das Essen von Buffy in die Taschen schob und dann eines der Fenster öffnete, um dort hinauszusteigen.

„Will!" hielt Buffy ihn auf, bevor er aus dem Fenster krabbeln konnte. William blickte zu ihr zurück und sah sie fragend an. „Viel Glück" wünschte sie ihm.

„Danke", erwiderte William und lächelte ihr zum Abschied zu.

William kletterte über die Außenwand nach unten. Als er auf dem Boden ankam, blickte er noch einmal nach oben, wo er Buffy im Fenster stehen sehen konnte. Sie winkte ihm zu. Er erwiderte den Gruß und verschwand dann im Dunkel der Nacht.

*****

Abseits der Straße schlich sich William durch Wälder und Felder zur Stadt. Sein Ziel war es Angelus zu finden, doch dazu musste er erst noch herausfinden, wo dieser wohnte.

Sein erster Gedanke war es, zu Doyle zu gehen und diesen zu fragen, doch aus irgendeinem Grund vertraute er diesem Mann nicht. Zu irgendwelchen Kunden zu gehen wäre glatter Selbstmord gewesen. Doch dann erinnerte er sich an den einen Laden, wo Angelus die Ledermanschetten für ihn gekauft hatte.

William wusste nicht genau weshalb, doch sein Gefühl sagte ihm, dass er es dort versuchen sollte.

Sich während der Nacht unbemerkt durch die dunklen Straßen Londons zu schleichen, war nicht sehr schwer. Doch er bereute es sehr, dass er sich aus Warrens Garderobe keine Schuhe gestohlen hatte. Der Boden war nasskalt und die Kälte breitete sich durch seinen ganzen Körper aus.

Er brauchte die halbe Nacht, bis er den kleinen Laden endlich wieder fand. Warren hatte sein Fehlen vermutlich bereits entdeckt und bald würden viele Männer nach ihm suchen. Er musste sich irgendwo ein sicheres Versteck suchen. Solange, bis der Laden am nächsten Morgen aufmachen würde.

Zwei Häuser weiter führte der Weg zu einer kleinen Sackgasse. Dort waren viele große Transportkisten gestapelt. William kroch hinter die Kisten in die hinterste Ecke und versteckte sich zum nächsten Morgen.

*****

Als William erwachte, war es bereits heller Tag. Ohne es zu wollen, war er in seinem Versteck eingeschlafen. Vorsichtig kroch er hinter den Kisten hervor und als die Luft rein war, schlich er sich aus der Sackgasse vor zur Hauptstraße.

Dort herrschte bereits reger Verkehr. Viele Leute waren auf den Gehwegen unterwegs und einige Kutschen fuhren die Straße entlang. William lugte hinüber zu dem Laden und erkannte, dass dieser bereits geöffnet hatte. Er krempelte den Kragen des Mantels höher, damit man seinen Halsring nicht sehen konnte, und eilte rasch die Straße entlang zur Ladentür.

Er war erleichtert, als er dort sicher ankam. Die Ladenglocke bimmelte und Lorne rief aus dem Nebenzimmer, dass er gleich kommen werde.

William blieb in der Nähe der Ladentür, damit er fliehen konnte, falls es nötig sein sollte. Als Lorne aus dem Hinterzimmer nach vorne trat und William stehen sah, fragte er: „Du? Was um Himmels Willen tust du hier? Angel ist doch schon längst zurück… Ach du meine Güte. Du bist der, den sie suchen, nicht wahr?"

William wusste nicht, ob er Lorne nun vertrauen konnte, oder nicht, weshalb er noch immer fluchtbereit an der Tür stand.

„Ach herrje. Na dann komm endlich rein und sieh zu, dass du von der Ladentür wegkommst, wenn dich hier jemand erkennt, bekommen wir großen Ärger."

Nervös blickte William sich um. Lorne hatte Recht. Er stand direkt in der Tür, welche komplett aus Glas war und durch die jeder ihn sehen konnte.

„Komm schon. Ich tu dir nichts. Angel würde mir das sonst nie verzeihen."

Es war dieser Name, den Lorne verwendete, der William dazu brachte sich endlich von der Tür wegzubewegen. Lorne ging auf ihn zu, legte ihm seinen Arm über die Schulter und versuchte ihn ins Hinterzimmer zu schieben. Doch William tat diese Berührung weh, weshalb er zischend auswich.

„Bist du verletzt? Hat er dir etwas angetan?"

„Das war nicht Angelus", erwiderte William verteidigend.

„Natürlich nicht! Ich meinte diesen kleinen Bastard, der dich nicht hergeben wollte. Angel hat mir doch alles erzählt. Er war Mittwochnacht bei mir, weil er eine Übernachtungsgelegenheit brauchte. Komm mit nach hinten, dort seh’ ich mir deinen Rücken an. Und danach überlegen wir, was wir mit dir machen."

Etwas beruhigt, ließ sich William in das Hinterzimmer führen und obwohl hier noch immer all die seltsamen und schrecklich aussehenden Dinge zum Verkauf ausgestellt waren, hatte er diesmal keine Angst. Lorne schob ihn sanft auf das kleine Podest, wo William sich hinsetzte.

„Lass mich mal sehen", kommentiere Lorne, während er ihm den Mantel und das Hemd von den Schultern schob.

„Himmel, was hat der Bengel nur mit dir gemacht", stöhnte Lorne, als er Williams Blutverkrusteten Rücken erblickte.

Die Ladentür bimmelte erneut und kündigte einen Kunden an. „Bleib hier und verhalte dich ruhig", flüsterte Lorne ihm zu, bevor er rasch nach vorne zur Theke ging.

„Ah, was beehrt mich die Freude deines Besuchs, meine Liebe?" hörte William Lorne eine Kundin begrüßen.

„Hallo Lorne, tut mir leid ich bin in Eile. Ich brauch dringend ein neues Halsband für…" William starrte erschrocken zur Tür, wo eine Dame gerade das Hinterzimmer betreten wollte.

„Halt, nicht!" hörte er Lorne noch rufen, doch es war bereits zu spät. Die Dame hatte ihn bereits entdeckt.

William stand von seinem Sitzplatz auf und wich ängstlich zurück. Er war schon kurz davor die Frau zu überrumpeln und davon zu stürmen, als er eine weitere Person neben ihr erblickte. Es war ein Sklave, den William schon einmal gesehen hatte.

„Andrew, war dies nicht der Junge, den Angel im Wild Rose bei sich hatte?"

„Ja, Madam", antwortete Andrew, der Sklave, mit dem Angelus eine Vorführung am Kreuz durchgeführt hatte.

William war aufgefallen, dass diese Frau Angelus ebenfalls mit Angel betitelt hatte. Vielleicht war auch sie eine engere Freundin von ihm?

„Lorne, was hat das hier zu bedeuten?" fragte Mrs. Rosenberg, an deren Name sich William endlich erinnerte.

Lorne schob sich seufzend durch die Tür, vorbei an den Beiden, die noch immer dort standen, und trat mit einer kleinen Dose in der Hand zu William. „Kannst du dir das nicht denken?" fragte Lorne, während er William sanft umdrehte und damit begann eine Salbe auf Williams Wunden aufzutragen.

„Oh mein Gott, wer hat ihn denn so schlimm zugerichtet?"

„Na da fragst du noch?"

Erst jetzt schien Mrs. Rosenberg zu begreifen, was eigentlich vor sich ging und aufgeregt fing sie an: „Wir müssen ihn aus der Stadt schaffen! Am besten rauf nach Schottland, dort findet man ihn nicht so leicht. Ich werde Xander sagen, dass er ihn hinfahren soll."

Sie und Andrew betraten schließlich den Raum und musterten besorgt Williams Rücken.

„Willow, Xander kann Angel nicht leiden. Ich glaube kaum, dass er uns helfen wird", erwiderte Lorne zweifelnd.

William verstand kaum was sich gerade abspielte. Anscheinend wollten diese Leute ihm wirklich helfen.

„Er wird. Wenn ich es ihm sage, wird er es tun. Er schuldet mir noch einen Gefallen. Ich werde ihm sagen, dass er ihn rauf nach Schottland bringen soll."

„Ich will nicht nach Schottland!" lenkte William ein.

„Wohin willst du dann?" fragte Willow.

William zögerte einen Moment und antwortete dann: „Ich will zu Angelus."

Überrascht sahen Willow, Andrew und Lorne ihn an. „Hast du eine Ahnung, wie weit das ist?" fragte Lorne.

„Nein. Deshalb bin ich ja hier."

„Das ist vollkommen verrückt!" erklärte Lorne und ging aufgeregt im Raum hin und her.

„Ist es nicht! Er kann es schaffen. Es ist nicht viel weiter, als rauf bis nach Schottland", meinte Willow.

„Sicher! Nur dass ein ganzes Meer dazwischen liegt! Du kannst ihn vielleicht bis zur Küste schaffen, doch wie bringst du ihn auf die Insel? Ach und nur nebenbei bemerkt, Galway liegt genau am anderen Ende von Irland."

„Galway?" fragte William. War dies der Ort, an dem Angelus wohnte?

„Ja, mein Kleiner. Angel ist Ire. Er lebt auf einer Insel namens Irland, in einem Ort, der Galway heißt, etwa tausend Meilen von hier entfernt."

„Ach Unsinn. So weit ist es nicht", verneinte Willow.

„Warst du schon mal dort?" fragte Lorne.

„Nein, aber ich bin sicher es ist machbar."

„Gewiss ist es das. Für dich und für mich vielleicht, aber nie und nimmer für einen entflohenen Sklaven!"

„Ich werde es versuchen", sagte William entschlossen.

„Und ich werde dir helfen!" erklärte Willow feierlich.

„Ihr seid beide verrückt", erwiderte Lorne zweifelnd. „Und ich bin es wohl auch, denn ich werde auch helfen."

*****

 

 

Teil 14 - Freedom

Lorne schloss seinen Laden frühzeitig ab. Vor dem Laden wartete Willows Kutsche, mit der sie aus der Stadt fahren konnten. Willow ging voran und betrat als erste die Kutsche. William wurde rasch von Lorne voran geschoben. Als William in die Kutsche stieg, war sein erster Impuls auf dem Boden platz zu nehmen, wie er es bei Angelus immer getan hatte. Etwas unsicher blieb er deshalb einfach stehen.

Lorne setzte sich bereits schräg gegenüber von Willow auf den Sitz und gleich darauf betrat Andrew den Kutschraum, um sich dicht neben Willow auf den Boden zu setzen. Lorne griff nach Williams Arm und zog ihn neben sich auf den Sitzplatz.

William zischte auf, als sein geschundener Körper den Sitz berührte. Nur ganz vorsichtig lehnte er sich weiter zurück in das Polster, um sein Gesicht vor ungebetenen Einblicken zu verbergen.

Während der Fahrt blickte er nachdenklich auf Andrew, welcher neben Willow einen zufriedenen Eindruck machte. Willows Hand war in Andrews Haaren und ihre Finger spielten mit seinen Locken. Dies erinnerte ihn sehr stark an Angelus, welcher dasselbe bei ihm immer gemacht hatte.

Er fragte sich, ob es wirklich klug war nach Angelus zu suchen. War dies wirklich das, was er wollte? Wollte er zu Füßen eines anderen Mannes knien und ihm dienen? Sollte er nicht doch in Schottland sein Glück versuchen? Doch was dann? Was sollte er dort tun?

Er hatte sein ganzes Leben nie auf eigenen Beinen gestanden. Er war seit seiner Geburt ein Sklave. Er wusste nicht was Freiheit bedeutete. Doch er hatte für einen kurzen Augenblick erleben dürfen, was es bedeutete Sklave von Angelus zu sein. Niemals hatte er sich freier gefühlt, als in dessen Gegenwart.

Die Kutsche hielt vor einem kleinen Landhaus abseits der großen Stadt. Es war ein hübsch angelegtes Anwesen mit einem großen, liebevoll angelegten Garten. William wurde ins Haus und anschließend in ein gemütliches Kaminzimmer geführt. Willow orderte ihren Dienstboten an sogleich etwas für William zu essen und zu trinken zu holen.

Nachdem William sich satt essen konnte, bat Willow ihn ihr zu folgen. Sie führte ihn in ihre privaten Gemächer, wo sie aus einem Kleiderschrank ein paar bessere Sachen für ihn aussuchte. William erfuhr, dass Willows Ehemann vor einigen Jahren gestorben war und dies ein paar übrig gebliebene Kleidungsstücke von ihm waren.

Es war sicherer die gestohlenen Sachen abzulegen, da man ihn so sonst leichter identifizieren konnte.

William war es mittlerweile gewohnt in Gegenwart anderer Menschen nackt zu sein, weshalb er sich ohne große Umschweife in Willows Gegenwart seiner gestohlenen Kleider entledigte. Willow hielt den Atem an, als sie dabei das ganze Ausmaß von Williams Wunden sah.

„Wir müssen den Ring von deinem Hals loswerden", sagte sie nüchtern, anstatt Williams Wunden zu erwähnen.

William griff sich sofort an den Hals. Er trug einen solchen Ring seit er denken konnte. Was würde es für ein Gefühl sein, wenn er nicht mehr da wäre?

William zog sich die Sachen an, die Willow ihm gab. Es war eine schwarze Hose, die ihm erstaunlich gut passte, ein blaues Hemd und eine dunkle Weste. Dazu reichte Willow ihm noch einen langen schwarzen Mantel aus warmem Stoff, der ihm wirklich gut stand.

„Wunderbar, jetzt siehst du aus wie ein richtiger Gentlemen", stellte Willow zufrieden fest und schob William vor einen großen Spiegel.

William starrte in sein Spiegelbild und erkannte sich selbst kaum wieder. Nur der eiserne Ring an seinem Hals erinnerte noch daran, dass er eigentlich ein Sklave war.

„Warum tun Sie das alles für mich?" fragte er Willow.

Willow überlegte einen Augenblick und antwortete dann: „Ich tu es wegen Angel. Im Wild Rose hab ich mich mit ihm über dich unterhalten. Du hast das nicht mitbekommen, weil du in seinen Armen geschlafen hast. Er hat mir versucht zu erzählen, dass du nichts besonders für ihn bist und er dich nur als Leihgabe bei sich hat, doch ich konnte es ihm deutlich ansehen, dass dies nur die halbe Wahrheit war. Es war die Art wie er dich angesehen hatte und dich schützend im Arm hielt. Dies habe ich bisher nur einmal bei ihm gesehen und das war bei Lindsey. Weißt du wer Lindsey war?"

„Das war sein früherer Sklave."

„Ja, das war er. Lindsey bedeutete ihm alles auf dieser Welt. Als Lindsey starb, hätte es ihn beinahe umgebracht. Angel ist mein Freund. Er hat mir schon in vielen Situationen geholfen und daher ist es nur recht, wenn ich ihm auf diese Weise einen Gefallen erwidere. Ich bin sicher er würde es wollen, dass wir dir helfen. Außerdem glaube ich, dass du es auch verdient hast, dass wir dir helfen. Du scheinst ein netter Kerl zu sein und die Tatsache, dass du zu ihm willst, anstatt in die Freiheit zu flüchten, zeigt mir, dass du es wert bist. "

„Ich danke Ihnen…, Madam", bedankte sich William aufrichtig.

*****

Williams Kopf ruhte auf einer Werkbank, nahe an einem eisernem Amboss. Lorne platzierte seinen Halsreif so, dass der Verschluss auf dem Amboss auflag, damit er mit einem Hammer und einem Meisel den Verschluss aufschlagen konnte.

„Halt dir die Ohren zu, jetzt wird es gleich laut werden", warnte Lorne.

William tat, wie ihm geraten und hielt sich die Ohren zu. Lorne holte aus und schlug auf das Eisen. Es brauchte mehrere Schläge, bis der Verschluss endlich aufsprang und William von dem klobigen Eisenring befreit war.

Als sich William erhob, fasste er sich mit beiden Händen an seinen Hals, wobei er zum ersten Mal keinen Ring, sondern nur seine eigene Haut spüren konnte und es war ein ungewohntes Gefühl.

„Und? Seid ihr soweit?" hörte William die Stimme von Willow, die gerade in der Scheune erschien, um nach ihnen zu sehen. Dicht gefolgt von Andrew, der noch immer in einfache Sachen gekleidet war.

„Ja, das scheußliche Teil ist endlich weg", berichtete Lorne zufrieden.

„Wir müssen den Ring verstecken", sagte Willow und wandte sich sofort an ihren Sklaven: „Andrew, sorg dafür, dass niemand diesen Ring jemals finden wird."

„Ja, Madam", erwiderte dieser und ließ sich von Lorne den geöffneten Halsreif geben. William blickte ihm mit einem seltsamen Gefühl nach, als Andrew aus der Scheune verschwand.

Willow trat näher an William heran und begutachtete seinen Hals genauer. „Das müssen wir irgendwie abdecken. Man sieht, dass du lange Zeit einen Ring um den Hals hast."

William blickte ihr nur ratlos entgegen, während Lorne ein großes rotes Taschentuch aus einer seiner Taschen zog und dies mit einem siegessicheren Lächeln um Williams Hals band. Auf diese Weise sah er aus wie ein Cowboy aus dem wilden Westen.

„Nicht grad der letzte Schrei, doch ich denke es erfüllt seinen Zweck", kommentierte Willow zufrieden.

Plötzlich öffnete sich das Tor zur Scheune und eines von Willows Dienstmädchen kam aufgeregt hereingestürmt.

„Madam, draußen sind Männer, die Sie sprechen wollen. Sie sagen, sie suchen die ganze Gegend nach einem entflohenen Sklaven ab und würde sich hier gern etwas genauer umsehen."

„Oh mein Gott!" war Willows erste Reaktion. William zuckte erschrocken zusammen und war schon fast dabei das Weite zu suchen.

„Melissa, los schnell, zeig den Beiden wie sie von hinten über den Dienstboteneingang ins Haus gelangen. Führe unseren Gast in meine Privatgemächer und verstecke ihn dort. Lorne, du gehst ins Kaminzimmer und tust so, als ob du auf mich warten würdest. Ich werde inzwischen raus zu diesen Männern gehen."

William und Lorne verließen die Scheune über einen zweiten Ausgang, der zur Rückseite des Anwesens führte, während Willow vorne raus zu den Männern ging. Das Dienstmädchen führte sie über den Dienstboteneingang zurück ins Haus und brachte William von dort aus direkt in Willows Gemächer.

Melissa betätigte einen geheimen Hebel, der unter dem großen Himmelbett versteckt lag. Daraufhin öffnete sich rechts vom Bett eine versteckte Tür, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen war. Sie winkte William aufgeregt heran, damit er sich dort verstecken konnte.

William schlüpfte durch die enge Luke in einen geheimen Raum. Dieser war nicht sehr groß und erinnerte ihn sehr stark an das Hinterzimmer aus Lornes Laden. Willow hatte sich hier ein geheimes Spielzimmer eingerichtet, welches die verschiedensten Arten von Geräten bereithielt.

Ein mannsgroßes Kreuz war an der einen Seite des Raumes und eine kleine Ansammlung von Peitschen, Paddeln, Ledermanschetten und weiteren seltsamen Dingen hing an der gegenüberliegenden Wand. In der Mitte stand ein einfaches Bett, das recht gemütlich wirkte.

William schreckte auf, als sich hinter ihm die Türe wieder schloss. Er fühlte sich hier nicht besonders wohl. Vor allem nicht, da er wusste, dass draußen Männer waren, die nach ihm suchten. Er setzte sich auf das Bett und wartete ab, was als nächstes passieren würde.

Ein paar Minuten später konnte er Stimmen von nebenan hören. Er lauschte genauer und hörte Willow, die sich brüskiert beschwerte weshalb man sogar ihre privaten Gemächer durchsuchen wollte. Der Mann entschuldigte sich daraufhin bei ihr und verließ ihr Schlafzimmer recht rasch.

Danach wurde es still im Haus. William war sehr müde und das Bett unter ihm machte einen einladenden Eindruck, weshalb er sich schließlich hinlegte und schon wenige Augenblicke später einschlief.

*****

„Spike, wach auf", hörte William eine männliche Stimme und glaubte im ersten Moment es sei Warren, der nach ihm rief, weshalb er ruckartig vom Bett aufschreckte.

Es war Lorne gewesen, der versucht hatte ihn zu wecken und der nun, durch Williams schnelle Bewegung zurückwich. „Ganz ruhig, ich bin’s nur", beruhigte er ihn.

„Mein Name ist William", berichtigte er als erstes, nachdem er sich beruhigt hatte.

„Tut mir leid. Die Männer, die dich suchten, nannten dich so, darum dachte ich das wäre dein Name."

„Warren nannte mich so", erwiderte William abfällig.

„Ah, verstehe. Na dann, William, du musst aufstehen. Es ist schon dunkel. Xander ist bereits hier. Er wird dich mit seinem Pferdewagen mitnehmen. Willow klärt ihn gerade über alles auf."

William fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken mit einem fremden Mann mitzufahren. Noch dazu, da Lorne zuvor erwähnt hatte, dass dieser Angelus nicht leiden konnte.

„Kann ich diesem Mann trauen?" fragte er Lorne, bevor er ihm aus dem Raum folgte.

„Wem, Xander? Keine Sorge, Willow macht ihm die Hölle heiß, wenn er dir nicht hilft. Er ist zwar nicht der netteste Kerl, doch du kannst ihm vertrauen. Er hält nicht viel von der Sklaverei und würde jedem Flüchtling helfen. Er hat nur etwas gegen Angel, weil er nicht verstehen kann, wie sich ein Mann einen Lustsklaven halten kann. Er weiß nicht, wie Angel wirklich mit seinem Jungen umgegangen ist und wollte es auch nie wissen, das ist alles. Also mach dir keine Sorgen."

Dadurch ein wenig beruhigt, folgte William Lorne nach unten ins Kaminzimmer, wo Willow und ein anderer Mann vorm Kamin standen und sich unterhielten. Als William das Zimmer betrat, verstummten die Beiden augenblicklich und schauten ihn an, was ihn ein wenig nervös machte.

Willow kam auf ihn zu und begann zu erklären: „William, das hier ist Xander. Er wird dich an die Küste bringen. Von dort aus musst du dir eine Möglichkeit suchen, wie du rüber nach Irland kommst. Ab dort bist du dann auf dich allein gestellt. Ich gebe dir noch eine Karte, auf der wir den Weg zu Angels Dorf eingezeichnet haben und die Adresse zu seinem Haus steht hier." Willow deutete mit dem Finger auf die Karte, wo Angels Zuhause eingezeichnet war. „Hier hast du etwas Geld. Es ist nicht viel, aber es sollte reichen damit du dir unterwegs etwas zu Essen kaufen kannst und um die Überfahrt zu bezahlen."

„Danke, Madam."

„Schon gut. Grüße Angel von mir und sieh zu, dass du dich nicht erwischen lässt. Ich wünsche dir alles Gute", verabschiedete sich Willow freundlich.

„Ich werd’s versuchen", erwiderte er mit einem leichten Grinsen.

Lorne trat zu ihm und gab ihm zum Abschied die Hand. „Ich wünsch dir Glück, mein Kleiner."

„Danke", erwiderte William freundlich.

„Also gut, komm endlich, wir müssen los. Ich will hier nicht die ganze Nacht verbringen", erklärte Xander brummig.

Mit ungutem Gefühl folgte William dem Mann aus dem Haus. Am Haupteingang stand Andrew und hielt ihnen die Türe auf. Als Xander nach draußen verschwand, und William ihm gerade folgen wollte, hielt Andrew ihn auf, indem er ihn leicht am Arm berührte.

William blickte verwirrt zu ihm zurück, bis Andrew sagte: „Glaub mir, du tust das Richtige, wenn du zu ihm gehst."

„Ich hoffe es", erwiderte William zweifelnd.

„Ich weiß es", versicherte Andrew erneut. Es war komisch, doch dies von Andrew zu hören schenkte William mehr Hoffnung als alles andere.

Er ging hinaus vors Haus, vor dem ein großer Planwagen stand. Xander saß oben auf dem Bock des Wagens, hatte die Zügel zu seinen beiden Pferden bereits in der Hand und wartete bis William sich zu ihm setzen würde.

Als William sich neben ihn setzte, reichte Xander ihm die Hand und sagte: „Ich bin Xander, wie soll ich dich nennen?"

„Mein Name ist William", erklärte er zurückhaltend.

„Fein, dann lass uns die Reise beginnen, William."

Damit trieb er seine Pferde mit den Zügeln an und der Wagen fuhr los.

*****

Xander und William fuhren die ganze Nacht und den ganzen kommenden Tag hindurch. Sie hatten die Londoner Gegend weit hinter sich gelassen. Bisher hatten sie nicht viel miteinander geredet, doch dann fing Xander an: „So, und du willst also wirklich zu Angel?"

„Ja", antwortete William knapp.

„Und warum?"

William antwortete nicht, worauf Xander meinte: „Ich meine, warum willst du zu ihm, wenn du dich irgendwo anders absetzen könntest?"

„Ich kenne keinen anderen Ort."

„Na und? Dann lernst du halt einfach einen andern Ort kennen", erwiderte Xander simpel.

„Und was sollte ich dann an diesem Ort tun?" fragte William im Gegenzug.

„Na was wir alle tun. Du suchst dir Arbeit und verdienst dir deine Brötchen."

„Und wer sollte mir, einem flüchtigen Sklaven, Arbeit geben? Und welche Art von Arbeit würde dies dann sein?"

„Was weiß ich? Keine Ahnung?"

„Wenn du als freier Mann mir diese Frage nicht beantworten kannst, wie sollte ich das dann können?"

„OK, der Punkt geht an dich, aber ich halte es dennoch nicht für klug ausgerechnet zu Angel zu gehen."

„Weshalb nicht?"

„Sag du mir lieber, weshalb ausgerechnet er."

„Er ist der einzige Mensch auf dieser Welt, der mir das Gefühl gibt frei zu sein."

„Das ist total verrückt."

„Mag sein."

Xander schüttelte ungläubig den Kopf. Anscheinend konnte er nicht verstehen, was William damit meinte. Wie hätte er es auch tun können? Xander hatte nie erlebt was es bedeutete ein Sklave zu sein.

Eine Weile lang fuhren sie wortlos weiter, bis Xander erneut begann: „Ich werde nächstes Jahr heiraten. Sie ist wohl genauso verrückt wie du, aber sie ist ein gutes Mädchen. Ich liebe sie sehr."

„Das freut mich für dich", erwiderte William freundlich.

„Hattest du schon mal ein Mädchen?" wollte Xander wissen.

„Nein", antwortete er ehrlich.

„Gab es dort, wo du warst, keine Mädchen?"

„Es hatte sich früher nie etwas ergeben und später durfte ich nicht", gab William offen zu und ließ beschämt den Kopf hängen.

„Mir scheint, als hättest auch noch nie richtigen Spaß erlebt, was?"

„Spaß?" fragte verwirrt nach.

„Ja, Spaß! Sich amüsieren. Lustig sein, du weißt schon. Hattest du schon mal richtig Spaß?"

„Nein."

„Na dann wird es höchste Zeit!"

Eine halbe Stunde später saßen William und Xander in einer Taverne. Xander stellte William einen gefüllten Krug direkt vor die Nase und kommentierte: „Hier, trink."

„Was ist das?"

„Das ist richtig guter Stoff. Los trink einfach."

Und so trank William. Sie tranken einen Krug nach dem anderen, von dem sich später für William herausstellte, dass es Cider war. Sie tranken und fingen an sich gegenseitig die verschiedensten Dinge zu erzählen. Xander erzählte von Anya, seiner Verlobten, die manchmal etwas verrückt war und ihn deshalb schon oft in Verlegenheit brachte, was im Augenschein des Alkohols lustiger erschien, als nüchtern.

Auch William erzählte ein paar kleine Erlebnisse aus seinem Leben, doch diese stammten nicht von ihm selbst. Er erzählte kleine lustige Dinge von den Herrschaften, bei denen er gelebt hatte. Von Henry und Betty Beaufort, doch er erzählte nichts von Warren oder sich selbst.

Sie waren fröhlich und ausgelassen und tranken weiter. Ein Mann kam vorbei und mutmaßte, dass er William irgendwoher kennen würde, doch Xander und William meinten dies sei unmöglich, da William das erste mal hier war. Der Mann ließ sich schließlich zu einem gemütlichen Krug Cider einladen und so war dies schnell wieder vergessen.

Xander und William verstanden sich sehr gut, sie lachten miteinander und endeten schließlich wieder beim Planwagen an einem gemütlichen kleinen Feuer und einer letzten Flasche Cider. Sie lagen auf ihren Schlafplätzen und unterhielten sich noch eine Weile.

„Nun, sag William, war das nicht ein richtig guter Abend?" fragte Xander, wobei er bereits ein wenig lallte.

„Ja das war es, ich danke dir", erwiderte William, welcher etwas betrunkener als Xander war, da er keinen Alkohol vertrug.

„Sag, war das nicht das Beste, das du je erlebt hast?" wollte Xander genauer wissen.

William überlegte kurz und antwortete dann: „Nein!"

„Nein?" äußerte Xander überrascht. „Was war dann das Beste?"

„Das kann ich dir nicht sagen, das ist privat", versuchte William der Antwort auszuweichen.

„Nein, nein, nein. Jetzt sag schon! Was war das Beste, das du je erlebt hast?"

„Es war ein Erlebnis, das ich mit Angelus hatte."

„Angelus? Du meinst Angel."

„Jap."

Ungläubig erwiderte Xander: „Was ist an dem Kerl so toll, verdammt?"

„Es war die Art, wie er mit mir umgegangen ist. Wie er mit mir geredet hat. Wie er mich berührt hat", antwortet William Gedanken versunken, wobei er in seiner Erinnerung bei Angelus war.

„Verdammt, wenn du kein Kerl wärst, würd’ ich sagen du bist verliebt in ihn."

Überrascht blickte William ihm entgegen und fragte: „Woher weiß man, ob man jemanden liebt?"

„Woher? Nun, keine Ahnung. So was weiß man einfach. Wenn du einfach nicht mehr ohne den Anderen leben willst, dann bist du verliebt."

William dachte eine Weile darüber nach. Er hatte nie kennen gelernt was Liebe bedeutet. Er legte sich auf seinem Schlafplatz zurück und dachte daran, wie es wohl wäre einen Menschen zu lieben, oder von einem Menschen geliebt zu werden. Und mit diesem Gedanken schlief er tief und fest ein.

*****

„Will, schnell, wach auf!" drängte Xander.

William erwachte mit starken Kopfschmerzen und das Tageslicht schmerzte in seinen Augen. Er hatte einen schrecklichen Kater.

„Was ist los?" fragte er murmelnd.

„Hier, sieh dir das an!" meinte Xander und hielt ihm ein Stück Papier vor die Nase.

„Was ist das?" fragte William, weil er Mühe hatte seine Augen zu fokussieren. William richtete sich von seinem Schlafplatz auf und nahm Xander das Papier aus der Hand. Erst nachdem er etwas wacher war und er ein paar Mal mit den Augen geblinzelt hatte, konnte er erkennen was Xanders gemeint hatte.

Er hielt einen Steckbrief von einem entflohenen Sklaven in der Hand, dessen Gesicht ziemlich genauso aussah wie seins. Darunter eine nicht unbeträchtliche Summe als Belohnung. Es stand noch mehr dort geschrieben, doch William konnte nicht lesen, weshalb er auf die Wörter zeigte und Xander fragte: „Was steht da?

„Da steht, dass sie dich suchen. Tod oder lebendig."

William wurde es auf der Stelle furchtbar schlecht. Er drehte seien Oberkörper von Xander weg und erbrach sich auf dem Boden.

„Wie schön, dass wir einer Meinung sind", witzelte Xander und klopfte William unterstützend auf den Rücken, worauf William schmerzvoll aufstöhnte und Xanders Hand auswich.

Xander zog seinen Arm sofort zurück, denn er ahnte weshalb William so reagierte. Willow hatte etwas in der Art erwähnt.

„Wir können nicht weiter auf offener Straße fahren. Das ist zu gefährlich. Du musst allein weiter", erklärte Xander.

William wischte sich rasch seinen Mund sauber und blickte sich erschrocken zu Xander um.

„Allein?"

„Ja, hör zu. Ich geb’ dir eins meiner Pferde. Ich hab hinten im Wagen noch einen alten Sattel, den kannst du haben. Du musst dich durch die Wälder schlagen. Bleib weg von den Straßen. Ich zeig dir anhand der Karte den Weg, wie du rüber an die Westküste kommst. So ist es sicherer."

Und so löste Xander eins seiner Pferde von seinem Karren und sattelte es. William versuchte sich inzwischen von seinem heftigen Kater zu erholen, wobei er sich wirklich fragte worin da der Spaß lag sich zu betrinken, wenn man am nächsten Tag unter solchen Nebenwirkungen litt.

Mühevoll kletterte William auf das Pferd und ließ sich von Xander erklären, wie man damit umzugehen hatte. Es war das erste Mal, dass er auf einem Pferd saß, doch er kam erstaunlich gut damit zurecht. Xander reichte ihm noch eine Wasserflasche und einen Beutel, in dem sich genug Reiseproviant befand, damit William versorgt war, bis er die Westküste erreichen würde.

Xander erklärte ihm nochmals, wie er anhand der Karte den richtigen Weg finden konnte und betonte: „Sieh zu, dass du so schnell wie möglich zur Küste kommst. Wenn sie hier in der Gegend bereits Streckbriefe von dir verteilen konnten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie dich in ganz England suchen. Ach und falls du es dir doch noch überlegen solltest, etwa zwei Meilen weiter in dieser Richtung führt die nächste Straße rauf nach Schottland."

Somit war William auf sich alleine gestellt. Mit flauem Magen und störenden Kopfschmerzen, nahm er seinen Weg auf und ritt eilig davon.

*****

 

Teil 15 – The Journey

William ging mit den Zügeln in der Hand einen Bachlauf entlang und suchte für sich und das Pferd ein seichtes Ufer, um seine Wasserflasche erneut zu füllen und um das Tier trinken zu lassen.

Er war nun schon seit drei Tagen quer durch England unterwegs. Er hatte die großen Städte und die belebten Straßen gemieden und sich hauptsächlich durch die weiten Felder und einige niedrige Hügel geschlagen. Die Nächte hatte er in einsamen Scheunen oder auf offenem Felde verbracht; stets darauf bedacht nicht zu nah an die Zivilisation zu geraten.

Mit seiner freien Hand zog er den Kragen seines Mantels enger, um sich wärmer zu halten. Die Torturen, die er bei Warren durchleben musste, und die damalige spärliche Nahrung hatten seinen Organismus geschwächt. Hinzu war noch der Alkoholexzess mit Xander gekommen, weshalb er sich schließlich eine leichte Erkältung zugezogen hatte.

Die Schuhe, die Willow ihm gegeben hatte, waren mindestens eine Nummer zu groß, wodurch er auch noch ständig kalte Füße hatte. Er sehnte sich nach den wenigen Augenblicken zurück, in denen er in Angelus’ sicherer Umarmung in einem warmen weichen Bett geschlafen hatte.

Ein Blick auf die Karte, welche er an diesem Tag gewiss schon zehn Mal studiert hatte, sagte ihm, dass es nicht mehr weit bis zur Küste war. Er nahm einen großen Schluck von dem Wasser, füllte die Flasche erneut und befestigtes sie dann an dem Sattel des Pferdes.

Er ließ das Tier noch einen kurzen Augenblick trinken, bis er sich wieder in den Sattel schwang und das Pferd weiter Richtung Küste trieb.

Am frühen Abend konnte er schließlich das Meer sehen, welches sich endlos vor ihm erstreckte. Xander hatte ihm geraten, sich nach einem Fährmann umzusehen, welcher nur einen kleinen Betrieb führte und nicht viele Fragen stellen würde. Dies hörte sich leichter an, als es war.

William führte sein Pferd durch die Straße eines kleinen Fischerdorfs. Vielleicht gab es hier irgendwo eine Möglichkeit rüber zur Insel zu gelangen? Vorsorglich blickte er sich um, ob irgendwo Steckbriefe von Verbrechern oder geflohenen Sklaven hingen, doch zum Glück konnte er nichts dergleichen finden.

Ihm blieb nichts anderes übrig, als einen der Dorfbewohner um Auskunft zu bitten, weshalb er sein Pferd an einer geeigneten Stelle festband und zu Fuß das kaum belebte Dorf durchschritt.

Eine Stunde später hatte William alle nötigen Informationen, die er brauchte. Ein hiesiger Fischer bot ihm an, ihn rüber nach Irland zu bringen. William überließ ihm dafür sein Pferd und versprach ihm noch eine kleine Summe Geld oben drauf. Der Fischer stellte keinerlei Fragen und brachte ihn noch in derselben Nacht auf sein Fischerboot.

*****

Als William nach einer, wie ihm vorkam, endlosen Fahrt endlich das Ufer von Irland erblickte, fühlte er sich unendlich glücklich. Er hatte es tatsächlich geschafft. Hier würde er vorläufig sicher sein, da sich seine Flucht gewiss nicht bis hierher herumgesprochen hatte. Er brauchte sich nur noch nach einer Möglichkeit umzusehen, nach Galway zu kommen und dann hätte er es endgültig geschafft.

Nachdem ihn der Fischer an einem kleinen Hafen abgesetzt hatte, bezahlte er den freundlichen Mann, bedankte und verabschiedete er sich von ihm und gleichzeitig von England, das er so schnell nicht mehr wieder sehen wollte.

In der kleinen Stadt, in der er sich nun befand, fühlte er sich sicher genug sich frei zu bewegen und genehmigte sich zum ersten Mal seit Tagen eine warme Mahlzeit in einem kleinen Gasthaus.

Er hatte genug Geld in der Tasche, um sich für die kommende Nacht ein Zimmer zu nehmen. Für seinen Geschmack waren es schon genug Nächte im Freien gewesen und ein warmes Bett würde ihm sicher gut tun. Deshalb mietete er sich beim Wirt des Gasthauses ein einfaches Zimmer.

Doch bevor er sich dort zur Ruhe legen wollte, ging er noch mal hinaus in die Stadt, um sich gleich für den nächsten Morgen eine Mitfahrgelegenheit nach Galway oder eventuell ein eigenes Pferd zu suchen.

Dies jedoch sollte sich als fataler Fehler herausstellen. William kam nicht sehr weit. Nur wenige Straßen von dem Gasthaus entfernt, wurde er von zwei starken Armen von hinten gepackt und in eine Seitengasse gezerrt.

Er versuchte sich zu wehren, doch sein Gegner war nicht allein. Ein weiterer Mann, welcher in der Gasse gelauert hatte, trat rasch vor ihn und dann war alles was William spürte ein stechender Schmerz in der linken Hälfte seines Körpers. Der Mann hatte ihn mit einem Messer niedergestochen, weshalb William stöhnend zu Boden sackte.

Er bekam noch mit wie die beiden Männer ihm seine Schuhe, seinen Mantel, seine Jacke und das Hemd vom Leibe zogen und dann erschrocken zurückwichen, als ihnen bewusst wurde, dass es kein englischer Edelmann war, den sie niedergestochen hatten, sondern genauso ein Armer Teufel wie sie es selbst waren.

Anstatt ihm jedoch zu helfen, flüchteten sie aus der Gasse und ließen William achtlos dort liegen.

William versuchte sich aufzurappeln, um sich irgendwo zu verstecken. Er wusste, dass, wenn jemand ihn so hier finden würde, mit all den Wunden auf dem Rücken, man klar erkennen würde, dass er ein Sklave war und man sofort nach seinem Besitzer suchen würde.

Doch die Stichwunde war zu tief, sein Körper zu schwach und er zu müde, um sich in Sicherheit bringen zu können. Bewusstlos brach er zusammen.

*****

Als William wieder zu sich kam, lag er auf einer niedrigen Pritsche, eingehüllt in eine dünne Decke.

„Hey Kleiner, hab schon gedacht du wachst nie mehr auf", hörte er eine freundliche männliche Stimme.

Vorsichtig blickte William sich um. Er war in einem kleinen Raum, in dem sich mehrere Männer befanden. Sie saßen oder lagen auf ähnlichen Pritschen, wie er, oder lehnten einfach an der Wand.

Der Mann, der zu ihm gesprochen hatte, saß direkt neben ihm auf seiner Pritsche und musterte ihn von oben herab. William versuchte sich aufzurichten, doch ein deutlicher Schmerz in seiner linken Seite zwang ihn, sich wieder zurückzulegen.

„Die Wunde ist ziemlich tief. Hätte nicht geglaubt, dass du es schaffst."

„Wo bin ich? Und wie lange bin ich schon hier?"

„Ah, du bist aus England, nicht wahr?"

„Woher weißt du das?"

„Dein Akzent", erklärte der Mann.

„Was ist das hier für ein Ort?" fragte William erneut.

„Das hier ist ein Lagerraum. Hier werden die Neuankömmlinge zwischengelagert, bis sie an ihre Besitzer verkauft werden. Du bist seit drei Tagen hier. Sie brachten dich zu mir, damit ich mich um deine Verletzung kümmere. Sie wussten nicht wem du gehörst und so brachten sie dich hierher. Bist du etwa geflohen?"

„Was ist, wenn es so wäre?" fragte er vorsichtig.

„Nun, solange dich niemand vermisst, ist es denen egal woher du kommst. Sobald du wieder auf den Beinen bist, werden sie dich verkaufen. Außer jemand sucht nach dir."

William schauderte bei dem Gedanken, dass Warren ihn hier finden könnte. Er konnte nur hoffen, dass er recht bald verkauft werden würde, bevor sein Steckbrief bis nach Irland gelangte.

Wenn ihn jemand kaufen würde, hätte er noch immer die Chance erneut zu flüchten und weiter bis nach Galway zu fliehen.

Die massive Eisentüre öffnete sich plötzlich und herein kam ein großer hässlicher Kerl, mit einem Schlagstock in der Hand und einer übel riechenden Zigarre im Mund.

„Hey Larry, wie geht’s unserem Patienten?" fragte der Kerl, der hereingekommen war.

„Es geht ihm besser, Sir. Er ist gerade aufgewacht", erwiderte der Mann, der auf Williams Pritsche saß, sofort.

Daraufhin kam der Kerl näher, um einen genaueren Blick auf William zu werfen. „Aha, hast du gut gemacht, Junge. Sorg dafür, dass er schnell auf die Beine kommt. Er wird bestimmt ein hübsches Sümmchen einbringen", grinste der Mann unheimlich.

„Ja, Sir", erwiderte Larry gehorsam.

William besaß genug Verstand, um diesem Kerl nicht ins Gesicht zu sehen. Er war froh, als dieser wieder kehrt machte und den Raum verließ. Allerdings wunderte er sich ein wenig darüber, weshalb er ihn nicht gefragt hatte woher er käme. Scheinbar war es diesen Leuten tatsächlich egal woher er kam, Hauptsache sie konnten ihn für gutes Geld verkaufen. Dies könnte ein Glück für ihn sein.

*****

Die nächsten beiden Tage wurde William weiter von Larry versorgt. Larry achtete darauf, dass er etwas von dem Essen abbekam, das man ihnen gab und er wechselte den Verband.

Die meisten der anderen Sklaven, die mit im Raum gewesen waren, waren inzwischen verkauft worden. Nur noch William, Larry und drei weitere Männer warteten darauf an einen neuen Besitzer verkauft zu werden.

Täglich kamen Kaufinteressierte vorbei und begutachteten die Ware, so wie auch an diesem Tag. Der elegant gekleidete Mann, welcher in Begleitung des Aufsehers ihre Zelle betrat, wirkte durch und durch britisch, weshalb William ein wenig nervös wurde und sich auf seinem Platz zurücklegte.

Er verbarg sich tiefer in seiner Decke und mimte einen Schwerkranken, damit man ihm keine Beachtung schenken würde, was nicht besonders schwer war, da seine Erkältung mittlerweile stärker geworden war und er ständig husten musste.

Als William den Mann sprechen hörte, war er sich schließlich vollkommen sicher, dass es ein Engländer war, da er einen eindeutigen Akzent besaß. Der Engländer hielt dem Aufseher ein Stück Papier unter die Nase und meinte, dass er auf der Suche nach einem ganz bestimmten Sklaven wäre.

William wurde es auf der Stelle schrecklich schlecht und er hätte sich am liebsten sofort übergeben. Mit ansteigender Panik beobachtete er, wie der Aufseher einen Sklaven nach dem anderen genauer betrachtete und dessen Gesicht mit dem Stück Papier verglich.

Schließlich trat der Aufseher zu ihm ans Bett, zog ihm die Decke weg und packte ihn grob am Kinn. Er sah ihn sich genauer an und grinste zufrieden, worauf Williams Panik nur umso mehr anstieg.

Der Aufseher schob sein Gesicht in die Richtung des Engländers und kommentierte: „Ist er das?"

Der Engländer kam daraufhin näher, besah sich das Stück Papier, welches er dem Aufseher aus der Hand nahm, und antwortete: „Ja, das ist er."

Dies reichte William, um in Panik getrieben aufzuspringen und um den Wachmann und den Engländer von sich zu stoßen. Da beide Männer bei ihm am Bett gestanden waren, war der Weg zur Zellentüre frei, weshalb er so schnell er konnte hinausstürmte.

Draußen musste er jedoch erkennen, dass er noch längst nicht in Freiheit war. Er befand sich lediglich in einem größeren Raum, von dem aus weitere Türen zu anderen solchen Räumen führten wie dem, aus dem er gerade kam.

„Wo zum Teufel willst du denn hin?" fragte ein anderer Aufseher, der an einem Tisch saß und gerade einen kleinen Imbiss einnahm.

Hecktisch blickte sich William um. Der Aufseher aus der Zelle hatte sich bereits wieder hochgerappelt und würde ihn jeden Moment erreichen, wenn er nicht sofort eine Richtung einschlug.

William entschloss sich schließlich in die Richtung zu laufen, wo sich kein Aufseher befand und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Doch es war leider der falsche Weg, den er eingeschlagen hatte. Er endete in einer Sackgasse und so fand er sich wenige Augenblicke später von zwei verärgerten Aufsehern mit übel aussehenden Schlagstöcken umzingelt.

Im Hintergrund konnte er den Engländer sehen, der wegen ihm hier war. Er wollte nicht wieder zu Warren zurück. Nie wieder! Lieber wollte er sterben. Es war nur eine geringe Chance, doch vielleicht könnte er die Aufseher überwältigen und fliehen? Ein Versuch war es ihm alle mal wert und so achtete er nicht auf die Beruhigungsversuche der beiden Aufseher, sondern griff an.

Der Kampf endete schnell. William hatte keine Chance. Die Männer schlugen erbarmungslos auf ihn ein und trafen ihn dabei auch an der Stichwunde, die kaum verheilt war. William merkte gerade noch wie sie ihn an Armen und Beinen fesselten und zu einem regelrechten Paket zusammenschnürten, bevor er das Bewusstsein verlor.

*****

William kam auf der Ladefläche eines Pferdekarrens wieder zu sich. Der Engländer saß vorne am Kutschbock und lenkte die Pferde gerade zu einem großen Herrenhaus. Er war an Armen und Beinen gefesselt, weshalb er sich kaum bewegen konnte. Sein ganzer Körper schmerzte von den Schlägen und seine Wunde blutete wieder.

„Hab keine Angst, wir sind gleich da", hörte er eine sanfte Stimme sprechen. Als er hinter sich blickte, sah er eine hübsche junge Frau, die ihn liebevoll anlächelte.

„Kommt er wieder zu sich?" fragte der Engländer, als er die Frau sprechen hörte.

„Ja, er ist gerade wach geworden", erwiderte die Frau.

„Oh, gut, dass wir endlich da sind", äußerte der Engländer, wobei er ziemlich erleichtert klang.

William fragte sich, „wo da" sie endlich waren und versuchte einen Blick aus der Ladefläche zu erhaschen. Sie waren jedenfalls noch immer in Irland und sie befanden sich auch nicht am Hafen. Aber wo hatten ihn diese Leute dann hingebracht?

Der Engländer stieg vom Wagen und ging zu der Eingangstür des Herrenhauses. William konnte nicht sehen was dort vor sich ging, vernahm jedoch ein paar aufgeregte Stimmen. Dann hörte er, wie jemand mit schnellen Schritten zu dem Pferdekarren heraneilte.

„William?"

Als William seinen Namen hörte und die Stimme erkannte, die nach ihm rief, füllten sich seine Augen mit Tränen. Hatte er es am Ende doch noch geschafft? War es wirklich Angelus?

Als dann tatsächlich Angelus vor der Ladefläche erschien und er ihn leibhaftig sehen konnte, war er unendlich froh und alle Schmerzen waren vergessen.

„Sir", sagte er kaum hörbar und lächelte schwach.

„Verdammt Wesley, was hast du mit ihm gemacht?" rief Angelus wütend, als er William sah und löste ihm sofort die Fesseln.

„Er hatte versucht zu fliehen. Die Aufseher haben ihn gefesselt. Er hatte ganz offensichtlich gedacht ich würde ihn zurück nach England schaffen. Ich wollte das Risiko nicht eingehen, dass er noch mal versucht zu fliehen, weshalb ich ihn gefesselt ließ. Er war die ganze Zeit über bewusstlos gewesen, also konnte ich ihm auch nicht erklären wer wir sind."

William stöhnte schmerzvoll auf, als Angelus in seiner Hektik William an seiner Wunde berührte.

„Bist du verletzt?" fragte Angelus besorgt und hob das schmutzige Hemd an, das William trug. Als er die blutende Wunde sah, packte er William, hob ihn von Wagen und trug ihn zum Haus.

An Wesley gerichtet, sagte er noch rasch: „Los, hol schnell Dr. Giles."

„In Ordnung", erwiderte Wesley und schwang sich sofort wieder auf den Wagen, um Dr. Giles zu holen.

William blickte erschöpft hoch in das Gesicht von Angelus, welcher ihn gerade ins Haus trug. Eine sehr hübsche Lady kam ihnen entgegen und blickte William besorgt an.

„Was ist mit ihm?" fragte die Lady.

„Er ist verletzt. Wesley ist bereits unterwegs und holt den Arzt", erwiderte Angelus, während er William die Treppe nach oben trug.

William glaubte zu träumen, als Angelus ihn schließlich vorsichtig auf ein weiches Bett legte. Er war von all den Geschehnissen so unendlich müde und erschöpft, dass er ruhig liegen blieb und sich von Angelus seines Hemdes entledigen ließ.

„Was hast du dir nur dabei gedacht?" fragte Angelus, als er ihm das Hemd auszog, die blutende Wunde genauer inspizierte und diese notdürftig mit einem Tuch abdeckte.

William wusste nicht genau, was er darauf erwidern sollte. War Angelus nicht froh ihn zu sehen? Was sonst hätte er tun sollen? Es gab für ihn keine Alternative.

„Ich bitte um Verzeihung, Sir", antwortete er schließlich kaum hörbar, wobei er wieder husten musste.

Angelus stoppte in seinen Bewegungen und blickte William fest ins Gesicht. „Warum wolltest du zu mir kommen und nicht hoch nach Schottland?"

William wunderte sich, woher Angelus davon wusste und antwortete „Ich wollte nirgends woanders hin", ohne ihn mit ‚Sir’ zu betiteln.

Angelus schien einen Augenblick über diese Antwort nachzudenken, bis er schließlich sein Vorhaben weiterführte und William auch von seiner dunklen Hose entledigte. Vollkommen nackt lag er schließlich wieder vor Angelus, doch dies störte William nicht. Angelus deckte ihn mit einer warmen Decke bis unter das Kinn zu.

„Ruh dich einen Moment aus. Ich bin gleich wieder da", äußerte Angelus, bevor er das Zimmer verließ.

William bekam nie mit, wann Angelus den Raum wieder betreten hatte, denn von der Wärme eingelullt, war er rasch eingeschlafen. Er kam erst wieder zu sich, als ein fremder Mann die Wunde an seiner linken Seite versorgte. Er zischte auf, als dieser Mann ihn mit einem in Flüssigkeit getränktes Tuch berührte.

„Halt still, das ist Dr. Giles, er versorgt nur deine Wunde", hörte William neben sich die sanfte Stimme von Angelus sprechen. Sein Kopf drehte sich sofort zu Angelus herüber und erleichtert blickte er ihn an.

Angelus griff nach seinem Kopf und strich ihm durch seine Haare, worauf William seine Augen schloss und dieses Gefühl einfach genoss.

„Ich würde ihm gerne die Wunde verbinden. Er müsste sich dazu aufrichten", unterbrach Dr. Giles den kurzen innigen Moment zwischen William und Angelus.

William richtete seinen Oberkörper mühevoll auf, wobei Angelus einen guten Blick auf Williams Rücken richten konnte. Dr. Giles wickelte einen Verband quer über Williams Bauch. Als er fertig war und William sich wieder zurücklegte, sagte Angelus: „Dreh dich rum, ich will deinen Rücken sehen."

William blickte Angelus unsicher an, gehorchte dann aber und drehte sich langsam auf seinen Bauch. Williams ganzer Rücken bis hinunter zu den Oberschenkeln war übersäht mit roten Striemen und schlecht verheilten Vernarbungen. Sie waren Zeugnis einer schrecklichen Gräueltat, die an ihm vollzogen worden war.

William spürte Angelus’ Hand hauchzart über seine Pobacken gleiten, als wolle er ihn nicht verletzen. William zuckte mit seiner Hüfte zur Seite, als ein schmerzhafter Stich ihn an das Brandzeichen erinnerte, das Warren ihm dort verpasst hatte.

Die Wunde war noch immer nicht verheilt, da sie sich entzündet hatte. Als Dr. Giles dies sah, fing er sofort an die Wunde mit einer brennenden Flüssigkeit auf einem Tuch zu reinigen.

William zischte auf, als das Tuch ihn berührte. Er drehte seinen Kopf herum, damit er Angelus sehen konnte. Dieser stand mit ausdruckslosem Gesicht neben dem Bett und beobachtete Dr. Giles bei seiner Arbeit. Anschließend trug der Arzt noch eine kühlende Salbe auf das Brandmahl auf.

„Hast du woanders noch mehr Wunden?" fragte Angelus ihn, wobei William glaubte ein Beben in Angelus’ Stimme zu hören.

„Nein, Sir", antwortete er.

William keuchte auf, als Angelus plötzlich seine Pobacken auseinander zog und ihn dort genauer untersuchte. Dort waren deutliche Spuren einer Vergewaltigung zu sehen. Seine Öffnung war gerötet und auch hier hatten sich Entzündungen gebildet.

Dr. Giles schien damit bereits gerechnet zu haben, denn er reichte Angelus schon eine weitere Salbe.

„Behandle ihn damit zweimal am Tag. Die Entzündungen sollten in spätestens einer Woche verschwunden sein. Das Brandmahl ebenfalls zweimal am Tag mit der Salbe einreiben, aber diese nur ganz dünn auftragen. Du kannst davon auch etwas auf seinen Rücken verteilen, das hilft der Haut, um besser zu heilen. Was die Wunde vorne betrifft, sie ist nicht so schlimm. Sie ist zum größten Teil bereits verheilt und war nur oberflächlich aufgesprungen. Achte darauf, dass er es warm hat, dann wird auch der Husten recht bald vergehen. Ich werde morgen wiederkommen und nach ihm sehen."

„Danke Rupert", bedankte sich Angelus.

„Keine Ursache. Bis morgen, Angel."

„Bis morgen", verabschiedete sich Angelus freundlich.

Als der Arzt gegangen war, wollte William sich wieder umdrehen, doch Angelus’ strenge Stimme hielt ihn auf: „Bleib liegen."

William blieb regungslos liegen, bis er Angelus’ Hand wieder an seinen Pobacken fühlte und dabei leicht zusammenzuckte. Angelus hielt mit einer Hand seine Backen auseinander, während er mit der anderen etwas von der Salbe an seiner Öffnung verteilte.

Diese Berührung löste bei William eine regelrechte Gänsehaut aus, die sich über seinen ganzen Körper verteilte. Als er dann auch noch fühlte, wie einer von Angelus’ Fingern in seinen Anus glitt, keuchte er auf und verkrampfte sich unbewusst. Die Erlebnisse mit Parker Abrahms waren noch zu deutlich in seinem Gedächtnis verankert, weshalb ihm diese Behandlung ein wenig unangenehm war.

„War das Warren gewesen?" hörte William Angelus’ traurige Stimme, während dieser sich von ihm entfernte und ihm die Decke wieder über seinen Körper legte.

„Zum Teil, ja", antwortete William, während er sich vorsichtig herumdrehte, um Angelus sehen zu können, wobei er wieder auf das „Sir" verzichtete.

„Wieso zum Teil?" fragte Angelus verwirrt, ohne auf Williams korrekte Aussprache hinzuweisen.

„Sein Freund, Parker Abrahms, unterstützte ihn tatkräftig dabei", äußerte William hasserfüllt.

„Abrahms? Der Kerl im Wild Rose?"

„Ja, Sir."

Angelus nickte nachdenklich. William war sich noch immer nicht sicher, ob Angelus sich über seine Ankunft freute, oder nicht. Er wirkte eher nicht erfreut, weshalb er unsicher fragte: „Sir, ich muss doch nicht zurück, oder? Werdet Ihr mich zurückschicken?"

„Ist dir eigentlich klar in welche Schwierigkeiten du mich gebracht hast?" fragte Angelus ihn streng.

„Nein, Sir", erwiderte William eingeschüchtert. War es etwa doch ein Fehler gewesen hierher zu kommen?

„Nun, lass dir sagen, dass ich deinetwegen vermutlich sehr viel Ärger bekommen werde, doch ich werde nicht zulassen, dass Warren dich noch mal in die Hände bekommt!" William war zunächst erschrocken gewesen, doch als er Angelus’ letzte Worte gehört hatte, war er sehr erleichtert.

Lächelnd fügte Angelus hinzu: „Ruh dich jetzt aus. Ich lass dir von meinen Leuten etwas zu Essen bringen. Ich erwarte, dass du dich satt isst. Ich kann dir leider keine Gesellschaft leisten, weil ich etwas Dringendes zu erledigen habe, doch in ein paar Stunden werde ich wieder hier sein. Versprichst du mir, dass du in der Zwischenzeit keinen Unsinn treiben wirst?"

„Ja, Sir", erwiderte William leicht grinsend.

Damit zufrieden, verließ Angelus das Schlafgemach und ließ William allein. Wenige Augenblicke später kam ein junges hübsches Hausmädchen und brachte ihm eine kräftige Mahlzeit. William aß alles ordentlich auf. Von dem Essen gesättigt und von der angenehmen Wärme umspült, schlief er schließlich ein.

*****

Als William wieder erwachte, war es tiefe Nacht. Er blickte sich zunächst verwundert um, bis er sich daran erinnerte, wo er war. Neben ihm, am Bett, saß Angelus in einem Sessel, eingehüllt in ein eine Decke und schlief.

William fragte sich, warum Angelus sich nicht zu ihm gelegt hatte, so wie er es sonst auch immer getan hatte. Er wünschte sich sogar, dass Angelus es getan hätte, denn nirgends sonst hatte er sich jemals so sicher und behütet gefühlt wie in Angelus’ Armen.

William fragte sich erneut, ob er wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Wie würde es jetzt weitergehen?

*****

 

Teil 16 - Healing

Als William am nächsten Morgen erwachte, war er wieder allein. Der Sessel neben ihm war leer. Darüber etwas enttäuscht, blickte er sich etwas genauer im Schlafzimmer um. Es war sehr edel eingerichtet. Die Vorhänge waren aus prunkvollen Stoff und auch der Sessel und das Bett waren mit edlen Stoffen bezogen.

Auf seiner Bettdecke lagen Angelus’ getragene Sachen, welche dieser dort hingelegt haben musste. Vermutlich war Angelus gerade dabei sein morgendliches Bad einzunehmen.

William richtete sich auf, griff nach dem weißen Hemd aus angenehm weichem Stoff und führte es an sein Gesicht. Es roch nach frischen Rosen und dem unverkennbaren Duft von Angelus selbst, den William mit geschlossenen Augen tief einatmete.

Er hörte ein Geräusch, das von draußen kam, weshalb er das Hemd rasch zurücklegte. Gleich darauf öffnete sich die Türe. Zu Williams Erstaunen war es Lorne, der hereinkam.

„Hallo Butterkeks, wie geht’s dir? Angel hatte gemeint es sei in Ordnung, wenn ich mich von dir verabschiede."

William war so verdattert, dass er Lorne nur mit großen Augen ansah und keinen Ton herausbrachte.

„Du wunderst dich sicher, weshalb ich hier bin, nicht wahr?" fragte Lorne amüsiert, als er den verdutzten Gesichtsaudruck Williams erkannte.

Als Antwort nickte William. Noch immer verwundert, beobachtete er Lorne, der näher ans Fußende des Bettes trat und zu erklären begann: „Als Xander zurückkam und uns die Sache mit den Steckbriefen erzählte, machten Willow und ich uns große Sorgen. Ich fuhr deshalb hierher, um zu sehen, ob du gut angekommen bist, beziehungsweise, um Angel über deine Flucht zu informieren. Angel machte daraufhin alle seine Leute mobil, um nach dir zu suchen. Zum Glück hat Wes dich dann tatsächlich gefunden. Nicht auszudenken, was da noch alles hätte passieren können!"

Das war etwas, woran William ganz gewiss nicht denken wollte. Eigentlich wollte er viel lieber wissen, wo Angelus war. Er wusste nicht, wie er sich gegenüber Lorne verhalten sollte. War er nun wieder ein Sklave? War er jemals etwas anderes als das gewesen?

„Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Sir", erwidert er schließlich.

„Schon gut, mein Kleiner. Jetzt ist ja wieder alles in Ordnung. Und ich bin sicher, dass Angel das Geschäftliche mit den Beauforts noch regeln wird, wenn sie erstmal hier sind."

„Hier? Sie kommen hierher?" fragte William geschockt.

„Ja, wusstest du das nicht? Angel hat nach ihnen geschickt", äußerte Lorne überrascht.

William dachte, er könne seinen Ohren nicht trauen. Hatte Angelus wirklich nach Warren schicken lassen? Würde er ihn doch zurückschicken? William war schon kurz davor aus dem Bett zu flüchten, doch er hatte nichts zum Anziehen. Er überlegte bereits, sich Angelus’ Kleidung zu schnappen, als er diesen in der Türe stehen sah.

„Ich habe es ihm nicht gesagt, weil ich ihn nicht beunruhigen wollte", erklärte Angelus ruhig.

„Oh, das tut mir leid, ich hoffe, ich habe jetzt nichts Falsches gesagt?" erwiderte Lorne betreten. „Ich und mein loses Mundwerk. Tja, ich wollte mich auch nur von dir verabschieden, da ich wieder abreisen muss. Wir sehen uns hoffentlich einmal wieder. Machs gut, Kleiner", verabschiedete sich Lorne dann ziemlich rasch.

William konnte nichts darauf erwidern, da er so sehr darüber geschockt war, dass die Beauforts kommen sollten. Verletzt blickte er zu Angelus, welcher, als Lorne gegangen war, zu ihm ans Bett trat und sich wieder in den Sessel setzte.

„Ist das wahr? Kommen die Beauforts hierher?" fragte William etwas schroffer, als es sich für einen Sklaven gehörte.

„Ja, ich hoffe es", erwiderte Angelus ruhig.

„Sie hoffen es?" meinte William entsetzt.

Angelus schien es nicht zu gefallen wie William sich verhielt, da er ihn kritisch musterte. Ruhig antwortete er jedoch: „Ich kann dich nicht einfach hier bei mir behalten und so tun als wäre nichts geschehen. Falls meine Geschäftspartner in London davon erfahren, bin ich ruiniert. Es geht dabei nicht nur um mich selbst. Dies würde auch Doyle und seine Familie treffen, ebenso meine Gattin. Ich muss dies auf offiziellem Wege regeln. Ich werde mit den Beauforts eine geschäftliche Vereinbarung treffen, die sie unmöglich ablehnen können. Vertrau mir, wenn ich dir sage, dass ich es nicht zulassen werde, dass Warren dich noch einmal verletzt."

„Warren wird mich nie verkaufen. Er würde mich eher umbringen, als das!" rief William wütend aus.

Angelus seufzte auf. Mit einem finsteren Blick erwiderte er ruhig, aber in strengem Ton: „Ich habe nicht die Absicht mit Warren zu handeln, sondern mit seinem Vater. Damit mein Vorhaben jedoch funktionieren kann, brauche ich deine Unterstützung. Kann ich mich drauf verlassen, dass du dich an dein korrektes Benehmen zurückerinnerst, oder wirst du weiterhin jede Anstandsregel gegenüber einem Herrn missachten? Falls ja, dann bitte ich dich mir dies gleich mitzuteilen, damit ich dich noch vor der Ankunft der Beauforts fortschaffen kann."

William starrte Angelus verdutzt an. Ihm wurde jetzt erst bewusst, dass er sich Angelus gegenüber nicht wie ein Sklave verhalten hatte, obwohl er doch genau deswegen hier war, oder etwa nicht? War es nicht das, was er wollte? Und was meinte Angelus damit, dass er ihn fortschaffen würde? Wohin?

William wurde dies alles allmählich zuviel. Zu viele Fragen, auf die er keine Antwort wusste. Zu viele Entscheidungen, die er nicht treffen wollte. Zuviel Verantwortung, von der er nicht gewohnt war sie selbst zu übernehmen.

Alles was er schließlich wollte, war zu den Tagen zurückzukehren, in denen er sorglos gewesen war und sich von Angelus behütet gefühlt hatte.

Demütig ließ er den Kopf sinken und antwortete leise: „Ich bitte um Verzeihung, Sir."

Angelus stand von seinem Sessel auf und trat näher ans Bett heran. Mit der Hand hob er Williams Gesicht wieder an, bis sie sich direkt ansahen. Sanft sagte er: „Du musstest viel durchmachen. Es ist nur natürlich, dass du durcheinander bist. Ich muss nur wissen, ob ich auf dich zählen kann, wenn die Beauforts im Hause sind. Alles andere wird sich später ergeben."

„Ich werde gehorchen und mich benehmen, Sir. Ich verspreche es", erwiderte William.

„Gut", meinte Angelus nickend und zog seine Hand von Williams Gesicht weg, worauf William sein Haupt wieder zur Bettdecke senkte. Dann fügte Angelus hinzu: „Dreh dich auf deinen Bauch. Es wird Zeit für deine Behandlung."

William gehorchte und legte sich auf seinen Bauch, während Angelus ihm die Decke vom Körper zog. Als er dann eine Hand an seinen Pobacken spürte, spreizte William seine Beine etwas, um Angelus besseren Zugriff zu gewähren. Angelus verteilte eine gute Menge von der heilenden Salbe an seiner geröteten Öffnung und drängte seinen Mittelfinger zwischen die geschlossenen Muskeln.

William keuchte dabei auf und versuchte seine Gefühle zu beherrschen. Diese intime Berührung weckte noch immer Erinnerungen an Parker Abrahms. Angelus schien zu merken das dies William eher unangenehm war, weswegen er fragte: „Tut das sehr weh?"

„Nur ein wenig, Sir", antwortete William wahrheitsgemäß.

Angelus zog seinen Finger zurück, wischte sich seine Hand mit einem Tuch sauber und griff zu der anderen Salbe. William zuckte etwas zur Seite, als Angelus ihn an seinem Brandmahl berührte, hielt dann aber still. Angelus verteilte etwas von der Salbe auch auf den anderen Körperstellen an seinem Rücken, Pobacken und Oberschenkeln, während er ein paar grundsätzliche Dinge zu erklären begann:

„Solange du hier in diesem Bett liegst, bist du an kein Sprechverbot gebunden. Falls du eine Notdurft zu verrichten hast, darfst du jederzeit aufstehen. Gleich nebenan ist ein Badezimmer, das du benutzen darfst. Ansonsten erwarte ich von dir, dass du hier liegen bleibst und dich erholst. Falls du irgendetwas brauchen solltest, kannst du mir das mitteilen. Wenn Dr. Giles später vorbeikommt, um dich zu untersuchen, erwarte ich, dass du dich ihm gegenüber korrekt benimmst. Hast du dazu noch irgendwelche Fragen?"

„Nein, Sir" erwiderte William ein wenig perplex über die vielen Freiheiten, die Angelus ihm gewährte.

„Fein, dann dreh dich um, damit ich mir die Wunde ansehen kann."

William drehte sich um, wobei das glitschige Gefühl zwischen seinen Pobacken etwas unangenehm war. Angelus hob den Verband nur ein Stück an, um zu sehen, ob sie zu heilen begann. Anscheinend zufrieden mit dem was er gesehen hatte, deckte er William wieder bis unters Kinn zu.

„Ruh dich aus. Ich werde später noch mal nach dir sehen", sagte Angelus abschließend und ließ William dann alleine im Zimmer.

William wünschte sich, dass Angelus geblieben wäre. Er fühlte sich nicht sehr wohl in seiner Haut. Immer wieder begann er zu zweifeln, ob es wirklich richtig war, dass er hierher gekommen war.

Später kam das eine Hausmädchen wieder herein und räumte Angelus’ Sachen weg. Sie brachte William ein umfangreiches Frühstück und einen Krug mit frischer Limonade. Sie lächelte ihn freundlich an, sagte aber kein Wort. Obwohl William sie hätte ansprechen dürfen, tat er es nicht, da er nicht wusste, was er hätte sagen sollen.

Gegen Mittag kam Angelus erneut vorbei und setzte sich zu ihm. William war darüber sehr froh, auch wenn sie kaum miteinander sprachen. Er wollte nur nicht den ganzen Tag alleine im Bett verbringen. Kurz darauf erschien Dr. Giles zu einer weiteren Untersuchung.

William achtete darauf, dass er sich anständig benahm und Dr. Giles mit dem gebührenden Respekt ansprach. Giles war mit seinem Zustand sehr zufrieden. Er ließ noch einen Trank für Williams’ Erkältung hier und meinte, dass er erst in drei Tagen wiederkommen würde.

Angelus fragte ihn noch, ob William aufstehen dürfe, worauf Dr. Giles meinte, dass es besser wäre, wenn er die nächsten Tage im Bett verbringen würde, er jedoch für kurze Zeit durchaus aufstehen könne.

So vergingen die nächsten Tage, in denen Angelus regelmäßig Salbe auf seine Wunden auftrug und William die meiste Zeit im Bett verbrachte. Die einzige weitere Person, die William zu Gesicht bekam, war das Hausmädchen, dessen Name Faith war, wie er mittlerweile erfahren hatte.

Durch den Trank, den Dr. Giles ihm verordnet hatte, schlief William meist schon sehr früh ein, doch jede Nacht erwachte er mindestens einmal, um enttäuscht festzustellen, dass Angelus weiterhin neben dem Bett im Sessel schlief, anstatt sich zu ihm zu legen.

Nach etwa einer Woche war seine Erkältung vollkommen abgeklungen und seine zahlreichen Wunden waren ebenfalls zum größten Teil verheilt. Der Doktor erlaubte ihm schließlich aufzustehen, weshalb Angelus ihm an diesem Tag eine erstaunlich bequeme schwarze Hose und ein schwarzes Hemd aus feinem weichem Stoff reichte.

Es waren leichte Sachen, ähnlich wie die, die er ihm damals in England gegeben hatte, nur waren dieses Sachen tadellos sauber und wunderbar bequem. Angelus wartete solange an der Tür, bis William sich die Sachen angezogen hatte. Als William fertig war, trat er vor Angelus und ging zum ersten Mal seit beinahe drei Wochen vor ihm auf die Knie.

„Es freut mich zu sehen, dass du noch nicht alles verlernt hast", äußerte Angelus zufrieden.

„Danke, Sir", erwiderte William stolz über sich selbst.

„Bevor wir nach unten gehen, gibt es ein paar Dinge, die ich dir zu sagen habe. Ich werde dich gleich meiner Gemahlin vorstellen. Ich erwarte von dir, dass du dich ihr gegenüber mit größtmöglichem Respekt verhältst. Außerhalb dieses Raumes ist es dir nicht gestattet frei zu sprechen. Du hast jedoch die Möglichkeit mich um Sprecherlaubnis zu bitten. Ich hoffe du erinnerst dich noch daran, wie du dich hierzu zu verhalten hast?"

„Ja, Sir."

„Gut", erwiderte Angelus knapp und verließ dann das Schlafgemach.

William folgte ihm mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Sie gingen die Treppe nach unten in einen großen geräumigen Salon, wo die hübsche Lady, die William an seinem ersten Tag hier gesehen hatte, an einem kleinen runden Tisch saß. Der kleine Tisch befand sich im rechten Bereich des Raumes, während sich links eine gemütliche Sitzgruppe aus gepolsterten Sesseln vor dem Kamin befand.

„Darla, meine Liebe, darf ich dir William vorstellen?" sagte Angelus, wobei William das Gefühl bekam, dass Angelus ein wenig aufgeregt wirkte. Als Angelus sich gegenüber der Lady an den Tisch setzte, ging William neben ihm auf die Knie. Der Boden war mit weichem Teppich belegt, weshalb das Knien angenehmer war, als im Hause der Beauforts, wo es nur Holzböden gab.

„Es freut mich, dich endlich kennen zu lernen. Ich habe schon viel von dir gehört, junger William. Ich hoffe du fühlst dich wohl in unserem Hause?"

Da es eine direkte Frage an ihn war, antwortete William artig: „Ja, Madam."

„Ich bin sicher Angel sorgt dafür, dass du dich wohl fühlst", sagte die Lady mehr zu sich selbst und grinste wissend zu ihrem Gemahl.

William begann sich zu wundern weshalb Angelus sich Lindsey als Lustsklaven gehalten hatte, obwohl er eine so hübsche Frau besaß. Und die freundliche Art, wie die beiden miteinander umgingen, ließ nicht darauf hindeuten, dass sie eine gescheiterte Ehe hätten. Allerdings hatte Angelus die letzten Nächte immer an seiner Seite verbracht, anstatt sie bei seiner Frau zu verbringen.

„Liebling, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich hier einen Moment allein mit William rede?" fragte Angelus, wobei sich William wunderte warum Angelus dies nicht oben im Schlafzimmer bereits getan hatte.

„Aber gewiss doch. Ich wollte sowieso gerade ein Stück spazieren gehen", erwidert Darla freundlich und erhob sich von ihrem Platz. Angelus erhob sich ebenfalls anstandshalber und verbeugte sich leicht von ihr, als sie den Raum verließ.

Als sie ungestört waren, begann Angelus: „Ich habe heute Morgen erfahren, dass die Beauforts bereits in Irland sind." Bei der Erwähnung dieses Namens blickte William erschrocken auf. Davon ungerührt, fuhr Angelus fort: „Wie ich gehofft habe, sind alle drei herübergereist. Dies lässt hoffen, dass, wenn meine Annahmen korrekt sind, ich eine gute Chance habe dich käuflich zu erwerben. Dazu muss ich noch etwas von dir wissen und ich brauche deine Unterstützung bei dieser Sache."

William verstand kaum ein Wort, von dem was Angelus ihm sagte. Verdutzt sah er ihn an, bis er sich daran erinnerte, dass er das eigentlich gar nicht durfte und seinen Blick wieder zu Boden senkte.

„Hat Warrens Vater es mitbekommen, als Warren dich so zugerichtet hatte?"

„Nein, Sir. Mr. Und Mrs. Beaufort waren zu diesem Zeitpunkt nicht im Haus."

„Gut. Ich möchte, dass du folgendes tust. Wenn die Beauforts hier ankommen, wirst du dich genau hier hinknien, wie ich es dir beigebracht habe", erklärte Angelus, während er sich rechts neben dem ersten Sessel der Sitzgruppe, welcher mit dem Rücken zur Eingangstüre stand, aufstellte und mit beiden Zeigefinger zu Boden zeigte.

„Du wirst hier bereits warten, während ich die Beauforts hereinführe. Dies ist zwar nicht das, was ich üblicherweise von meinem Sklaven erwarte, doch ich möchte sicherstellen, dass Henry und Betty einen guten Blick auf die Taten ihres Sohnes werfen können."

William dachte darüber nach, wobei ihm auffiel, dass er dazu nackt sein müsste, damit die Herrschaften seine Narben sehen könnten. Allerdings wusste er nicht, ob er dies in Warrens Gegenwart ohne weiteres sein könnte?

„Was ist? Gibt es ein Problem?" fragte Angelus, der ganz offensichtlich bemerkt hatte, dass William sich Gedanken machte.

„Nein, Sir. Es ist nur…"

„Es ist was?" fragte Angelus sanfter, nachdem William im Satz aufgehört hatte.

„Ich werde nackt sein", erwiderte William und fügte erst später ein „Sir" hinzu.

Angelus trat direkt vor William, hob ihm das Kinn an und sagte: „Ich werde nicht zulassen, dass Warren dir etwas antut. Ich verspreche es dir. Vertraust du mir?"

„Ja, Sir", erwiderte William ein klein wenig erleichterter.

„Gut. Während ich mit den Beauforts verhandle, bleibst du absolut regungslos neben mir knien. Egal was passiert. Ich möchte, dass du dich perfekt benimmst. Keine Blicke zu Warren oder zu seinem Vater. Wenn ich merke, dass die Sache außer Kontrolle gerät, werde ich dich unter einem Vorwand nach draußen schicken. Auf der Rückseite des Hauses wird Faith bereitstehen. Sie hat Kleidung, etwas Nahrung und ein Pferd für dich. Wesley wird ebenfalls dort auf dich warten. Er wird dich begleiten und an einen sicheren Ort bringen. Hast du das alles verstanden?"

„Aber?" erwiderte William sprachlos.

„Ich fragte, ob du das alles verstanden hast?" fragte Angelus strenger.

„Ja, Sir", antwortete er schließlich.

„Hast du dazu noch irgendwelche Fragen?"

„Nein, Sir."

„Gut, dann bleibt nur noch zu hoffen, das alles gut geht", sagte Angelus noch, wobei William erst so richtig auffiel wie nervös und angespannt Angelus eigentlich war.

*****

Als einer von Angelus’ Dienern die Nachricht brachte, dass die Beauforts gerade ins Gelände gefahren seien, herrschte eine plötzliche Aufregung im ganzen Haus. Angelus orderte William an sich wie besprochen bereitzustellen, wobei er Faith die Order gab William die leichten Sachen abzunehmen.

Zwei weitere Hausmädchen eilten ebenfalls durch den Salon und stellten Getränke und eine Schale mit frischem Obst bereit. Darla war inzwischen ebenfalls gekommen und setzte sich gegenüber von William auf den zweiten einzelnen Sessel, sodass die Beauforts auf der Sitzbank platz nehmen mussten. Scheinbar hatte Angelus alles bis ins kleinste Detail geplant.

Die allgemeine Aufregung im Haus machte William nur noch nervöser. Wie von Angelus angeordnet, stellte er sich neben dem einen Sessel auf und wartete auf die Ankunft seiner eigentlichen Besitzer. Darla trieb die Mädchen an, sich zu beeilen und sich anständig zu benehmen.

„Keine Angst William. Angel ist ein sehr guter Geschäftsmann", versicherte Darla ihm, wobei William es wagte zu ihr aufzublicken. Sie lächelte ihm freundlich entgegen, was ihn in der Tat etwas beruhigte. Doch dies hielt nur sehr kurz an, da er außerhalb des Salons eine wütende Stimme wieder erkannte.

Er konnte deutlich hören wie Warren Angelus wüst beschimpfte, bis sich Henry Beaufort wohl einmischte, um seinen Sohn zurückzuhalten. Erst ein paar Minuten später betraten dann die Herren, begleitet von Mrs. Beaufort, den Salon.

William wagte nicht sich zu bewegen und hielt seinen Blick fest auf den Boden gerichtet. Er bekam mit wie Darla sich erhob und an ihm vorbei zu den Gästen ging, um diese freundlich zu begrüßen. Die Gäste standen noch immer hinter Williams Rücken, weshalb William nicht mitbekam, was vor sich ging. Dies machte ihn sehr nervös.

„Er ist also tatsächlich bei Ihnen", stellte Henry fest.

„Sie verfluchter Bastard!" fluchte Warren.

„Sohn! Hüte deine Zunge, oder ich werde mich allein mit Mr. Dexter unterhalten!"

„Ja, Vater", erwiderte dieser verärgert.

„Also, wie kommt es, dass er hier bei Ihnen ist? fragte Henry.

„Ich fand ihn zufällig bei einem Händler, als ich mich um einen neuen Sklaven umsehen wollte", erklärte Angelus sachlich.

„Er lügt!" lenkte Warren ein.

„Warren!" mahnte Henry erneut. Zu Angelus meinte er dann: „Wie ich sehen kann, haben Sie ihn für seine Flucht ausführlich bestraft." Dabei näherte sich Henry Williams Rücken und sah sich das Ausmaß genauer an.

„Nein. Diese Wunden stammen nicht von mir. Sie sollten lieber Ihren Sohn dafür loben."

„Was? Das ist unmöglich. Das liegt gewiss drei Wochen zurück. Um heute noch so deutliche Wunden zu tragen, hätte Warren ihn halb totschlagen müssen", meinte Henry sichtlich entsetzt.

„Warren, hast du das getan?" fragte Betty Beaufort ihren Sohn.

„Ich musste es tun! Er wollte mir nicht gehorchen!" versuchte sich Warren herauszureden.

„Ich dachte bisher immer der Junge wäre gehorsam?" wunderte sich Henry. „Mr. Dexter, haben Sie nicht betont, wie sehr Sie mit ihm zufrieden waren?"

„Ich war wirklich ausgesprochen zufrieden mit ihm, weshalb ich Ihrem Sohn auch ein beträchtliches Angebot machte ihn zu kaufen. Doch leider kamen wir zu keiner Übereinkunft."

„Das wusste ich gar nicht. Ist das auch der Grund, weshalb Sie uns so überstürzt verlassen hatten?" fragte Henry nach.

„Ja, das war der Grund", gab Angelus zu.

„Warren, warum hast du mir das nicht erzählt?" fragte Henry streng.

„Warum ist das so wichtig?" meinte dieser unbekümmert.

Henry war sichtlich bestürzt über das Verhalten seines Sohnes und wollte gerade etwas dazu erwähnen, als Angelus ihm zuvorkam und freundlich äußerte: „Warum setzen wir uns nicht und besprechen das Ganze in Ruhe bei einer guten Tasse Tee?"

Mr. Beaufort schien von dieser Idee erleichtert und meinte: „Sie haben recht. Am besten wir setzen uns und besprechen alles in Ruhe."

Gleich darauf konnte William einen nach dem anderen an sich vorbeigehen sehen und bekam mit, wie sie sich nahe bei ihm auf die Sitzgruppe setzten. Trotz seiner Unruhe, schaffte er es bewegungslos zu verharren und nicht einmal aufzublicken. Er war erleichtert, als sich schließlich Angelus als letzter links neben ihn auf den Sessel setzte. William erlaubte sich auf Angelus’ Füße zu blicken, dies beruhigte ihn ein wenig.

„Nun, Mr. Dexter, ich nehme an es gibt einen speziellen Grund, warum Sie uns hierher bestellt haben, oder wollten Sie Warren nur sein Eigentum zurückgeben?" eröffnete Henry das Gespräch, während eines der Hausmädchen für alle Gäste Tee einschenkte.

„In der Tat, den gibt es. Ich möchte William kaufen", sagte Angelus frei raus.

„Sein Name ist Spike! Und er ist nicht zu verkaufen!" korrigierte Warren verärgert.

„Warren, ich warne dich ein letztes Mal! Halte dich zurück! Du hast schon genug Ärger verursacht!" drohte Henry seinem Sohn. Für William war es eine kleine Genugtuung dies miterleben zu dürfen.

„Mr. Dexter, weshalb wollen Sie den Jungen noch immer kaufen, obwohl er ganz offensichtlich ein entflohener Sklave ist?"

„Nun, wie Sie sehen können habe ich kein Gehorsamsproblem mit ihm. Ich war stets außerordentlich zufrieden mit seinem Verhalten und dies kann ich wirklich nicht von vielen Sklaven behaupten", betonte Angelus erneut.

„Ich verstehe dann aber wirklich nicht, weshalb mein Sohn ihn so zugerichtet haben soll?" erwiderte Henry.

„Mit Verlaub, ich konnte dem Sklaven ein paar Informationen entlocken. Er erzählte mir etwas von einem gewissen Herrn namens Parker Abrahms. Vielleicht ist Ihnen dieser Name geläufig?"

„Ja, dieser Name ist mir durchaus geläufig. Er bedeutet nichts als Ärger. Von einigen Herren habe ich erfahren, dass man ihn in einigen Clubs in London der Tür verwiesen habe. Nun, dies erklärt mir einiges mehr."

„Es tut mir wirklich leid, dass Sie wegen dieser Angelegenheit bis hierher kommen mussten, doch ein paar dringliche Geschäfte erlaubten mir nicht zu Ihnen zu kommen. Ich würde Sie gerne für ihre Umstände entschädigen und Ihnen ein besonderes Geschäft vorschlagen. Sie übergeben mir den Sklaven und dafür unterzeichne ich einen verbindlichen Vertrag, in dem ich Ihnen für die kommenden fünf Jahre die Abnahme ihrer halben Ernte zu dem derzeitigen Höchstpreis zusichere."

„Fünf Jahre?" fragte Henry ungläubig nach.

„Einschließlich diesem Jahres, jawohl", bestätigte Angelus.

„Vater, Sie werden dieses Angebot doch nicht annehmen? Spike gehört mir! Er ist mein Eigentum! Sie können ihn nicht verkaufen!"

„Sohn, sei still! Hast du eine Ahnung wie viel Geld das ist? Wir wären die nächsten fünf Jahre abgesichert, ganz egal wie schlecht unsere Ernte ausfällt!" herrschte Henry seinen Sohn an. An Angelus gerichtet, fragte er dann: „Ist das wirklich Ihr Ernst?"

„Ja, das ist mein absoluter Ernst", erwiderte Angelus kühn.

„In Ordnung. Ich bin mit dem Geschäft einverstanden", erklärte Henry und schüttelte Angelus zum Abschluss des Geschäftes die Hand.

„Vater! Das können Sie nicht tun!" protestierte Warren.

„Doch, ich kann! Genauso, wie ich dich jetzt nach draußen schicken kann!"

„Was?"

„Du hast schon verstanden! Geh und warte draußen in der Kutsche! Ich hab genug von deinem schlechten Benehmen. Mir scheint, ich muss dir noch beibringen, wie man sich als Gentlemen verhält! Los, geh!" schimpfte Henry streng.

Widerwillig und wütend erhob sich Warren von seinem Platz. Als er an William vorbeiging, rechnete dieser fest damit, dass er ihn schlagen oder treten würde. Tatsächlich zog Warren aus und hielt auf Williams Gesicht zu. William erschrak und blickte nur kurz auf, als eine Hand an seinem Gesicht vorbeischnellte und Warrens Faust im Flug auffing.

Es war Angelus, der Warren daran gehindert hatte William zu schlagen. Als Henry dies sah, erhob er sich bestürzt und gab seinem Sohn einen kräftigen Klaps auf den Hinterkopf. Mahnend sagte er: „Du bist eine Schande für die Familie. Geh jetzt endlich nach draußen! Wir werden uns später noch mal darüber unterhalten."

Warren riss sich wütend von Angelus’ festem Griff los und verließ endlich den Raum. William war erleichtert, als Warren nicht mehr im Raum war. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass Angelus ihn tatsächlich von den Beauforts gekauft hatte. Und erst jetzt konnte er die Freude darüber in sich spüren.

Henry Beaufort und Liam Dexter besprachen alle Einzelheiten zu dem Geschäft und unterzeichneten anschließend einen Vertrag, der das Ganze amtlich machte. Somit war Willliam offiziell das Eigentum von Liam Angelus Dexter.

Als die Beauforts später gingen, blieb William noch immer artig neben dem Stuhl knien und wartete geduldig, dass Angelus ihm eine Order geben würde. Nachdem Angelus die Herrschaften zur Tür begleitet hatte, kehrte er in den Salon zurück.

„Du kannst aufstehen", sagte Angelus ruhig.

William erhob sich und blickte abwartend zu Angelus. Angelus seufzte tief auf, bevor er zu William sagte: „Du bist frei. Lass dir von Faith die Sachen geben, die ich vorbereitet habe. Wesley wird dich zu einem Freund in die Stadt bringen. Dort findest du Arbeit und eine trockene Bleibe."

William konnte nicht glauben was er gerade hörte. Fassungslos stand er vor Angelus und starrte ihn an. Warum hatte er soviel Geld für ihn gezahlt, wenn er ihm dann die Freiheit schenken wollte? Wozu das Ganze?

„Warum?" fragte William verletzt.

„Weil ich es dir sage und nun geh", erwiderte Angelus und deutete auf die Tür.

*****

 

 

 

Teil 17 - Lonelyness

William verstand die Welt nicht mehr. Er hatte beinahe tausend Meilen zurückgelegt, nur um bei Angelus zu sein. Er hätte überall hingehen können, doch er wollte nirgendwo anders hin, als zu ihm. Zu diesem Mann, der bereit war eine unglaubliche Summe Geld für ihn zu bezahlen. Doch wozu das ganze? Wozu bezahlte Angelus soviel Geld für ihn, wenn er ihn dann fortschickte?

Es war nun schon zwei Monate her, dass Angelus ihm die Freiheit geschenkt hatte, doch William verstand noch immer nicht aus welchem Grund.

Angelus hatte dafür gesorgt, dass er hier in Galway bei einem Schneider Arbeit bekam. Es war keine allzu schwere Arbeit und William verdiente gutes Geld. Außerdem konnte er hier in der kleinen Firma in einem eigenen Zimmer schlafen, das war mehr Freiraum, als er jemals besessen hatte.

Beinahe zuviel Freiraum, denn William wusste nichts mit soviel Freiheit anzufangen. Er verstand sich nicht sehr gut mit den anderen Arbeitern in der Firma und wurde recht bald zum Außenseiter. Abends saß er allein in seinem Zimmer und starrte die Decke an. Er hätte glücklich sein müssen. Glücklich und froh darüber, dass er nun ein freier Mann war, doch er fühlte sich einsam und verlassen.

Nachts träumte er oft von Angelus. Von den starken Armen, die ihn schützend hielten. Von den geschickten Fingern, die ihn auf unglaubliche Weise berührten und ihn zu höchster Ekstase brachten. Und wenn er am Morgen allein in seinem kleinen Bett aufwachte, fühlte er sich noch einsamer.

Seit kurzem ging er nun öfter in ein schäbiges Gasthaus, wo Wein und Essen billig waren. Man hätte meinen können, dass William im Laufe seiner Jahre als Sklave gelernt hätte, wie man sich gegenüber anderen Menschen freundlich verhielt, doch aus irgendeinem Grund schaffte er es immer wieder sich mit anderen Männern anzulegen und Streit anzufangen.

Vermutlich, weil er so sehr von Angelus enttäuscht war und das Gefühl hatte, dass niemand ihn haben wollte. Außer Warren vielleicht, der ihn als Prügelknabe haben wollte, doch die Zeiten, in denen er sich prügeln ließ, waren vorbei. Nun war er es, der sich gelegentlich mit anderen prügelte.

Bisher bekam William durch seine kleinen Streitereien keinen Ärger und auch auf der Arbeit konnte er sich erstaunlich viel erlauben. Er brauchte eine Weile, bis er dahinter kam, woran dies lag. Anscheinend hatte Angelus dafür gesorgt, dass es nie zu größerem Ärger kam. Und auch der Schneidermeister schien ihn nur wegen Angelus bei sich zu behalten.

William hatte es satt so im Schutze dieses Mannes zu stehen, obwohl dieser ihn doch fortgeschickt hatte. Je mehr er darüber nachdachte, umso verärgerter wurde er und umso mehr Ärger zog er magisch an.

Es kam wieder einer dieser Abende, in denen er nicht allein in seiner Kammer liegen wollte. Also ging er erneut in das Gasthaus, um sich dort etwas Trost im Alkohol zu suchen und vielleicht seinen Frust an irgendeinem Kerl auszulassen.

Er saß stumm über seinem Krug, an einem Tisch in der hintersten Ecke des Gasthauses und grübelte über den Sinn seines Lebens, als plötzlich ein Raunen durch die Menge drang. William blickte auf und erkannte den Grund für das viele Getuschel der Männer.

Die wunderhübsche Darla schritt elegant durch das Gasthaus und hielt genau auf ihn zu. William wusste nicht, was er davon halten sollte und blickte sie abschätzend an. Darla trat an seinen Tisch heran und fragte freundlich: „Darf ich mich setzen?"

William antwortete nicht, sondern offerierte ihr lediglich mit einer Handbewegung, dass sie sich gegenüber von ihm setzen konnte. Darla folgte der Einladung und setzte sich.

„Was verschafft mir die Ehre?" fragte William frei heraus.

„Oh, nichts Besonderes. Ich wollte nur sehen, wie es dir geht", erwiderte Darla mit einem süßen Lächeln.

„Es geht mir gut, danke."

„Ja, das sehe ich. Und wie ich gehört habe, hast du dich recht gut eingelebt. Also scheint es dir an nichts zu fehlen, oder liege ich falsch?"

„Es fehlt mir an nichts", sagte William emotionslos.

„Seltsam. Dasselbe behauptet mein Gatte auch, doch ich glaube ihm genauso wenig wie dir."

„Was sollte ihm schon fehlen?" fragte William voller Sarkasmus.

„Ich denke, du weißt was ihm fehlt."

„Ich habe ihn nicht darum gebeten, dass er mich fortschickt!" erwiderte er gekränkt.

„Nein. Aber du hast ihn auch um nichts anderes gebeten."

„Was soll das heißen? Was wollen Sie überhaupt von mir?" fragte William langsam gereizt, weil er ganz sicher nicht über Angelus reden wollte.

„Ich bin hier, weil ich dir etwas erzählen will. Eine Geschichte von einem jungen erfolgreichen Anwalt, der am Anfang einer großen Kariere stand. Er hatte sich verliebt in einen gut aussehenden Geschäftsmann, doch ihre Liebe stand unter einem dunklen Schatten. Es ist in der heutigen Zeit nicht gern gesehen, wenn zwei Männer sich lieben. Und der gut aussehende Geschäftsmann sollte laut seinem Vater eine Frau heiraten, sonst würde er das Geschäft seines Vaters nicht bekommen. Der junge Anwalt tat einen Akt aus reiner Liebe und machte sich selbst dem Geschäftsmann zum Geschenk. Er gab sein ganzes Leben auf und lebte ab da als der persönliche Sklave des Geschäftsmannes. Dieser heiratete eine Frau, von der er wusste, dass sie die ehelichen Pflichten verachtete, unabhängig sein wollte und gründete mit ihr eine harmonische Zweckgemeinschaft. So lebten alle drei glücklich bis ans Ende der Tage. Welches für Lindsey früher kam, als erwartet."

„Lindsey war ein freier Mann?"

„Lindsey McDonald war nicht nur ein freier Mann, er war auch ein sehr erfolgreicher Anwalt. Er hatte eine große Karriere vor sich, als er sich dazu entschied zusammen mit Angel zu leben."

„Und was hat das Ganze mit mir zu tun?"

„Angel würde nie einen Mann zwingen an seiner Seite zu leben. Deshalb hatte er sich nach Lindseys Tod niemals einen neuen Sklaven gekauft. Er wusste zwar, dass du freiwillig zu ihm gekommen bist und du allein seinetwegen den weiten Weg hierher gewagt hast, doch das war ihm nicht genug. Er wollte sehen was du tust, wenn er dir die Freiheit schenkt."

„Einen Moment, nur zum Mitdenken. Heißt das, Lindsey war niemals ein richtiger Sklave? Es war alles nur Schein?"

„Nein. Lindsey lebte bei Angel wie ein richtiger Sklave. All die Regeln, die Angel dir beigebracht hat, hatte auch Lindsey zu befolgen. Es war ihre Art diese Beziehung zu leben. Es war das, was Angel wollte und es war auch das, was Lindsey wollte. Auf diese Weise konnten sie immer zusammen sein. Ich denke Angel hat dir ein wenig davon gezeigt, wie er mit Lindsey umgegangen ist, sonst wärst du wohl kaum hierher gekommen, nicht wahr?"

Vollkommen perplex starrte er Darla an. Als er eine Weile über dies alles nachdachte, bekam Angelus’ Verhalten langsam einen Sinn. Seine zurückhaltende Art, nachdem William in Irland angekommen war. Seine Nervosität und Anspannung, als er ihm sagte, dass er gehen solle. Diese unendliche Traurigkeit, die immer dann zum Vorschein gekommen war, wenn William durch sein Sklavendasein leiden musste.

Langsam wurde William alles klar, doch was nun? „Was soll ich jetzt tun?" fragte er kaum hörbar.

„Kommt darauf an, was du tun willst! Willst du weiterhin als freier Mann leben, oder willst du Angel dienen? Und ich denke, ich muss dir nicht erklären, was ich mit ‚dienen’ meine."

Diese Frage war für William einfacher zu beantworten, als er es gedacht hätte. Er wollte Angelus dienen.

„Helfen Sie mir, zu ihm zu kommen?" fragte er entschlossen.

Darla lächelte erfreut und sagte: „Meine Kutsche wartet vor dem Gasthaus auf mich."

William stand von seinem Platz auf, bezahlte seinen Krug Cider und wartete darauf, dass Darla ihn zur Kutsche führen würde. Darla erhob sich schließlich ebenfalls und gemeinsam verließen sie das Gasthaus.

Darla betrat den Kutschraum, woraufhin William ihr unsicher folgte. Er setzte sich ihr gegenüber auf den Sitz, wo er sich unbehaglich fühlte. Wenn er seinen Entschluss durchsetzen würde, würde er später nie wieder auf einem solchen Sitz platz nehmen. Dies war ein komischer Gedanke, der jedoch keinerlei Furcht in ihm auslöste, sondern vielmehr die Gewissheit, dass er dann nie mehr das Gefühl haben würde irgendwie fehl am Platz zu sein.

Als die Kutsche losfuhr, fragte Darla ihn: „Sollen wir vorher bei deinem Zimmer vorbei fahren? Hast du dort etwas, dass du brauchst?"

„Nein, Madam", erwiderte er respektvoll, wie er es früher gelernt hatte.

Darlas Lächeln wurde daraufhin breiter. Sie fuhren nur wenige Minuten, bis sie schließlich auf dem Gelände der Dexters ankamen. Als sie aus der Kutsche ausstiegen und William der Lady zum Herrenhaus folgte, war er erstaunlich ruhig. Es war, als würde er endlich wissen was er wollte und zum ersten Mal in seinem Leben eine eigene Entscheidung treffen. Es fühlte sich großartig an.

Angelus saß in dem einen Sessel, welcher mit dem Rücken zum Eingang des Salons stand. Als er hörte wie jemand den Raum betrat, sagte er: „Hallo Darla, Liebes, wie war dein Spaziergang?"

Darla erwiderte mit einem süßen Lächeln, das nur William sehen konnte: „Es war sehr schön. Ich hab unterwegs eine sehr seltene Rose gefunden und sie für dich mitgebracht. Ich hoffe, du findest Gefallen an ihr?" Mit diesen Worten schob sie William ein Stück näher an Angelus heran und ließ die beiden allein.

Angelus konnte gerade noch sehen wie sie durch die Türe verschwand und starrte dann ungläubig auf William, der etwa zwei Meter von ihm entfernt im Raum stand.

„William? Was tust du hier? Ist etwas passiert? Brauchst du Hilfe?" fragte Angelus sofort besorgt, da er von Williams kleinen Streitereien gehört hatte und sofort annahm, dass William in Schwierigkeiten steckte. Mit besorgter Miene stand er von seinem Platz auf und musterte William genauer.

William trat entschlossen ein paar Schritte voran und kniete vor Angelus nieder. Demütig senkte er den Kopf, formte die Hände zu Fäusten und überkreuzte sie auf seinem Rücken. Genauso, wie Angelus es ihm gelehrt hatte.

„Sir, ich möchte ein Bitte vortragen."

„Du bist nicht mehr mein Sklave, du brauchst nicht vor mir zu knien, um eine Bitte vorzutragen", stellte Angelus klar.

„Das weiß ich, Sir."

„Also gut, worum möchtest du mich bitten?" fragte Angelus nun ziemlich nervös.

„Sir, ich möchte Euch darum bitten, dass ich Euer getreuer Diener sein darf. Ich biete mich selbst als Geschenk an und bitte darum, dass Ihr es annehmt."

Eine beunruhigende Stille entstand plötzlich, weshalb William nicht anders konnte, als zu Angelus aufzublicken, um zu sehen wie dieser reagierte. Angelus’ Gesicht war ein Ausdruck von Überraschung, Freude und Unglaube.

Äußerlich ruhig, wartete William auf eine Antwort. Innerlich tobte in ihm ein Sturm der Ungewissheit.

„Darla hat dir von Lindsey erzählt, nicht wahr?" fragte Angelus schließlich.

„Ja, Sir."

„Ich hoffe sie hat dir auch davon erzählt, dass Lindsey, obwohl er nicht als Sklave geboren wurde, als solcher bei mir lebte. Ich habe ihn auch als solchen behandelt und würde dies auch mit dir tun."

„Ja, Sir, das weiß ich."

„Und trotzdem bittest du darum?"

„Ja, Sir."

„Es ist dir klar, dass ich absoluten Gehorsam von dir verlange? Dass ich deine Dienste jederzeit in Anspruch nehmen werde und dass ich dich bei Ungehorsamkeit hart bestrafen werde?"

„Ja, Sir."

Angelus trat einen Schritt näher, legte William eine Hand an die Wange, zeichnete mit dem Daumen seine haarscharfen Wangenknochen nach und fragte erneut: „Will, ist das dein absoluter Ernst? Danach gibt es kein Zurück mehr."

„Es ist mein Ernst, Sir. Ich wollte es schon damals, als ich Eure Leihgabe war, und ich will es noch heute. Auch wenn ich jetzt ein freier Mann bin. Ich will es von ganzem Herzen."

Ein glückliches Strahlen erschien auf Angelus’ Antlitz und auch William fühlte sich glücklich und erleichtert, als hätte man ihm eine schwere Bürde von den Schultern genommen und ihm wahre Freiheit geschenkt.

„So sei es", sagte Angelus. Er zog William am Arm auf die Beine, worauf dieser sich leicht verunsichert vor ihm hinstellte. Angelus griff erneut nach Williams Wange und zog ihn zu einem verlangenden Kuss zu sich. William gewährte Angelus’ Zunge bereitwillig Einlass und erwiderte das Zungenspiel mit dem gleichen Verlangen.

Angelus löste sich kurz von Williams Lippen und sagte mit rauer Stimme: „Du darfst deinen Herrn ruhig berühren, wenn er dich küsst."

William erschauderte bei der Erwähnung „seines" Herrn und als Angelus ihn noch mal küsste, ließ er seine Hände über dessen starken Körper wandern und zog ihre Körper noch näher aneinander.

Angelus löste sich wieder von Williams Lippen und freute sich über den Lust verschleierten Blick, den er auf Williams Antlitz gebracht hatte. Mit einem freundlichen Blick, aber strenger Stimme, fing er an William in sein neues Leben zu unterweisen: „Es gibt einige Regeln, die du zu beachten hast und die nur an bestimmten Orten gelten. Ich werde nicht sehr geduldig mit dir sein, weil du mich so lange hast warten lassen, also passe gut auf, was ich dir jetzt sagen werde."

„Ja, Sir", erwiderte William ohne Angst.

„Im gesamten Haus ist es dir nicht gestattet Kleidung zu tragen. Du wirst die Sachen, die du jetzt anhast, später für immer ablegen. Solange ich in der Nähe bin, kniest oder sitzt du an meiner Seite, außer ich gebe dir eine andere Order. Dir ist nicht gestattet mit dem Hauspersonal zu sprechen, außer ich gebe dir die Anweisung dazu. Und für den Fall, dass ich dich dabei erwische, dass du dich von einem der Mädchen berühren lässt, gnade dir Gott!"

Verunsichert blickte William ihn an. So Besitz ergreifend hatte er Angelus nie erlebt.

Erklärend fügte Angelus hinzu: „Ich schätze es nicht, wenn jemand mein Eigentum berührt. Auch nicht Darla. Niemand wird dich jemals verletzen können, außer mir selbst. Und dies wird nur geschehen, wenn ich der Meinung bin, dass du es verdient hast. Diese Regelung gilt nicht für immer. Es wird Ausnahmen geben, doch nicht in der nächsten Zeit."

Nun, damit konnte William leben. Wenn niemand ihn berühren durfte, konnte auch niemand ihn wieder verletzen, dies war kein übler Gedanke.

„Oben in meinem Schlafgemach gelten andere Regeln. Es wird der einzige Raum sein, in dem du dich vollkommen frei bewegen kannst und du ohne vorherige Erlaubnis sprechen darfst, außer ich verbiete es dir explizit. Ansonsten gelten alle Regeln wie bisher. Du wirst vorläufig nicht mit mir das Haus verlassen, bis ich der Meinung bin, dass ich dich mitnehmen kann. Wenn du ohne mich im Haus bist, wirst du entweder in meinem Schlafgemach auf mich warten, oder du wartest hier im Salon. Das bedeutet, dass du hier neben den Sessel auf dem Boden sitzen darfst oder am Kamin, falls es dir kalt ist."

Dies alles war bisher nichts Neues für William. Damit hatte er bereits gerechnet und war für ihn kein Problem, da er jahrelange unter strengeren Regeln gelebt hatte.

„Dies wären soweit die Grundregeln. Es werden später mehr dazukommen, aber vorläufig hast du nur diese zu beachten. Diese, und noch eine weitere. Welche die wichtigste Regel sein wird und ich erwarte von dir, dass du dich daran hältst!"

Leicht verunsichert wartete William auf diese eine wichtige Regel. Was könnte Angelus von ihm wollen?

„Du darfst keine Geheimnisse vor mir haben. Ich möchte immer über deinen geistigen und körperlichen Zustand informiert sein. Wenn du dich unwohl fühlst, egal weshalb, dann möchte ich, dass du mir das mitteilst. Du hast jederzeit die Möglichkeit mich um Sprecherlaubnis zu bitten, so wie ich es dir gezeigt habe. Wenn du merkst, dass du krank wirst, selbst wenn du nur ein leichtes Kratzen im Hals spürst, teilst du mir das sofort mit! Ganz egal wo wir uns gerade befinden, oder was ich gerade tue. Auch, wenn ich gerade in einer geschäftlichen Besprechung sein sollte! Wenn du merkst, dass du krank wirst, teilst du es mir mit, ist das klar genug?"

„Ja, Sir", erwiderte William verwundert. Niemals hatte sich ein Herr für seinen Gesundheitszustand interessiert.

„Du wunderst dich, warum ich das von dir verlange?"

„Ja, Sir."

„Lindsey starb an einer unheilbaren Krankheit. Anfangs waren die Symptome die gleichen, wie bei einer einfachen Erkältung, weshalb ich nicht sofort reagiert habe. Erst als es zu spät war, habe ich den Arzt informiert. Doch dieser konnte nichts mehr für ihn tun. Hätte ich früher reagiert, würde Lindsey vielleicht noch leben. Ich kann und werde nicht zulassen, dass so etwas noch mal passiert. Deshalb wird Dr. Giles einmal im Monat vorbeikommen und dich gründlich untersuchen."

William war von dem Gedanken, dass er regelmäßig von diesem Doktor untersucht werden sollte, nicht sehr begeistert, doch irgendwie war die Tatsache, dass Angelus sich so um ihn sorgte, beruhigend und angenehm.

Es war jedenfalls eine Regel, der er ohne große Schwierigkeit nachkommen konnte. Also blickte er seiner Zukunft zuversichtlich entgegen. Dies zeigte ihm nur noch mehr, dass Angelus ein um Welten besserer Herr war, als Warren es jemals sein könnte.

„Nun, ich denke das war fürs Erste genug. Jetzt wollen wir mal sehen, dass du ein gründliches Bad bekommst und du diese Lumpen ablegst", meinte Angelus abschließend, während er den Salon verließ und William ihm unaufgefordert folgte.

Angelus ordnete Faith an, sie solle ein heißes Bad arrangieren, worauf diese sofort ein paar der Mädchen anfeuerte dem Wunsch des Herren nachzukommen. Während die Mädchen rasch ein paar Eimer heißes Wasser heranschafften, betraten Angelus und William bereits das Badezimmer.

Angelus befahl William seine Sachen auszuziehen und so stand er wieder nackt vor seinem Herrn, doch William störte dies nicht. Die Kleidung, die William getragen hatte, war alt und abgetragen gewesen. Der Schneidermeister hatte ihm diese gegeben und William war froh, dass er sie ablegen konnte.

Sein neuer Herr hatte ihn schon oft nackt gesehen und als Warrens Sklave hatte er nie Kleidung tragen dürfen, weshalb er nun darüber nicht beschämt war.

Als die Mädchen fertig waren, schickte sie Angelus aus dem Badezimmer und sagte zu William, dass er sich in die Wanne setzen solle. Unter dem wachsamen Auge von seinem Herrn, wusch William seinen ganzen Körper gründlich sauber.

Um auch seinen Po gründlich waschen zu können, kniete sich William ins Wasser und reichte mit einer Hand zurück an seine Kehrseite. Angelus stöhnte leicht auf, als William ihm auf provozierende Art sein Hinterteil präsentierte.

Als Angelus fand, dass William genug gebadet hatte, trat er zu ihm, reichte ihm eine Hand und half ihm aus der Wanne. Er reichte William ein angenehm weiches Handtuch und half ihm, seinen Körper trocken zu rubbeln. William war über dieses Verhalten ziemlich verwirrt, doch er konnte nicht abstreiten, dass es sehr angenehm war, wie Angelus sich um ihn kümmerte.

Nachdem William bis auf die feuchten Haare wieder trocken war, sagte Angelus, dass er ihm folgen solle. William folgte Angelus in sein privates Schlafgemach. Hier durfte William sich laut Angelus’ Regel frei bewegen und auch frei sprechen. Obwohl er die letzten Wochen als freier Mann gelebt hatte, war dies für William dennoch sehr ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig.

Etwas unsicher stand er deshalb im Raum und beobachtete, wie Angelus eine seiner Kommoden öffnete und nach etwas bestimmtem durchsuchte.

„Komm her zu mir", sagte Angelus.

William war froh über eine klare Order, da er sonst nicht wusste, wie er sich verhalten sollte.

Angelus hatte schließlich gefunden, wonach er gesucht hatte und begann William dieselben ledernen Manschetten anzulegen, die er bei Lorne gekauft hatte. Sie waren aus einem angenehm weichen Leder und waren deshalb nicht unangenehm zu tragen. William half ihm bei seinem Vorhaben, indem er ihm abwechselnd seine Beine anhob, damit Angelus sich nicht soweit bücken musste.

Zum Schluss kramte Angelus noch ein ledernes Halsband hervor, das aus demselben Leder gefertigt war. Angelus drückte es William in die Hand, damit dieser es sich genauer ansehen konnte. Es hatte nur einen einfachen Verschluss, der jederzeit gelöst werden konnte. In der Mitte befand sich ein silberner Ring. Jeweils rechts und links neben dem Ring war ein kleines silbernes Metallplättchen ins Leder eingearbeitet, auf denen in eleganten zierlichen Buchstaben etwas eingraviert war.

William konnte jedoch nicht lesen, weshalb er fragend zu Angelus aufblickte.

„Was ist? Gefällt es dir nicht?" fragte Angelus ein wenig enttäuscht.

„Doch, Sir, es ist wunderschön. Es ist nur… was steht hier geschrieben?"

„Du kannst nicht lesen?"

„Nein, Sir", erwiderte William beinahe beschämt, obwohl er nichts dafür konnte, dass er nicht lesen konnte. Schließlich war es dort, wo er herkam, den Sklaven nicht erlaubt lesen zu lernen.

„Wie dumm von mir. Natürlich kannst du das nicht. Also wirst du es lernen."

William starrte Angelus vollkommen perplex an. Er sollte tatsächlich lesen lernen dürfen? Er hatte sich schon so oft gefragt, welche Art von Geschichten in Warrens Abenteuerbüchern geschrieben stand. Wenn Angelus ihm das Lesen beibringen würde, würde er es vielleicht auch erlauben, dass er einmal ein solches Buch lesen dürfe?

„Sir, wenn ich lesen kann, darf ich dann auch ein richtiges Buch lesen?" fragte er leicht euphorisch.

„Nicht nur eines, mein lieber William. Du wirst viele Bücher lesen. Auf meinen Geschäftsreisen werde ich nicht viel Zeit für dich haben und ich möchte nicht, dass du dich zu Tode langweilst. Wir werden gleich morgen beginnen. Das erste, was ich dir beibringen werde, sind die Wörter, die hier eingraviert sind." Angelus deutete auf das erste Wort auf dem Metallplättchen links neben dem Ring.

„Das hier bedeutet „William", dein Name." Mit dem Finger unterstrich er das Wort, während er die Buchstaben über die Lippen rollte. Selbiges wiederholte er dann mit den Wörtern auf dem anderen Metallplättchen, rechts von dem Ring: „Und hier steht „Eigentum von Angelus" Niemand der mich kennt, wird es wagen dir ein Haar zu krümmen, wenn er dies hier liest. Es wird dich beschützen und es ist ein Symbol für deinen Status als mein Sklave. Es ist ein Geschenk von Lorne. Er kennt meinen Geschmack. Es steht dir frei es zu tragen, oder nicht. Ich werde dich nicht dazu zwingen."

Dies überraschte William sehr. Durfte er wirklich frei wählen? Nachdenklich fasste er sich mit der einen Hand an seinen Hals und blickte auf das Halsband in seiner anderen Hand. Er fühlte sich dort noch immer nackt, seitdem er keinen Ring mehr trug. Es würde gewiss nicht schmerzen, es anzulegen. Außerdem konnte er es jederzeit wieder öffnen, was er früher bei dem schweren Eisenring nicht tun konnte.

Schließlich nahm er das Halsband und legte es sich selbst um den Hals. Der Verschluss war leicht zu schließen. Das Leder war angenehm weich auf seiner Haut und es fühlte sich gut an es zu tragen. Angelus beobachtete ihn mit einem erfreuten Lächeln und als William schließlich fertig war, lächelte auch er seinem Herrn entgegen.

Somit war William nun der Sklave von Angelus und er fühlte sich glücklicher und befreiter denn je.

Ende

*****

Fortsetzung:

The life of William, slave of Angelus

Sequel to „A story about a slave an his Master"

By SpikesChild

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