Autor: SpikesChild
E-Mail Adresse:
lonely.unicorn@web.de
Titel:
Spiritual Salvation
Altersfreigabe: ab 12
Teil: 7 Teile

Timeline: Staffel 4. Buffy ist frisch aufs College gekommen. Spike ist zurückgekommen, nachdem Dru ihn verlassen hat.

Inhalt: Buffy hat einen empfindlichen Zusammenstoß mit einem Dämon. Sie kommt ins Krankenhaus und fällt ins Koma. Als sie wieder zu sich kommt, bemerkt sie, dass sie sich in einem anderen Körper befindet. Der Besitzer dieses Körpers ist von seinem geistigen Gast nicht sehr erfreut ;-)

Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike
Disclaimer: Mir gehört nur die Idee zur Story. Alles andere gehört Joss u.s.w…
Kommentar: Ein *Knuddler* geht an Spikes_Slayer fürs Betalesen.

 

 

Zum besseren Verständnis: Jeder Absatz steht für einen Dialog der zwei Hauptpersonen. In Kursiv ist alles geschrieben, was sich außerhalb von Spikes Körper abspielt. Viel Spaß beim Lesen.

 

Teil 1

 

Alles fing an mit diesem verfluchten Dämon! Warum nur musste ich ausgerechnet in dieser Nacht auf diesen ekligen Dämon treffen?

Nicht schon wieder! Kannst du nicht einmal die Klappe halten? Ich versuche mich auf meine Jagd zu konzentrieren.

Vergiss es Spike! Heut wird nicht gejagt!

Verdammt Jägerin! Kannst du mir dann mal sagen, wie ich mich sonst ernähren soll?

Ist mir doch egal! Friss von mir aus Würmer.

Wenn ich dich daran erinnern dürfte, dass du in meinem Körper steckst! Es sollte dir nicht egal sein, wenn ich an Hungertod sterbe.

Das kannst du doch gar nicht!

Woher willst du das wissen?

Ich bin die Jägerin, schon vergessen? Giles hat mir einiges über euch widerwärtige Vampire erzählt!

Jetzt reicht’s! Los verschwinde sofort aus meinem Körper!! Raus mit dir! Scher dich zum Teufel oder sonst wo hin, aber mach dass du aus meinem Kopf verschwindest!

Liebend gerne, Spikey, wenn du mir sagst wie?

Nenn mich nicht so!

So? Wie soll ich dich dann nennen? William der Unblutige?

Halt endlich die Klappe!

Nein! Keine Lust! Ich werde jetzt fortfahren meine Geschichte zu erzählen.

Ich frage mich nur wer dir zuhören soll? Ich jedenfalls nicht.

Das ist mir doch egal!

Denk ich mir.

Also, da war dieser Dämon…

Kannst du die Geschichte nicht leise erzählen?

Nein! Da hätte es ja gar keinen Sinn.

Oh verdammt, jetzt ist sie weg.

Wer?

Na die Kleine, die ich aussaugen wollte. Und du bist schuld!

Gut!

Nein, gar nicht gut!

Doch!

Halt die Klappe!

Nein!

ARGH!!

Was ist los mit dir, Spikey? Hast du Kopfschmerzen?

So etwas ähnliches, ich muss einen Weg finden dich aus meinem Kopf zu schaffen.

Oh ja, endlich sind wir mal einer Meinung.

Würdest du bitte, bitte die Klappe halten? Ich verspreche dir auch keine Menschen zu jagen für diese Nacht.

Nur für diese Nacht?

Was erwartest du von mir? Ich bin ein Vampir!

Ja, ein widerwärtiges ekliges Monster!

Oh bitte schenkt mir Kraft diese Frau in meinem Kopf auszuhalten.

Ich weiß gar nicht was du hast? Schließlich muss ich dich genauso ertragen, wie du mich!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für dich nur annähernd so schlimm ist wie für mich.

Das ist ja mal wieder typisch! Ihr Männer seid alle gleich!

Was soll das wieder heißen?

Na ihr denkt immer ihr seid ärmer dran als wir.

Das ist doch auch so.

Ist es nicht.

Ihr Frauen könnt doch alles erreichen was ihr wollt. Ihr müsst nur mit euren Hüften wackeln und schon springen die Männer nach eurer Pfeife.

Pah! Ist überhaupt nicht wahr!

OK, hör zu Liebes, ich werde jetzt zu deinem Wächter gehen und ihm sagen was passiert ist. Versprichst du mir bitte auf dem Weg dorthin leise zu sein? Bitte!

Nenn mich nicht Liebes! Ich bin nicht dein Liebes! Oder sonst was!

Was ist jetzt, gilt der Deal?


In Ordnung. Ich sag nichts mehr.

Erleichtert seufzt Spike auf und macht sich auf dem Weg zu Buffys Wächter. Er lauscht in sich hinein und genießt die Stille in seinem Kopf. Seit nunmehr sechs Stunden ist Buffys Seele durch einen Unfall in seinem Körper gefangen. Zuerst dachte er, er würde sich das alles nur einbilden und hat versucht ihre Stimme zu ignorieren, doch bei jedem Versuch ein Opfer zu töten war sie ihm in die Quere gekommen und hatte es verhindert. Langsam verliert Spike die Nerven. Er muss einen Weg finden Buffy aus seinem Kopf zu verbannen.

Widerwillig klopft er an die Türe des Wächters.

„Spike! Was zum Teufel…. Willow, schnell hol einen Pflock!"

„Hey Halt! Wartet! Ich hab ’ne Nachricht von Buffy!"

Bist du bei Giles? Sag ihm, dass ich hier bin! Bitte schnell sag ihm, dass er mir helfen muss!

Ja, das hab ich vor, würdest du bitte die Klappe halten? Ich kann mich nicht konzentrieren! Huch! Verdammt die Kleine ist flink!

Was ist los? Was ist passiert?

„Hey Leute! Habt ihr nicht zugehört? Ich meine es ernst! Buffy schickt mich!"

Was passiert gerade?

„Sehr witzig Spike! Buffy ist im Krankenhaus! Sie liegt im Koma. Überlegen Sie sich eine andere Lüge!" meint Giles.

Spike! Bitte sprich mit mir! Was passiert hier gerade?

Gleich Liebes! Ich bin grad beschäftigt.

„Ihr Körper ja, aber ihre Seele nicht! Buffy steckt irgendwie in mir drin! Ich kann sie hören!"

Ja, sag ihm, dass ich hier bin! GILES!! HÖREN SIE MICH?

Spike hält sich seine Hand an die schmerzende Schläfe.

Oh verdammt! Schrei nicht so!

„Was hat er? Dreht er jetzt durch?" fragt Willow verwirrt.

„Verschwinden Sie Spike! Seien Sie froh, dass Buffy nicht hier ist. Es wird ihr leid tun, dass sie Sie nicht pfählen konnte!"

„Ich wünschte sie wäre nicht hier! Verdammt glauben Sie mir doch! Sie steckt in mir drin!"

Was sagt er? Spike, rede mit mir!

„Verschwinden Sie Spike! Sie sind hier nicht willkommen!" meint Giles und schlägt ihm die Türe vor der Nase zu.

„Großartig", murmelt Spike vor sich hin, als er wieder zurückkehrt.

Großartig? Heißt das er glaubt dir? Spike bitte! Sag doch was!

Tut mir leid, Schatz. Sie haben mich nicht einmal angehört.

Sie? Wer war da? War Willow da?

Ja, Willow war auch da. Sie hätte mich beinahe gepfählt.

Sie haben dir nicht geglaubt?

Sie haben mir nicht einmal zugehört!

Oh.

Was oh?

Nichts.

Sag schon. ... Buffy? … Hey Jägerin! ... Bist du weg?

Nein.

Warum sagst du nichts mehr?

Ich dachte ich soll nichts sagen?

Ach ja richtig! Stimmt, ist mir lieber, wenn du nichts sagst. … Jägerin?

Ja?

Wenn ich dir erlaube weiterhin zu sprechen, darf ich mir dann für diese Nacht ein Opfer suchen?

Nein!

OK. War ja nur ein Versuch.

Spike geht seinen Weg zurück zu seinem Versteck in einer Höhle unter der Stadt. Sein Magen knurrt und er sehnt sich nach einem Biss in junges zartes Fleisch. Nur leider hat er im Moment eine wirkungsvolle Maulsperre in seinem Kopf.

Zwischen den beiden herrscht eine Weile Funkstille. Buffy hat das entsetzlich schreckliche Gefühl für immer in Spikes Körper gefangen zu bleiben und Spike hat unendlichen Hunger. Der Morgen naht und Spike kommt gerade noch rechtzeitig in seiner Behausung an. Er legt sich dort auf sein Bett und versucht ein bisschen Schlaf zu finden, in der Hoffnung, dass wenn er aufwacht der ganze Spuk ein Ende hat.

Spike? … Spike wo bist du? … Spike antworte mir! … Bitte, sag doch was! … SPIKE! WO BIST DU?

Verdammt Jägerin! Wo soll ich schon sein? Ich bin hier! Was schreist du so?

Ich konnte dich nicht mehr hören. Es ist so dunkel hier. Ich war so allein. Wo warst du?

Ich hab geschlafen! Auch Vampire brauchen ihren Schlaf. Ich dachte du kennst dich so gut mit uns aus?

Natürlich weiß ich, dass ihr schlaft, aber doch nur am Tag, oder? Ist denn schon Tag?

Ja, Jägerin, es ist Tag. Kannst du denn gar nichts sehen?

Nein. Es ist alles dunkel hier. Ich sehe überhaupt nichts. Ich kann nur deine Stimme hören.

Hm…

Was hm…?

Ach nichts. Muss schlimm für dich sein.

Ja ist es.

Kann ich jetzt weiterschlafen?

Kannst du mir nicht irgendetwas erzählen?

Was soll ich dir denn erzählen? Ich schätze dich interessiert kaum was ich so treibe.

Irgendwas, nur damit ich nicht allein bin.

Wenn du willst, dann erzähl ich dir wie ich mit Dru zusammen in China war.

Nein. Bitte nichts mit Drusilla.

Hm.. Dann wird es schwierig. Ich hab die letzten hundert Jahre mit Dru verbracht.

Warum hat sie dich verlassen?

Das geht dich nichts an.

Sag schon!

Nein! Und jetzt lass mich schlafen.

Bitte.

Nein!

Komm schon, erzähl es mir. … Spike? … Schläfst du?

Ja!

Tust du nicht, komm erzähl es mir.

Nein, und jetzt halt endlich die Klappe!

Spike zieht sich das Kissen über den Kopf und versucht verzweifelt zu schlafen. Nach einer halben Stunde Nörglerei gibt Buffy endlich auf und Spike schläft nervlich erschöpft ein. Buffy driftet in einen ähnlichen Zustand und schlummert auf ihre Weise.

Als Spike später wieder aufwacht, ist es ganz still in seinem Kopf und er fragt sich, ob alles nur ein böser Traum gewesen war.

Jägerin? … Bist du da? … Jägerin? … Buffy? … Sie ist weg! Ja! Auf geht’s zur Jagd!

Die Nacht ist noch weit entfernt, aber Spike kennt Wege durch die Tunnels, die ihn zu sicheren Frischfleischquellen führen. Zwischendrin überprüft er in Gedanken, ob die Jägerin auch sicher verschwunden ist. Es bleibt alles ruhig. Er vermutet, dass Buffy aus dem Koma erwacht ist und er sie nun endlich für immer los ist. Motiviert und gut gelaunt kommt er am Einkaufszentrum an und steuert auf eine Boutique zu. Dort beobachtet er eine Weile die Umkleidekabinen und wartet auf den richtigen Moment. Dieser kommt, als er beobachtet wie eine junge Frau in einer der Kabinen verschwindet und außer ihr niemand in näherer Hörweite ist. Unauffällig folgt er ihr und sofort greift er sich die Frau. Mit der flachen Hand presst er ihr den Mund zu und zieht ihren Nacken zu sich. Er will gerade zubeißen, als ihn ein seltsames Gefühl übermannt. Er fühlt Schuld.

Verflucht! Was ist das?

Verwirrt blickt er auf die Frau herab. Diese zittert vor Angst in seinem festen Griff. Er versucht es erneut, doch wieder scheitert er.

„Verfluchte Scheiße!" flucht er laut.

Spike?

Jägerin?

Ja, wer sonst?

Du bist noch da?

Ja, wo sollte ich sonst sein?

Ich dachte du wärst verschwunden?

Sieht nicht so aus. Jedenfalls ist immer noch alles dunkel um mich herum und ich kann noch immer deine Stimme hören.

Verdammt!

Spike hält die zappelnde Frau fest in seinem Griff. Langsam wird es brenzlig. Er hört wie zwei andere Frauen vor der Kabine stehen und sich unterhalten.

Glaubst du ich bin begeistert darüber?

Verdammt!

Die Frau in seinem Griff versucht sich mittels durch seine Hand gedämpfte Schreie bemerkbar zu machen.

Du wiederholst dich, Spike.

Verdammt!

Was ist los? Hast du ein Problem?

Ja!

Kann ich dir helfen?

Das glaube ich kaum. Außer du hilfst mir diese Frau zu töten.

Welche Frau?

Die, die ich grade festhalte. Die, die sich gerade in meinen Armen windet und nach Hilfe schreit! Die, wegen der ich gleich mächtigen Stress bekommen werde, weil ich sie nicht umbringen konnte.

Du konntest sie nicht umbringen? Warum nicht?

Weiß der Teufel! Das muss an dir oder deiner Seele liegen.

Meine Seele verhindert, dass du Leute töten kannst? Cool!

Nein, das ist nicht cool! Das ist verdammt Uncool!

Uncool? Gibt es dieses Wort überhaupt?

Verdammt!

Was ist jetzt wieder los?

Ich glaube sie haben was bemerkt! Jetzt wird’s eng!

Als Spike merkt, wie eine andere Frau vor der Kabine nach Hilfe ruft, schubst er die Frau aus seinen Armen und flüchtet so schnell er kann aus der Kabine. Diese schreit sofort hinter ihm auf und lenkt damit die Aufmerksamkeit des ganzen Ladens auf sich und den flüchtenden Blonden. So schnell er kann eilt Spike aus dem Einkaufszentrum und rettet sich durch einen versteckten Eingang zu einer der Höhlen.

Spike?

Verdammt, was ist?

Ich wollte nur fragen, was los ist?

Was soll schon los sein? Ich habe eine verfluchte Seele in meinem Körper und kann keine Menschen töten! Ich hab die Stimme der verfluchten Jägerin in meinem Kopf und sie lässt mir keine Ruhe mehr, also was zum Teufel soll schon los sein?

Das meinte ich nicht. Ich wollte fragen was passiert ist. Hast du die Frau getötet?

Nein hab ich nicht. Wie denn auch? Du hast es erfolgreich verhindert.

Gott sei dank.

Ach, halt die Klappe!

Mies gelaunt macht sich Spike zurück zu seinem Unterschlupf. Er hat noch immer mächtigen Hunger. Er muss einen Weg finden die Jägerin aus seinem Kopf zu bringen, ehe er vollkommen verrückt wird.

 

 

Teil 2

 

Spike, was tust du gerade?

Was interessiert dich das?

Tut es eigentlich gar nicht.

Was fragst du dann?

Ich fühl mich einsam.

Das ist nicht mein Problem.

Fein, dann eben nicht.

Spike versucht den Tag über ein wenig Schlaf zu finden. Doch mit wenig Erfolg. Das Gefühlschaos, das immer stärker in ihm wird, lässt ihm keine Ruhe. Die Seele in ihm verursacht einige seltsame Nebenwirkungen.

Spike weinst du?

Nein!

Hört sich aber so an.

Na und? Hast du schon Mal einen Vampir gesehen, der weint?

Was ist los? Ich hör doch genau, dass du weinst. Was bedrückt dich denn?

Wüsste nicht was dich das angeht!

Komm schon. Erzähl mir, was ist los?

Ich kann nicht.

Natürlich kannst du. Du kannst mir alles erzählen. Ich sag’s auch niemandem weiter. Jägerinnenehrenwort!

Als ob ich dem trauen könnte.

OK, dann als normales Mädchen. Ich schwöre, ich sage es niemanden weiter. Was bedrückt dich?

Sie hat mich verlassen.

Wer? Drusilla?

Ja!

Ist ja gut, nicht weinen! Erzähl mir, was passiert ist.

Sie hat mich wegen diesem Chaos-Dämon verlassen! Hast du so einen schon mal gesehen? Der hat überall Schleim am Körper! Igitt!

Wegen dem hat sie dich verlassen? Keine gute Wahl, wenn du mich fragst.

Wieso?

Na besser wie ein Chaos-Dämon siehst du allemal aus.

Du findest ich seh’ gut aus?

Na ja. Vielleicht?

Sag schon! Gefall ich dir?

Ein bisschen.

Ist ja kein Wunder, bei dem Körper!

Ich sagte ein bisschen!

Ja das sagt doch alles! Ich wusste, dass du auf mich stehst.

Hast du Tomaten auf den Ohren? Ich sagte nur ein bisschen!

Ja ist ja gut. Du brauchst es nicht abzustreiten. Ich weiß, dass ich unwiderstehlich bin.

Da ist Dru aber anderer Meinung.

Du Miststück.

Oh Spike! Hör auf zu weinen. Es ist total verrückt, wenn du weinst. Und ich kann das nicht mit anhören.

Dann hör einfach nicht hin.

OK, hör zu. Du siehst wirklich gut aus, hörst du? Wärst du ein Mensch, dann würde ich dich sicher nett finden. Geht’s dir jetzt besser?

Wirklich? Sagst du das auch nicht nur so, weil es mir schlecht geht?

Nein. Ich meine das wirklich so.

Du siehst auch nett aus, Jägerin.

Ehrlich?

Fiel mir gleich am ersten Abend auf, als ich dich das erste Mal sah. Du hast im Bronze getanzt. Du warst umwerfend! Ich war vollkommen fasziniert von dir.

Ja genau, weil du mich töten wolltest.

Nein, nicht nur deswegen. Da war noch etwas anderes. Dru hatte es gemerkt, sie sagte ich sei besessen von dir. Das war auch einer der Gründe, weshalb sie mich verlassen hatte.

Weil du von mir besessen warst?

Ach vergiss es. Ist nicht so wichtig.

Sag schon!

Vergiss es!

Sei kein Spielverderber.

Ich bin kein…. ARGH!!! Ich muss endlich einen Weg finden dich loszuwerden! Du treibst mich in den Wahnsinn!

Entschlossen verlässt Spike seine Höhle. Er muss jemanden finden, der ihm hilft. Er steuert schnurstracks zu Willy’s Bar, um dort nach hilfreichen Informationen zu suchen. Dort erfährt Spike von einem Magier, der ihm vielleicht helfen kann. Es ist nicht ganz einfach mit dem Informanten zu sprechen, da Buffy ständig dazwischenquatscht, doch am Ende erhält Spike alle nötigen Informationen und macht sich auf den Weg zu dem Magier.

Denkst du er kann uns helfen?

Ich hoffe es! Diese Seele in mir macht mich verrückt.

Wieso?

Wieso? Das fragst du noch? Ich kann keine Menschen töten! Ich führe Selbstgespräche mit einer Jägerin. Ich krieg Gefühlsausbrüche und heule wie eine Schwuchtel! Verdammt das ist mit mir los?

Ist ja gut. Ich hab’s kapiert.

Warum fragst du mich dann dauernd?

Ich will mich nur unterhalten.

Unterhalte dich mit jemand anderem.

Toll! Und mit wem bitte? Außer dir ist niemand da!

Dann unterhalte dich leise!

Fein! Dann sag ich halt gar nichts!

Prima! Damit tust du mir einen großen Gefallen!

Schön für dich!

Ja! Danke!

Bitte!

Spike stapft wütend über den Friedhof. Plötzlich hört er ein paar Geräusche und nähert sich neugierig, um zu sehen was los ist. Er beobachtet einen Vampir, wie er gerade hinter einem jungen Mann herjagt um ihn zu töten.

Der Glückliche.

Wer?

Na der! Im Gegensatz zu mir ist der nicht mit einer Seele behaftet.

Ein Vampir?

Ja. Er jagt grad einem Jungen hinterher. Gleich hat er ihn. Oh verdammt ich habe Hunger!

Hilf ihm!

Ich dachte du hast was dagegen, wenn ich Menschen töte? Weshalb soll ich ihm dann helfen?

Nicht dem Vampir du Idiot! Dem Jungen!

Bist du verrückt? Ich werd doch keinem Menschen helfen!

Los hilf ihm! Sonnst geh ich dir für den Rest deines Lebens auf die Nerven.

Das tust du doch so schon!

Verdammt Spike! Los rette den Jungen, oder du lernst mich kennen!

Ist ja schon gut! Beruhige dich. Mal sehen was ich tun kann.

Spike schlendert gemütlich zu dem Vampir, als dieser gerade sein Opfer an einer der Grotten fixiert, und meint gelangweilt: „Hey Kumpel, an deiner Stelle würd’ ich den Jungen laufen lassen."

Der Vampir dreht sich verachtend zu dem Störenfried um und sagt: „Verschwinde! Such dir ein eigenes Opfer!"

Tut mir leid, Liebes. Er will nicht auf mich hören.

Pfähl ihn!

Hey, das ist ein Verwandter von mir. Ich verlang ja auch nicht, dass du deine Schwester töten sollst.

Ich hab keine Schwester! Und jetzt pfähl ihn! Schnell, bevor er den Jungen tötet!

Wie soll ich das machen? Ich schätze kaum, dass er sich schön brav stillhält und von mir pfählen lässt. Außerdem hab ich gar keinen Pflock bei mir. So was ist nämlich tödlich für Vampire.

Ach was du nicht sagst? Hast du etwa Angst vor einem bisschen Vampir? Ist er dir etwa zu groß? Wirst wohl nicht fertig mit ihm, was? Schlappschwanz!

Hey Moment Mal! Was erlaubst du dir?

Schlappschwanz!

„Na warte! Dir werd ich’s zeigen!" sagt Spike unbewusst laut.

„Du bist ja noch immer da!" stellt der Vampir verärgert fest, als er seine Zähne wieder aus dem Opfer zieht. Er hat bisher nur wenige Schlucke getrunken, da Spike ihn gestört hat.

Erst jetzt bemerkt Spike, dass er den letzten Satz laut gesagt hat und blickt nervös auf den viel größeren Vampir vor ihm.

Verdammt!

Was ist?

Jetzt bekommst du deinen Kampf! Gleich wirst du sehen, wer hier der Schlappschwanz ist.

Spike hechtet auf den Vampir los und verpasst ihm eine ordentliche Rechte. Der Vampir stolpert überrascht zurück, was Spike für einen zweiten Angriff nutzt und ihm einen weiteren kräftigen Schlag versetzt. Gleich darauf dreht sich Spike um die eigene Achse und verpasst dem Vampir mit einem geschickten Rundumschlag zwei weitere harte Treffer. Der Vampir knurrt verärgert auf und setzt seinerseits zu einem Angriff an. Er ist Spike körperlich weitaus überlegen und landet einige empfindliche Treffer.

Spike, was ist?

Nicht jetzt Liebes!

Spike weicht geschickt einem weiteren Schlag aus und kann seinerseits dem Vampir von hinten einen Hieb versetzen.

Kämpfst du gerade mit dem Vampir?

Liebes, nicht je… Au!

Spike ist von Buffy kurz abgelenkt, wodurch der Vampir ihm weitere Schläge ins Gesicht verpassen kann. Nun hat er langsam genug von der Sache. Er sammelt alle Kräfte zusammen und verpasst dem Vampir eine gekonnte Rechts-Links-Kombination, gibt ihm einen kräftigen Tritt, sodass er rücklings zu Boden fällt, bricht einen herabhängenden Ast eines Baumes ab und stößt ihn in den Brustkorb des Vampirs, der sich daraufhin in Staub auflöst.

Der zitternde Junge erholt sich langsam von seinem Schock, tritt verwundert hinter Spike und blickt ungläubig auf das Häufchen Asche im Gras.

„Danke", meint der Junge zu Spike. Spike blickt den Jungen verwundert an. Noch nie hat sich ein Mensch bei ihm für etwas bedankt. Und seltsamer Weise fühlt es sich richtig gut an. Das muss wohl an Buffys Seele liegen?

„Schon OK, keine Ursache. Geh nachhause Junge."

Geht es ihm gut? Hast du ihn gerettet?

Spike blickt dem Jungen mit gemischten Gefühlen hinterher, als dieser nachhause eilt.

Ja, es geht ihm gut.

Danke Spike!

Schon gut, schon gut.

Das meinte ich ernst! Danke.

Keine Ursache.

Spike folgt seinem Weg weiter zu dem Magier, der ihm und Buffy hoffentlich helfen kann.

****

Nachdem Spike dem Magier mehr oder weniger umständlich sein momentanes Problem geschildert hat (umständlich deswegen, weil Buffy sich ständig einmischte), lacht sich dieser erstmal schief und bucklig. Spike findet das allerdings gar nicht witzig und schaut ziemlich grimmig drein, als er dem Magier beim Lachen zuschaut.

„Lass mich noch mal wiederholen. Du sagst die Seele der Jägerin steckt in dir drin und verhindert, dass du Menschen beißen kannst? Das ist echt herrlich. Das ist wohl das Beste, was ich je gehört hab!" meint der Magier mit Tränen in den Augen vor Lachen.

„Ich versteh nicht, was daran so lustig sein soll? Können Sie mir nun helfen oder nicht?" erwidert Spike brummig.

Was sagt er?

Jägerin! Halt endlich die Klappe. Ich muss mich auf das Gespräch konzentrieren.

Ist ja gut, ich bin ja schon still.

Der Magier räuspert sich und versucht seinen Lachanfall zu überwinden. Gelegentlich kam ihm noch ein Kichern raus, als er zu Spike sagt: „Könnte sein, dass es da einen Weg gibt. Der ist allerdings nicht sehr leicht und ihr wärt gezwungen zusammenzuarbeiten."

„Einverstanden! Ich mach’s", antwortet Spike sofort.

„Du weißt doch noch gar nicht worum es geht. Willst du dir nicht einmal anhören was ihr beiden tun müsst?"

„Ist mir egal! Ich tue alles, damit ich die verfl... ich meine damit ich die Jägerin aus mir herausbekomme."

Das hab ich gehört!

Grrr.

„Also gut, wie du willst, dann folge mir", antwortet der Magier und führt Spike durch sein halbes Haus bis hinunter in den Keller. Dort bewegt er einen Geheimschalter, worauf sich ein großer schwerer Eisenschrank von der Wand wegbewegt und den Zugang zu einer Höhle preisgibt.

„Folge dem Weg. Dort werdet ihr auf mehrere Prüfungen treffen, die ihr bestehen müsst. Am Ende zeigt sich die Lösung."

„Du meinst ich geh diesen blöden Gang entlang und am Ende des Ganges bin ich ihre Seele wieder los?"

„Das hab ich nicht gesagt. Ich sagte am Ende zeigt sich die Lösung. Du wirst schon sehen, was ich meine. Mehr kann ich dir nicht sagen. Gehst du nun, oder hast du es dir doch anders überlegt?" fragt der Magier mit einem verschmitzen Lächeln auf den Lippen.

Spike? Was geht da vor sich? Von was für einen Gang sprichst du?

Gleich Liebes, warte einen Moment.

„Na klar gehe ich! Was hab ich schon zu verlieren?" antwortet Spike überzeugt und trat durch den Eingang in die Höhle.

„Du hast mehr zu verlieren, als du denkst", murmelt der Magier nun mit ernsterem Blick, ohne dass es Spike gehört hat, und verschließt den Eingang wieder.

 

 

Teil 3 (Merke: kleine Schrift beim Posten!)

 

„Hey!" beschwert sich Spike, als hinter ihm der Durchgang geschlossen wird und somit der Gang in völlige Finsternis getaucht wird.

Spike?

Ja.

Erzählst du mir jetzt bitte, was los ist? Bitte!

Der Magier sagte ich müsse durch diesen Gang hier gehen und hier einige Prüfungen bestehen. Dabei sollst du mir angeblich helfen können. Kann ich mir zwar kaum vorstellen, aber mal sehen. Und am Ende des Ganges zeigt sich dann die Lösung für unser Problem.

Aha, und was sind das für Prüfungen?

Was fragst du mich? Woher soll ich das wissen?

Na du hast doch mit dem Magier gesprochen, oder?

Ja, aber er hat mir nicht erklärt, was das für Prüfungen sein sollen.

Und warum hast du ihn nicht danach gefragt?

Ich denke kaum, dass er es mir gesagt hätte.

Wie meinst du das, du denkst? Hast du ihn nun gefragt, oder nicht?

Nein.

Du hast ihn nicht gefragt? Du befindest dich gerade in irgendeinem Gang, und du hast keine Ahnung was du tun musst?

Äh…. Könnte sein, na und? Das wird sich schon zeigen.

Das wird sich zeigen? Na Großartig! Kannst du denn schon irgendeinen Hinweis erkennen?

Äh... Eigentlich seh’ ich grad überhaupt nichts.

Wie, du siehst überhaupt nichts? Was siehst du denn?

Na nichts! Ist stockfinster hier.

Wie wär’s denn dann mit Licht?

Woher soll ich denn bitte Licht nehmen, du Intelligenzbestie! Ich seh’ hier nirgendwo einen Lichtschalter!

Spike? Versuch es doch mal mit deinem Feuerzeug.

Oh. … Verdammt!

Was ist los?

„AU!"

Was ist los? Ist was passiert?

„Verfluchte Hölle!"

Spike was ist? Sag doch was!

„ARGH!"

Spike!

Ich kann grad nicht!

Bitte sag mir doch was los ist!

Ich hab grad mit ’nem widerlichen Kerl zu kämpfen.

Ein Dämon?

Ja, sieht so aus. AU!

Spike? Alles in Ordnung? Geht es dir gut? … Spike!? … Spike, sag doch was! … Spike! … Spike, das ist nicht lustig! … Bitte sag was!

„Verflucht!"

Alles in Ordnung? Geht es dir gut?

Ja, ja keine Panik, es geht mir gut.

Hast du den Dämon getötet?

Ich hoffe es. Hab leider mein Feuerzeug verloren, jetzt kann ich wieder nichts mehr sehen.

*kicher*

Was gibt’s da zu lachen?

Na wie’s aussieht, tappen wir jetzt beide im Dunkeln.

Ja, sieht wohl so aus. Hey warte, da vorne seh’ ich was!

Was denn?

Warte, gleich sag ich’s dir. Sieht aus wie ein Rätsel.

Ein Rätsel? Was für eins?

Da sind vier große steinerne Tafeln an der Mauer. Auf jeder der Tafeln sind Zeichen eingraviert. Ich schätze eine der Tafeln ist der Schalter für eine Tür.

Wie kommst du da drauf?

Weil es da steht „Wähle den richtigen Schalter und du kommst einen Schritt weiter."

Ich dachte du siehst nichts?

Wenn ich nichts sehen könnte, dann könnte ich doch auch diese doofen Tafeln nicht sehen, oder? Außerdem haben Vampire sehr gute Augen. Bringt dir dein Wächter denn gar nichts bei? Ist ja dann kein Wunder, wenn dich ein einziger Dämon zu Strecke bringen kann.

Hey Moment Mal! Giles bringt mir sogar sehr viel bei! Und es war nicht meine Schuld, dass mich dieser Dämon überrascht hat!

Wie ist das eigentlich passiert?

Ich dachte das interessiert dich nicht?

Tut es auch nicht.

Was fragst du dann?

Ach vergiss es. Sag mir lieber welche Tafel ich wählen soll.

Was ist denn auf den Tafeln drauf?

Da sind lauter Zeichen eingraviert. Kreise und Vierecke, die zum Teil ineinander verschlungen sind. Auf jeder Tafel ein bisschen anders.

Das kenn ich! Du musst dir die Tafeln genau ansehen und herausfinden nach welchem Schema die Kreise und Vierecke gezeichnet sind. Eine der Tafeln muss aus diesem Schema herausfallen. Das ist dann der Schalter.

So ein Quatsch! Das ist mir zu blöd. Ich drück einfach die hier.

Nein halt, tu das nicht!

„Autsch! Verfluchte Hölle!"

Was ist passiert?

Mich hat gerade ein Holzfeil getroffen! Verdammt, das war haarscharf am Herz vorbei.

Hättest du auf mich gehört, wäre das nicht passiert.

Ach halt die Klappe! Auf kluge Sprüche kann ich verzichten. Welche der Tafeln soll ich dann drücken?

Ich dachte ich soll die Klappe halten?

Du sollst mir sagen welchen Schalter ich drücken soll!

Beruhige dich. Ich helf’ dir ja so gut ich kann. Beschreib mir was auf den Tafeln drauf ist.

Das hab ich dir doch schon gesagt! Kreise und Vierecke.

Auf allen Vier?

JA!

Sind auf allen vier gleich viele Kreise und Vierecke?

Ja verflucht, … halt nein Moment mal! Auf dem hier fehlt ein Viereck. Dann muss das der Schalter sein.

Warte Spike! Schau dir die Schalter alle genau an. Zähl die Zeichen und achte auch auf deren Stellung zueinander. Finde heraus nach welchem Schema sie zueinander stehen und entscheide dich dann für den Schalter, der aus diesem Schema fällt.

Hm… OK, mal sehen. Kreis, Kreis, Kreis, Viereck, Kreis, Viereck, Viereck, hm… Raute?

Raute?

Ja eines der Vierecke steht verdreht und ist damit also ’ne Raute.

Ist da sonst nirgends eine Raute?

Nein, das ist die Einzige.

Bist du dir sicher?

Ja verflucht! Wenn du mir nicht glaubst, dann schau doch selber nach.

Wenn ich das könnte, dann bräuchten wir jetzt nicht diesen doofen Gang durchgehen!

Was heißt hier ‚wir’? Schließlich bin ich der einzige, der hier geht! Du wirst quasi von mir getragen.

Jetzt tu nicht so, als ob ich dir ’ne Last wäre.

Und ob du das bist! Deinetwegen kann ich keine Menschen mehr beißen!!

Jetzt drück endlich den Schalter, damit wir weiterkommen!

Ja, ja ist ja gut. Also den mit der Raute?

Ja!

Wow.

Was ist?

Es hat geklappt.

Na das sagte ich doch.

Ja klar, jetzt ist es wieder nur dein Verdienst.

Natürlich ist es das. Wer hat denn den richtigen Schalter gewählt?

Na ich natürlich! Ich hab nicht gesehen, dass du hier warst und ihn gedrückt hast.

Oh Spike bitte! Geh endlich weiter. Ich will endlich wieder in meinen eigenen Körper zurück.

Endlich mal eine gute Idee. Oh Verflucht!

Was ist jetzt schon wieder?

Es dreht sich alles.

Es dreht sich?

Ja! Ich glaube der Pfeil war vergiftet. Oh wow! Ich kann den Boden nicht sehen.

Den Boden? Ist es noch immer so dunkel?

Nein. Eigentlich ist es hier sogar richtig hell. Hier sind brennende Fackeln an den Wänden. Aber der Fußboden ist weg.

Wie weg?

Na weg. Kein Fußboden hier. Ich schätze das geht mindestens ein paar hundert Meter runter. Vor mir ist eine Art Brücke. Sieht mir aber nicht sehr sympathisch aus.

Wieso nicht?

Was würdest du zu einer Brücke sagen, die gerade mal dreißig bis vierzig Zentimeter breit ist und etwa zweihundert Meter geradeaus führt. Oh Wow!

Was ist jetzt schon wieder?

Mir ist richtig schwindlig.

Du willst doch jetzt nicht über diese Brücke gehen, oder?

Hast du etwa eine bessere Idee?

Du könntest hinunterfallen.

Sieh’s positiv. Wer weiß vielleicht kommst du dann zurück in deinen Körper, wenn ich tot bin.

Spike geht es dir gut? Du hörst dich so komisch an.

Mir ging es nie besser! Oh hallo Dru! Schön, dass du auch da bist.

Drusilla ist da?

Ja! Sie steht da vorne und winkt mir zu. Ich werd mal zu ihr gehen.

Spike halt! Tu das nicht!

Ups! Jetzt wär’ ich beinahe runter gefallen. Ganz schön holprig hier.

Spike bleib stehen!

Wieso? Ich muss doch zu Dru gehen. Vielleicht liebt sie mich wieder.

Nein! Spike hör zu! Du bist viel zu gut für sie! Sie hat dich nicht verdient! Bleib stehen hörst du? Geh nicht über die Brücke.

Aber ich bin doch schon längst auf der Brücke, Liebes. Oh sieh mal! Angelus ist auch da!

Angel ist hier?

Ja! Da vorne bei Dru. Sie winken mir zu. Ich muss zu ihnen gehen.

Spike du fantasierst! Das muss das Gift sein.

„Hallo Dru! Wie geht’s dir?"

Spike hörst du nicht?

Stör mich bitte nicht, Liebes. Dru versucht mir was zu sagen. Dieser blöde Weg ist so schmal. Ups! Jetzt hätte ich beinahe das Gleichgewicht verloren. Wenn sich dieser blöde Raum nicht die ganze Zeit so drehen würde.

Spike hör nicht auf sie!

„Dru, meine Prinzessin, bist du meinetwegen zurückgekommen? Was sagst du? Wohin soll ich gehen? Nach rechts? Aber da ist doch kein Fußboden."

SPIKE! Hör mir zu! Spike bitte! Hör auf meine Stimme!

Liebes? Was tust du denn hier?

Ich bin schon die ganze Zeit hier!

Wo ist Dru hingegangen?

Vergiss Dru! Hör auf meine Stimme Spike!

Ah, da ist sie ja! Wie ist sie denn da rüber gekommen? Da ist doch gar kein Fußboden. Ich werd mal zu ihr rüber gehen!

STOPP! Tu es nicht, Spike. Bitte!

Warum nicht?

Weil ich dich darum bitte!

Du bittest mich?

Ja! Bitte!

Weißt du warum Dru mich verlassen hat?

Nein, Spike, warum hat sie dich verlassen?

Weil ich mich in die Jägerin verliebt habe.

Was!?

Ja! Aber bitte erzähl es niemandem weiter. Ich will nicht, dass sie es jemals erfährt.

OK, Spike. Ich verspreche dir es niemandem zu erzählen. Aber du musst mir auch etwas versprechen.

Alles was du willst, Liebes.

Konzentrier dich auf den Weg vor dir. Und mach kleine Schritte. Sieh nicht nach unten und geh einfach den Weg entlang, Hörst du? Hast du das verstanden?

Weg entlang und kleine Schritte. Alles klar. Mach ich.

Gehst du jetzt weiter?

Ja. Immer weiter. Immer weiter. Immer ups.

Was ist?

Ich bin gestolpert. Ich äh… Warte, ich muss mich wieder hochziehen.

Hochziehen? Bist du gestürzt?

Keine Sorge Liebes. Ist nichts passiert ich… äh… oh, hier sitzt es sich richtig bequem. Ich glaube ich … oh wie schön.

Spike? Was tust du?

Lass mich schlafen, Liebes.

Spike du kannst jetzt nicht schlafen! Steh auf.

Aber ich liege hier gerade so gut.

STEH AUF!

Ja, ist ja gut.

Warte! Sitzt du gerade auf der Brücke?

Ja, wieso?

Dann robb dich nach vorne, das ist sicherer als gehen.

Denkst du ich kann nicht gehen?

Spike, du fantasierst und du sagst alles um dich herum dreht sich, also denke ich ist es besser, wenn du weiterrobbst.

Wenn du das sagst. … Liebes?

Was ist?

Liebst du mich?

Wie bitte?

Liebst du mich?

Natürlich nicht!

Warum nicht?

Du bist ein Vampir und ich die Jägerin, schon vergessen?

Du bist die Jägerin?

Oh bitte! Gott hilf mir!

Er kann dich nicht hören. Aber ich kann dir helfen. Soll ich dir helfen?

Es hilft mir schon, wenn du schön brav weiterrobbst.

Wohin?

Na die Brücke entlang.

Ach so.

Robbst du schon?

Nein.

Wieso nicht?

Erst, wenn du mir sagst, dass du mich liebst.

Oh Spike!

Ja?

Also gut! Ich liebe dich, zufrieden?

Nein.

Wieso nicht? Ich hab es gesagt und jetzt geh weiter.

Ich dachte ich soll robben.

Dann robb weiter!

Nein.

Warum nicht?

Es hörte sich nicht so an, als ob du es ernst meinst.

Bitte Spike. Robb endlich weiter.

Sag es!

Ich liebe dich.

Sag es noch mal.

Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich! Und jetzt mach!

Was soll ich machen?

Robben!

Ach so. OK.

Bewegst du dich?

Ja, ich bewege mich. Oh sieh mal, da ist Dru schon wieder.

Oh nein! Halt dich fern von ihr!

Sie will mir aber irgendetwas Wichtiges sagen.

Hör zu Spike! Wage es nicht, zu ihr zu gehen, sonst rede ich nie wieder ein Wort mit dir!

Bist du eifersüchtig?

Oh ja und wie! Also halte dich von ihr fern, verstehst du? Schön weiterrobben. Und sieh nicht zu ihr hin.

In Ordnung. Ich tu alles was du sagst.

So ist es brav. Robb nur schön weiter. Wie weit bist du schon?

Ich hab es gleich. Nur noch ein paar Meter. Soll ich nicht doch aufstehen? Dann geht es schneller.

Nein, nein bleib nur. Es muss nicht schnell gehen. Robben ist OK. Einfach schön weiterrobben.

Ich hab’s gleich geschafft.

Sehr gut! Großartig. Mach nur weiter so.

Oh, ich kann nicht weiter robben.

Wieso nicht?

Angelus steht mir im Weg.

Hör zu Spike, dass ist nicht Angelus! Du bildest dir das nur ein. Das ist nur ein Trugbild. Robb einfach weiter.

Bist du sicher, Liebes?

Ja, ich bin mir sicher. Folge einfach dem Weg. Er wird verschwinden.

Also gut. Ich vertraue dir.

So ist’s brav. Schön weiter.

Du hattest Recht. Er ist verschwunden.

Siehst du? Sagte ich doch.

Ich bin so froh, dass du bei mir bist, Liebes.

Ja, Spike, ich bin auch froh.

Wirklich?

Aber sicher! Wenn ich gerade nicht bei dir gewesen wäre, hättest du mittlerweile den Fußboden schon gefunden.

Aber da ist doch gar kein Fußboden?

Geh einfach weiter. OK? Wie weit bist du schon?

Ich bin durch. Ich bin auf der anderen Seite. Da ist eine Wand.

Eine Wand?

Ja. Da ist schon wieder ein Rätsel. Darauf hab ich jetzt keine Lust. Ich leg mich jetzt erstmal hin. Ich bin todmüde. Weck mich bitte, wenn die Sonne untergeht, OK?

Spike, du kannst dich doch jetzt nicht einfach hinlegen!

Schlaf Gut, Liebes. Ich liebe dich.

Spike! … Spike? … Spike!

Am andern Ende des Raumes, dessen Abgrund wohl mindestens bis hinunter in die Hölle reicht, liegt Spike an der Wand zusammengekauert und schläft tief und fest.

 

 

Teil 4

 

Etwa drei Stunden später kommt er langsam wieder zu sich. Mit einem dicken und gewaltigen Brummschädel.

Au! *stöhn*

Bist du wach?

Jägerin? Bist du das?

Wer sonst?

Ach ja stimmt ja. Wo bin ich?

In einem Raum ohne Fußboden.

Woher weißt du das? Ich dachte du kannst nichts sehen.

Du hast es mir gesagt.

Ich hab dir das gesagt?

Spreche ich undeutlich?

Wieso bist du so schlecht gelaunt?

Weil ich seit Stunden warte, dass du endlich wieder zu dir kommst!

War ich bewusstlos?

So etwas in der Art. Erinnerst du dich nicht daran?

Nur dunkel. Da waren diese vier Tafeln und dann wurde ich getroffen. Und dann war da dieser Raum. Ich erinnere mich wieder. Ja genau! Dieser Weg! Ich erinnere mich an diesen Weg. Und dann… nein, mehr weiß ich nicht mehr.

Du erinnerst dich sonst an gar nichts mehr?

Nein. War etwas Besonderes?

Nein! Nein! Ganz und gar nicht!

OK, dann kann ich ja weitergehen.

Ja. Gute Idee.

Da ist schon wieder ein Rätsel an der Wand.

Wieder vier Tafeln?

Nein. Diesmal sind es fünf.

Fünf Tafeln? Was ist drauf? Wieder Kreise und Vierecke?

Nein. Diesmal sind es Symbole. Das eine ist glaub’ ich eine Katze. Das Zweite könnte ein Hund oder ein Wolf sein. Das dritte ist ein Schwein. Dann kommen ein Pferd und ein Fisch. Welches soll ich nehmen?

Hund, Katze, Schwein, Pferd und Fisch. Nimm den Fisch.

Wieso?

Weil der Fisch kein Säugetier ist, die anderen alle schon.

Ah, und deshalb fällt er aus der Reihe, ich verstehe! Woher weißt du wie diese Rätsel zu lösen sind?

Solche kommen auch im Eignungstest oder IQ-Test vor.

Wann hast du einen Eignungstest gemacht?

In der High-School. Als Aufnahmeprüfung für diverse Colleges.

Hast wohl nicht besonders gut abgeschnitten, wenn du jetzt in Sunnydale aufs College gehst?

Zu deiner Information, Spike! Ich war sogar sehr gut! Ich hätte auf viele Colleges gehen können!

Warum hast du es dann nicht getan?

Weil ich die Jägerin bin!

Ah verstehe. Die Pflicht.

Ja genau! Und jetzt drück den Fisch!

Ist ja schon gut. Komm wieder runter. Ich drück ja schon. Aber wehe mich trifft wieder ein Pfeil.

Ich hoffe er trifft diesmal wenigstens ins Herz!

Oh, oh.

Was ist jetzt schon wieder? War der Fisch falsch?

Nein, der Fisch war richtig. Die Tür ist auf, aber das dahinter gefällt mir gar nicht!

Warum? Was ist dahinter?

„Au verflucht! Na warte, dir werd ich’s zeigen!"

Ein Dämon?

Ja.

Kämpfst du?

Nein Liebes, ich plaudere grad ’ne Runde mit ihm. Natürlich kämpfe ich, was denkst du denn?

Was für ein Dämon ist es?

Ein großer.

Ist er gefährlich?

Würdest du mich bitte in Ruhe kämpfen lassen? Ich muss mich konzentrieren!

Verzeihung.

„Hah! Erledigt!"

Ist er tot?

Ja, der steht nie wieder auf.

Sehr gut.

Oh nein! Nicht schon wieder!

Was ist? Wieder ein Rätsel?

Ja! Langsam hängt mir das hier zum Hals raus.

Denkst du mir gefällt es? Glaubst du ich habe nichts Besseres zu tun, als hier im Körper meines Feindes zu stecken?

Hör zu, Jägerin. Da wir im Moment gemeinsam in dieser Sache drinstecken, schlage ich vor, wir machen eine Art Waffenstillstand. Ich denke der Magier hat Recht und wir kommen hier nur gemeinsam durch, also bringt es nichts, wenn wir uns ständig streiten.

Wer streitet denn hier? Du bist es doch, der sich wegen jeder Kleinigkeit aufregt!

OK, vergiss es. War eine blöde Idee. Ich dachte mit dir könnte man sich auch mal vernünftig unterhalten, aber wie es scheint habe ich mich da getäuscht.

Mit mir kann man sich sehr wohl vernünftig unterhalten!!

Ach was, und warum schreist du grad so in meinem Kopf herum?

Ich SCHREIE NICHT!

„AU!" Geht’s auch ein Stück leiser?

Nein!

Beruhige dich wieder. Hilf mir lieber bei dem Rätsel.

Lös es doch selber! Du hörst eh nicht auf mich.

Das ist doch gar nicht wahr! Mit dem Fisch hab ich auf dich gehört.

Und was war davor?

OK, ich gebe zu, ich hab einmal nicht auf dich gehört, aber ich verspreche dir ich höre jetzt auf dich. Hilfst du mir jetzt, oder nicht?

Hmm.

Was ist jetzt?

Erst wenn du dich entschuldigst.

Ich soll mich entschuldigen? Wofür? Dafür, dass du mir ständig auf die Nerven gehst? Dafür, dass du ständig dazwischen plapperst, wenn ich versuche für uns eine Lösung zu finden? Dafür, dass du ein unausstehliches Miststück bist?

Miststück? Erst erzählst du mir, dass du mich liebst und dann das!

Was? Ich hab nie behauptet, dass ich dich liebe! Du bist wohl verrückt! Ich könnte dich niemals lieben!

Du hast es aber behauptet! Grade eben erst, im letzten Raum! Du hast gesagt du liebst mich.

Du spinnst doch! Das hab ich nie gesagt! Das ist eine Lüge.

Ist es nicht!

Ist es doch!

Nein! Ist es nicht!

Doch!

Nein!

So etwas Zickiges wie dich könnte ich nie lieben!

Argh!

Wenn du mir bei dem Rätsel nicht helfen willst, dann versuche ich es halt allein.

Von mir aus. Tu was du willst. Ist mir doch egal! Hoffentlich trifft dich ein neuer Pfeil! Und hoffentlich diesmal richtig!

Fein!

Fein!

Großartig!

Ja!

„Autsch! Verflucht!"

Spike? Was ist? Bist du getroffen? … Spike! … Spike, antworte mir! Bist du getroffen?

Interessiert dich das etwa?

Würde ich denn sonst fragen?

Ja, ich bin getroffen.

Oh nein. Nicht schon wieder! Warum hast du dich nicht einfach bei mir entschuldigt? Dann hätten wir das Rätsel zusammen lösen können und wären jetzt eine Tür weiter, aber nein, du musstest dich ja unbedingt querstellen.

Warum bist du nur so ein Miststück? Dann hätte ich mich nicht zu entschuldigen brauchen! Für was auch immer.

War es wieder ein Giftpfeil?

Keine Ahnung? Noch geht es mir gut.

OK, dann sag mir jetzt, was auf den Tafeln drauf ist.

Zahlen.

Zahlen?

Ja, lauter Zahlen. Sagte ich doch gerade.

Was für Zahlen?

53, 77, 49, 22, 81, 33.

Warte, warte nicht so schnell auf einmal.

53, … 77, … 49, … 22, … 81, … 33.

Dreiundfünfzig, siebenundsiebzig? Äh und wie weiter?

49,… 22,

langsam!

Verdammt Jägerin! Kannst du dir nicht mal ein paar Zahlen merken?

Doch! Ich versuch nur herauszufinden, wohinter sich da die Logik verbirgt. Welche hast du denn schon gedrückt?

Die 49.

Weshalb?

Einfach so, ich hab geraten.

So wird das nie was.

Tut mir leid, aber mit Zahlen hab ich es nicht so.

Was meinst du damit?

Na so wie ich es sage. Ich kann nicht gut umgehen mit Zahlen.

Ach komm, dahinter verbirgt sich bestimmt was ganz einfaches! Vielleicht steckt ein Rechensystem dahinter. Und eine der Zahlen weicht von dem System aus.

Großartig. Soll ich hier jetzt anfangen zu rechnen?

Ist das ein Problem für dich.

Natürlich nicht! …. Na ja vielleicht.

Wie vielleicht? Kannst du nicht rechnen?

Doch!

Dann Rechne mal nach.

OK, Moment. Warte … äh. … 53 und äh… wie viel ist 77?

Na 24!

Das wollte ich gerade sagen!

Gut, dann mach weiter.

In Ordnung. 77 steht da und 49 soll rauskommen, das sind dann…?

28.

Genau!

Wie geht es weiter?

49 und 22. Warte, das sind dann…?

27, Spike. Es sind 27! Du kannst wirklich nicht rechnen.

Kann ich doch! Verflucht – du lässt mir ja gar keine Zeit! Hast du ’nen Taschenrechner im Kopf?

Gib mir die nächsten beiden Zahlen vor.

Nein! Die mach ich selber!

OK, dann mach.

OK. Ähm… das sind äh neun … und äh… eins an … drei, acht… 59! Es sind 59!

Klasse. Dazu hast du jetzt geschlagene fünf Minuten gebraucht! Gib mir die beiden nächsten, sonst sind wir die nächsten hundert Jahre noch hier und solange lebt mein Körper leider nicht!

Ist ja gut! 81 und 33.

Das sind dann 48. Damit hatten wir dann also 24, 28, 27, 59 und 48. Das ergibt keinen Sinn. Vielleicht ist es die 81? Weil dadurch die Rechenfolge so hoch ausgefallen ist. Vorher lagen die Zahlen immer im Zwanzigerbereich, und dann waren es auf einmal 59 und 48. Ich bräuchte was zum Schreiben, damit ich das durchrechnen kann. Im Kopf ist das verdammt schwer.

Ach was du nicht sagst! Dann also die 81?

Ich bin mir nicht sicher.

Großartig! Ich werde ja nur von einem verfluchten Giftpfeil getroffen, wenn es falsch ist.

Spike es tut mir leid, aber ich weiß es wirklich nicht sicher. Es wäre einfacher, wenn du besser rechnen könntest.

So? Jetzt bin ich also schuld! Wer von uns beiden hat gegen einen verdammten Dämon verloren? Wer von uns steckt jetzt im Kopf des anderen? Wer verflucht noch mal ist schuld daran, dass ich nicht mehr beißen kann? Wer verflucht ist verantwortlich dafür, dass ich jetzt in diesem beschissenen stinkenden Gang rumlaufe, gegen Dämonen kämpfe und verflucht bescheuerte Rätsel lösen muss?

OK, es ist meine Schuld! Zufrieden? Drück die verdammte Taste!

„AU Verflucht! Dafür wirst du mir büßen!"

Pfeil?

JA! Das ist übel.

Wieso? Du lebst doch noch.

Das ist übel, weil der erste Pfeil ein Giftpfeil war. Ich spürte die Wirkung bereits langsam kommen. Damit schätze ich, dass der zweite hier auch einer ist. Ich hab keine Ahnung, wie sich zwei Pfeile auswirken werden.

Du konntest die Wirkung des ersten Giftpfeils bereits spüren? Warum hast du nichts gesagt?

Spielt das eine Rolle? Hättest du eine andere Zahl gewählt, wenn du es gewusst hättest? Oh verdammt! Mir wird schwindlig.

Oh nein, nicht schon wieder.

Sag mir die Zahlen noch mal. Schnell!

53, 77, 49, 22, 81, 33.

Hm.. mal überlegen. Die 49 war es nicht, und die 81 auch nicht.

Beeil dich. Irgendwas geht hier vor.

Was meinst du?

Die Decke! Ich glaub die verfluchte Decke kommt näher.

Das bildest du dir sicher nur ein. Du fantasierst bestimmt wieder.

Liebes, ich glaub nicht, dass ich mir das gerade einbilde!

Bist du sicher? Du hast vorhin auch behauptet Dru wäre hier.

Dru?

Ja und du hast gesagt, dass du mich liebst.

Jetzt fängst du schon wieder mit dem Unsinn an! Wie kommst du darauf, dass ich dich lieben könnte?

Na, weil du es gesagt hast!

Lös das verdammte Rätsel! Langsam wird’s eng hier! Jetzt weiß ich auch warum die Tasten diesmal weiter unten sind. Die verfluchte Decke kommt runter! Ich kann sie bereits mit den Händen greifen! Das ist verflucht real! Beeil dich!

OK, OK! Ich mach ja schon. Warte… 53, 77, 49, 22, 81, 33…. Welche ist es?

Mach schon!

Ja! Moment!

Ich hoffe die Pfeile wirken bald, damit ich nicht spüre wie mich die Decke zerquetscht! Ich glaube nicht, dass ich das überleben kann!

Ja! Sekunde!

Ich hab keine verfluchte Sekunde mehr! Beeil dich!

Ungerade Zahlen, das ist es! Nimm die 22!! … … … Spike? … Spike was ist? War es die Richtige?

 

 

 

 

Teil 5

 

WOW! Ich sehe Sterne!

Was?

Na Sterne! Lauter Sterne!

Spike wovon sprichst du?

Ich ging gerade durch die Tür und da sind lauter Sterne.

Du gingst durch die Tür? Dann war die Zahl richtig?

Welche Zahl?

Oh nein! Nicht schon wieder. Spike was siehst du?

Ich sehe Sterne.

Und was noch?

Den Mond.

Bist du draußen? Führte die Tür nach draußen?

Nein. Ich bin in einem Raum.

Wo?

Zuhause.

Was?

Ich bin daheim. Mutter ist auch hier. Und oh nein…

Mutter? Wovon sprichst du?

„Nein bitte nicht!"

Spike mit wem redest du?

„Es tut mir leid Sir! Es war nicht meine Schuld!"

Was wolltest du nicht? Spike wovon redest du?

„Bitte nicht! Bitte bestrafen Sie mich nicht Sir! Bitte!"

Wovor hast du Angst? Warum weinst du? Rede mit mir!

Ich kann nicht! Er hat es mir verboten.

Wer Spike? Wer hat es dir verboten.

Mein Vater.

Dein Vater ist hier?

Ja. Bitte verrat mich nicht.

Du brauchst keine Angst haben. Er kann dir nichts tun! Dein Vater ist schon längst tot! Geh einfach weiter! Es wird dir nichts geschehen. Vertrau mir.

Versprichst du es mir?

Ja. Ich verspreche es! Glaub mir. Er kann dir nichts tun. Geh einfach weiter.

OK.

So ist’s brav. Schön weitergehen.

„Buffy?"

Was ist?

„Wer hat dir das angetan?"

Was angetan? Wovon sprichst du?

„War er das? Hat er das getan? Hat er dir wehgetan?"

Spike mit wem redest du? Oh ich dreh noch durch! Ich schätze so muss es Leuten gehen, die langsam verrückt werden.

„Ich werde ihn vernichten! Dieses Schwein hat nicht verdient länger zu leben! Ich werde ihn foltern und quälen bis er dafür gebüßt hat."

Wen?

„Keine Angst, Liebes. Angelus wird dir nie wieder etwas antun. Das verspreche ich dir!"

Er denkt, dass Angelus mir etwas angetan hat. Das ist doch verrückt. Ich muss irgendwie zu ihm durchdringen. Aber halt, warum kümmert es ihn eigentlich, dass Angelus mir etwas antun könnte?

„Du verfluchter Bastard! Komm her! Ich werde dich ein für alle Mal vernichten!"

Spike, das ist nicht Angelus!

„Au! Verdammt, das war knapp! Aber nicht knapp genug. Bist wohl auf deine alten Jahre etwas eingerostet? Ich werde dich zu Staub verarbeiten!"

Spike kämpfst du etwa?

Natürlich Liebes. Ich beschütze dich.

Oh, wenn ich doch nur etwas sehen könnte! Entweder fantasiert er wieder, oder er kämpft wirklich gegen einen Dämon.

„Arrrrgh!"

Spike was ist? Ist er erledigt?

Ich werde es nicht schaffen, Liebes! Tut mir leid! Ich hab gegen Angelus keine Chance.

Das ist nicht Angelus. Das ist nur ein windiger Dämon, den kannst du locker schaffen!

Buffy, Angelus ist der gefährlichste Dämon aller Zeiten. Außerdem ist er mein Grandsire. Ich kann nicht gegen ihn gewinnen.

Doch Spike, das kannst du! Hör auf mich! Du kannst ihn besiegen!

Glaubst du das wirklich?

Ja. Ich glaube ganz fest daran! Los! Mach ihn fertig.

Ich werde ihn für dich erledigen!

Großartig! Erledige ihn! Ich hoffe nur, dass das wirklich ein Dämon ist.

„Arrrgh! Komm her! Ich werd’s dir zeigen!"

So ist’s gut! Zeig ihm wer du bist.

„Jawohl!"

Verdammt, der bewegt sich so schnell. Ich komm gar nicht mit schauen mit.

Du bist genauso schnell Spike! Du musst nur an dich glauben! Sieh dich um, vielleicht findest du eine brauchbare Waffe?

Danke Liebes! Der Tipp war goldwert.

Hast du eine Waffe gefunden?

Yep. Ein Schwert.

Du hörst dich besser an, lässt die Wirkung des Giftes nach?

Welches Gift?

Ah verstehe, also nicht.

„Komm schon her du Feigling! Traust dich jetzt wohl nicht mehr, weil ich ein Schwert habe. Hah!"

Ich wette da ist weder ein Schwert noch ein Dämon.

Wovon redest du?

Ach nichts, vergiss es. Kämpfe ruhig weiter.

Kann ich nicht. Der Kerl ist erledigt.

Du hast ihn getötet?

Ja. Hab ihm den Kopf abge….

Spike was ist?

Buffy?

Ja, Spike, was ist los?

Hilf mir!

Ich bin hier Spike, was ist los? … Spike rede mit mir! … Spike, was ist passiert?

„Buffy!"

Ja. Ich bin hier.

„Hilf mir!"

Wobei soll ich dir helfen?

Sie kommen um mich zu holen.

Wer kommt?

Meine Opfer.

Was?

Sie sind alle hier!

Du meinst die Menschen, die du getötet hast?

Ja. Sie sind alle hier.

Spike beruhige dich. Sie sind nicht real! Sie werden dir nichts tun.

„AU!"

Spike, was ist? Wieso schreist du?

Sie tun mir weh! Hilf mir Buffy, bitte!

Ich kann dir nicht helfen. Du muss das alleine schaffen.

„Es tut mir leid! Ich wollte das nicht tun! Bitte tut mir nicht weh, bitte!"

Spike mit wem sprichst du? Sind deine Opfer noch da?

Sie kommen um mich zu holen. Sie werden mich in die Hölle schleifen.

Oh verdammt, was soll ich dazu sagen?

Findest du etwa auch, ich soll in der Hölle schmoren?

Ich weiß nicht. Du bist ein Vampir. Eigentlich ja.

Vielleicht hast du Recht. Vielleicht sollte ich wirklich in der Hölle schmoren. Ich hab so viele Menschen getötet. Ich bin ein widerliches Monster.

Ach Spike bitte! Jetzt verfall mir nicht in Selbstmitleid.

Es passt dir nicht, wenn ich Menschen töte. Aber es passt dir auch nicht, wenn es mir Leid tut. Kannst du dich endlich mal entscheiden was ich tun soll?

Geh verdammt noch mal weiter!

Ich kann verflucht noch mal nicht weitergehen!

Warum nicht?

Weil der ganze Raum hier voller Leute ist, die mich killen wollen!

Das ist nur eine Wahnvorstellung. Geh einfach weiter.

Bist du sicher?

JAAAA!! Bitte geh verflucht noch mal weiter.

*kicher*

Ich fass es nicht, was ist daran so lustig?

Du fluchst schon genauso wie ich.

Ist das etwa ein Wunder? Ich stecke hier in deinem kranken Kopf fest und muss mich mit deinen Wahnvorstellungen herumkämpfen! Wie soll ich das deiner Meinung ohne bleibende Schäden überstehen?

Liebes, warum schreist du so?

Ich SCHREIE NICHT!

Beruhige dich Schatz! Weißt du was? Ich werde jetzt einfach weitergehen und mir diese Schriftzeichen an der Wand genauer ansehen.

Welche Schriftzeichen? Ich dachte du kannst nicht weitergehen?

Wieso sollte ich nicht weitergehen können?

Oh Gott steh mir bei!

Das hatten wir doch schon, oder nicht?

Ich dachte du kannst dich an nichts erinnern?

Woran soll ich mich erinnern?

Nichts! Lies die Schriftzeichen vor, bitte!

„Wähle das Leben, indem du den Tod wählst. Freunde sind da um zu helfen."

Daraus werde ich nicht schlau. Steht da sonst noch etwas?

Ja: „Leben Sie wohl und beehren Sie uns bald wieder."

Das ist ein verfluchter Alptraum! Genau. Ich träume das alles hier nur! So wird es sein. Ich werde bald aufwachen und alles ist wieder in Ordnung.

Ohhh... mein Kopf!

Was ist mit dir?

Mir dröhnt der Schädel.

Lässt die Wirkung des Giftes nach?

Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass ich tierische Kopfschmerzen habe. Moment Mal, wo bin ich hier eigentlich?

Woher soll ich das wissen?

Diese Höhle kenne ich! Hier war ich schon einmal.

Bist du dir sicher?

Natürlich bin ich mir sicher!

Und das bedeutet?

Das bedeutet, dass ich jetzt nachhause gehen werde!

Warte! Schau dir bitte die Schrift noch mal genauer an. Vielleicht hast du etwas übersehen.

Welche Schrift? Wovon redest du?

Na ich rede von den Schriftzeichen, die du mir vorhin vorgelesen hast! Erinnerst du dich nicht mehr daran?

Nein.

Woran erinnerst du dich?

Hm…. Ich weiß nicht. Ich erinnere mich an Zahlen, aber dann weiß ich nichts mehr. Was ist passiert?

Nicht so wichtig. Sieh dich bitte um und schau, ob du irgendwo diese Schriftzeichen findest.

Da sind keine Schriftzeichen, Liebes.

Das kann doch nicht sein, du hast sie mir doch gerade vorgelesen!

Ich seh’ aber nichts!

ARGH! Verfluchte Hölle! Warum zum Henker kann ich nichts sehen!

Weil deine Seele in meinem Körper steckt?

Ach was du nicht sagst, du Oberschlaumeier! Und was machen wir jetzt dagegen?

Na ich dachte wir bekommen am Ende des Ganges die Lösung zu unserem Problem.

Das dachte ich auch, aber weil du Obergenie nicht mit Zahlen umgehen kannst, hast du diese zwei verfluchten Pfeile abbekommen und deswegen hast du vermutlich die verfluchte Botschaft nicht richtig gelesen, die eigentlich unsere Lösung gewesen wäre!

Beruhige dich wieder. Du fluchst ja mehr wie ich.

Das ist verflucht noch mal auch kein Wunder!!!

Hör zu Liebes. Ich bin verdammt müde, mir dröhnt der Schädel und ich hab tierischen Kohldampf. Ich werde jetzt zurück zu meiner Höhle gehen und mich ein wenig aufs Ohr hau’n, dann überlegen wir in Ruhe, was wir gegen unser gemeinsames Problem unternehmen. Einverstanden?

Nein! Ich will jetzt endlich zurück in meinen Körper! Geh zu Giles und sag ihm was los ist!

Da war ich schon! Er hat mir nicht zugehört! Wie soll ich ihm erklären, dass du in mir drinsteckst, wenn er mir nicht zuhört! Glaubst du ich steh drauf, dass du in meinem Körper steckst? Glaubst du ich will das? Glaubst du ich bin so versessen auf eine Seele, die verhindert, dass ich Menschen beißen kann? Glaubst du das wirklich?

Nein. Aber du könntest es doch noch mal versuchen. Bitte.

Nein!

Bitte. Nur noch einmal.

Nein!

Komm schon Spike. Giles kann uns sicher helfen.

Giles wird mich pfählen, wenn ich noch mal zu ihm gehe!

Dann geh zu Willow. Sie wird dir glauben.

Sicher! Bestimmt wird sie das! Denkst du sie glaubt mir bevor, oder nachdem sie mir einen Holzpflock durchs Herz gejagt hat.

Komm schon Spike, du wirst doch nicht vor einer College-Schülerin Angst haben?

Nur, wenn sie mit Holzpflöcken bewaffnet sind. Die kleine war verdammt flink.

Sie hätte keine Chance gegen dich, und das weißt du. Also warum willst du nicht zu ihr gehen?

Weil ich verflucht noch mal keine Lust habe mich mit deinen verfluchten Freunden zu unterhalten! Ich werde mich nicht in die Hände von Menschen begeben! Und jetzt halt die Klappe, ich will schlafen!

Schlafen? Mitten in der Höhle?

Wieso Höhle? Ich bin schon längst in meinem Bett.

Du bist in deinem Bett? Aber wie…?

Ich sagte doch, dass ich diese Höhle kenne. War nicht mehr weit zu mir nachhause.

Oh. … Du willst doch jetzt etwa nicht schlafen?

Doch, das will ich!

Das geht nicht! Du musst zu Willow gehen! Oder zu Xander. Bitte Spike, ich brauche dich!

Das ist mir egal! Du bist mir egal! Mein Kopf tut weh und ich will jetzt endlich schlafen! Dieses verfluchte Gift hat mir nicht gut getan.

Oh verdammt! Also Gut, meinetwegen, dann schlaf von mir aus! Aber danach gehen wir zu meinen Freunden.

Das werden wir dann sehen. Gute Nacht, Jägerin.

*grummel* Gute Nacht, Spike.

Spike ist durch die beiden Giftpfeile ziemlich angeschlagen und es dauert nur Sekunden, bis er schließlich einschläft. Buffy ist auch etwas erschöpft von all den Anstrengungen und folgt ihm in einen schlafähnlichen Zustand.

 

 

Teil 6

 

Ein paar Stunden Später liegt Spike mit offenen Augen in seinem Bett und überlegt, was er tun soll. Buffy scheint noch abwesend zu sein, was Spike nutzt um ein paar Dinge mit sich selbst zu besprechen.

OK, wenn ich zu ihren verfluchten Freunden gehe, dann werden sie mich sicher wie Abschaum behandeln. Vielleicht pfählen sie mich sogar? Verdammt! Aber mir bleibt wohl keine andere Wahl. Lieber gepfählt, als den Rest meines Lebens ihre Stimme und ihre Seele in meinem Kopf! OK, es ist irgendwie ganz schön sie bei mir zu haben. Gott, ich hoffe nur, dass sie das jetzt nicht hört! Ja, ich liebe sie verdammt! Dru wusste das und hat mich deshalb verlassen, aber das darf Buffy nie erfahren! Ich muss meine Gedanken auf etwas anderes lenken. Wenn sie ganz plötzlich wieder auftaucht, muss sie ja nicht unbedingt alles mitbekommen, was ich mir so denke. Also, was tun. Buffy. Jägerin. Seele. Ach ja. Ich muss einen Weg finden, sie aus meinem Kopf zu schaffen. Was sagte sie noch gleich? Da war eine Schrift am Ende des Ganges? Warum verflucht kann ich mich nur an nichts erinnern? Diese verdammten Giftpfeile! Ich muss wissen, was da geschrieben stand! … Buffy? … Buffy! … Wach auf, Buffy! … Jägerin!!! ... Miststück!!

Nenn mich nicht so!

Ah, hallo Schatz, ich wusste du hörst am besten auf deinen richtigen Namen.

Scher dich zur Hölle!

Ja, Schatz, das werd’ ich später noch machen, aber jetzt erzähle mir was ich dir angeblich vorgelesen habe.

Was heißt hier angeblich? Glaubst du mir etwas nicht? Wer von uns beiden hat denn fantasiert?

OK, OK. Schon gut. Ich glaube dir ja. Bitte sag mir, was ich vorgelesen habe.

Du sagtest irgendwas wie: wähle den Tod und das Leben, oder so. Und Freunde sind da um zu helfen. Und dann noch etwas mit: Beehren Sie uns bald wieder.

Das ist totaler Unsinn.

Sagte ich doch!

Oh verflucht.

Vielleicht bedeutet das, dass uns unsere Freunde helfen werden.

Freunde.

Ja, Freunde! Das ist das, was du nicht hast!

Ich brauche keine Freunde!

Wer würde dich schon zum Freund haben wollen?

Hey! Ich könnte verflucht viele Freunde haben, wenn ich welche wollte.

Sicher! Und den Weihnachtsmann gibt’s wirklich. Alles klar.

Natürlich gibt es den Weihnachtsmann. Er ist zwar nicht der, für den ihr ihn alle haltet. Und du würdest dich wundern, was er in Wahrheit so alles treibt, aber es gibt ihn!

Ist ja gut, Spike. Ich denke aber, dass damit meine Freunde gemeint sind.

Vergiss es! Ich werde nicht zu Giles gehen!

Dann geh zu Willow oder zu Xander. Bitte.

*seufz*

Spike bitte. Sie können uns vielleicht helfen? Sieh’s positiv. Ich bin dann aus deinem Kopf draußen, ich hab wieder meinen eigenen Körper und du bist mich für immer los.

Klar. Und sobald du deinen super tollen Jägerinnenhintern wieder hast, schwingst du ihn in Spikes Höhle und machst ihn kalt.

Du bist doch schon kalt. Außerdem ist das nun mal mein Job, tut mir Leid! Ich verspreche dir, dass ich dir drei Tage Zeit gebe die Stadt zu verlassen. Danach kannst du tun und lassen was du willst.

Ich werde trotzdem nicht zu deinem Wächter gehen.

Und was ist mit Willow?

Vielleicht.

Wie vielleicht? Gehst du, oder nicht?

Ich weiß noch nicht.

Bitte Spike! Ich bitte dich inständig! Sie wird dir glauben.

Ja genauso sicher wie eine Jägerin, die einen Vampir lieben könnte!

Was soll daran so unmöglich sein? Schließlich war ich schon mal in einen Vampir verliebt! Also wird Willow dir auch glauben.

Angel ist kein Vampir! Er ist ein beseelter Vollidiot, der glaubt die Welt verbessern zu können.

Sprich nicht so von ihm.

Ich sprech’ von ihm verdammt noch mal so, wie ich will!

Spike bitte, hören wir endlich auf zu streiten. Das bringt uns nicht weiter.

Das hab ich schon viel länger bemerkt als du, aber du hast ja nicht auf mich gehört.

OK, OK. Es tut mir leid! In Ordnung? Bitte geh zu Willow.

Welches Zimmer hat sie.

Welches Zimmer? Wieso?

Na weil ich hier in diesem verfluchten Wohnheim bin und nicht weiß, welches Zimmer sie hat.

Du bist schon im Wohnheim?

Ja. Los sag mir die Zimmernummer.

Du lässt mich die ganze Zeit betteln, dabei bist du schon längst auf den Weg ins Wohnheim gewesen? Spike! Du bist ein verdammter Mistkerl!

Na dann haben wir beide ja was gemeinsam, Miststück!

*argh*

*hehe* OK, Liebes. Ich brauch die Zimmernummer nicht mehr. Ich hab sie.

Wen? Willow?

Yep.

Sag ihr, dass ich hier bin! Spike bitte! Sag ihr, dass ich in deinem Körper stecke.

Warum glaubst du, dass ich überhaupt hier bin? Denkst du ich will sie nur auf einen Kaffee einladen?

Spike!

Ja ja. … „Willow!"

Willow dreht sich überrascht um, als sie eine männliche Stimme nach ihrem Namen rufen hört.

„Oh mein Gott! Spike!" erwidert Willow nervös.

„Hallo Red. Hör mir bitte nur 1 Minute zu, bevor du in Panik gerätst, OK? Ich werde dich nicht beißen! Ich verspreche es!"

„Und das soll ich dir glauben?"

„Ich schwöre es bei allem, was mir heilig ist!"

Willow blickt sich nervös um. Sie befinden sich im Wohnheim mitten im Gang. Sie ist gerade auf dem Weg zu ihrem Zimmer. Nur noch wenige Meter und sie wäre in ihrem geschützten Zimmer, das Spike ohne Einladung nicht betreten könnte. Doch Spike steht ihr leider im Weg.

„Eine Minute! Aber in meinem Zimmer, OK?"

„OK, einverstanden."

Was sagt sie, Spike? Was sagt sie? Spike bitte, rede mit mir.

Sie gibt mir eine Minute, aber nur in ihrem Zimmer.

Großartig. Nein nicht großartig. Sie lädt einen Vampir in ihr Zimmer ein? Ist sie verrückt?

Ich tu ihr schon nichts.

Ja, jetzt nicht, aber später vielleicht.

Das hättest du dir früher überlegen sollen.

Willow öffnet die Tür zu ihrem Zimmer und tritt ein. Spike bleibt vor der unsichtbaren Barriere stehen und wartet auf eine Einladung.

„Was ist jetzt? Lässt du mich rein, oder nicht?"

„Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Du bleibst schön da stehen!" äußert sich Willow kühl.

Spike seufzt genervt auf. „OK, hör zu. Buffy hatte einen Unfall. Ihr Geist, oder ihre Seele, was auch immer steckt in mir drin. Ich kann sie hören. Ihr müsst mir helfen sie da raus zu schaffen."

Grimmig schaut Willow ihn an: „Was für ein mieser Dreckskerl bist du eigentlich? Buffy schwebt in Lebensgefahr. Sie liegt im Krankenhaus. Niemand weiß, ob sie je wieder aufwachen wird und du nutzt diese Gelegenheit für deine hinterhältigen Spiele! Was willst du damit erreichen? Ich dachte ihr Vampire hättet wenigstens einen Hauch von Anstand, aber du bist ja echt das Allerletzte! Verschwinde und lass dich nie wieder blicken!"

Was ist Spike? Was sagt Willow?

Nicht jetzt Liebes, ich bitte dich, nicht jetzt.

„Hör zu Red. Lass es mich einfach beweisen, OK? Frag mich irgendwas, was nur Buffy wissen kann. Irgendwas."

Das ist eine gute Idee! Großartig Spike!

„Ich wüsste nicht, was das bringen soll", antwortet Willow trotzig.

„Frag mich verdammt!"

„Schon gut, schon gut. Warte…. Hm…. mal sehen…. Welche Kurse besuche ich?"

Liebes, welche Kurse besucht der Rotschopf?

Keine Ahnung. Ziemlich viele.

Sie ist deine beste Freundin! Du wirst doch wissen welche Kurse sie besucht?

Na ja. Im Großen und Ganzen die gleichen wie ich.

„Was ist nun Spike? Wo bleibt meine Antwort?"

„Moment noch, ich muss sie ja schließlich erst fragen!"

Los Jägerin! Sag mir die verfluchten Kurse.

Ähm… warte. Ich hab grad meinen Plan nicht zur Hand. Äh… Geschichte? Psychologie. Ich hab grade erst angefangen zu studieren. Ich weiß sie nicht mehr alle auswendig.

„Stell mir eine andere Frage."

„Was ist los Spike? Hast du Schwierigkeiten? Ich wusste doch, dass du bluffst!"

„Stell. Mir. Eine. Andere. Frage!!"

Spike es tut mir Leid. Bitte sei nicht böse auf mich.

Ich bin nicht böse auf dich. Wollen wir hoffen, dass du die nächste Frage beantworten kannst, OK?

OK.

Also gut, eine Frage stell ich noch."

„Aber keine College-Frage!"

„Wie heißt der Kerl, mit dem Buffy vor kurzem ein kleines Tätatät hatte."

Sie will wissen, mit welchem Kerl du zuletzt was hattest.

Der einzige, mit ich jemals was hatte war Angel!

„Sie sagt, der einzige, mit dem sie was hatte war Angel!"

„Pah! Ich wusste das du lügst!"

„Hey Moment mal! Ich hab nicht gelogen! Das war das, was sie mir gesagt hat! Buffy verflucht noch mal! Kannst du nicht mal eine verfluchte Antwort richtig beantworten?"

Willow schaut ihn etwas verblüfft zu, wie er mit sich selbst redet.

Ich hab die Frage richtig beantwortet! Angel war der einzige Mann in meinem Leben, mit dem ich was zusammen hatte.

„Der einzige Mann? Warum sagt Willow dann, dass ich lüge?"

Vielleicht spricht sie auf Parker an.

„Parker?"

Willow wird sofort hellhörig, als sie den Namen hört.

Ja, Parker Adams. Ich hab eine Nacht mit ihm verbracht. Aber es war nur eine einzige Nacht! Er wollte mich nicht mehr.

„Parker Adams, ja? Den Kerl werd’ ich mir merken", zu Willow meint er dann: „Parker Adams ist der Kerl. Glaubst du mir jetzt?"

Mit offenem Mund starrt Willow ihn an. Doch so richtig glauben tut sie ihm noch nicht.

„Wie heißt meine Ratte?"

Resigniert seufzt Spike auf und meint: „Na schön. Buffy, wie heißt Willows Ratte?"

Sie heißt Amy. Sie ist eine Schulfreundin, die sich selbst in eine Ratte verwandelt hat.

„Buffy sagt, die Ratte ist ne Schulfreundin namens Amy, die sich selbst verwandelt hat."

„Stimmt", erwidert Willow verblufft.

Doch überzeugt ist sie noch immer nicht. Sie bittet Spike zu sich ins Zimmer und überhäuft ihn mit Fragen über Fragen. Die halbe Nacht muss Spike ihr mit Buffys Hilfe alles beantworten, was sie wissen will. Bis sie endlich davon überzeugt ist, dass Spike die Wahrheit sagt. Sofort ruft sie Giles an und erzählt ihm diese unglaubliche Geschichte. Ein paar Minuten später treffen sich alle zusammen in Giles Apartment.

„Ich werde ihn nicht hereinbitten", meint Giles, als Spike vor der Apartmenttüre steht und nicht eintreten kann.

„Giles, er spricht die Wahrheit! Ich habe ihn Dinge gefragt, die nur Buffy wissen konnte, und er hat mir alles beantworten können. Buffys Geist steckt tatsächlich ihn ihm drin. Wir müssen einen Weg finden, sie wieder in ihren eigenen Körper zu schaffen."

Spike? Was geschieht gerade?

Sie diskutieren, ob Giles mich in sein Apartment einlädt oder nicht. Hab ich schon erwähnt, dass ich das hier alles hasse?

Du wirst mich bald wieder los sein.

Nein, das meinte ich gar nicht. Es ist nicht die Tatsache, dass du hier bist. Sondern das, dass ich hier mit deinen Freunden zusammenarbeiten soll.

Das wird dich schon nicht umbringen.

So sicher bin ich mir da nicht.

Komm schon Spike. Es sind lauter Menschen. Du als großer böser Vampir wirst doch keine Angst vor ihnen haben?

Das ist es nicht.

Was ist es dann?

Vergiss es.

Komm, sag schon?

Ich mag es nun mal einfach nicht, OK?

OK, OK. Ich sag schon nichts mehr.

Danke.

„Äh Spike, gestatten Sie, dass ich einen kleinen Test an Ihnen durchführe?" fragt Giles, während Spike noch immer vor der Türe wartet.

„Test?"

Test?

„Ja. Es ist nichts Gefährliches. Ich will nur prüfen, ob in ihrem Körper tatsächlich eine Seele steckt."

„Von mir aus."

Was will er?

Er will testen, ob in meinem Körper eine Seele steckt.

Oh.

Giles überreicht Spike einen kleinen Edelstein und bittet ihn den Stein in die Faust zu nehmen und etwas zu halten. Dann spricht Giles eine lateinische Formel. Am Ende des Tests soll Spike seine Hand wieder öffnen. Der kleine Edelstein leuchtet hell auf, was bedeutet, dass in seinem Körper tatsächlich eine Seele ist. Giles ist fasziniert. Er bittet Spike endlich herein. Sogleich stürzen sich die Scoobies über die Bücher und suchen nach einem Weg Buffy aus Spikes Körper zu befreien. Währenddessen sitzt Spike gelangweilt auf der Treppe und beobachtet das fleißige Forscherteam. Giles hat bereits eine heiße Spur entdeckt.

So wie’s aussieht, wirst du bald wieder in deinen eigenen Körper können.

Haben sie schon was entdeckt?

Dein Wächter hat in einem der Bücher was gefunden. Jetzt sind alle ganz aufgeregt. Ich denke, es wird nicht mehr allzu lange dauern, dann sind wir beide befreit.

Gut.

Yeah, gut… OK, dann erzähl mal. Wer ist Parker Adams?

Wieso interessiert dich das?

Nur so. Wir haben noch etwas Zeit. Ich dachte wir könnten uns noch ein wenig unterhalten.

Ach so, OK. Parker ist einer vom College. Ich hab mich in ihn verliebt, hab mit ihm geschlafen und das war’s. Er hat das Ganze nicht so betrachtet, wie ich es getan habe. Fürchte ich. War mein Fehler.

Dein Fehler? Der Mistkerl bringt dich soweit, dass du mit ihm ins Bett hüpfst und dann lässt er dich eiskalt abblitzen? Der Kerl ist ein verdammter Idiot! Wie kann man ein Mädchen wie dich einfach so abservieren? Dem Kerl werd’ ich demnächst mal einen kleinen Besuch abstatten und ihm zeigen, was ich von ihm halte.

*kicher* Du klingst ja fast so, als wärst du eifersüchtig?

Unsinn! Aber so einem Idioten sollte jemand das Handwerk legen.

Komm schon Spike. Ich bin sicher du benutzt die gleichen Tricks, um deine Opfer anzulocken.

Das ist etwas vollkommen anderes. Ich tue das schließlich, um mich zu ernähren. Ich bin nun mal was ich bin. Er ist ein Mensch und … er ist doch ein Mensch, oder?

Ja, natürlich, was glaubst du denn?

Na ja, Angel war ja auch kein Mensch? Vielleicht stehst du ja mehr auf Dämonen?

Nein. Parker war kein Dämon. Und ich stehe nicht auf Dämonen!

Nicht mal ein bisschen?

Nein! Igitt!

Nicht alle Dämonen sind böse, Liebes.

Vampire schon.

Yeah. Da hast du wohl Recht.

Was ist? Du tust ja gerade so, als hätte ich dich damit beleidigt?

Unsinn.

Jetzt bist du dran mit erzählen. Warum hat Drusilla dich verlassen?

Darüber will ich nicht sprechen.

Ich hab dir auch von Parker erzählt.

Bist du taub? Ich sagte darüber will ich nicht sprechen!

Entschuldige.

Mies gelaunt fegt Spike die Freunde an: „Seid ihr endlich soweit? Ich will endlich wieder ich selbst sein!"

„Einen Moment noch! Wir müssen noch kurz etwas besprechen", erwidert Giles. Er deutet Willow und Xander an ihnen zu folgen. Etwas abseits im kleinen Gang hinter der Küche meint er dann im Flüsterton: „Buffys Seele wird höchstwahrscheinlich befreit sein, wenn wir Spike töten."

„Worauf warten wir dann?" erwidert Xander leise.

„Nein! Das ist zu gefährlich. Wir müssen sicherstellen, dass ihre Seele nach seinem Tod zurück zu ihrem Körper findet, sonst ist sie für immer verloren und stirbt mit ihm."

Die Freunde unterhalten sich weiter im flüsternden Ton und bemerken nicht, wie Spike sich lautlos davonschleicht. Er hat ein sehr ausgeprägtes Gehör und konnte alles hören, was Giles gesagt hat. Unauffällig macht er sich aus dem Staub.

 

 

 

Teil 7

Spike?

Was ist?

Wie weit sind sie?

Keine Ahnung.

Was tun sie gerade?

Vermutlich diskutieren sie gerade darüber, wer mich pfählen darf.

Was?

Ich konnte Giles hören, wie er zu den Anderen sagte, dass deine Seele befreit wird, wenn ich vernichtet werde.

Aber…

Was aber? Das ist doch ’ne tolle Nachricht für dich! Du bist mich los, ich bin Dich los. OK, ich bin zwar dann Staub, aber ich bin dich dann los. Du brauchst mich nicht zu pfählen und alle sind glücklich.

Spike geht’s dir nicht gut? Du hörst dich seltsam an.

Nein, mir geht’s richtig großartig! So großartig, wie man sich fühlen kann, wenn man dem Menschen, den man liebt so richtig nah sein kann und ihm mit seinem eigenen Tod das Leben retten kann.

Spike wovon redest du?

Du weißt genau wovon ich rede. Es war die Wahrheit, als ich dir sagte, dass ich dich liebe. Ich erinnere mich wieder. Ich erinnere mich an alles.

An alles?

Na ja. Ich erinnere mich an Dru und Angelus und an meinen Vater. Und da sind noch ein paar mehr Bilder, alles ziemlich verwirrend, aber ich erinnere mich wieder, dass ich dir erzählt hab, dass ich die Jägerin liebe.

Wieso?

Woher soll ich das wissen? Es wird einfach klarer. Ich erinnere mich einfach.

Nein. Wieso liebst du mich?

Ich weiß es nicht. Weil ich es faszinierend finde, wie du dich bewegst. Wie dein goldenes Haar in der Sonne glänzt. Wie du mit deiner kleinen zierlichen Gestalt selbst mit den stärksten Vampiren fertig wirst. Wie du einen Schmollmund ziehst, wenn etwas nicht so läuft, wie du es erwartest. Wie deine Augen leuchten, wenn du einen Feind erspähst und ihn vernichtest. Wie du dir den Vampirstaub aus deinen Klamotten klopfst. Wie sich deinen Muskeln anspannen, wenn du kämpfst. Wie dein Haar nach Jasmin duftet. Wie deine Stimme klinkt, wenn wir uns streiten. Wie du mir einmal direkt in die Augen gesehen hast. Frag mich nicht, warum ich dich liebe. Ich weiß es nicht. Ich tue es einfach. Das war auch der Grund, weshalb Dru mich verlassen hat.

Ich weiß nicht was ich sagen soll.

Sag einfach gar nichts. Mir ist schon klar, dass ich nicht zu deinen Traumtypen zähle. Und es auch nie tun werde. Ich bin was ich bin.

Ein Vampir.

Yeah und du bist die Jägerin. Lassen wir das Thema.

Was hast du jetzt vor?

Ich will dich noch ein letztes Mal sehen, bevor ich diese Welt verlasse. Bin grad auf dem Weg zu deinem Krankenzimmer. Muss nur noch herausfinden, wo du liegst.

Du bist im Krankenhaus?

Yep. Ah, da haben wir’s ja. Zimmer Nr. 312. Ziemlich fahrlässig von den Schwestern die Akten hier so unbeaufsichtigt rumliegen zu lassen. Es könnte jemand Böses kommen und sich die Akte der Jägerin schnappen, um herauszufinden in welchem Zimmer sie liegt.

Was hast du vor, Spike?

Weißt du Liebes, ich erinnere mich auch wieder an den Spruch, der am Ende des Tunnels an der Wand stand. Und langsam wird mir die Bedeutung bewusst. Ich glaube, wenn ich mich selbst für den Tod entscheide, kannst du leben. Ich werde diesen netten kleinen Holzpflock, den ich deinem Wächter geklaut hab benutzen und mich selbst pfählen. Dann kannst du weiterleben.

Spike, aber…

Es ist die einzige Lösung, Buffy.

Warte! Vielleicht finden Giles und die Anderen noch einen anderen Weg?

Der Wächter hat es auch gesagt. Es wird funktionieren. Keine Sorge. Du bist bald wieder in deinem eigenen Körper drin.

Aber nicht um diesen Preis!

Was spricht dagegen? Für dich bin ich doch nur ein ekelhafter Vampir. Und ein ziemlich dämlicher noch dazu! Vermutlich sogar der dämlichste Vampir, den es überhaupt gibt! So dämlich, sich in die Jägerin zu verlieben. Das kann nur in einer Katastrophe enden.

Aber Spike. Ich will nicht, dass du meinetwegen dein Leben opferst.

Rede nicht so einen Unsinn, Jägerin! Wenn ich dir im Kampf gegenüberstehen würde, würdest du nicht eine Sekunde zögern mich zu pfählen, also tu jetzt nicht so, als würdest du etwas für mich empfinden.

Das war bevor ich dich kennen gelernt habe. Ich finde dich… Sympathisch. Ich will nicht, dass du dich meinetwegen pfählst.

So ein Quatsch! Du kennst mich nicht wirklich! Ich bin ein kaltblütiges Monster. Ein Killer. Ein Dämon. Ein böser, böser Vampir. So wie ich jetzt bin, bin ich nur weil ich deine verfluchte Seele in mir drin habe. Wenn du wieder aus mir draußen bist, werde ich wieder der alte Spike sein und dich und deine Freunde liebend gerne töten, wenn es sein muss.

Ich will es trotzdem nicht.

Es ist der einzige Weg! Nur so kannst du weiterleben! Ich werde es tun und du wirst mich nicht aufhalten können! Ende der Diskussion. Wenn ich schon niemals ein Teil deines Lebens sein kann, möchte ich wenigstens derjenige sein, der dein Leben rettet. Punkt! Weißt du eigentlich wie hübsch du bist? Sogar mit all den Schläuchen und Gerätschaften an deinem Körper strahlst du noch immer diese unglaubliche Schönheit aus.

Bist du in meinem Krankenzimmer?

Ja. Ist ein nettes kleines Zimmer. Deine Freunde haben dir eine Menge Blumen gebracht. Und du hast ein rosa Stoffschwein neben dir liegen.

Das ist Mr. Gordo.

Nettes Schwein.

Danke.

Buffy, ich weiß das klingt jetzt ziemlich verrückt, aber hättest du etwas dagegen, wenn ich dir zum Abschied einen ganz kleinen Kuss gebe?

Was?

OK, vergiss es. Ich kann verstehen, dass du das nicht möchtest.

Nein! Es ist OK. Ich hab nichts dagegen. Ist ja nicht so, dass ich es mitkriegen würde. Warum fragst du mich überhaupt? Ich meine, ich hätte es eh nie bemerkt.

Ich weiß, aber ich will dich nicht einfach so ungefragt küssen. So etwas tut man einfach nicht.

Ist schon komisch. In dir steckt offenbar mehr Anstand, als in so manch anderen Menschen.

Schade, dass ich nicht mehr die Gelegenheit dazu haben werde dir das noch etwas genauer zu beweisen. Leb wohl Buffy.

Du wirst mir fehlen.

Unsinn. Du wirst keinen Gedanken mehr an mich verschwenden, wenn das alles hier vorbei ist. Du wirst dich höchsten darüber ärgern, dass auf deinem Bett ’ne Menge Staub liegt.

Ich werde dich nie vergessen, Spike. Das verspreche ich dir.

Spike antwortet ihr nicht mehr. Mit einer Hand streicht er Buffys leblosen Körper eine Strähne hinter ihr Ohr. Langsam beugt er sich zu ihr hinunter und legt seine Lippen sanft auf die ihrigen. Ein kleiner Traum geht damit für ihn in Erfüllung. Einmal die Jägerin küssen zu dürfen.

Spike? Was geschieht hier gerade? Ich fühle mich so seltsam. Spike! Irgendwas stimmt nicht! Hörst du mich? Spike!

Spike kann ihre Stimme nicht mehr hören. Er löst sich von ihren Lippen und blickt ihr mit feuchten Augen ein letztes Mal ins Gesicht. Dann greift er sich den Pflock und positioniert ihn an seinem Herzen.

„Leb wohl Buffy."

 

****

„Spike!" ruft Buffy auf! Sie ist gerade aus ihrem Koma erwacht. Als sie die Augen öffnet, erblickt sie Spike über sich neben ihrem Krankenbett stehen, mit dem Pflock in der Faust und will gerade zustechen.

Überrascht blickt Spike zu ihr hinunter. Buffy ist erwacht.

Überwältigt vor Freude wieder in ihrem eigenen Körper zu stecken und von einer unerklärlichen Panik ergriffen, dass Spike sich das Leben ihretwegen nehmen will, schnellt sie aus ihrem Bett hoch, zieht Spike zu sich und drückt ihre Lippen auf die seinen. Völlig überrumpelt zappelt Spike in ihrem Griff und versteht gar nicht so recht, was gerade passiert, bis ihm bewusst wird, dass ihm die Jägerin gerade einen Kuss gibt. Endlich schließt er seine Hände um ihren Körper und drückt sie an sich. Die beiden verlieren sich in einem innigen und leidenschaftlichen Kuss, voller magischer Energie.

In diesem Moment stürmen Buffys Freunde herein und sehen mit Entsetzen, was Spike und Buffy tun. Alle sind sprachlos und starr vor Überraschung. Etwas verlegen löst sich Spike schließlich von ihren Lippen, als er bemerkt, dass Menschen den Raum betreten haben. Buffy blickt sich ebenfalls verlegen um und lächelt ihren Freunden entgegen. Xander ist es schließlich, der als erstes zu seiner Stimme findet und angewidert meint: „Igitt! Buffy! Du hast Spike geküsst!" Spike knurrt daraufhin leise auf.

Buffy erwidert nichts darauf, sondern blickt sich etwas unbeholfen in der Runde um. Willow tritt schließlich zu ihrer Freundin und nimmt sie ungeachtet dessen, dass Spike noch immer neben ihr steht, in ihre Arme. „Buffy du bist wieder da! Ich bin ja so froh!"

Noch etwas benommen erwidert Buffy die herzliche Umarmung ihrer Freundin. Giles und Xander nähern sich nun ebenfalls. Xander wirft Spike einen angewiderten Blick zu und geht um ihn herum an die andere Seite des Bettes. Spike weicht etwas zurück. Er fühlt sich irgendwie verunsichert und fehl am Platz.

Nun beginnt Willow aufgeregt zu fragen: „Ist es wahr was Spike sagte? Warst du wirklich in seinem Körper?"

„Ja", erwidert Buffy knapp, während ihr Blick suchend an Willow vorbeigeht, um nach Spike zu suchen, doch dieser ist bereits verschwunden.

Buffy ist wieder in ihrem eigenen Körper, alle sind glücklich, also gibt es für Spike keinen Grund weiter hier zu bleiben. Unbemerkt macht er sich aus dem Staub und hält gleich mal Ausschau nach einer frischen Blutquelle. Ihm scheint es eine Ewigkeit her zu sein, dass er zuletzt frisches Menschenblut getrunken hat. Sein Vampirkörper schlägt schon seit Stunden Alarm. Also macht er sich auf die Jagd.

****

Einsam schlendert Buffy den Friedhof entlang. Sie ist unendlich dankbar über die Stille, die hier herrscht. Giles und ihre Freunde haben ihr tausende Fragen gestellt, was die Zeit über, während sie in Spikes Körper gefangen war, denn passiert ist. Sie überhäuften sie mit Mitleid, wie schrecklich traumatisch dieses Erlebnis für sie gewesen sein musste. Mit diesem Trauma erklärten sie auch ihr seltsames Verhalten Spike gegenüber. So nannten sie es immer. Sie sprachen es nie wirklich aus. Jeder dachte es sich, doch keiner nahm die Worte in den Mund. Niemand erwähnte es wörtlich, wie entsetzt sie im Grunde alle waren, dass Buffy Spike geküsst hatte. Niemand fragte Buffy selbst, wie sie es in seinem Körper empfunden hat. Niemand fragte sie nach ihren Gefühlen. Niemand fragte sie direkt, weshalb sie ihn geküsst hat. Und darüber war sie sogar froh.

Denn hätte einer ihrer Freunde diese Fragen gestellt, hätte Buffy nicht sicher gewusst, was sie antworten sollte. Ihre ganze Gefühlswelt ist durcheinander geraten. Sie weiß nicht genau, weshalb sie Spike geküsst hat. Sie weiß nur, dass sie in diesem Moment unendlich froh war, dass er sich nicht das Leben genommen hat. Seit diesem Kuss sind nun drei Tage vergangen. Drei Tage voller unendlicher Fragen und unendlicher Gedanken. Fragen ihrer Freunde und Fragen, die sie sich selbst gestellt hat. Fragen, auf die es keine richtige Antwort zu finden gab.

Ein innerer Drang forderte Buffy immer wieder auf zu ihm zu gehen. Mit ihm zu sprechen. Seltsamer Weise sind es gerade ihre gemeinsamen Gespräche, die ihr am meisten fehlen. Doch sie zwang sich selbst diesem Drang zu widerstehen und ihn nicht zu suchen. Drei Tage. Sie sagte ihm drei Tage zu und diese wollte sie warten. Drei Tage Zeit hatte sie ihm versprochen, damit er die Stadt verlassen kann. Innerlich hofft sie, dass er noch hier ist, obwohl sie nicht weiß, was sie tun wird, wenn sie ihn sieht. Sie hat keine Ahnung, ob sie in der Lage sein wird ihn zu töten, wenn es sein muss.

Geistig erschöpft seufzt Buffy tief auf und lässt sich auf eine Sitzbank nieder. Sie hatte so sehr gehofft hier auf Streife etwas zur Ruhe zu kommen, doch schon wieder kreisen alle ihre Gedanken nur um ihn. Sie fragt sich, was sie tun soll. Sie ist innerlich hin und her gerissen und weiß nicht, ob sie auf die Suche nach ihm gehen soll, oder nicht. Sie würde ihn so gerne sehen. Einfach nur seine Stimme hören. Einfach nur wieder dieses Gefühl fühlen, dass ihr jetzt so sehr fehlt. Dieses Gefühl, das sie während der ganzen Zeit empfunden hatte, als sie in seinem Körper war und ihr erst so richtig aufgefallen ist, nachdem sie wieder in ihrem eigenen Körper war. Das Gefühl der Sicherheit. Geborgenheit. Das Gefühl zuhause zu sein.

„Bist du gekommen um mich zu pfählen?" durchbricht seine Stimme ihre Gedanken. Sie schreckt von ihrem Platz hoch und blickt sich suchend um. Für einen kurzen Augenblick glaubt sie, sich seine Stimme nur eingebildet zu haben, denn sie kann ihn nirgends entdecken, bis sie schließlich hinter sich versteckt hinter einem Busch eine Gestalt, am Boden sitzend, erkennt. Sie tritt näher, um ihn besser erkennen zu können. Um sicher zu gehen, dass es wirklich Spike ist, der zu ihr gesprochen hat. Sie findet ihn schließlich hinter dem Busch an einem alten verwitterten Grabstein lehnen.

„Spike", spricht sie mehr zu sich selbst und bei dem Klang ihrer eigenen Stimme fällt ihr auf, dass es das erste Mal ist, dass sie seinen Namen wieder ausspricht, seit sie sich im Krankenhaus geküsst haben.

Mit schief gelegtem Kopf mustert Spike die Jägerin. Sie scheint nicht ganz bei sich zu sein und irgendwie beunruhigt ihn das.

„Was ist mit dir? Alles OK?" fragt er nach und blickt ihr fragend ins Gesicht.

„Was tust du hier?" fragt Buffy, als ob sie seine Frage überhört hätte.

„Ja richtig. Ich sollte ja verschwinden, ich weiß. Ich hatte noch zu tun hier. Das hier ist ein sehr guter Platz, weißt du? Hier kommen oft verliebte Pärchen her. Setzten sich auf die Bank und achten nicht auf böse Ungeheuer, die hier lauern um ihnen das Blut aus den Adern zu saugen."

„Sitzt du deswegen hier? Um Leuten das Blut auszusaugen?" fragt Buffy kühl und wundert sich selbst darüber, warum ihr der Gedanke daran eigentlich gar nicht so unangenehm ist. Als wenn es ihr nichts bedeuten würde, wenn Spike Leute tötet.

„Ich würde deswegen hier sitzen, wenn ich es könnte, yeah!" erwidert Spike mit einer Stimme, die vor Sarkasmus geradezu trieft.

„Was meinst du damit? ‚Wenn du es könntest’?"

„Deine verfluchte Seele! Irgendwas ist bei mir hängen geblieben. Ich kann keine Menschen mehr töten! Du hast es nun endgültig geschafft. Ich meine, sieh mich an: Ein Meistervampir, der bereits zwei Jägerinnen getötet hat, verliebt sich in eine Jägerin, ist mit einem Teil ihrer Seele behaftet und kann nicht mehr töten, also wenn das kein Witz ist, dann weiß ich nicht! Ich sag dir warum ich noch hier bin. Einerseits hoffte ich dich noch mal zu sehen, auch wenn ich darauf verzichten kann von dir ausgelacht zu werden. Und andererseits hoffte ich, dass du kommen würdest um mich zu pfählen und diesem ganzen Witz ein Ende bereiten würdest. Also tu mir einen Gefallen und lass es uns schnell hinter uns bringen! Nimm deinen Pflock und jag ihn mir ins Herz, damit ich endlich meine Ruhe habe!"

Mit diesen Worten erhebt er sich provozierend und stellt sich direkt vor sie auf. Seine Brust zu ihr gestreckt und die Augen zusammengekniffen, wartet er auf den alles befreienden Stoß.

Doch dieser kommt nicht.

Stattdessen bricht Buffy in schallendes Gelächter aus.

Spike ist sofort eingeschnappt. Beleidigt murmelt er: „Großartig. Ich hätte wissen müssen, dass es so kommt. Ja, lach den dummen Spike nur aus."

Buffy versucht sich wieder zu beruhigen. Sie wischt sich die Lachtränen aus dem Gesicht. Nachdem sie endlich einigermaßen zur Ruhe gekommen ist, meint sie lächelnd: „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du mir gefehlt hast!"

„Was? Buffy, geht es dir gut?" fragt Spike nun völlig verwirrt.

„Ja, Spike. Es geht mir gut. Und mir ist es vollkommen egal was die Anderen sagen werden, doch ich weiß, dass ich nicht mehr ohne deine kleinen Zankereien leben möchte. Spike, würdest du mich auf meinen nächtlichen Streifen begleiten? Ich könnte Rückendeckung sehr gut gebrauchen. Du hättest was zu tun und ich würde dich im Gegenzug mit Blutkonserven versorgen. Ich bin sicher du könntest einen Schluck gut gebrauchen", meint sie schelmisch und trifft damit genau den richtigen Punkt.

„Gut gebrauchen?!? Ich würde meine linke Hand geben für frisches Blut!"

„Dann bist du einverstanden?"

„Ich soll nur mit dir auf Streife gehen und du wirst mich nicht pfählen? Und dafür werde ich von dir mit Blut versorgt?"

„Worauf du einen lassen kannst!"

Etwas verwirrt betrachtet Spike sich die Jägerin. Sie kommt ihm verändert vor. Doch nicht auf unangenehme Weise. Sie Beide besiegeln schließlich ihren kleinen Deal mit einem Handschlag und gehen gemeinsam des Weges.

****

Die nächsten Tage sind für alle ziemlich verwirrend. Es fällt zunehmend auf, dass Buffy sich ziemlich seltsam verhält. Ihr Wortschatz umfasst einige neue Schimpfwörter, von denen sie ziemlich oft Gebrauch macht. Sie wirkt viel ausgelassener und unbesorgter. Giles findet diese Veränderung ein wenig besorgniserregend und ausgerechnet Spike, von dem es ganz bestimmt niemand vermutet hätte, sorgt nun dafür, dass Buffy in ihrem Gleichgewicht bleibt und nicht allzu viele Dummheiten macht. Es hatte Buffy eine Menge Überredungskunst gekostet, doch nach ausgiebigen Befragungen und magischen Untersuchungen durch Giles sind mittlerweile alle davon überzeugt, dass Spike noch immer einen Teil ihrer Seele in sich trägt. Im Gegenzug dazu scheint Buffy ein Stück seines Wesens angenommen zu haben.

So kommt es, dass Buffy und Spike nun ein festes Team sind. Sie gehen gemeinsam auf Dämonenjagd und sorgen dafür, dass die Bevölkerung von Sunnydale ruhig schlafen kann. Die meiste Zeit verbringen sie zwar nach wie vor mit Zankereien und Nörglereien, doch es gibt auch Momente, in denen sie sich einig sind. Und der eine Kuss, den Buffy ihm im Krankenhaus gegeben hatte, blieb nicht der einzige. Viele weitere Küsse folgten, und werden sicher noch folgen. Doch zufiel sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: Buffy ist längst nicht mehr das kleine Unschuldslamm, dass sie früher einmal war ;-).

 

 

THE END